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Zum Verhältnis von hermeneutischer Interpretation und funktionaler Analyse bei J. Habermas

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Objektives Verstehen
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Zusammenfassung

Der Versuch, Hermeneutik und funktionale Analyse miteinander zu verknüpfen, begibt sich mit wohletablierten Grenzziehungen in Konflikt. Warum solche Grenzziehungen durchaus übersprungen werden können, soll zunächst anhand der Diskussion der wohl prononciertesten Position in Grundzügen dargelegt werden, die eine unaufhebbare Differenz zwischen Hermeneutik und funktionaler Analyse behauptet: der Position von Jürgen Habermas.

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Literatur

  1. Erstmals erschienen 1967, im folgenden zitiert nach der 3. Aufl. von 1973; vgl. besonders S. 184ff.

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  2. Vgl. Habermas 1981, Bd. 2, S.179f und S.222ff.

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  3. Um einem naheliegenden Einwand gegen die Etikettierung der Hermeneutik als Methode gleich hier zu begegnen: Diese Redeweise ist inosfern problematisch, als gerade Gadamer hermeneutisches Verstehen als universales, jeder wissenschaftlichen Methodisierung vorausliegendes Phänomen begreift, das sich der Festlegung auf ein begrenztes Repertoire kanonisierter methodologischer Regeln entzieht. Wir tragen dem dadurch Rechnung, daß wir den Begriff der Methode in einem weiteren Sinne verwenden, der auch Anleitungen in der Form lockerer Kunstregeln einschließt, die zu ihrer Anwendung der jeweils fallspezifischen Spezifiikation oder Modifikation bedürfen, also keine abgeschlossene Bestimmtheit, Invarianz tFrwctzung...) S (...Fortsetzung) und Vollständigkeit beanspruchen. — Mit dieser Einschränkung versehen erscheint uns die Rede von Hermeneutik als Methode nicht nur unproblematisch, sondern als eine Charakterisierung, die schwer zu vermeiden ist, wenn funktionale Analyse als potentiell konkurrierende Form der Untersuchung von Sinnkonfigurationen diskutiert wird.

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  4. Vgl. Gadamer 1965, besonders S.276ff und S.354f.

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  5. Vgl. Merton 1973, S.195.

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  6. Vgl. Merton 1973, S.194 — Hervorhebung im Original.

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  7. Vgl. Merton 1973, S.194ff.

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  8. Vgl. Habermas 1973, S.165.

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  9. Vgl. Habermas 1973, S.166.

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  10. Vgl. Habermas 1973, S.166.

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  11. Vgl. Habermas 1973, S.170.

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  12. Vgl. Habermas 1973, S.176ff.

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  13. Vgl. Habermas 1973, S.293.

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  14. Vgl. Habermas 1973, S.289.

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  15. Vgl. Habermas 1973, S.182f.

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  16. Vgl. Habermas 1973, S.305 — Hervorhebungen im Original.

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  17. Vgl. Habermas 1973, S.300.

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  18. Vgl. Habermas 1973, S.301.

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  19. Vgl. Gadamer 1971, S.76; Gadamer bezieht sich hier auf Habermas 1973 (1. Aufl. 1967), 5.289.

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  20. U. Oevermann hat dies wiederholt gegen Habermas geltend gemacht; vgl. etwa Oevermann u.a. 1979, S.371 oder Oevermann 1986, S.81, Anmerk. 25.

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  21. Vgl. Weber 1978, Bd.II, S.120f: “Denn der unentrinnbar abrollenden Karman-Kausalität entspricht die Ewigkeit der Welt, des Lebens und vor allem: der Kastenordnung. .. Da der einzelne fromme Hindu die pathetischen Voraussetzungen dieser die Welt in einen streng rationalen, ethisch determinierten Kosmos umwandelnden Karmanlehre .. nicht immer in ihrem Gesamtzusammenhang vor Augen zu haben pflegte, ist für die uns interessierende praktische Wirkung ohne Belang. Er blieb hineingebannt in das Gehäuse, welches nur durch diesen ideellen Zusammenhang sinnvoll wurde und die Konsequenzen davon belasteten sein Handeln.”

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  22. Vgl. Habermas 1973, S.293.

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  23. Vgl. Habermas 1973, S.289.

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  24. Vgl. Habermas 1981, Bd.2, S.229.

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  25. Vgl. Habermas 1981, Bd.2, S.223.

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  26. Vgl. Habermas 1981, Bd.2, S.226.

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  27. Vgl. Habermas 1973, S.166.

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  28. Vgl. Habermas 1981, Bd.2, S.226.

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  29. Gadamer fährt fort: “Es verkürzt die Universalität der hermeneutischen Dimension, wenn ein Bereich des verständlichen Sinnes (‘kulturelle Überlieferung’) gegen andere, lediglich als Realfaktoren erkennbare Determinanten der gesellschaftlichen Wirklichkeit abgegrenzt wird. Als ob nicht gerade jede Ideologie, als ein falsches sprachliches Bewußtsein, sich nicht nur als verständlicher Sinn gäbe, sondern gerade auch in ihrem ‘wahren’ Sinn, z.B. dem des Interesses der Herrschaft verstanden werden kann. Gleiches gilt für die unbewußten Motive, die der Psychoanalytiker zum Bewußtsein bringt. ..... Der Sache nach aber erscheint es von der hermeneutischen Problemstellung aus geradezu als absurd, daß die realen Faktoren von Arbeit und Herrschaft außerhalb ihrer Grenzen liegen sollen. Was sind denn die Vorurteile, auf die es in der hermeneutischen Bemühung zu reflektieren gilt, anderes? Woher sollen sie sonst kommen? Aus kultureller Überlieferung? Sicher auch. Aber woraus bildet sich diese? Der (Fortsetzung...) Idealismus der Sprachlichkeit wäre in Wahrheit eine groteske Absurdität .. .” Vgl. Gadamer 1971, S.70f — Hervorhebung im Original.

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  30. Vgl. dazu Oevermann u.a. 1979, S.370ff.

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  31. Vgl. Habermas 1981, Bd.2, S.225.

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  32. Vgl. Habermas 1986, S.379.

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  33. Vgl. McCarthy 1986, bes. S.209ff.

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  34. Vgl. Habermas 1986, S.381; erste Hervorhebung im Original, zweite Hervorhebung von mir — W.L.S..

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  35. Weil die These, Habermas reduziere hermeneutisches Verstehen auf das Verstehen intendierten Geltungssinnes, in verschiedenen Diskussionen heftigen Widerspruch erregte, hier einige zusätzliche Belege. In 1971d, S.132 charakterisiert Habermas die Grenzen hermeneutischen Verstehens wie folgt: “Einerseits stoßen wir auf nicht-triviale Grenzen des Anwendungsbereichs hermeneutischen Verstehens in Fällen, die die Psychoanalyse und soweit es sich um kollektive Zusammenhänge handelt, die Ideologiekritik aufzuklären beansprucht. Beide haben es mit umgangssprachlichen Objektivationen zu tun, in denen das Subjekt, das diese Lebensäußerungen hervorbringt, seine eigenen Intentionen nicht wiedererkennt.” (Hervorhebung von mir — W.L.S.) — Die darin implizierte Behauptung der Bindung hermeneutischen Verstehens an die Möglichkeit, (1) die Intentionen eines Autors bzw. Akteurs zu verstehen und (2) diese genauso zu verstehen, wie dieser sie selbst verstanden hat, steht völlig in der Linie der “romantischen Hermeneutik” (Gadamer), wie sie etwa in der Formel des “Verstehens von bereits Verstandenem” zum Ausdruck kommt. Daß Habermas diese Auffassung nicht revidiert hat, zeigt das folgende Zitat aus Habermas 1981, Bd.I, S.191, Fußn. 214, wo er im Anschluß an W. Kuhlmann feststellt: “ Das Verstehen eines Textes verlangt die Verständigung mit dem Autor, der solange er als zurechnungsfähiges Subjekt gilt, keineswegs ganz objektiviert werden kann. Denn Zurechnungsfähigkeit als die Fähigkeit, sich an Geltungsansprüchen, die auf intersubjektive Anerkennung zielen, zu orientieren, bedeutet, daß der Autor gegenüber dem Interpreten ebenso müßte recht behalten, wie er seinerseits aus einer vom Interpreten geübten Kritk an seinen Präsuppositionen grundsätzlich müßte lernen können.” (Hervorhebungen von mir — W.L.S.) — Habermas deutet hier die Interpretation von Texten nach dem Muster der kommunikativen Herstellung eines inter-subjektiven Konsenses über Geltungsansprüche. Die Interpretation opaker Äußerungen gilt ihm dementsprechend als Versuch, “die gestörte Kommunikation zwischen dem Autor, dessen Zeitgenossen und uns wieder in Gang zu bringen” (a.a.O., S.191). Hermeneutisches Verstehen wird so reduziert auf die Rekonstruktion und die Bewertung des vom Autor intendierten Geltungssinnes. Zu dieser Koppelung zwischen Textbedeutung, der Rekonstruktion und Diskussion von Geltungsansprüchen und den subjektiven Sinnvermeinungen des Autors vgl. abschließend die beiden folgenden Zitate: “Der Interpret kann den Bedeutungsgehalt eines Textes nicht verstehen, solange er nicht in der Lage ist, sich die Gründe, die der Autor unter geeigneten Umständen hätte anführen können, zu vergegenwärtigen.” (A.a.O., S.191; Hervorhebung von mir — W.L.S.). — “Nur in dem Maße wie der Interpret Gründe einsieht, die die Äußerungen des Autors als vernünftig erscheinen lassen, versteht er, was der Autor gemeint haben könnte.” (A.a.O., 5.190; Hervorhebungen im Original!).

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Schneider, W.L. (1991). Zum Verhältnis von hermeneutischer Interpretation und funktionaler Analyse bei J. Habermas. In: Objektives Verstehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99355-7_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99355-7_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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