Zusammenfassung
Ausgehend von der These einer fragmentierten Politischen Kultur in der Weimarer Republik sind die Linksintellektuellen1 ebenso ein Sonderfall wie ein besonders guter Spiegel der damaligen politischen Konstellation. Als Sonderfall können sie wegen ihrer kleinen Zahl — vielleicht einige tausend Intellektuelle — gelten. Diese haben jedoch das, was heute vielfach Weimarer Kultur genannt wird,2 — entscheidend geprägt; die erste moderne Kultur in Deutschland, die sich in Reaktion auf die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen neben und im Widerspruch zu überkommenen Traditionen in Literatur, Bildender Kunst und Architektur entfaltete. Einen Spiegel der Fragmentierung Politischer Kultur stellt das linksintellektuelle Milieu dar, weil nicht ein einziges Anliegen, sei es kulturell oder politisch motiviert, ohne interne Kontroversen blieb. Einig waren sich diejenigen, die sich zu Wort meldeten, nur in der Verurteilung des wilhelminischen Kaiserreiches und des Ersten Weltkrieges. Linksintellektuelle waren überzeugte Republikaner und gleichzeitig Kritiker der Verfassung von Weimar, weil diese für sie zu viele Kompromisse gegenüber konservativen politischen Auffassungen in sich barg.
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Literatur
K. Koszyk: Jacob Stöcker und der Dortmunder “Generalanzeiger” 1929–1933. In: Publizistik 8 (1963), S. 282ff.
H. Speier: Zur Soziologie der bürgerlichen Intelligenz in Deutschland, in: Die Gesellschaft 8 (1929), Heft 2, S. 58.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Wickert, C. (1989). „Zu den Waffen des Geistes ... Durchgreifen Republik!“ Die Linksintellektuellen. In: Lehnert, D., Megerle, K. (eds) Politische Identität und nationale Gedenktage. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99333-5_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99333-5_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12058-4
Online ISBN: 978-3-322-99333-5
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