Zusammenfassung
Die Lebensstilforschung ist vielleicht als der meistdiskutierte Beitrag zur Neuorientierung der Sozialstrukturanalyse in Deutschland anzusehen. Obwohl das Lebensstilkonzept seit zwei Jahrzehnten als Alternative zu Konzepten der Klassen- und Schichtungsforschung in der Diskussion steht, ist der Ertrag der Lebensstilforschung als recht mager zu bezeichnen. So konstatiert Peter Hartmann (1999: 12): „In den letzten Jahren läßt sich zumindest in der Soziologie ein gewisser Rückgang der Lebensstil-Euphorie feststellen. Damit droht sich ein Forschungsfeld, dessen prominenteste Vertreter mit weitreichenden Behauptungen, Wahrheitsansprüchen und Gesellschaftsdiagnosen angetreten waren, vor der theoretischen Systematisierung und empirischen Prüfung seiner Aussagen gewissermaßen klammheimlich zu verabschieden.“ Dass sich die Lebensstilforschung so schwer damit tut, ihre „weitreichenden Behauptungen“ empirisch zu untermauern und als Forschungsprogramm zu institutionalisieren, hängt zu einem großen Teil — das ist der Ausgangspunkt des Buches — mit einer mangelnden theoretischen Ausarbeitung und einer problematischen methodischen Konstruktion der in der Forschungspraxis verwendeten Lebensstiltypologien zusammen.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Otte, G. (2004). Einleitung. In: Sozialstrukturanalysen mit Lebensstilen. „Sozialstrukturanalyse“, vol 18. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99335-9_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-4161-6
Online ISBN: 978-3-322-99335-9
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