Zusammenfassung
Die November-Revolution von 1918 hat den deutschen Katholizismus völlig unvorbereitet getroffen. Im Kriege hatte sein politischer Arm, die Zentrumspartei, vornehmlich durch die Tätigkeit Erzbergers,1 einen steigenden Einfluß auf die Reichspolitik nehmen können und seit 1917 durch die Zusammenarbeit mit Mehrheitssozialdemokraten und Linksliberalen eine innenpolitische Neuorientierung eingeleitet, welche die Bedeutung des Reichstages stärkte und in den verfassungsändernden Gesetzen vom Oktober 1918 einen scheinbar abschließenden Erfolg erzielte. Revolutionen sind nach der katholischen Soziallehre nur unter Bedingungen zu billigen, die für das Deutsche Kaiserreich offenkundig nicht zutrafen. Dazu kommt, daß die revolutionären Ereignisse in Berlin den 1912 gewählten Reichstag als Verfassungsorgan ausschalteten, dessen Zentrumsfraktion die Gesamtpartei im Deutschen Reich geführt hatte. Unsicherheit und Verwirrung waren daher im katholischen Bevölkerungsteil besonders groß.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Kotowski, G. (1989). Auf dem Boden der gegebenen vollendeten Tatsachen! Der politische Katholizismus. In: Lehnert, D., Megerle, K. (eds) Politische Identität und nationale Gedenktage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99333-5_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12058-4
Online ISBN: 978-3-322-99333-5
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