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Drei-Welten-Lehre, Rekonstruktion der Problemsituation und objektives Verstehen bei K.R. Popper

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Objektives Verstehen
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Zusammenfassung

Poppers Überlegungen zur Bedeutung von Problemen für die Interpretation und Kritik wissenschaftlicher Theorien können unmittelbar angeschlossen werden an die bisherige Diskussion der Logik von Frage und Antwort.

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Literatur

  1. “Should anybody present us with Newton’s equations, or even with his arguments, without explaining to us first what the problems were which his theory was meant to solve, then we should not be able to discuss its truth rationally -no more than the truth of the Book of relevation... In other words every rational theory, no matter whether scientific or philosophical, is rational in so far as it tries to solve certain problems. A theory is comprehensible and reasonable only in its relation to a given problem-situation, and it can be rationally discussed only by discussing this relation.” Vgl. Popper 1981, S.198f — Hervorhebungen im Original.

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  2. Vgl. Popper 1984, S.166, 185 und 257.

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  3. “Es gibt keine Lebewesen, seien es Pflanzen oder Tiere, ohne Probleme und ihre versuchsweisen Lösungen, die Theorien entsprechen .. . Das Leben schreitet also wie die wissenschaftliche Forschung von alten Problemen zur Entdeckung neuer und ungeahnter Probleme fort.” Vgl. Popper 1984, S.151.

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  4. Vgl. Popper 1984, S.256f, 151 und 153.

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  5. Erst bei Toulmin jedoch wird diese Möglichkeit in den Grundzügen entfaltet; vgl. dazu bes. unten Abschn. 6.–6.3.

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  6. Vgl. zum folgenden besonders Popper/Eccles 1982 und Popper 1984.

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  7. Vgl. Popper/Eccles 1982, S.64.

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  8. Vgl. Popper 1984, S.116.

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  9. Nach Lakatos ist es die Regel, daß “der entscheidende Charakter von entscheidenden Experimenten erst nach Jahrzehnten erkannt wird” vgl. Lakatos 1974a, S. 153. — Wie oben dargestellt, belegt Gadamer solche historisch induzierten Bedeutungsveränderungen mit dem Begriff der “Wirkungsgeschichte”.

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  10. Vgl. Popper 1984, S.270.

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  11. Vgl. Popper 1984, S.273 — Hervorhebungen im Original.

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  12. Von einer solchen Auffassung distanziert sich Popper ausdrücklich; vgl. Popper 1984, S.276.

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  13. Vgl. Popper 1984, S.151: “In den Sinnesorganen sind die Äquivalente von primitiven und unkritisch angenommenen Theorien enthalten, die weniger umfassend geprüft sind als wissenschaftliche Theorien.” Ch. S. Peirce, den Popper in anderem Zusammenhang als einen “der größten Philosophen aller Zeiten” bezeichnet (vgl. Popper 1984, S.220), hat schon 1883 den interessanten Versuch unternommen, physiologische Prozesse als Entsprechungen der logischen Schlußformen zu interpretieren. Eine dafür maßgebliche Passage sei hier ohne weiteren Kommentar zitiert: “2.711 Die Erkenntnis einer Regel vollzieht sich nicht notwendigerweise bewußt, sondern sie ist von der Natur einer, erworbenen oder angeborenen, Verhaltensgewohnheit. Die Erkenntnis eines Falles (im Sinne des Untersatzes eines Syllogismus im Modus Barbara) ist von der Natur einer Sinnesempfindung; d.h. es ist etwas, das im Gegenwartsbewußtsein aufscheint. Die Erkenntis eines Resultats (im Sinne des Schlußsatzes eines Syllogismus im Modus Barbara!) ist von der Natur eines Entschlusses, bei gegebener Gelegenheit in einer spezifischen Weise zu handeln (hier verweist P. in einer Fußnote auf die Pragmatische Maxime von 1887). In der Tat findet virtuell ein Syllogismus im Modus Barbara statt, wenn wir den Fuß eines enthaupteten Frosches reizen. Die Verbindung zwischen der afferenten und der efferenten Nervenbahn, wie immer sie zu denken sein mag, konstituiert eine Verhaltensgewohnheit (nervous habit), eine Regel des Handelns, welche das physiologische Analogon der allgemeinen Prämisse im Syllogismus ist. Die Störung des Gleichgewichtes im Gangliensystem, welche durch die Reizung verursacht wird, ist die physiologische Form dessen, was psychologisch betrachtet, eine Sinnesempfindung, und was, logisch betrachtet, das Auftreten eines Falles ist. Die Entladung durch die efferente Nervenbahn ist die physiologische Form dessen, was psychologisch eine Willensrealisierung (volition), logisch das Erschließen eines Resultats ist. Wenn wir von den niederen zu den höchsten Formen der Innervation übergehen, entgehen die physiologischen Äquivalente leicht unserer Aufmerksamkeit. Aber bei psychologischer Betrachtungsweise finden wir immer noch: 1.Verhaltensgewohnheit — welche in ihrer höchsten Form Verstehen ist und der allgemeinen Prämisse in Barbara entspricht; 2. Gefühl (feeling), oder Gegenwartsbewußtsein, in Entsprechung zum Untersatz in Barbara, und 3. Willensentschluß (volition), in Entsprechung zur Konklusion in Barbara. Mögen diese Analogien, wie alle weitgehenden Verallgemeinerungen, auf den ersten Blick sehr phantastisch erscheinen, so werden sie doch — davon bin ich überzeugt — je länger der Leser über sie nachdenkt, um so tiefer und wahrer erscheinen. Sie verleihen dem antiken System der formalen Logik eine Bedeutung, wie sie keinem anderen sonst zukommt.” — Vgl. Ch. S. Peirce 1883, § 2.711, zitiert nach Apel 1%7, S.228f, Anmerk. 15.

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  14. Vgl. Popper 1984, S.274.

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  15. Vgl. Popper 1984, S.150 und S.254, Fußn. 53.

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  16. Vgl. Popper 1981, S.223f.

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  17. Nicht die ‘Falschheit’ des korrespondenztheoretischen Wahrheitsbegriffes soll damit behauptet werden, sondern seine Ergänzungsbedürftigkeit durch (universal)pragmatische Kriterien, die berücksichtigt werden müssen, wenn geprüft werden soll, ob eine Aussage oder Theorie die semantische Definition der Wahrheit erfüllt.

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  18. “Only if it is an answer to a problem — a difficult, a fertile problem, a problem of some depth does a truth, or a conjecture about the truth, become relevant to science.” Vgl. Popper 1981, S.230. — Diese Feststellung zeigt deutlich, daß die Verwendung des Wahrheitsbegriffes für Popper konstitutionslogisch nicht an Frage-Antwort-Zusammenhänge gebunden und damit vom Problembegriff unabhängig ist: Nicht für die Anwendbarkeit der Prädikate ‘wahr’ und ‘falsch’, sondern nur für die Relevanz wahrer Feststellungen für die Wissenschaft gilt es als entscheidend, daß Theorien als Antworten auf Probleme verstanden werden können. — Vgl. dazu auch Popper 1984, S.183.

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  19. Popper 1984, S.356. Vgl. auch a.a.O., S.358: “Beobachtung setzt immer bereits Erwartungen voraus. Diese Erwartungen können in Form einer Frage gefaßt werden, und die Beobachtung wird benützt, um diese Erwartungen zu bestätigen oder zu korrigieren.”

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  20. Vgl. Popper 1984, S.73: “Ich meine, daß sich jede Beobachtung auf bestimmte typische Situationen — Regelmäßigkeiten — bezieht, zwischen denen sie entscheiden möchte.” (Hervorhebung von mir — W.L.S.) — Popper unterstellt anscheinend, daß jede Beobachtung schon eine vollständig bestimmte Antizipation ihrer möglichen Ergebnisse enthält, die in Form einer Ja/Nein-Alternative formuliert werden können.

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  21. Vgl. Popper 1984, S.271f: “Denn ich möchte veranschaulichen, daß wir, wenn wir beobachten wollen, eine bestimmte Frage im Auge haben müssen, die wir vielleicht durch Beobachtung entscheiden können. Das wußte Darwin, als er schrieb: “Wie seltsam, daß nicht jeder einsieht, daß jede Beobachtung notwendig für oder gegen eine Auffassung gemacht wird ..” (Weder ‘beobachte!’ (ohne Angabe, was) noch ‘beobachte diese Spinne!’ ist eine klare Anweisung. Dagegen wäre ‘beobachte, ob diese Spinne aufwärts klettert oder abwärts, wie ich es erwarte!’ hinreichend klar.)” — Eine entsprechende jedoch präzisere Bestimmung des Beobachtens gibt Luhmann (vgl. bes. 1990a, S.68ff), wenn er Beobachten als das Anlegen einer Unterscheidung (wie z.B. nach oben/unten klettern) begreift, bei dem eine Seite der Unterscheidung bezeichnet wird (‘Die Spinne klettert nach oben’). Vgl. auch die obigen Schlußbemerkungen zu Abschn. 3.2; ausführlicher dazu unten, Abschn. 7.2.1. Beobachtungen, die eine unbestimmte Menge möglicher Alternativen ins Auge fassen (z.B. ‘beobachte, wohin diese Spinne klettert’ bzw. ‘beobachte, was diese Spinne tut’, scheinen von Popper nicht vorgesehen. Beobachten erscheint so immer als Form der Hypothesenprüfung, nicht aber als Modus der Exploration.

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  22. “Die klassische Erkenntnistheorie, die unsere Sinneswahrnehmungen als ‘gegeben’ nimmt, als ‘Daten’, aus denen unsere Theorien durch einen Induktionsvorgang zu konstruieren sind, kann nur als vordarwinistisch gekennzeichnet werden. Sie übersieht, daß die angeblichen Daten in Wirklichkeit Anpassungsreaktionen und daher Interpretationen sind, die Theorien und Vorurteile einschließen und, wie Theorien, mit vermuteten Erwartungen durchsetzt sind; sie übersieht, daß es keine reine Wahrnehmung, keine reinen Daten geben kann.” Vgl. Popper 1984, S.150. “In den Sinnesorganen sind die Äquivalente von primitiven und unkritisch angenommenen Theorien enthalten.. .” vgl. Popper, a.a.O., S.151.

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  23. Um die argumentative Funktion erweitert Popper Karl Bühlers Theorie der Sprachfunktionen.Vgl. dazu u.a. Popper 1972, S.153f und S.295.

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  24. Vgl. Popper 1984, S.258: “So können wir also sagen, die kritische oder rationale Methode bestehe darin, daß wir unsere Hypothesen anstelle von uns selbst sterben lassen: Es ist ein Fall exosomatischer Evolution.”

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  25. Eine ausführliche Erläuterung der unterschiedlichen Struktur und Funktion von Satzfragen und Wortfragen gibt Kuhlmann 1975, S.94–112.

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  26. Eine typisierende Darstellung und ausführliche Kritik dieser Position gibt Searle 1982a. Wir schließen hier an diese Kritik an.

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  27. Gleiches gilt für die “Befriedigungsbedingungen” (“conditions of satisfaction”) anderer Satztypen, wie z.B. die Befolgungsbedingungen eines Befehlssatzes oder die Erfüllungsbedingungen eines Wunschsatzes. Vgl. Searle 1982a, S.149. — Wie schon oben erwähnt, wird die Diskussion der Frage- oder Kontextrelativität von Satzbedeutungen nur aus Gründen der Ökonomie auf Aussagesätze und die mit ihrer Äußerung verbundenen Wahrheitsansprüche beschränkt. Für die dabei gewonnenen Resultate wird darüber hinausreichende Geltung beansprucht.

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  28. Vgl. Searle 1982a.

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  29. Vgl. Searle 1982a, S.150f.

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  30. Vgl. Popper 1966, S.72, Anmerkung *2, Hervorhebungen im Original; vgl. auch Popper 1981, S.41, Anmerk. 8.

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  31. Vgl. Popper 1966, S.61 und S.378f; Popper 1972, S.118f, 214, 277–79 und 387f sowie Habermas 1972, S.241ff.

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  32. Vgl. dazu Popper 1958, Bd.II, Kap. I, Abschn. II, insbes. S.26f.

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  33. Vgl. dazu Popper 1966, S.70f.

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  34. Vgl. in diesem Zusammenhang auch Poppers Hinweis darauf (1966, S.39), daß universelle Allsätze als Negationen universeller Existenzsätze dargestellt und Naturgesetze deshalb als Ausschließungsregeln oder “Verbote” aufgefaßt werden können, die festlegen, was nicht existiert. Es ist diese logische Eigenschaft der Allsätze, die ihre Falsifikation furch Basissätze ermöglicht.

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  35. Vgl. Popper 1981, S.279.

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  36. Vgl. Popper 1984, S.183: “Jeder Versuch (außer dem allertrivialsten), eine Theorie zu verstehen, muß eine historische Untersuchung über diese Theorie und ihr Problem in die Wege leiten, die damit zu einem Teil des Untersuchungsgegenstandes werden.” Vgl. auch Popper 1981, S.230.

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  37. Popper verwendet das Schema P1 — VL — FE — P2 gleichermaßen zur Beschreibung biologischer Evolutionsprozesse wie für die Evolution von Theorien und unterstreicht damit die behauptete Entsprechung zwischen organischen und kognitiven Strukturen. Vgl. insbes. Popper 1984, S.170 und S.252f.

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  38. Vgl. Popper 1984, S.176.

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  39. Vgl. Popper 1984, S.165f.

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  40. Vgl. Popper 1984, S.257; siehe dazu auch Luhmann 1990a, S.419f, der die Unterscheidung von Problem und Problemlösung deshalb als ein “reformuliertes Paradox” kennzeichnet.

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  41. “Kepplers bewußtes Problem etwa war die Entdeckung der Harmonie der Welt; doch wir können sagen, das Problem, das er löste, war die mathematische Beschreibung der Bewegung in einer Menge von Zweikörper-Planetensystemen. Ebenso irrte Schrödinger in dem Problem, das er gelöst hatte, als er die (zeitunabhängige) Schrödinger-Gleichung fand: Er hielt seine (Fortsetzung...) (...Fortsetzung) Wellen für solche der Ladungsdichte eines veränderlichen kontinuierlichen elektrischen Ladungsfeldes. Später gab Max Born eine statistische Interpretation der Schrödingerschen Wellenamplitude an; eine Interpretation, die Schrödinger entsetzte und die er verabscheute, solange er lebte. Er hatte ein Problem gelöst — aber nicht das, das er gelöst zu haben glaubte. Das wissen wir heute in der Rückschau.” Vgl. Popper 1984, S.257.

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  42. Vgl. Popper 1984, S.256.

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  43. Vgl. Popper 1984, S.184; vgl. dazu auch Popper 1958, Bd.II, Kap.4; Popper 1%5, Abschn. 31 und 32; Popper 1972, These 24–27.

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  44. Der Versuch, eine derartige ‘Immunisierung’ methodischer Voraussetzungen im Interesse unvoreingenommener Prüfung all unserer theoretischen Voraussetzungen zu vermeiden, hätte selbstzerstörerische Folgen. Da es kaum eine methodische Präsupposition geben dürfte, deren Annahme automatisch die Erzeugung sich bewährender Hypothesen sichert, hätte die Forderung, jede Prüfung einer empirischen Hypothese zugleich als Prüfung der methodischen Voraussetzungen zu betrachten, die in ihre Formulierung eingehen, die Konsequenz, daß so rasch alle nur vorstellbaren methodischen Voraussetzungen falsifiziert würden und schließlich auf die Formulierung und Prüfung von Hypothesen vollständig verzichtet werden müßte. — Kontrovers ist allerdings, welcher Status einem Rationalitätsprinzip im Rahmen der Methode situationslogischer Analyse zugesprochen werden soll, das es verlangt, jedes Verhalten als rationale Reaktion auf eine gegebene Problemsituation zu rekonstruieren, wenn es nicht als einfache empirisch falsifizierbare Annahme betrachtet werden kann. Die vorgeschlagenen Interpretationen reichen hier von seiner Deutung als empirisch beinahe leere ‘Nullhypothese’ (vgl. Popper 1967, S.144) oder Weberschem Idealtypus bis hin zu der Auffassung, ein solches Prinzip sei zu betrachten als empirisch gehaltvoller “hard core” eines Forschungsprogrammes im Sinne Lakatos’, und seine unmittelbare Falsifikation sei infolge dessen ausgeschlossen (vgl. dazu Koertge 1975). — Als umfassende und kritische Erörterung zu dieser Frage vgl. Schmid 1979, S.16ff sowie Schmid 1979a.

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  45. J. Farr kennzeichnet die Rolle des Rationalitätsprinzips treffend, wenn er feststellt: “It serves as a regulative maxim of social inquiry. It is an a priori principle which we use to regulate situational analysis, and social research generally.” Vgl. Farr 1983, S.170.

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  46. Vgl. Popper 1984, S.185.

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  47. Vgl. Luhmann 1977, S.44f.

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  48. Popper zieht die erste Bezeichnung vor, weil die zweite als Ausdruck einer deterministischen Auffassung menschlichen Handelns mißdeutet werden könnte. Vgl. Popper 1984, S.184.

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  49. Vgl. zum folgenden Popper 1984, S.177ff.

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  50. Vgl. Popper 1984, S.178.

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  51. Vgl. Popper 1984, S.178.

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  52. Vgl. Popper 1984, S.179.

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  53. Vgl. Popper 1984, S.179 und S.182.

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  54. Vgl. Popper 1984, S.179.

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  55. Vgl. Popper 1984, S.181, Anmerk. 23, Hervorhebungen im Original.

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  56. Vgl. Popper 1984, S.180f sowie Popper 1981, S.188.

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  57. Vgl. Popper 1984, S.181.

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  58. “Galilei hoffte, eine erfolgreiche Theorie der Gezeiten als entscheidendes Argument zugunsten der Kopernikanischen Theorie verwenden zu können. .. Er wußte, daß das eigentliche Problem war, ... eine physikalische Erklärung zu finden” (Popper 1984, S.178); “..er versuchte, so weit wie nur möglich mit dem rationalen Erhaltungsgesetz für Drehbewegungen zu kommen” (Popper 1984, S.180); Ich nehme an, Galilei ließ bewußt das Problem offen, das sich aus seiner Übervereinfachung des Kopernikanischen Systems ergab .. und er glaubte, die offengebliebenen rein geometrischen Probleme könnten nur zusammen mit den physikalischen Problemen gelöst werden (Popper 1984, S.181, Anmerk. 23; — alle Hervorhebungen von mir — W.L.S.).

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  59. Popper trägt sein zentrales Argument folgendermaßen vor: “Galilei versuchte kühn, seine Physik lediglich auf diese beiden Erhaltungsgesetze aufzubauen, obwohl er sich durchaus darüber im klaren war, daß sein physikalisches Wissen große Welt 3-Lücken aufweisen mußte. Unter methodischen Gesichtspunkten hatte Galilei völlig recht, alles auf dieser schmalen Grundlage erkiaren zu wollen, denn nur, wenn wir versuchen, unsere fehlbaren Theorien aufs äußerste auszubeuten und zu prüfen, können wir hoffen, aus ihrem Scheitern etwas zu lernen.” Vgl. Popper 1984, S.179.

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  60. Vgl. Popper 1984, S.182ff.

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  61. Vgl. Popper 1984, S.183.

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  62. Vgl. Popper 1984, S.184; siehe auch 5.194, wo Popper zu Collingwoods Beispiel der Interpretation des Codex des Theodosius ausführt: “Was ich als wesentlich betrachte ist nicht der Nachvollzug (der ursprünglichen Erlebnisse des Kaisers — W.L.S.), sondern die Situationsanalyse. Die Situationsanalyse des Historikers ist seine historische Vermutung, in diesem Fall eine Metatheorie über die Überlegungen des Kaisers. Sie liegt auf einer anderen Ebene als diese und vollzieht sie nicht nach, sondern versucht eine idealisierte und durchdachte Rekonstruktion dieser Überzeugungen, wobei Unwesentliches weggelassen und vielleicht Neues hinzugejagt wird” (Hervorhebung von mir — W.L.S.).

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  63. Für die Interpretation von Kunstwerken, deren Bedeutung nach Popper zumindest “in einigen Fällen” ebenfalls durch die Methode der Situationsanalyse ermittelt werden kann, formuliert H.G. Gadamer eine analoge These: “Die moderne Mode, die Selbstinterpretation eines Schriftstellers als Kanon der Interpretation zu verwenden, ist die Folge eines falschen Psychologismus. Auf der anderen Seite kann aber die ‘Theorie’, z.B. der Musik oder Poetik und Redekunst, sehr wohl ein legitimer Kanon der Auslegung sein.” Vgl. Gadamer 1965, S.181, Anmerk. 1.

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  64. K.O. Apel (dem in diesem Zusammenhang nachdrücklich zuzustimmen ist, wenn er bei Popper die Tendenz zur Verwischung der Differenz zwischen einer möglichen Rechtfertigung von Galileis Handeln mit möglichen guten Gründen einerseits und Galileis tatsächlichen Handlungsgründen andererseits feststellt) bemerkt zu Galileis methodologischem Selbstverständnis, es fänden sich in seinen Schriften einige Hinweise auf einen naiven Empirismus. Vgl. Apel 1981, S.42.

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  65. Kann die Angemessenheit einer Handlung oder eines Handlungsereignisses in Relation zur objektiven Struktur einer Problemsituation nachgewiesen werden, obwohl die subjektive Repräsentation der Handlungssituation mit der objektiven Situation nur partiell übereinstimmt, dann kann diese Handlung objektiv rational genannt werden, sofern die erreichten Handlungsergebnisse den Interessen bzw. Zielen des Akteurs entsprechen. Einen Grenzfall objektiver Rationalität stellen solche Fälle dar, in denen Handlungen geeignet sind, Zwecke zu erfüllen, die von den Akteuren zwar nicht intentional angestrebt werden, deren Realisierung jedoch sachlich notwendig ist, wenn ein subjektiv intendiertes Ziel erreicht werden soll. Sind die subjektiven Ziele und Interessen eines Akteurs dagegen völlig verschieden von den hypothetischen Zwecksetzungen, die von einem Beobachter zugrunde gelegt und die in einer gegebenen Handlungssituation objektiv erfüllt werden, dann ist eine situationsangemessene Handlung als funktional zu bezeichnen. Objektiv rationale Handlungen enthalten immer funktionale Elemente. Funktionale Beziehungen explizieren jeweils diejenigen Glieder einer rationalen Rekonstruktion, durch die begründet werden kann, warum eine Handlung im Hinblick auf bestimmte Aspekte einer gegebenen Problemsituation objektiv angemessen war, für die jedoch nicht unterstellt werden kann, daß sie das Handeln eines Akteurs intentional leiteten und die für dessen intentionale Erklärung deshalb irrelevant sind. Jede Analyse, die darauf gerichtet ist zu untersuchen, welche Regeln, Normen oder möglichen Zielprojektionen Handlungen objektiv erfüllen, bzw. welche Konsequenzen im Hinblick auf bestimmte Regeln, Normen, Ziele oder wertbeziehend ausgezeichneten Quasi-Zielzustände (Soll-Werte) daraus erwachsen können, ohne sich dabei um die Intentionen der Handelnden zu kümmern, rekonstruiert funktionale Beziehungen. Erst die Einbeziehung der subjektiven Motive in die Analyse erlaubt Aussagen darüber, inwiefern die funktionalen Aspekte von Handlungen Entsprechungen auf den Ebenen objektiver und subjektiver (Zweck-)Rationalität finden. Vgl. in diesem Zusammenhang auch Webers Unterscheidung zwischen “subjektiver Zweckrationalität” und “objektiver Richtigkeitsrationalität” eines Handelns (Weber 1951, S.432ff). Weber nennt ein Handeln dann “objektiv rational” (a.a.O., S.434), wenn es sich dem Richtigkeitstypus annähert, d.h. den (aus der Perspektive des Forschers) gültigen Annahmen über die Bedingungen der Handlungssituation faktisch Rechnung trägt: “Eine faktisch weitgehende Annäherung des realen Ablaufs eines Handelns an den Richtigkeitstypus, als faktische objektive Richtigkeitsrationalität, ist aber sehr weit davon entfernt, notwendig zusammenzufallen mit subjektiv zweckrationalem, d.h. nach eindeutig vollbewußten Zwecken und vollbewußt als ‘adäquat’ gewählten Mitteln orientiertem Handeln.” Vgl. Weber, a.a.O., S.434 — Hervorhebungen im Original. — Weber differenziert terminologisch nicht zwischen objektiver (Richtigkeits-)Rationalität und Funktionalität von Handlungen, er gebraucht allerdings Formulierungen, die dieser Unterscheidung nahe kommen: “Auf der einen Seite steht eine unbemerkte (‘uneingestandene’) relativ weitgehende Rationalität des scheinbar gänzlich zweckirrationalen Verhaltens: ‘verständlich’ ist es wegen jener Rationalität. Auf der andern Seite die hundertfach (namentlich in der Kulturgeschichte) zu belegende Tatsache: daß scheinbar direkt zweckrational bedingte Erscheinungen in Wahrheit durch ganz irrationale Motive historisch ins Leben gerufen waren und nachher, weil veränderte Lebensbedingungen ihnen ein hohes Maß von technischer ‘Richtigkeitsrationalität’ zuwachsen ließen, als ‘angepaßt’ überlebten und sich zuweilen universell verbreiteten.” Vgl. Weber, a.a.O., S.435.

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  66. Vgl. dazu auch Apel 1981, S.42f.

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  67. Vgl. Popper 1984, S.184.

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  68. Vgl. Popper 1984, S.185.

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  69. Vgl. Popper 1984, S.161.

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  70. Vgl. Popper 1984, S.159.

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  71. Vgl. Popper 1972. — Zur Kritik an Poppers Psychologiebegriff, der seiner Ablehnung psychologischer Erklärungen zugrunde liegt, vgl. Vanberg 1975, S.113 sowie Schmid 1979a, S.503ff.

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  72. Vgl. Popper 1972, S.120.

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  73. Vgl. dazu Smelser 1987.

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  74. Vgl. dazu sowie zum anschließenden Beispiel Watkins 1970, S.175. 193 Watkins übernahm dieses Beispiel nach eigenem Bekunden von Festinger; vgl. Watkins 1970.

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  75. Was freilich die subjektive Irrationalität dieses Verhaltens einschließt, sofern dieser Zusammenhang der bewußten Einsicht der Akteure entzogen ist.

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  76. Sie enthält neben deskriptiven zweifellos auch evaluative Elemente. Dies ist im gegenwärtigen Zusammenhang jedoch sekundär.

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  77. Vgl. Searle 1976, S.54ff sowie Schneider 1981, Teil I.

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  78. Daß auch Gefühlsgehalte zum Gegenstand objektiven Verstehens werden können, räumt Popper selbst zwar ausdrücklich ein. Er weist solchen Fällen jedoch den Status der Ausnahme gegenüber dem angenommenen Regelfalle zu, in dem Gefühle als Gegenstände der Welt 2 zu betrachten und damit dem objektiven Verstehen unzugänglich sind. Vgl. Popper 1984, S.172f.

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  79. Vgl. Popper 1984, S.180.

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  80. Als “Grundsatz des sparsamsten Hypothesengebrauchs” bezeichnet Popper die methodologische Regel, keine Hilfshypothesen zur Rettung eines Systems von Hypothesen zuzulassen, die den Falsifizierbarkeitsgrad des Systems verringern; vgl. dazu Popper 1966, S.SOf, S.105 und S.218. Zur “Sparsamkeitsregel” im Kontext hermeneutischer Interpretation vgl. Oevermann u.a. 1979, S.419 und 1980, S.25.

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  81. Als Maßstab der Einfachheit gilt für Popper der Falsifizierbarkeitsgrad von Hypothesen bzw. Theorien; vgl. Popper 1966, S.100f. — Ich verdanke die Anregung zu dieser Deutung des Kriteriums der Einfachheit im Rahmen situationslogischer Analysen Bernard Giesen.

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Schneider, W.L. (1991). Drei-Welten-Lehre, Rekonstruktion der Problemsituation und objektives Verstehen bei K.R. Popper. In: Objektives Verstehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99355-7_5

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