Zusammenfassung
In den vorstehenden Kapiteln wurde der Versuch unternommen, die durch den Umweltschutz hervorgerufenen unternehmerischen Herausforderungen herauszuarbeiten. Dabei wurde erkannt, daß zum einen die Beeinträchtigung der Versorgungs- und Trägerfunktion der Umwelt, zum anderen das im Rahmen des gesellschaftlichen Wertewandels gestiegene Umweltbewußtsein als die zentralen Bausteine der Umweltproblematik und damit als die bedeutsamen Einflußfaktoren der Unternehmungen erachtet werden können. Es wurde gleichfalls betont, daß die Mißachtung der Bedeutung dieser Einflußfaktoren die Lebensfähigkeit eines Unternehmens massiv gefährdet. Aus diesem Grund erscheint es nun notwendig zu untersuchen, mit welchen Mitteln die Bewältigung dieser Herausforderungen seitens der Unternehmensführung bewerkstelligt werden kann. Ziel dieses Kapitels ist demnach, ein Konzept zu entwickeln, welches der Unternehmensführung das dazu geeignete “Werkzeug” zur Verfügung stellt. Wie im folgenden noch gezeigt werden wird, kann dieses Konzept gemäß einer auf den Charakter der Führung ausgerichteten Sichtweise in zwei Dimensionen verankert werden, nämlich zum einen in der Organisationsstruktur einer Unternehmung, zum anderen in einer darauf abgestimmten Lenkungsmethodik. An dieser Stelle sei nochmals darauf hingewiesen, daß der später als strategisches ManagementKonzept bezeichnete Ansatz nicht nur den Herausforderungen des Umweltschutzes, sondern sämtlichen unternehmerischen Herausforderungen — im wesentlichen sind dies der Umweltschutz, die zunehmende Technologisierung sowie Globalisierung der Märkte — in gleicher Weise gerecht werden muß.
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Literatur
Vgl. auch Hayek, F. A. v. (1973), S. 30.
Vgl. stellvertretend für andere Schmid, U. (1989), S. 34 ff., Steger, U. (1992a), S. 74, Dierkes, M.; Marz, L. (1992), S. 226 oder Timmermann, M. (1993), S. 11 ff.
Vgl. hierzu auch die treffenden Erklärungen von Beer. “Management at every level, from ourselves through every sort and size of aggregation to the management of the Earth is itself ‘complexifying’ — and it receives complexifying interference from every other level too. Thus complexity proliferates; and it has become virtually unmanageable with existing managerial tools” (Beer, S. (1979), S. 310.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1972), S. 13.
Vgl. Steger, U. (1993), S. 28 f.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 37 und S. 184, (1993), S. 22 und S. 62 sowie Beer, S. (1975b), S. 221, Krieg, W. (1985), S. 268 und Schwaninger, M. (1994c), S. 17.
So zitiert Leberl in einem Aufsatz über die mangelnde wissenschaftliche Aufbereitung des Begriffs der Komplexität Luhmann sarkastisch mit den Worten: “Die Komplexität (könnte; G. S.) für eine begriffliche Wiedergabe zu komplex (sein; G. S.)” (Leberl, D. (1988), S. 43).
Vgl. Luhmann, N. (1980), Sp. 1064.
Der Begriff System wird später näher definiert.
Vgl. Ulrich, H. (1988b), S. 219 und (1989b), S. 189.
Vgl. Knyphausen, D. z. (1988), S. 290.
Poincaré stützt seine Überlegungen auf das sog. Dreikörperproblem. Dabei handelt es sich um das Problem der Voraussagbarkeit des Verhaltens dreier Körper. Das Problem ist analytisch nicht lösbar, sondern kann nur annäherungsweise prognostiziert werden. Dadurch kumulieren sich jedoch die bei jeder Voraussage gemachten Ungenauigkeiten, und es kommt zur sog. Poincaré-Katastrophe; vgl. Schiepek, G. (1994), S. 29.
Vgl. Weaver, W. (1968), S. 536.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 32, Gomez, P. (1981), S. 51 ff., Hall, A. D. (1989), S. 77, Malik, F. (1992), S. 186, Schwaninger, M. (1994c), S. 18.
Vgl. Ashby, W. R. (1970), S. 206 ff.
Diese von Beer, S. (1979), S. 86 aufgestellte und von Malik, F. (1992), S. 192 übernommene Interpretation des Gesetzes der erforderlichen Varietät von Ashby stellt streng genommen eine unzulässige Vergröberung dar, da sie die Voraussetzung des Gesetzes außer acht läßt (Beer geht darauf andeutungsweise ein; vgl. Beer, S. (1979), S. 89f). Die exakte Definition dieses Gesetzes lautet vielmehr, daß die Varietät der Ergebnisse vom Aktionsträger nicht geringer gehalten werden kann als der Quotient aus der Varietät der Umweltzustände zur Varietät der Aktionsmöglichkeiten. Denn für den Fall, daß die Varietät der Ergebnisse geringer ist als die der Umweltsituationen, kann ein System lenkbar sein, obwohl die Varietät der Aktionsmöglichkeiten geringer ist als die der Umweltzustände. Als ein einfaches Beispiel möge der Termostat dienen (vgl. Schulz, D. E. (1993), S. 33): Vorausgesetzt, die Größe der Heizkörper ist ausreichend, genügt die Varietät der Aktionen (heizen oder nicht heizen) vollkommen, die Raumtemperatur zu regeln, obwohl die Varietät der Umweltsituationen bedeutend größer als zwei ist (z. B. viele/wenige Personen, Lampen aus/an, Sonneneinstrahlung, Außentemperatur). Die Varietät der Ergebnisse beträgt jedoch nur zwei (zu warm/zu kalt), daher sind zwei Aktionsmöglichkeiten für die Lenkbarkeit ausreichend.
Ashbys Gesetz der erforderlichen Varietät ist ein Spezialfall des sog. “matching theorem”: “For two systems A and B to be compatible, or harmonious, the value of each and every property transmitted by A must have the same value of the corresponding property that B can receive, within the limits (or tolerances) set by the performance criteria. If these conditions do not obtain, the two systems are incompatible, and a transducer (translater, matcher) is required between A and B to match each of the incompatible properties” (Hall, A. D. (1989), S. 79).
Vgl. Beer, S. (1979), S. 89, Beer, S. (1981), S. 41, Malik, F. (1992), S. 194.
Vgl. Beer, S. (1975a), S. 31, Beer, S. (1979), S. 96, Gomez, P. (1981), S. 53, Espejo, R.; Watt, J. (1988), S. 7 ff., Malik, F. (1992), S. 196, Schwaninger, M. (1994c), S. 19.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 197.
Die Notwendigkeit der Reduzierung der Umweltkomplexität erfolgt ganz im Sinne Luhmanns, der schreibt, “daß für jedes System die Umwelt komplexer ist, als das System selbst” (Luhmann, N. (1990b), S. 33).
Vgl. Schwaninger, M. (1985), S. 12, (1989), S. 157, (1994c), S. 18 f. sowie Malik, F. (1992), S. 436.
Für eine abstrakte Übersicht über Varietätsverminderer vgl. Beer, S. (1972b), S. 230 f.
Vgl. Gutenberg, E. (1929); Gutenberg beschreibt Führung als weitreichende, den Bestand und den Erfolg der Unternehmung als Ganzes betreffende Entscheidungen. Er ordnet damit Führung den oberen Hierarchiestufen eines Unternehmens zu; vgl. hierzu Gutenberg, E. (1962), S. 59 ff.
Ulrich, H. (1993), S. 45.
Diese Unterscheidung stammt von Jackson, M. (1991), S. 27 ff.; vgl. zu den folgenden Ausführungen auch Malik, F. (1983), S. 153 ff., (1992), S. 36 ff., (1993), S. 61 ff. sowie Schwaninger, M. (1994c), S. 108 ff.
Von Malik auch als konstruktivistisch-technomorpher Theorietyp bezeichnet.
Vgl. Gomez, P. (1981), S. 16.
Vgl. Fischer, H. R. (1991), S. 222, Königswieser, R. (1991), S. 183 ff., Malik, F. (1992), S. 38.
Kirsch, W. (1990), S. 315.
Dieser oftmals als “Leerformel” bezeichnete und in der Literatur immer wieder vorzufindende Ausdruck hat vielfach Anlaß zu Kritik gegeben. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, weil es durch emergente Eigenschaften ausgezeichnet ist, die in keinem der Teile anzutreffen sind. Diese Aussage verstößt jedoch m. E. gegen das Prinzip der Rekursion, welches besagt, daß jedes lebensfähige Subsystem eine strukturelle Kopie jenes lebensfähigen Systems ist, dessen Teil es ist. Auch kann das Ganze weniger als die Summe seiner Teile sein, weil die Kommunikations- und Kontrollbeziehungen zwischen den Teilen die Freiheitgrade jedes einzelnen Teils einschränken; vgl. hierzu Schneider, D. J. G. (1974), S. 53, Nagel, E. (1980), S. 241 und Rapoport, A. (1986), S. 191. Müller-Merbach spricht in diesem Zusammenhang auch von “Übersummativität”; vgl. Müller-Merbach, H. (1992), S. 856.
Vgl. Lindblom, Ch. E. (1965), S. 138 ff.
Vgl. hierzu auch Gomez, P. (1981), S. 20 f.
Vgl. Luhmann, N. (1984), S. 15 ff.
Vgl. Bertalanffy, L. v. (1973).
Vgl. Ulrich, H. (1989a), S. 13 f.
Vgl. Boulding, K. E. (1956), S. 197 ff. und Ackoff, R. L. (1967), S. 147 ff.
Vgl. Krieg, W. (1971), S. 27.
Vgl. Bertalanffy, L. v. (1973), Servatius, H.-G. (1991), S. 6.
Vgl. Ulrich, H. (1968).
Vgl. Ulrich, H. (1968), S. 45, Krieg, W. (1985), S. 261 ff., Ulrich, H. (1988a), S. 259, Malik, F. (1992), S. 23, Schwaninger, M. (1994c), S. 16 f.; statt “Lenkung” wird häufig auch der Begriff “Führung” verwendet.
Vgl. Ulrich, H. (1989b), S. 189.
Für einen Überblick über die Hauptvertreter dieser Ansicht in der Soziologie vgl. Morel, J.; Bauer, E.; Meleghy, T.; Preglau, M.; Niedenzu, H.-J.; Staubmann, H. (1989).
Vgl. Luhmann, N. (1975), S. 9.
Vgl. Servatius, H.-G. (1991), S. 6.
Vgl. Schwaninger, M. (1989a), S. 26 f., (1994d), S. 5 f., Espejo, R.; Schwaninger, M. (1993), S. 69.
Vgl. Probst, G. (1987), 48 ff.
Vgl. zu diesen und den folgenden Ausführungen v. a. Malik, F. (1993), S. 105 ff.
Vor allem auf die noch später einzugehenden Ansätze von Beer; vgl. z. B. Beer, S. (1979).
Vgl. dazu auch Schwaninger, M. (1989a), S. 48.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 164, Malik, F. (1992), S. 213.
Vgl. Malik, F. (1993), S. 112.
Diese Erkenntis geht auf Hayek zurück; vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 32 ff.
Vgl. Roethlisberger, F. J.; Dickson, W.J. (1939), zit. nach Jackson, M. C. (1989), S. 433. Der Begriff des “selbst organisierenden Wesens” taucht allerdings erstmals bei Kant auf: “...wird ein solches Produkt als organisiertes und selbst organisierendes Wesen ein Naturzweck genannt werden können” (Kant, I. (1924), S. 273, zit. nach Wörz, M. (1994), S. 82).
Vgl. Probst, G. J. B. (1987), S. 10.
Vgl. Hejl, P. M. (1985), S. 5.
Vgl. Capra, F. (1983), S. 298.
Vgl. Malik, F. (1993), S. 110.
Vgl. dazu auch die diesbezüglichen Bemerkungen von Fischer, H. R. (1991), S. 217 ff. Die Idee, Gesellschaften als selbstorganisierend zu bezeichnen, findet sich auch bei Touraine, der feststellt: “La société n’est pas seulement reproduction et adaption, elle est aussi creation, production d’elle-meme” (Touraine, A. (1973), S. 10, zit. nach Schwaninger, M. (1989a), S. 80).
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 209.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 32 f. und S. 34.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 35.
Vgl. Balk, H.; Kreibich, R. (1991), S. 59. Nach Hayek ist die Unwissenheit der Gesellschaft bezüglich der Tatsache, daß Erscheinungen Ergebnisse menschlichen Handelns, nicht aber menschlichen Entwurfs sind, auf die bis auf das alte Griechentum zurückgehende Unterscheidung aller Erscheinungen in “natürliche” (physei) und “künstliche” (thesei) zurückzuführen. “Deshalb ist nie deutlich geworden, daß im Grunde eine Dreiteilung erforderlich ist, die zwischen den Erscheinungen, die im Sinne vollkommener Unabhängigkeit von menschlichem Handeln natürlich sind, und jenen, die im Sinne eines Produktes menschlichen Entwurfs künstlich oder vereinbart sind, eine gesonderte mittlere Kategorie einfügt, die all jene ungeplanten Ordnungen (patterns) und Regelmäßigkeiten umfaßt, deren Existenz wir im menschlichen Zusammenleben feststellen und deren Erklärung die Aufgabe der Sozialtheorie ist” (Hayek, F. A. v. (1969), S. 98; Fußnoten weggelassen).
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 33.
Auch bei Lindblom sind im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Planung analoge Überlegungen zu finden. So begründet Linblom die Ablehnung der gesellschaftlichen Planung mit der Feststellung, daß sich die Menschen untereinander koordinieren können, ohne daß sie jemand koordiniert, ohne daß sie ein gemeinsames Ziel haben und ohne daß Regeln existieren, die ihre gegenseitigen Beziehungen festlegen; vgl. Lindblom, C. E. (1965), S. 3.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 40, (1993), S. 64, Morley, D. (1993), S. 40 ff. Andere Systemtheoretiker verwenden statt des Begriffs Regeln auch die Termini “patterns”, “behavior categories” oder “strange allocators”; vgl. Freedman, D. H. (1992), S. 30, Vliet, A. v. d. (1994), S. 62 ff.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 102.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1978), S. 8 ff.
Vgl. Hayek, F. A. v. (1969), S. 209.
Vgl. Maul, Chr. (1993), S. 716 ff.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 229.
Vgl. hierzu auch Schmidt, S. J. (1987), S. 55.
Vgl. Paslack, R. (1992), S. 88.
Knyphausen spricht in diesem Zusammenhang auch von einer durch Selbstorganisation “angereicherten” Form der Fremdorganisation; vgl. Knyphausen, D. z. (1988), S. 338.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 226.
Beer schreibt hierzu: “... the business of measurement that is under discussion here relates not to intrinsic control within an interactive set of subsystems, but to metasystemic management within the criteria of which the intrinsic control is expected to operate” (Beer, S. (1979), S. 289).
Vgl. Popper, K. R. (1972b), S. 276.
Vgl. Popper, K. R. (1972b), S. 240.
Vgl. Hinterhuber, H. H. (1980), S. 290.
Vgl. Neuberger, O. (1977), S. 83.
Vgl. Steinmann, H.; Hasselberg, F. (1988), Sp. 1313.
An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß in den neueren Ansätzen H. Ulrichs bzw. seiner Vertreter neben der Gestaltungs- und Lenkungsaufgabe zusätzlich noch die Entwicklungsaufgabe als Grundfunktion der Führung aufgefaßt wird, der jedoch im Rahmen dieser Arbeit keine weitere Berücksichtigung geschenkt wird. Grund hierfür ist vor allem darin zu sehen, daß — wie im Kapitel I.2. bereits erwähnt — die Entwicklungaufgabe vor allem als Ergebnis des Lenkungs- und Gestaltungsprozesses im Zeitablauf aufgefaßt wird und ihr deshalb i. e. S. keine eigenständige Funktion im Rahmen des strategischen Managements zukommt; vgl. Ulrich, H. (1968), S. 45, (1984), S. 120, (1988a), S. 259.
Vgl. Ulrich, H. (1988a), S. 260, aber auch Krieg, W. (1985), S. 262.
Vgl. Grochla, E.; Thom, N. (1980), Sp. 1500.
Vgl. Ulrich, H. (1988a), S. 260.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 175.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 116.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 123. Diese Begriffe wurden erstmals von Beer geprägt; vgl. z. B. Beer, S. (1959), S. 2.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 123 ff.
Vgl. Schwaninger, M. (1989a), S. 158 f.
Folgendes Beispiel mag dies verdeutlichen:“ Wenn man sich zwei Tierpopulationen A und B vorstellt, wobei die A-Tiere die B-Tiere fressen ..., dann ist die Dichte der Population, oder die Zahl der Individuen durch die Art der Interaktion bestimmt, d. h. diese Aspekte der Population ... werden durch die Interaktion stabilisiert oder gelenkt. Es bedarf keiner äußeren Eingriffe durch irgendwelche Lenkungsinstanzen, um diese Stabilität zu bewirken; die Stabilität ist vielmehr durch die Art der Kopplung (A frisst B) impliziert, weshalb man anstelle von intrinsischer Lenkung auch von impliziter Lenkung sprechen kann” (Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 124 f; Hervorhebungen und Fußnoten weggelassen).
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 139.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975). S. 215.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975), S. 123; auch dieser Begriff geht auf Beer zurück; vgl. Beer, S. (1959), S. 2 und (1966).
Vgl. Wuchterl, K. (1987), S. 21.
Vgl. z. B. Taylor, F. W. (1911), zit. nach Ulrich, P. (1987b), S. 417.
Vgl. Tragsdorf, K. (1991), S. 82 ff.
Vgl. dazu z. B. Frese, E. (1979), Kieser, A. (1981) oder Mintzberg, H. (1988).
Vgl. insbesondere Beer, S. (1972b), (1979), (1981).
Vgl. Schwaninger, M. (1993), S. 39; Beer selbst wählt folgende Formulierung zur Definition eines Modells: “A model is simply a reflection of whatever is the case ...” (Beer, S. (1966), S. 101).
Vgl. Gomez, P. (1993), S. 178 f.
Auf dieses Resultat kybernetischer Forschung haben auch Beer, Malik sowie vor allem Chandler (“strategy follows structure”) wiederholt hingewiesen; vgl. z. B. Beer, S. (1979), S. 437 ff., Malik, F. (1992), S. 173 f., Chandler, A. D. (1962).
Zu dieser bedeutsamen Erkenntnis gelangte Beer aufgrund seiner umfangreichen Studien in verschiedenen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Für eine ausführliche Biographie über Beer und seine kybernetischen Entwicklungen vgl. Beer, S. (1993), S. 117 ff.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 113.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 112, Maul, Chr. (1993), S. 716.
Vgl. Schwaninger, M. (1993), S. 52 f.
Hierbei muß der Austausch von Varietät zwischen den Komponenten der Organisation insgesamt vier Prinzipien genügen (vgl. Beer, S. (1979), S. 97 ff. und S. 258): — Erstes Prinzip der Organisation: Die Varietäten der drei Komponenten, die in einem soziotechnischen System diffundieren, tendieren immer zum Ausgleich. Der Ausgleich sollte auf eine Weise erfolgen, die ein Minimum an Schaden für Mitarbeiter und Kosten verursacht. — Zweites Prinzip der Organisation: Die Informationskanäle zwischen den Komponenten müssen jeweils eine höhere Kapazität aufweisen, eine bestimmte Menge an Informationen bezüglich einer Varietätsänderung in einer bestimmten Zeit zu übermitteln, als die den Informationsfluß auslösende Komponente in dieser Zeit generieren kann. Dies bedeutet nichts anderes, als daß die Varietät der Informationskanäle ausreichend sein muß, die Zahl der verschiedenen Zustände, die zu übermitteln sind, registrieren zu können. — Drittes Prinzip der Organisation: Die Varietät des Transducers muß mindestens so groß sein, wie die des Informationskanals. Ein Transducer bezeichnet dabei einen Mechanismus, der die Information, die von einer Komponente zur anderen übermittelt wird, übersetzt, oder genauer, kodiert und dekodiert. Der Transducer muß demnach über eine ausreichende Erkennungskapazität verfügen, um die erforderliche Varietät übertragen zu können. — Viertes Prinzip der Organisation: Die Operationen der drei Prinzipien der Organisation müssen fortwährend und zyklisch aufrechterhalten werden, und zwar ohne Hiatus (Spaltung) oder Verzögerung.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 116.
Zur Auffassung des Modells eines lebensfähigen Systems als zugleich heterarchisches und hierarchisches System vgl. Schwaninger, M. (1994b), S. 16 ff.
Vgl. zur Autonomie der Komponenten lebensfähiger Systeme Beer, S. (1981), S. 103.
Vgl. Beer, S. (1972b), S. 287, (1979), S. 118, (1981), S. 228; manche Autoren, insbesondere die der Chaosforschung, sprechen in diesem Zusammenhang auch von einem Fraktal, d. h. einer StrukturSelbstähnlichkeit von Teil und Ganzem; vgl. z. B. Mandelbrot, B. B. (1987); zum Begriff der Rekursivität vgl. auch Luhmann, N. (1990a), S. 334. Das ursprünglich von Beer entwickelte Rekursionstheorem wurde insbesondere von Schwaninger weiterentwickelt und u. a. um mehrdimensional konzipierte sowie zirkuläre Rekursionen erweitert; vgl. Schwaninger, M. (1994b), S. 20 ff.
Dieses Theorem steht dabei nicht im Widerspruch zu der vorstehend genannten Definition eines lebensfähigen Systems. Dort wurde Lebensfähigkeit definiert als die Fähigkeit eines Systems, seine eigene Existenz zu bewahren. Dies bedeutet jedoch nicht, daß jedes System seine eigene Existenz zu jeder Zeit wirklich bewahren muß. Aus diesem Grund kann auch ein lebensfähiges System ein lebensfähiges Subsystem in sich enthalten, ohne daß letzteres seine Fähigkeit, seine eigene Existenz zu erhalten, verliert. Die Lebensfähigkeit eines Subsystems zeigt sich immer erst dann, wenn dieses aus einem Supersystem ausgegliedert werden kann. Aus diesem Grund ist das Viabilitäts- oder Lebensfähigkeitsprinzip ein relatives Konzept; vgl. Beer, S. (1979), S. 118 f.
Vgl. Beer, S. (1972a), S. 30, zit. nach Malik, F. (1992), S. 92 sowie Beer, S. (1981), S. 87, Schwaninger, M. (1989a), S. 218.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 92.
Vgl. Beer, S. (1972b), S. 168 ff., (1979), S. 145 ff., (1981), S. 167 ff.
Vgl. Beer, S. (1972b), S. 42, Malik, F. (1992), S. 116.
Um die Funktion des Servomechanismus zu erfüllen, muß der Aufbau des Systems Eins insgesamt vier Voraussetzungen genügen (vgl. Beer, S. (1966), S. 297 ff.): Erstens müssen die zu überwachenden Größen der zu lenkenden Division bestimmbar sein. Zu diesem Zweck fordert Beer die Erstellung eines Modells des zu lenkenden Prozesses ((1966), S. 297 ff.). Die Konstruktion eines Modells hat dabei den Charakter einer Situationsanalyse. Das Problem der Erfassung der Varietät der Wirklichkeit für das Modell, ohne die Varietät jedoch zu zerstören, umgeht Beer durch die Aufspaltung des Abbildungsverfahrens in zwei Komponenten, nämlich das strukturelle und das parametrische Teilmodell ((1966), S. 313 ff.). Das strukturelle Teilmodell bildet dabei den Bezugsrahmen für die Interpretation der verschiedenen Systemzustände. Die zu lenkende Division wird demnach durch eine Menge von Variablen und deren Beziehungen dargestellt. Das parametrische Teilmodell enthält die zur Quantifizierung des strukturellen Teilmodells notwendigen numerischen Daten. Beide Teilmodelle zusammen bilden gewissermaßen die Koordinaten des Gesamtmodells und damit der zu überwachenden Größen. Zweitens ist für die Entdeckung von Störungen innerhalb einer elementaren Operationseinheit die Entwicklung von Indizes erforderlich. Mit Hilfe dieser Indizes lassen sich bestimmte Optimal- oder Normalwerte festlegen, die mit den zu überwachenden Größen verglichen werden. Auf diese Weise ist es möglich, Abweichungen des Systems von seinem Normalzustand festzustellen. Drittens sind bestimmte Standards festzulegen, welche eine Beurteilung der eingetretenen Störung erlauben und korrigierende Maßnahmen auslösen. Diese Maßnahmen stellen im wesentlichen ein Repertoire an Plänen dar, aus denen bei auftretenden Störungen versuchsweise Pläne ausgewählt und eingeführt werden. Viertens sind die ausgewählten Pläne in Lenkungsaktivitäten umzusetzen. Dies geschieht über sog. motorische Kanäle, welche die zur Lenkung relevanten Informationen zu den Aktivitätszentren, d. h. Effektoren, transportieren.
Vgl. zu den folgenden Ausführungen Beer, S. (1981), S. 167 ff.
Vgl. Beer, S. (1981), S. 172.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 175, (1981), S. 172.
Vgl. Beer, S. (1981), S. 172 ff.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 202.
Vgl. Beer, S. (1981), S. 176
Vgl. Hall, A. D. (1989), S. 69.
Vgl. Ashby, W. R. (1952), S. 80 ff.; auf die essentiellen Variablen wird später noch genauer eingegangen werden.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 390.
Vgl. insbesondere Ashby, W. R. (1952), S. 80 ff. Der Begriff des ultrastabilen Systems wurde auch von Beer übernommen; vgl. z. B. Beer, S. (1979), S. 62.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 175 ff.
Vgl. Beer, S. (1972b), S. 225 ff.
Das englische Wort “arouse” bedeutet soviel wie aufwecken, erregen, erwecken.
Algedonische Informationen stellen Informationen dar, die in nichtanalytischer Weise gebildet werden, aber dennoch in der Lage sind, auf bestimmte Ergebnisse zu schließen. So können beispielsweise Informationen analytisch gebildet werden, indem man nach dem “Warum” und “Wieso” fragt, oder algedonisch durch ein System aus Belohnung und Bestrafung; vgl. Beer, S. (1981), S. 401.
Vgl. dazu Beer, S. (1979), S. 406 f.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 227 ff.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 230.
Darunter versteht Beer die Varietätserhöhung durch Zellteilung. “The System Four ... is amazingl ingenious. It copes with the wider environment by dropping a level of recursion. It divides. In th meiosis it amplifies its variety vis-à-vis the wider environment” (Beer, S. (1979), S. 229 Hervorhebungen weggelassen).
Vgl. Beer, S. (1979), S. 233.
Vgl. Conant, R.; Ashby, W. R. (1981), S. 205 ff.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 238 ff.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 239.
Systemumfeld und System werden hierbei von Beer als “coenetic variables” bezeichnet; vgl. Beer, S. (1983), S. 799.
Vgl. Beer, S. (1972b), S. 183, (1981), S. 181 ff.
Vgl. Beer, S. (1972b), S. 231 ff., (1979), S. 262 ff., (1981), S. 201 ff.
Vgl. Beer, S. (1981), S. 182.
An dieser Stelle sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die verschiedenen Sub- und Supersysteme eigentlich ineinander eingebettet sind und nur aus Darstellungsgründen “auseinandergezogen” wurden.
Vgl. dazu auch die Ausführungen von Schwaninger, M. (1993), S. 48.
Siehe dazu nochmals die konstitutiven Voraussetzungen der Komplexitätshandhabung im Kapitel III.1.3.
Zu diesem Schluß kommt auch Malik, F. (1992), S. 390.
Auch diese Anforderung wurde im Kapitel III.1.3. als eine der konstitutiven Voraussetzungen der Komplexitätshandhabung erkannt.
Vgl. Beer, S. (1993), S. 122.
So verwendet beispielsweise Jantsch den Begriff der Selbstorganisation im wesentlichen synonym zum Terminus der Autopoiese, während Maturana et al. schreiben: “Autopoiesis is not self-organisation... Autopoiesis is autopoiesis and nothing else”; vgl. Maturana, H.; Varela, F. J. (1980), zit. nach Jantsch, E. (1981), S. 66. Auf die Begriffsverwirrung, die bezüglich des Autopoiese-Begriffs vorherrscht, macht v. a. Strasser aufmerksam: “Aussagen, was ein ‘autopoietisches System’ ... kennzeichnen sollte, finden sich kaum bzw. fallen mit dem zusammen, was ein System ohnehin schon ex definitione kennzeichnet” (Strasser, G. (1991), S. 18). Eine, an die Erkenntnisse Maturanas und Varelas anlehnende, klare Abgrenzung zwischen den beiden Begriffen trifft Morin, der Selbstorganisation dem anorganischen Bereich zuordnet und Autopoiese dem biologischen; vgl. Morin, E. (1981), S. 132.
Vgl. Maturana, H. (1993), S. 121 ff.
Vgl. Maturana, H.; Varela, F. J. (1980), S. 77.
Vgl. Espejo, R.; Schwaninger, M. (1993), S. 73 ff.
Vgl. Fischer, H. R. (1991), S. 207 ff., (1993), S. 22.
Vgl. Varela, F. J. (1979), S. 25. Eine allgemeine Definition von Selbstreferenz ist bei Luhmann zu finden: “Es gibt selbstreferentielle Systeme. Das heißt zunächst nur in einem ganz allgemeinen Sinne: Es gibt Systeme mit der Fähigkeit, Beziehungen zu sich selbst herzustellen und diese Beziehungen zu differenzieren gegen Beziehungen zu ihrer Umwelt” (Luhmann, N. (1984), S. 31).
Vgl. Maturana, H.; Varela, F. J. (1980), S. 135, Fischer, H. R. (1993), S. 23.
Bertalanffy nennt diese Eigenschaft auch Äquifinalität; vgl. Bertalanffy, L. v. (1973), S. 141 ff.
Vgl. Luhmann, N. (1984), S. 63.
Vgl. Maturana, H. (1982), S. 145.
Vgl. zu den folgenden Ausführungen Kirsch, W. (1992), S. 231 f.
Vgl.z.B. Kirsch, W. (1992) und Hejl, P. M. (1985).
Autopoietische Systeme höherer Ordnung bestehen aus autopoietischen Systemen niedriger Ordnung, sind aber selbst autopoietischer Natur. “Jede Interaktionseinheit kann an Interaktionen mitwirken, die für andere umfassendere Interaktionseinheiten relevant sind. Wenn ein lebendes System dabei seine Identität nicht verliert, kann sich seine Nische so entwickeln, daß sie der größeren Interaktionseinheit einverleibt und dieser damit dienstbar gemacht wird. Wenn auch diese größere Interaktionseinheit ein selbsreferentielles System ist (oder wird), dessen Bestandteile (als selbstreferentielle Systeme) ihrer Erhaltung als einer Interaktionseinheit dienen, dann muß sie selbst der Erhaltung der zirkulären Organisation ihrer Bestandteile dienen (bzw. für deren Erhaltung sorgen). Ein spezifisches selbstreferentielles System kann daher die zirkuläre Organisation eines lebenden Systems haben oder funktional an der zirkulären Organisation seiner Bestandteile mitwirken, oder beides” (Maturana, H. (1982), S. 37); vgl. auch Kirsch, W. (1992), S. 189 ff.
Vgl. z. B. Luhmann, N. (1984), Teubner, G. (1989).
Vgl. z. B. Beer, S. (1979), S. 403 ff., (1980), S. 63 ff., (1983), S. 808.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 405.
Vgl. z. B. Beer, S. (1979), S. 254.
Vgl. Varela, F. J. (1979), S. 13; vgl. dazu auch Morin, E. (1981), S. 132.
So sind die Systemgrenzen eines Unternehmens nicht topologisch abgrenzbar, da beispielsweise seine Mitglieder gleichzeitig noch anderen Systemen (Familie, Verein) angehören können. Dies ist im Falle der Organe eines Organismus nicht gegeben.
Vgl. Varela, F. J. (1987), S. 121.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 173.
Vgl. Beer, S. (1972), S. 38.
Vgl. Fußnote 424.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 407 ff.
Vgl. dazu nochmals die einleitende Definition von Autopoiese.
Vgl. Beer, S. (1979), S. 406 f.
Bei Kirsch ist in diesem Zusammenhang folgendes Zitat bemerkenswert: “Ob Organisationen als autopoietische Systeme zu betrachten sind, ist letztlich Ausdruck der jeweils spezifischen Entscheidungen des Forschers im Konstruktionsbereich seines organisationstheoretischen Bezugsrahmens. Und diese Entscheidungen sind sicherlich nicht zuletzt zu einem großen Teil durch die spezifische Biographie dieses Forsches geprägt. Im Falle der angesprochenen Konzeption lassen sich zwei Grundstrategien im Konstruktionsbereich feststellen. Die erste Strategie hält am ursprünglichen, von Maturana geprägten Begriff von Autopoiese fest und fragt danach, ob und inwieweit soziale Systeme bzw. Organisationen autopoietisch in diesem Sinne sind. Die zweite Strategie trifft eine Vorentscheidung dahingehend, daß soziale Systeme autopoietische Systeme sind oder wenigstens empirisch sein können und fragt vor diesem Hintergrund, wie Autopoiese (ohne die ursprüngliche Begriffsbedeutung völlig umzukehren) zu definieren und darauf aufbauend der übrige Bezugsrahmen so zu konstruieren ist, daß die Vorentscheidung zugunsten der Verwendung des Konzeptes der Autopoiese auch aufrechterhalten werden kann” (Kirsch, W. (1992), S. 248 ff.; Hervorhebung eingefügt).
Vgl. Popper, K. R. (1972a), S. 47.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975), S. 21.
Die nachstehenden Ausführungen basieren im wesentlichen auf Darstellungen von Lindblom, Ch. E. (1965), S. 143 ff., auf den Malik, F. (1992), S. 320 ff., Bezug nimmt.
Gerade dies ist jedoch eine von den Vertretern konstruktivistischer Ansätze häufig hervorgebrachte Kritik, daß nämlich durch die Einschränkung von Alternativen nie mit absoluter Sicherheit wirklich die beste Alternative gefunden werden kann. Diesem Kritikpunkt ist jedoch entgegenzuhalten, daß eine umfassende Analyse des Möglichkeitenraumes, wie sie von den Konstruktivisten verlangt wird, eben praktisch nicht möglich ist und daß deshalb im Bereich nichtkomplexer Probleme die konstruktivistische Methode zwar in der Regel zu besseren Ergebnissen führt, bei komplexen Problemen — und nur mit solchen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit — diese Methode zum Scheitern verurteilt ist. Lindblom meint hierzu: “That restriction on the number of alternatives considered adapts to the difficulties of problem solving is obvious; the adaptations are much the same as those just discussed for incrementalism. The restriction is an adaption to the limits of man’s intellect, the inadequacy of information, and the costliness of analysis. And, again, the restriction pulls the attention of the analyst toward those policy alternatives on which there is some reasonable possibility of his proceeding with tolerable competence” (Lindblom, Ch. E. (1965), S. 145).
Dies macht deutlich, daß die konstruktivistische Methode auch hier nur mit Einschränkung angewendet werden kann. Dabei ist die unterschiedliche Grundhaltung der beiden Methoden besonders von Bedeutung. Während sich nämlich der evolutionäre Problemlöser der Tatsache bewußt ist, daß nicht alle Nebenwirkungen evaluiert werden können, verharrt der konstruktivistische Problemlöser in der Illusion, alle Konsequenzen berücksichtigt zu haben, und wird dadurch vielfach durch unerwartete Nebenwirkungen überrascht.
Die Sichtweise der Erzielung inkrementaler Differenzen in der Unternehmensführung wird insbesondere in japanischen Unternehmen vielfach vertreten; vgl. dazu Kagano, T. et al. (1985), S. 272.
Darüber hinaus ist es möglich, daß radikale Veränderungen durch den Zusammenschluß zweier nur inkremental voranschreitender Systeme bewirkt werden, einen Vorgang, den Lorenz als “Fulguration” bezeichnet hat. Und schließlich ist denkbar, daß radikale Veränderungen nur deshalb auftreten, weil inkrementale Anpassungen durch irgendwelche Gründe in der Vergangenheit verhindert wurden. Dieser Vorgang ist mit Erdbeben oder Vulkanausbrüchen vergleichbar, die durch die Starrheit der erhärteten Erdoberfläche zunächst an marginalen Erdstößen gehindert werden und schließlich durch den Drang, den aufgestauten Druck entweichen zu lassen, zu katastrophalen Naturveränderungen führen können; vgl. Lorenz, K. (1973), S. 50, zit. nach Malik, F. (1992), S. 326 sowie Schwaninger, M. (1989a), S. 81.
Oder mit den Worten Beers ausgedrückt bedeutet dies, daß Lenkungsorgane die “entropic drift” eines Systems für sich nutzen sollten, d. h. die natürliche Eigenschaft eines Systems, von Zuständen, die aufgrund ihrer Struktur weniger wahrscheinlich sind, zu wahrscheinlicheren Zuständen überzugehen; vgl. Beer, S. (1966), S. 355.
Vgl. Campbell, D. T. (1974), S. 413 ff., Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 23 ff., Jantsch, E. (1979), S. 77, Gomez, P. (1981), S. 171 ff., Malik, F. (1992), S. 265 ff.
Vgl. Campbell, D. T. (1974), S. 422.
Eine kritische Würdigung des Versuchs-Irrtums-Prozesses erfolgt am Ende dieses Kapitels.
Vgl. Jantsch, E. (1979), S. 77.
Vgl. zu den folgenden Ausführungen insbesondere Popper, K. R. (1972b), Campbell, D. T. (1974), S. 413 ff., Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 24 ff., Malik, F. (1992), S. 265 ff.
Vgl. Popper, K. R. (1972b), S. 119 ff.
Vgl. Popper, K. R. (1972b), S. 165.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975), S. 67.
Vgl. Popper, K. R. (1972b), S. 165 ff.
Vgl. Popper, K. R. (1972b), S. 179. Auf die große Bedeutung der Funktion der Sprache wurde bereits im Zusammenhang mit der extrinsischen Lenkung im Kapitel III.1.2. eingegangen.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 79 ff.
Vgl. Beer, S. (1966), S. 487 ff., (1972b), S. 263 ff., (1981), S. 209 ff.
Beer gibt hierfür ein einfaches Beispiel: Sucht jemand einen bestimmten Punkt auf einer Landkarte mit 1000 Längen- und 1000 Breitengraden, so besteht die sequentielle Suchmethode darin, irgendwo mit der Suche zu beginnen und diese solange fortzusetzen, bis das gesuchte Planquadrat gefunden wurde. Die durchschnittliche Suche umfaßt demnach (1000* 1000)/2 Planquadrate. Das logische Suchparadigma beschränkt sich demgegenüber auf die Identifizierung des richtigen Breiten- und Längengrades. Die durchschnittliche Suche umfaßt hierbei lediglich (1000+1000)/2 Möglichkeiten und nimmt demanch im Durchschnitt wesentlich geringere Zeit in Anspruch. Diese Ausführungen zeigen, daß das logische Suchparadigma stark dem vorstehend, im Zusammenhang mit dem Aufbau der kybernetischen Organisationsstrukturen entwickelten strukturellen und parametrischen Modell ähnelt; vgl. Beer, S. (1981), S. 209.
Popper, K. R. (1974a), S. 36.
So schreibt Popper: “...it seems to me that what is essential to ‘creative’ or ‘inventive’ thinking is a combination of intense interest in some problem (and thus a readiness to try again and again) with highly critical thinking; with a readiness to attack even those presuppositions which for less critical thought determine the limits of the range from which trials (conjectures) are selected; with an imaginative freedom that allows us to see so far unsuspected sources of error: possible prejudices in need of critical examination” (Popper, K. R. (1974), S. 37); vgl. auch Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975), S. 84.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 86.
Diese Denkweise wird auch von Prigogine vertreten. Für ihn ist Instabilität nicht länger ein um jeden Preis zu vermeidender Nachteil, sondern notwendige Voraussetzung für Evolution. Instabilität ist damit zu kultivieren; vgl. Progogine, I. (1989), S. 396 ff.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975), S. 89.
Die Unterteilung des Entscheidungsprozesses in Meta- und Objektebene mit dem Ziel der Lenkung ist auch bei Etzioni zu finden. Dieser, als “Mixed Scanning” bezeichnete Entscheidungsprozeß trennt dabei fundamentale Entscheidungen von speziellen Entscheidungen, wobei erstere getroffen werden, indem der Aktor die wesentlichen Alternativen hinsichtlich seiner Zielkonzeption untersucht, aber Detailspezifikationen unberücksichtigt läßt, so daß der Überblick nicht verloren geht. Spezielle Entscheidungen werden dann auf unterer Ebene inkremental, aber innerhalb des durch die fundamentalen Entscheidungen gesetzten Rahmens getroffen; vgl. Etzioni, A. (1968), S. 203.
Vgl. Campbell, D. T. (1974), S. 422.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 273.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 277 ff.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 274.
Vgl. Ashby, W. R. (1952), S. 80 ff.; für eine gute Zusammenfassung der Funktionsweise des ultrastabilen Systems, auf die sich auch die nachstehenden Erläuterungen zum Teil stützen, vgl. Gomez. P.: Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 558 ff.
Vgl. Ashby, W. R. (1952), S. 83.
Vgl. Beer, S. (1975b), S. 106 f., Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 564 f. Hall spricht hierbei auch von “closed loop operations”: “With closed loop operation, the output of a sub-system, or some function of it, is fed back or compared with the input, or some function of it, so that the results of the comparison can be used to modify or to redirect the performance of the sub-system in the desired direction. This process is called feedback control. In negative feedback, the control reduces the differences between the actual and the desired performance; positive feedback induces instability in the control loop by reinforcing or by summing the actual and the desired measure of performance” (Hall, A. D. (1989), S. 66; Hervorhebungen weggelassen).
Dies wird auch aus den Ausführungen von Beer selbst ersichtlich; vgl. Beer, S. (1981), S. 28 und 33 f. Streng genommen unterscheidet sich der Servomechanismus vom Mechanismus der Ultrastabiltät dadurch, daß beim Servomechanismus korrektive Operationen zur Erreichung eines bestimmten Gleichgewichtszustandes ausgewählt werden, während beim ultrastabilen Modell wiederum Servomechanismen zur Erreichung eines festgelegten Ziels, nämlich der Systemstabilität, selektiert werden. Ein ultrastabiles System besteht demnach aus einer Überlagerung mehrerer Servomechanismen; vgl. dazu Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 825 ff.
Vgl. Beer, S. (1975b), S. 108 f.
Das multistabile System zeichnet sich gegenüber dem ultrastabilen System dadurch aus, daß es unter Ausnutzung lokaler Gleichgewichte rascher eine gewünschte Stabilität eines Systems erreichen kann. Der Einsatz eines solchen Systems setzt allerdings ein ganz bestimmtes Systemumfeld voraus, nämlich ein solches, das sich in unterscheidbare Subsysteme gliedern läßt, die jeweils viele Gleichgewichtszustände aufweisen. Eine solche Unterteilung wäre für den vorliegenden Untersuchungsgegenstand, der sich im wesentlichen auf die drei Einflußfaktoren “Umweltschutz”, “Technologie” und “Globalisierung” beschränkt, prinzipiell möglich. Ein polystabiles System zeichnet sich demgegenüber dadurch aus, daß es mehrere verschiedene Gleichgewichtszustände aufweist. Die Funktionsweise eines solchen Systems besteht darin, daß, wenn dieses System sich in einem Zustand einer Gleichgewichtsregion befindet, der selbst noch nicht notwendigerweise ein Gleichgewichtszustand sein braucht, dieses System unter dem Einfluß seiner Eigendynamik in den Gleichgewichtszustand dieser Region läuft; vgl. hierzu Ashby, W. R. (1952), S. 185, Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 831 ff. und Malik, F. (1992), S. 395 ff. Einen ausführlichen Überblick über die verschiedenen Lenkungsmechanismen gibt auch Krieg, W. (1971).
Die Darstellungen beruhen dabei im wesentlichen auf der von Gomez et al. entwickelten Schrittfolge; vgl. Ashby. W.R. (1970). S. 9–113 und Gomez. P.: Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 700 ff.
Diese Definition geht auf Ashby zurück: “The most fundamental concept in cybernetics is that of ‘difference’, either that two things are recognisably different or that one thing has changed over time” (Ashby, W. R. (1970), S. 9).
Vgl. Checkland, P. (1972), S. 12, Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 701.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 710.
Streng genommen empfehlen Gomez et al. bei schlechtstrukturierten Problemen, die sich durch hohe Komplexität, Undeterminiertheit und Selbstregulation auszeichnen, das multistabile Lenkungsmodell. Dem ultrastabilen Lenkungsmodell wird demgegenüber im Falle etwas eingeschränkter Komplexität und Undeterminiertheit der Problemsituation der Vorzug gegeben. Da es sich hierbei im wesentlichen um terminologische Unterschiede in den Ausführungen von Gomez et al. und Beer handelt, wird im folgenden davon ausgegangen, daß das ultrastabile Lenkungsmodell für die dem vorliegenden Untersuchungsgegenstand zugrundeliegene Problemsituation am geeignetsten ist.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Geller, K.-H. (1975), S. 396.
Statt Black Box verwendet Beer auch die Bezeichnung Esoteric Box. Diese weist folgende Charakteristika auf: “This is not to say that the box is a closed system, only that it is self-organizing and self-regulating. It has inputs and outputs, which are usually a stream of members... .These ... (members, G. S.) pass through the box, or are operated on by the box, but they do not change it at all. Whatever happens, the box goes on; it is very powerfully arranged to maintain its own internal stability — and therefore, indeed, its survival” (Beer, S. (1975b), S. 136 f.).
Bezüglich der Art der Ermittlung eines Verhaltens kann man passive und aktive Beobachtung unterscheiden. Eine passive Beobachtung liegt dann vor, wenn das System sich selbst überlassen und sein Verhalten lediglich protokolliert wird. Die aktive Beobachtung läßt sich demgegenüber durch eine Inputmanipulation und eine Outputklassifizierung charakterisieren. Das System wird hierbei nicht sich selbst überlassen, sondern beeinflußt, wobei das Verhalten diesem Einfluß zugeordnet wird. Dabei müssen die Werte sowohl der essentiellen Variablen als auch der Hauptvariablen protokolliert werden. Bezüglich der Beeinflussung der Inputvariablen ist festzuhalten, daß die Verhaltenswirksamkeit im Sinne einer Übereinstimmung mit den Zielen des Problemlösers eng mit seinen Erfahrungen aus ähnlichen Situationen korreliert ist. Sowohl die passive als auch die aktive Beobachtung erfolgt jedoch mit dem Ziel, Regelmäßigkeiten im Systemverhalten aufzudecken. Insgesamt kann die vorstehend beschriebene Hauptaufgabe der Lenkungsorgane, mittels Constraints das Systemverhalten zu manipulieren, als aktive Beobachtung charakterisiert werden; vgl. Ashby, W. R. (1970), S. 88 ff., Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 723.
Nach Ashby ergibt sich durch die Sammlung von Werten der Systemvariablen eine Sequenz, die er als Verhaltenslinie bezeichnet. Faßt man alle Verhaltenslinien, welche von einem bestimmten Zeitpunkt t0 ausgehen, zu einem Verhaltensfeld zusammen, so ergeben sich verschiedene Möglichkeiten der Transformation von Verhaltensweisen im Zeitablauf: Eine Transformation kann entweder offen oder geschlossen sein; wenn die Transformationen keinen neuen Zustand in t 1 hervorbringt, dann kann sie als geschlossen bezeichnet werden. Weiterhin können Transformationen einwertig oder mehrwertig sein; dabei liegt eine einwertige Transformation dann vor, wenn jeder Zustand in t0 nur in einen Zustand in t 1 übergeht. Geschlossene und einwertige Transformationen von Verhaltensweisen werden hierbei als determiniert bezeichnet; vgl. Ashby, W. R. (1970), S. 25 ff.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 725.
Siehe dazu auch die Bezeichnungen in Abb. 18.
Vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oehler, K.-H. (1975), S. 725.
Strukturelle Schwachstellen lassen sich dabei auf eine Fehlspezifikation der Variablen zurückführen. So ist es beispielsweise möglich, daß Variable des Environments E eigentlich essentielle Variable verkörpern oder dem reagierenden Teil der Hauptvariablen zuzuordnen sind. Weitere potentielle Schwachstelle ist die Reaktionszeit, d. h. die Zeit, welche vom Eintreffen der Information über den Outputzustand des Servomechanismus bis zur Auslösung der korrigierend wirkenden Aktivität verstreicht. Eine sehr lange Reaktionszeit verhindert dabei eine rasche Anpassung des Systems an einen neuen Gleichgewichtszustand. Diese kann beispielsweise darauf zurückgeführt werden, daß die Meßfrequenz, d. h. die Frequenz, in der das Verhalten der Hauptvariablen bezüglich einer Abweichung vom Normalzustand gemessen wird, geringer ist als die Entscheidungsfrequenz derselben. Die Entscheidungspolitik, d. h. der Einsatz von Servomechanismen zur Anpassung an neue Gleichgewichtszustände, kann immer dann zu einer Schwachstelle werden, wenn er eine zu geringe oder zu große Sensibilität gegenüber Abweichungen besitzt oder für manche Abweichungen keinerlei Verhaltensweisen zur Verfügung hält. Darüber hinaus kann die Wiedergabequalität des Servomechanismus so ungenügend sein, daß es zu Fehleinschätzungen bezüglich des Zustandes der Hauptvariablen oder zu einer inadäquaten Festlegung der Toleranzgrenzen für Anpassungsmaßnahmen kommt. Schließlich ist die dynamische Stabilität möglicher Auslöser von Fehlverhalten. Diese Größe reflektiert dabei das Maß für die Schwankung des durch die Servomechanismen erwirkten Outputs sowie seine Dämpfung. Eine zu große oder zu geringe Sensibilität dieser Größe kann dann zu Fehlanpassungen des Servomechanismus führen; vgl. Gomez, P.; Malik, F.; Oeller, K.-H. (1975), S. 882 f.
Vgl. Ashby, W. R. (1952), S. 71.
Die ursprüngliche Anforderung Nr. 5, d. h. die Überprüfung der Handhabbarkeit hoher Komplexität durch die Lenkungsorgane, wurde bereits durch das Modell eines lebensfähigen Systems von Beer als erfüllt erachtet. An diese Stelle tritt nun eine neue Anforderung, die untersucht, ob die eben vorgestellte lenkungsorientierte Systemmethodik und das Modell eines lebensfähigen Systems zueinander kompatibel sind.
Vgl. dazu nochmals Beer, S. (1975b), S. 108 f.
Malik nennt beispielhaft ein solches herkömmliches Ablaufschema: 1. Erfassung des Problems; 2. Bestimmung der Ziele, die angestrebt werden; 3. Analyse des Ist-Zustandes; 4.Analyse der Einflußfaktoren und Rahmenbedingungen; 5. Suche von Alternativen; 6. Bewertung und Auswahl einer Alternative; vgl. Malik, F. (1992), S. 368.
Vgl. Malik, F. (1992), S. 372 f.
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Strasser, G.J. (1996). Struktur und Methodik Eines Strategischen Management-Konzepts. In: Systemtheorie und Ethik als Grundlagen umweltbewußter Unternehmensführung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99361-8_3
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