Zusammenfassung
Besonders heftig gestritten wird über den wirtschaftlichen Wert und Unwert der Sozialpolitik934. Das ist nicht verwunderlich, geht es doch um einen Verteilungskonflikt mit hohen Einsätzen. Rund 1200 Milliarden DM sind alleine in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1995 für Zwecke der sozialen Sicherung ausgegeben worden. Das entspricht rund 34% des Sozialproduktes. Dabei ist Deutschlands Sozialleistungsquote im internationalen Vergleich noch nicht einmal die höchste.
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Literatur
Vgl. z.B. Okun 1975, Vobruba 1989, Barr 1993, Dierkes & Zimmermann 1996.
Vgl. u.a. Saunders & Klau 1985, Dierkes & Zimmermann 1996, Weede 1996, Giersch 1996, 1997. Mit dem „Steuerkeilniveau“ („tax wedge“) wird mitunter auch die Variation der Arbeitslosenquote im intenationalen Vergleich erklärt: je höher der Steuerkeil, desto tendenziell höher die Arbeitslosenquote und desto größer die Finanzierungsschwierigkeiten der Sozialpolitik (OECD 1994b). Die Überlastungsthese, vor allem die These, die Sozialpolitik mindere die weltwirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft, wurde im übrigen auch schon im Wilhelminischen Kaiserreich — bei aus heutiger Sicht sehr niedrigen Beitragssätzen und Sozialleistungsquoten — mit Verve vertreten (vgl. Born u.a. 1993: 8f.).
Dasjenige Arbeitslosigkeitsniveau, ab dem die Inflationsrate sich nicht weiter beschleunigt, auch Nairu genannt (von „ non-accelerating inflation rate of unemployment“). Entspricht die tatsächliche Arbeitslosenquote der NAIRU, so ist hinsichtlich der Inflationsbekämpfung ein Gleichgewicht erreicht, überschreitet sie jedoch die Nairu, so sind zunehmende Inflation und überdurchschnittlich große Kosten bei der Inflationsbekämpfung in Kauf zu nehmen, vor allem in Form von Sozialproduktschrumpfung und zunehmender Arbeitslosigkeit. Hierzu u.a. Sachs & Larrain 1993.
Habermas 1985: 149.
Schoenig & L’Hoest 1996: 8.
Süddeutsche Zeitung v. 5.2.1997: 4.
Weede 1990, 1996.
BDA 1994.
Vgl. für andere Weede 1990, 1996.
Vobruba 1989, Lampert 1995, Esping-Andersen 1996, Sala-i-Martin 1996, vgl. auch — Vor- und Nachteile abwägend — Schmähe 1982, 1995.
Vgl. Bruns 1996, Focus Nr. 43/1995: 279.
So ist beispielsweise die Zahl der Ermittlungsverfahren und Bußgelder der Arbeitsämter für illegale Beschäftigung und Leistungsmißbrauch nach Angaben der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit von 1982 bis auf den Höchststand von 632000 im Jahr 1993 steil gestiegen, anschließend jedoch wieder gesunken (Süddeutsche Zeitung v. 20.3.1996: 17).
Z.B. Weede 1986, 1990.
Olson 1982.
Neuerdings Lindert 1996a, 1996b, Sala-i-Martin 1996.
Weck 1982.
So der Tendenz nach Oecd 1994b.
Rosenow & Naschold 1994.
Von Rhein-Kress 1996.
Vgl. z.B. Layard/ u.a. 1994, OECD 1994b, 2. Bd.: 211, Lipsey & Chrystal 1995.
So schon Layard u.a. 1994, ferner OECD 1994b.
Vgl. hierzu neben der neueren Arbeitsmarktökonomik (Überblick in Frabz 1996a) auch Ergebnisse einer neuen Studie zu den politischen Ursachen der Beschäftigungsentwicklung in den skandinavischen Ländern in den 80er und 90er Jahren (Jochem 1997).
Layard u.a. 1994, OECD 1994b, Schmid & Reissert 1996.
Esping-Andersen 1996a, 1996b, Schmidt 1997a.
Zur Verschuldung Wagschal 1996.
Vobruba 1989.
Vgl. Okun 1975, Schmähl 1982, 1995, Blank 1994, Esping-Andersen 1996a, 1996b.
Vgl. Paloheimo 1984, Schmidt 1983, Korpi 1985a, 1985b, McCallum & Blais 1987, Barr 1992, Blank 1994, Esping-Andersen 1994, Saunders & Klau 1985.
Czada 1983.
Kleeis 1928: 297.
Maddison 1995 und ILO 1996 (letztere derzeit nur mit Daten bis 1989).
Was methodologisch zweifelhaft ist: man berücksichtigt mit ihnen nur die Staaten, die sich seit 1890 erfolgreich entwickelten, während die korrekte Auswahl sowohl diese Länder wie auch diejenigen einschließen muß, die sich seit 1890 nicht oder nur schwach entwickelten. Nur im letzteren Fall hat man eine ergebnisoffene Ex-ante-Stichprobe gezogen, im ersteren Fall hingegen ein für den Untersuchungszweck problematische Ex-post-Stichprobe. Hierzu auch die Debatte um die Konvergenz der Produktivität westlicher Länder (vgl. Grossman 1996).
Vgl. z.B. Schmähl 1982: 596ff, Barr 1993.
Sehr hohe Ungleichheit ist sogar ein schweres Wachstumshemmnis (vgl. Alesina & Rodrick 1994).
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Schmidt, M.G. (1998). Wirtschaftliche Wirkungen der Sozialpolitik. In: Sozialpolitik in Deutschland. Grundwissen Politik, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99369-4_17
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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