Berufsarbeit und Geschlecht — Professionalisierte Subjekte im Dispositiv „Führung“

Zusammenfassung

Wie das Thema „Frauen in Führungspositionen“ in Dispositiven verwoben ist, soll im Verlauf der Arbeit in mehreren Schritten betrachtet werden. Dazu verstehe ich das Thema selbst als Hervorbringung des Dispositivs „Führung“ und werde es hinsichtlich bestimmender Regeln analysieren. Diese Regeln sollen auf unterschiedliche, auch auf Zugehörigkeit zum Archiv verweisende Diskurse hin betrachtet werden. Gleichzeitig können in dieser Analyse weitere Elemente des Dispositivs sichtbar werden, die ebenfalls zu untersuchen sind. Die breite Ausrichtung des Foucault‘schen Dispositivbegriffes, die z.B. hinsichtlich der Trennschärfe von Theorie und Analyse als nicht unproblematisch einzuschätzen ist, soll hier nicht dazu verleiten, alle von Foucault benannten Elemente für das Thema zu verorten. Ich vermute, dass es einige auffällige Regeln gibt, die auf dominierende Elemente des Dispositivs deuten werden. In diesem Kapitel stehen zunächst die in Kapitel II angeführten Debatten zu „Frauen in Führungspositionen“ im Zentrum. Sie werden hier auf abzuleitende diskurs- und dispositivkonstituierende Regeln betrachtet und dienen als Rahmen für die Re-Konstruktion grundlegender Diskurse. Diese werden im weiteren Verlauf des Kapitels analysiert und bezüglich ihrer Bedingungen für die Konstituierung professionalisierter Subjekte bewertet. Begriff und Inhalt einer daraus folgenden veränderten Sichtweise von „Vergeschlechtlichung“ stehen als „Sexisierung“ bzw. „Desexisierung“ anschließend als auch analytisches Ergebnis der Diskursbetrachtung im Mittelpunkt. Das gesamte Kapitel ist somit auf das Dispositivelement „Diskurs“ ausgerichtet und fokussiert auf die hier hervorgebrachten Subjektivierungsweisen.