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Lesegeschichten: Lesesozialisaton als literarisches Motiv und Forschungsgegenstand

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Übergänge

Zusammenfassung

Der I. Teil führt in einem Dreischritt verschiedene Arten vor, wie fiktionale Texte von Sozialisationsprozessen erzählen: in Lesegeschichten, in Lerngeschichten, in Übergangsgeschichten. Diese Einteilung setzt auf die Plausibilität der Unterscheidung von drei Motivsträngen, die sich verschiedenartigen Interessenlagen der jeweiligen Autorinnen und Autoren verdanken:

  • dem Interesse, den Schriftspracherwerb als prägendes, die gesamte junge Persönlichkeit des Kindes von Grund auf veränderndes Erlebnis, ja: als Beginn des Erwachsenwerdens darzustellen (“Lesegeschichten”)

  • dem Interesse, die Entwicklung der soziale Wahrnehmung als Lernprozess von Heldinnen oder Helden darzustellen: der Blick weitet sich auf die Schule als Mikrokosmos und/oder auf die Gesellschaft als Makrokosmos (“Lerngeschichten”)

  • dem Interesse, Prozesse einer Entdeckung der bewusstseinsbildenden und -verändernden Funktion des ‘Mediums Literatur’ darzustellen als eines Mediums, das Übergange zwischen äußerer und innerer Realität erlaubt und organisiert (“Übergangsgeschichten”).

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Referenzen

  1. Die folgenden vier Punkte fassen zusammen: Rosebrock 1995, 10 f.

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  2. Vgl. hierzu Smith 1984 sowie Goodman 1984, 102.

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  3. Vgl. etwa Schieffelin/Cochran-Smith 1984 und Cochran-Smith 1984.

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  4. Das ist keine Ironie: Sie kennen die Schreib- und Leserichtung und sie wissen um die alphabetisch-willkürliche Struktur der Schrift. Buchstaben sind keine Piktogramme; die Buchstabenfolge Haus ist im Gegensatz zu einer Zeichnung kein analoges, sondern ein digitales Zeichen (vgl. Donaldson 1984, 184).

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  5. Vgl. Andresen 1985, 100 u. 119 f.

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  6. Das Beispiel übernehme ich von Andresen 1985, 66.

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  7. Marlen Haushofer, 1920 geboren und 1970 an Knochenkrebs gestorben, war zu Lebzeiten im österreichischen Literaturbetrieb mäßig erfolgreich und jedenfalls geachtet, wurde nach ihrem frühen Tod zunächst relativ schnell vergessen, erlebte aber in den achtziger Jahren eine erstaunliche Renaissance (dokumentiert in Duden et al.1986). Der wohl bekannteste unter ihren fünf Romanen ist Die Wand (1963), mittlerweile auch als kommentierte Schulausgabe erhältlich.

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  8. Diese drei Aspekte unterscheidet Hemmerlein (1985) in einer unveröffentlichten pädagogikwissenschaftlichen Diplomarbeit (Univ. Bamberg).

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  9. Brigitte Schwaiger, geb. 1949 und aufgewachsen in einer Kleinstadt in Oberösterreich, studierte Malerei und Bildhauerei in Spanien und lebt heute in Wien. Bekannt wurde sie 1977 durch ihren in feministischem Kontext begeistert rezipierten Roman Wie kommt das Salz ins Meer? — Der Himmel ist süß ist ihr fünftes, am deutlichsten autobiografisches Buch und trägt den Untertitel “Eine Beichte”.

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  10. Vgl. für männliche Autoren die Anthologie von Maier (1972) sowie — für Autorinnen — die Übersicht in Mader 1990, 96–108; im übrigen unten, Kapitel 2.3.

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  11. Beispiele bietet Brettschneider 1982.

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  12. Programmatisch hierfür ist Hanna Johansens Roman Die Analphabetin. München; Wien: Hanser 1982. Er wird hier nicht herangezogen, weil er eine Sozialisation unter besonderen Bedingungen (im “Dritten Reich”) schildert.

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  13. Vgl. hierzu den Überblick von Ulich in Hurrelmann/Ulich Hrsg. 1991, bes. 394.

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  14. Vgl. hierzu auch BÖhnisch/Winter 1993. — Ich gehe jetzt nicht darauf ein, dass diese Geschlechtsspezifik auch für die Mädchen Nachteile hat, indem sie “mit hohen psychischen Kosten verbunden” ist (Ulich, ebd.), greife jedoch dieses Thema wieder auf, wenn zu klären ist, wer oder was eigentlich Jungen eher als Mädchen daran hindert, vom Literaturunterricht zu profitieren.

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  15. Konrad Ehlich in Günther (Hrsg.) 1994 ff., 1. Halbbd.. 20.

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  16. Vgl. Brinkmann 1987, 21. Dazu auch die persönlichkeitspsychologische Skizze des Zusammenhangs in Jens Asendorpf: Keiner wie der der andere. Wie Persönlichkeits-Unterschiede entstehen. München: Piper 1988, 286–297.

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  17. Neuhaus-Siemon in Conrady (Hrsg.) 1989, 23 ff.

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  18. “Ein besonders wichtiges, geliebtes Übungsmittel für die Freie Arbeit sind die Goldenen Bücher. In zwei Kästen haben wir 100 Bücher, alle mit einer goldenen Nummer gezeichnet von 1 bis 100. Für jedes Kind gibt es in einem Ringbuch eine große Karte mit einem kopierten 10x10 Gitter, mit den Zahlen von 1 bis 100. Wer eines der Goldenen Bücher gelesen hat, malt das Feld aus” (Andresen 1991, 78). Gemeint sind Bildergeschichten, auf Karton aufgezogen, und Bilderbücher mit wenig Text. Wichtig ist ihre selbstständige Lektüre.

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  19. Für das Alter von 10 bis 20 Monaten vgl. Braun 1995; für Vierjährige vgl. Wieler 1995; 1997. Für Kindergarten/Vorschule allgemein vgl. Cochran-Smith 1984, für einen Überblick über die Lesesozialisationsforschung insgesamt Hurrelmann 1996.

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  20. Vgl. Neuhaus-Siemon in Conrady Hrsg. 1989, 31.

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  21. Z.B. Überfliegendes, informierendes (informationsentnehmendes), unterhaltendes, kritisches (distanzierendes), studierendes Lesen, usw. (vgl. schon Bamberger 1973 und noch Härter 1991; zur Auseinandersetzung damit unten, Kapitel 7.1.

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  22. Vgl. H.-H. Ewers in Conrady Hrsg. 1989, 63 f.

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  23. Vgl. hierzu etwa Beisbart et al. (Hrsg.) 1993, Hurrelmann 1994 und im Überblick Elsholz/Lipowsky in Bertelsmann Stiftung (Hrsg.) 1995. 9–18.

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  24. Vgl. Wieler 1997, 76–88; dort auch eine Diskussion älterer empirischer Befunde, die für eine Altersgrenze bei etwa 4 Jahren sprechen.

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  25. Ich stütze mich hier v.a. auf die Uberblicksdarstellungen bzw. Forschungsberichte in Spinner 1993, Eggert/Garbe 1995, 22–26 sowie zuletzt Eggert 1997 und Wieler 1997, 76 ff.

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  26. Vgl. etwa Andresen 1992 oder Schulz 1995 sowie dies. 1997, 16–20.

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  27. Vgl. hierzu Hagemann-White 1984, besonders 29; im Übrigen unten, S. 43–45.

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© 1998 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden

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Nilsson, U., Haushofer, M., Arens, B., Schwaiger, B. (1998). Lesegeschichten: Lesesozialisaton als literarisches Motiv und Forschungsgegenstand. In: Übergänge. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99303-8_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99303-8_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-13294-5

  • Online ISBN: 978-3-322-99303-8

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