Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Simulationen vorgestellt, die sich mit dem Zwei-Personen-GDS beschäftigen. Diese Simulationen gaben entscheidende Denkanstöße für die Entwicklung meiner eigenen Computersimulation in Kapitel sechs. Aus spieltheoretischer Sicht bilden zwei Individuen die kleinste mögliche Gruppe. Bei dem Problem der Kooperationsentstehung unter wesentlich mehr als zwei Individuen existieren grundlegende Unterschiede bezüglich der Voraussetzungen des kooperativen Verhaltens im Vergleich zu der Kooperationsentstehung bei dem Zwei-Personen-GDS.91 An dieser Stelle weise ich daraufhin, daß bei den meisten GDS– Simulationen von iterierten Zwei-Personen-GDS ausgegangen wird. Iterierte GDS werden meistens als Superspiele92 aufgefaßt, in denen die Partner nicht wechseln.93 Ein solches Superspiel induziert kooperatives Verhalten.94 “Diese Möglichkeit besteht, weil unkooperatives Verhalten nicht nur zur versuchten Ausbeutung des Partners eingesetzt werden kann, sondern auch zur Bestrafung von Defekteuren. Ihnen kann in den Spielen nach ihrer Defektion die hohe kooperative Auszahlung entzogen werden. In Spielen mit vielen Beteiligten wirkt dieser Sanktionsmechanismus nicht eindeutig, weil nicht nur der Defekteur, sondern immer alle anderen Spieler ebenfalls bestraft werden. Im Zwei-Personen-GDS betrifft die Wirkung nur den Ausbeuter und den Ausgebeuteten selbst und stellt deshalb unter bestimmten Bedingungen eine wirksame Drohung und ein eindeutiges Signal dar.” 95 Bei einigen Autoren wird das Problem des Gefangenendilemmas durch die Veränderung des Spiels selbst behoben. Es werden z.B. interdependente Entscheidungen96 zugelassen oder defektives Verhalten wird besteuert97. Damit weiß man aber nicht, wie das GDS am besten gespielt werden kann order ob auch ohne exogene Einwirkung das Spiel zur Kooperation führen kann. Somit wurden Simulationen entwickelt, die erfolgreiche Strategien fü die GDS-Teilnehmer suchten.
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Schenk, S. (1995). Computersimulationen zu kooperativem Verhalten. In: Evolution kooperativen Verhaltens. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99312-0_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99312-0_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6145-5
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