Zusammenfassung
Am Anfang war der Raum, diese unheimliche und nicht auszudenkende Erfindung der Allgewalt« (Beckmann). Im Raum muß man sich bewegen, ihn schreitend oder greifend erfahren. Das Kind greift nach dem Mond, es hat Raum noch nicht erfahren. Der Mensch braucht Raum, ein Gegenstand nur seinen Platz. (Lebensraum, Spielraum, Handlungsraum usw.) Raumgrenzen provozieren verschiedene Erlebnisse, z. B. Schützen oder Einsperren, je nach Enge — Weite, Licht und Material. Die Philosophie unseres Jahrhunderts beschäftigt sich mehr mit der Zeit als mit dem Raum. In der Geometrie des Euklid, die unser dreidimensionales Koordinatensystem geprägt hat, ist Raum eine rein geistige Struktur, ein Ordnungssystem. Der Goldgrund bestimmte den »Bildraum« des Mittelalters und Verkleinerung kann eine Frage der Bedeutung des Dargestellten sein: Fürst im Hintergrund größer als Diener im Vordergrund.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1978 W. Kohlhammer GmbH
About this chapter
Cite this chapter
Spies, J. (1978). Raum und Perspektive. In: Zeichenlehre. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99370-0_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99370-0_8
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8348-1661-0
Online ISBN: 978-3-322-99370-0
eBook Packages: Springer Book Archive