Zusammenfassung
Die Würdigung der sechs Pfade hinsichtlich politischer Entwicklungslinien einerseits sowie marktlicher Bedeutung andererseits verdeutlichte, dass für die Marktakteure insbesondere die beiden „Eco-Pfade“ („Eco-Growth“ in einer ersten sowie „Eco-Plus“ in einer zweiten Phase ergänzend) an Wettbewerbsrelevanz hinzugewinnen dürften. Das Begehen der beiden „Eco-Pfade“ hilft im Hinblick auf eine dynamische Effizienz nicht nur, weiterführende ökologische Entlastungseffekte zu erzielen (von politischem Interesse), sondern bietet den Akteuren auf dem Schweizer Lebensmittelmarkt zudem willkommene Profilierungs- und Differenzierungschancen (von marktlichem Interesse). Im folgenden wird zur vertieften Analyse dieser Zusammenhänge die Heuristik des „ökologischen Branchenlebenszyklus“ entwickelt.299
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Die konzeptionelle Grundlage zu diesem Kapitel wurde (in Anlehnung an Nordmann 1997) in V i I liger/Wüstenhagen/Meyer 2000 erarbeitet.
Das Marketing auf die entsprechenden Nachfragesegmente auszurichten ist notwendig, weil die Streuverluste bei einer unspezifischen Ansprache sehr hoch sind. Vgl_ Kotler/Bliemel 1995, S. 550.
Vgl. Meining 1995, Sp. 1393.
Vgl. Meining 1995, Sp. 1395.
Die einzelnen Phasen des Zyklus werden durch die Wendepunkte der Wachstumsrate des Umsatzverlaufes unterteilt. Die erste Ableitung der S-Kurve ergibt einen glockenförmigen Umsatzverlauf.
Vgl. zu diesem “Nutzenzyklus” weiter unten in Kap. 5.
Gestaltungsoptimistischere Kritiker gehen davon aus, dass die Absatzentwicklung keinem natürlichen und gesetzmässigen Zyklus folgt, sondern dass der Produktlebenszyklus vielmehr das Ergebnis, und nicht die Ursache, der von den Unternehmen gewählten Unternehmensstrategien sei. Vgl. hierzu Kotler/Bliemel 1995, S. 587.
Das Verständnis für den Prozess der Branchenentwicklung und die Fähigkeit, Veränderungen zu prognostizieren, sind auch deshalb wichtig, weil die Kosten strategischer Reaktionen meist in dem Masse steigen, wie der Bedarf an Veränderungen dringender wird. Vgl. Porter 1995, S. 208. 309 Vgl. hierzu Dyllick 1990, S. 8 f.
Um in einem nächsten Schritt auf diesem Verständnis autbauend, “rückschliessend” wiederum strategische Grundsatzentscheidungen zu erleichtern. Das ökologische Produkt verursacht über den gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet weniger Umweltbelastungen als konventionelle Substitutionsproduktc. Vgl. Töpfer 1985, S. 242.
Vgl. hierzu näher Wüstenhagen 1998.
Vgl. zu dieser und zu den folgenden Angaben Zentrum fur biologischen Landbau Möschberg 1993 sowie Telefonisches Kurzinterview mit Karin Knauer, Rio Suisse vom 24. Februar 1999.
Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise bezieht im Gegensatz zur organisch-biologischen Anbauweise, welche sich ausschliesslich auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse abstützt, auch geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte mit ein.
Vgl. Zentrum für biologischen Landbau Möschberg 1993, S. 37.
Als Beispiel ist hier die Produzenten-/Konsumentengenossenschaft von Bern anzufügen. Vgl. hierzu näher Kap. 4.
Ebenfalls zum Alternativkanal werden die Reformhäuser gezählt. Die Reformbewegung geht auf die 60er Jahre zurück und stellt gesunde Vollwertkost ins Zentrum ihrer Ideologie. Die biologische Herkunft von Lebensmitteln passt ins Konzept der Reformhäuser, ist aber keine zwingende Voraussetzung.
Telefonisches Kurzinterview mit Karin Knauer von Bio Suisse vom 24. Februar 1999.
Vgl. Betz 1998b, S. 13. Gemäss Porter bilden die Davids damit eine “zersplitterte Branche”, welche durch eine Vielzahl von kleinen Unternehmen gekennzeichnet ist, die weder signifikante Marktanteile besitzen noch das Branchenergebnis massgeblich beeinflussen können. Eine (Sub-) Branche kann deswegen zersplittert sein, weil sie neu ist. Vgl. Porter 1995, S. 249–272.
Vgl. hierzu auch Belz 1998b, S. 14.
Telefonisches Kurzinterview mit Karin Knauer von Bio Suisse vom 24. Februar 1999.
Zum Zusammenhang zwischen Einkaufsort und eingekauften Lebensmitteln vgl. Tanner et al. 1998, S. 45 ff.
Zur “ökologischen Zeitfalle” vgl. Dyllick/BelzlSchneidewind 1997, S. 146 f.
Belz schätzt, dass Mine der 80er Jahre 200–300 Bio-Bauern einen Umsatz von max. 20–30 Mio. Sfr. erzielten, was weniger als 0.1% des Schweizerischen Lebensmittelmarktes entspricht. Vgl. Belz 1998b, S. 16.
Zum “Balanced Marketing” vgl. Raflée 1979 sowie auch Kap. 6.
Vgl. Schweizerischer Bundesrat 1992, S. 2 f.
Heute ist der Bezug sämtlicher Direktzahlungen an einen ökologischen Leistungsausweis geknüpft.
Anfang der 80er Jahre lancierte Coop in den Genossenschaften Bern und Basel erste Bio-Gemüseecken. Im Gegensatz zum Vorstoss von Migros war dieser Versuch erfolgreich. Dennoch sollte es noch Jahre dauern, bis mit dem “Coop Naturaplan” 1993 das erste eigentliche “Bio-Programm” lanciert wurde.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 26.
Was auf die negativen Erfahrungen sowie den Erfolg des M-Sano-Programmes zurück zu führen ist.
Vgl. Bio Suisse 2000.
Vgl. Coop 1998, S. 9 sowie Coop 1999b, S. 8.
Vgl. BelzlVilliger 1997, S. 29. 1998 bestätigen 72% der befragten Konsumenten, das NaturaplanLabel von Coop zu kennen. 9% der Befragten gaben an, wegen des Naturaplans häufiger in Coop-Verkaufsstellen einzukaufen. Vgl. Coop 1999b, S. 10. Durch das Angebot des Coop Naturaplans ist der Anteil Konsumenten, die Coop als Detailhändler bezeichnen, welcher seine Umweltverantwortung am besten wahrnimmt, von 21% (1993) auf 35% (1997) gestiegen. Vgl. Stadler 1997, S. 29.
Der “Gatekeeper-Ansatz” weist auf die strukturelle Regulierungsposition des Handels hin, während der “Diffusionsansatz” den Fokus auf Beeinflussungsprozesse und das Aktionspotential des Handels legt. Vgl. zu einem Vergleich dieser beiden Ansätze Hansen/Kull 1996, S. 92 f. sowie Kap. 6.
Den “unteren Flankenschutz” bildet das M-Budget-Programm mit konventionell hergestellten Billigprodukten.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 27.
Vgl. Coop 1998, S. 9 sowie Coop 1999b, S. B.
Damit erzielt das M-Bio-Programm innerhalb des Migros-Sortimentes 1999 (mit über 400 Artikeln) einen Anteil am “Fond”-Umsatz von 2%. Vgl. http://www.miosphere.ch/rodukte/labels.php3 vom 19.05.2000.
Telefonisches Kurzinterview mit Hr. Höhener von “Höheners biologische Lebensmittel” in Basel vom 26. 10. 1999.
In der produktiveren Talzone wird im Vergleich zur extensiveren Bergregion ein Bruchteil der Anbaufläche nach den biologischen Richtlinien bewirtschaftet. Vgl. Bio Suisse 1999.
Vgl. hierzu Bio-Verordnung Art. 25.
Weiter preistreibend wirkt die unreife Marktkonstellation (zum Teil noch ungesättigte Nachfrage).
Bei Bio-Kartoffeln ergab eine Untersuchung einen Minderertrag von 25%, bei Bio-Zuckerrüben von 35% und bei Bio-Weizen von 25%. Vgl. hierzu FiBI, o.A.
Bei Bio-Milchprodukten betragen die Mehrpreise 10–20%, bei Bio-Brot 15–30% und bei Bio-Gemüse 40% und mehr. Vgl. Rouhani 1998, S. 38.
Die Anbaustufe entwickelt sich ebenfalls positiv weiter: 1999 bewirtschaften 5’300 Bio-Betriebe 8.5% der Schweizer Anbaufläche. Im Kanton Graubünden sind es bereits 40%. Vgl. Bio Suisse 2000.
Vgl. hierzu auch Beb/Villiger 1997, S. 25 ff. sowie Villiger 1998, S. 36 ff.
Dyllick/Belz/Schneidewind verstehen unter primären Marktwiderständen “die anfänglichen Widerstände der Konsumenten zur Akzeptanz und Übernahme neuer Produkte”; unter sekundären Widerständen “die Markteintritts-und Mobilitätsbarrieren”. Vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 146 ff. Zum Timing vgl. Kap. 6. ass Moore spricht im Zusammenhang mit diesem Phänomen vom “Absturz in den Abgrund”. Vgl. Moore 1999, S. 29.
Damit wird angedeutet, dass im Rahmen dieser Arbeit keine eigene Befragung zum Konsumentenverhalten erhoben wird. Aufgrund der schmalen empirischen Grundlage zum Schweizer Bio-Markt werden die Untersuchungen durch zentrale Erkenntnisse deutscher Umfragen ergänzt. Diese lnkonsistenz zwischen dem Untersuchungsobjekt (Schweizer Lebensmittelmarkt) und dem Hinzuziehen deutscher Untersuchungsresultate sei aufgrund der sozio-kulturellen Nähe innerhalb des deutschen Sprachraums erlaubt.
Der Adoptionsprozess ist “ein geistiger Vorgang, den jemand vom ersten Hören von einer Innovation bis zu ihrer endgültigen Annahme durchläuft”. Rogers 1983, S. 165. Als Produktadoption wird die Entscheidung einer Person verstanden, regelmässiger Verwender dieses Produktes zu werden. Vgl. Kotler/Bliemel 1995, S. 551.
Vgl. Eggler 1991, S. 10 f. sowie Haedrich/Tomczak 1996, S. 220 f. Zu einer Übersicht und Diskussion verschiedener Phasenmodelle der Konsumentenbeeinflussung vgl. Kesselmann 1997, S. 21.
Eine Zielperson wird ihr Verhalten somit nur dann dauerhaft verändern, wenn sie jede Prozessstufe durchläuft. Vgl. zu weiteren Phasenmodellen Kesselmann 1997, S. 20–22.
Vgl. bspw. Böttger 1996, S. 19 f. sowie Kotler/Bliemel 1995, S. 554.
Vgl. Kotler/Bliemel 1995, S. 553 f.
Coase 1960, S. 15 umschreibt das Entstehen von Transaktionskosten wie folgt: „Um eine Markttransaktion durchzuführen, muss man herausfinden, wer derjenige ist, mit dem man zu tun haben will; Leute informieren, dass und unter welchen Bedingungen man mit ihnen zu tun haben will (…)“. Richter/Furubotn unterscheiden zwischen Markt-, Unternehmens-, und Politischen Transaktionskosten. Zu den Markttransaktionskosten zählen sie a) Such-und Informationskosten; b) Verhandlungs-und Entscheidungskosten; c) Uberwachungs-und Durchsetzungskosten. Vgl. zu den Transaktionskosten Richter/Furubotn 1996, S. 45–77.
Vgl. hierzu sowie zum folgenden näher Kap. 6.
Vgl. Rogers 1983, S. 247 ff., Kotler/Bliemel 1995, S. 552 sowie Haedrich/Tomczak 1996, S. 222.
Indem die Nicht-Nachfrager in eine Aussenseiterposition gedrängt werden. Vgl. Schmalen 1993, Sp. 777 ff.
Der Begriff “Akzelerator” hier in physikalischem Sinne verstanden als “Beschleuniger”.
Wenn im folgenden von “frühen” oder “späten” Übernehmer“, resp. von ”Innovatoren“ und ”Imitatoren“ die Rede ist, ist folglich nicht eine konkrete Konsumentengruppe aus Rogers Unterteilung angesprochen, sondern der tendenzielle Zeitpunkt, zu welchem das entsprechende Segment (eher früher oder später) auf eine ökologische Innovation aufmerksam wird und diese übernimmt.
Buchholz konnte bereits früh nachweisen, dass die Nachfrageinnovatoren im Lebensmittelbereich naturnah produzierten Lebensmitteln gegenüber offener sind, Bio-Produkte daher häufiger nachfragen und aufgrund ihrer Meinungsführerrolle bloss die nachfrageseitige Spitze des Eisberges bilden. Vgl. Buchholz 1985, S. 174 ff.
Vgl. Bucholz 1985, S. 177 f.
Während die Verbraucher zunächst sich selber als Hauptverantwortliche zur Lösung von Umweltproblemen nannten (1985), wurde diese Verantwortung später prioritär an die Hersteller und an den Staat delegiert (1994). Vgl. hierzu die Studienreihe von Meffert/Bruhn 1996, S. 640 f.
Vgl. stellvertretend Diekmann/Preisendörfer 1992, S. 227; “Fief)ler 1992, S. 185; MefferUKirchgeorg 1992, S. 85 ff.; Monhemius 1993, S. Xl; Wimmer 1995, S. 28 ff.; StenderMonhemius 1995, S. 35 ff.; Meffert/Bruhn 1996, S. 63l ff. oder Jung 1998, S. 7 ff.
Die “Mehr-Motiv-Theorie” besagt, dass nicht ein einzelnes, sondern eine Vielzahl von Motiven den Konsumenten während einer Kaufhandlung beeinflusst. Vgl. Monhemius 1993, S. 97.
Diekmann/Preisendörfer kommen zum Schluss, dass zwischen dem Umweltbewusstsein und dem Umwelthandeln wohl eine positive Relation besteht, dass damit jedoch bloss 10–15% der Verhaltensvarianz erklärt werden kann. Vgl. Diekmann/Preisendörfer 1992, S. 227.
Vgl. hierzu auch Monhemius 1993, S. 97 ff. Die Berücksichtigung der Motivhierarchie hat entsprechend Folgen für das unternehmerische Marketing.
Vgl. stellvertretend Tiebler 1992, S. 184 oder MeffertlBruhn 1996, S. 635 ff.
Vgl. Meffert/Bruhn 1996, S. 635–638.
Vgl. Tiebler 1992, S. 184.
Mit “umweltorientiertem Konsumentenverhalten” wird im folgenden der Kauf ökologischer Produkte assoziiert. Tiebler unterteilt das “umweltorientierte Konsumentenverhalten” nach Verhaltensformen (lnformationsverhalten, Beschwerde-und Protestverhalten, Verwendungsverhalten, Entsorgungsverhalten sowie Produktkauf) und die Kategorie “Produktkauf” wiederum nach dem Grad des Verhaltens (Konsumverzicht, Einschränkung des Konsums, Kauf umweltverträglicher Produktvarianten, Kauf umweltverträglicher Substitute). Vgl.’Eichler 1992, S. 186–189.
die lang währende Hoffnung vieler Forscher, die ‘richtige Theorie zu finden und damit Einstellungs-und Verhaltensänderungen vorhersagen zu können, konnte bis heute nicht erfüllt werden.“ Kesselmann 1997, S. 13.
Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und impliziert keine Rangfolge bzgl. Einflusskraft auf das umweltorientierte Konsumentenverhalten. Vgl. Tiebler 1992, S. 186 oder auch Meffert/Kirchgeorg 1993, S. 96.
Präferenzen und Einstellungen sind nicht stabil, wie dies die rationale Entscheidungstheorie impliziert. Untersuchungen zeigen, dass Präferenzen häufig erst in konkreten Situationen entstehen. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn dem Konsumenten im 1,aden ein neues Produkt präsentiert wird und dies sogleich zu einer neuen Bewertung der zur Auswahl stehenden Alternativen führt. Situative Faktoren prägen Kaufentscheidungsprozesse folglich mit. Vgl. zu diesen Zusammenhängen Arnold/Tanner/Wölfing Kast 1999, S. 6 f.
Vgl. zur “Dualität der Struktur” Schneidewind 1998.
Weswegen sie im folgenden auch ausser Acht gelassen werden. Dies ist nicht gravierend, verlieren doch die demographischen Faktoren zur Unterscheidung des umweltorientierten Kaufverhaltens zunehmend an Bedeutung. Vgl. hierzu MelTert/Bruhn 1996, S. 643.
Kesselmann weist dem affektiven Bestandteil der Einstellung einen grossen Stellenwert bei, weil Umweltschäden das Leben gefährden und daher ein emotional geladenes Thema sind. Vgl. Kesselmann 1997, S. 50.
Kesselmann 1997, S. 97. Mit “Coping-Strategien” versucht der Mensch, negative Gefühle zu meistern. Vgl. zu einem Oberblick Kesselmann 1997, S. 94. Meffert/Bruhn zeigen, dass sich von 1977 bis 1994 sowohl das Umweltwissen, die ökologische Einstellung als auch das ökologische Verhalten verstärkt haben. Vgl. Meffert/Bruhn 1996, S. 635 ff.
Vgl. Tanner/Wölfing Kast/Arnold 1999, S. 49.
Vgl. Wölfng Kast/fanner/Arnold 1999, S. 27.
Der Lebensmittelhandel sieht sich heute einer aufmerksamen und kritischen Kundschaft gegenüber, die aufgeweckt durch mehrere Lebensmittelskandale (…) im täglichen Umgang mit der Lebensgrundlage Nahrung wieder bewusster geworden ist.“ Klement 1998, S. I.
ZVSM 1995, S. 18 ff.
Weiteres Potential liegt zudem bei den “Indifferenten” (32%). Bio-Produkten gegenüber ablehnend äussern sich bloss 19%. Vgl. ZVSM 1995, S. 23. Die Studie gibt allerdings keine Auskunft darüber, wieviel der Mehrpreis der Bio-Lebensmittel aus Sicht der Konsumenten im Vergleich zu den konventionellen Lebensmitteln maximal betragen darf.
Vgl. Vulic 1998, S. 36. Diese Qualitätssteigerung ist auf die längere Behangdauer der Früchte zurück zu führen.
An einem Test, bei dem knapp 500 Personen teilnahmen, haben 77% der Testpersonen biologisch angebaute Apfelproben als schmackhafter bezeichnet. Vgl. Velimirov/Plochberger 1995, S. 5. Ebenfalls höhere Werte für Bio-Produkte wies eine Degustation von Coop aus. Vgl. Coop 1998, S. 12.
Auch aus ernährungsphysiologischer Sicht ist der Geschmackswert von Bedeutung, da einerseits Appetitentwicklung und Aufnahmebereitschaft in hohem Masse davon abhängen und andererseits ein positiver Zusammenhang besteht zwischen der Schmackhaftigkeit und dem Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen. Es steigt also mit dem Wohlgeschmack auch der ernährungsphysiologische Wert.“ Velimirov/Plochberger 1995, S. 6.
Vgl. bspw. GfS 1996, S. Ill, Kesseler/Kutsch/Köpke 1994, S. 54 (auch in Bezug auf den Geschmack) oder Jung 1998, S. Ill.
Die Höhe des Preises ist nicht für alle Produkte gleich bedeutend. Während sich z.B. Frischfleischprodukte als preissensibel herausstellen, achtet bei Obst und Gemüse lediglich etwa ein Fünftel der befragten Konsumenten auf den Preis. Vgl. Hochreutener 1997, S. 14.
Vgl. GfS 1996.
Vgl. zu diesen Zusammenhängen näher Kap. 2.
Nicht befragt wurde in dieser Umfrage die Bedeutung der inneren Eigenschaften (Inhaltsstoffe, Vitamine, Nitratgehalt usw.). Dieselbe Präferenzordnung ergab eine analoge Befragung beim Kauf von Fleisch. Hier erhielten die Kriterien “schönes Fleischstück” und “Geschmack” höhere Nennungen (51%) als der “Preis” (40%). Die tiergerechte Haltung wurde mit 31% am drittmeisten genannt. Vgl. GfS 1996, S. 5.
Vgl. hierzu die Studie von MetTert/Bruhn 1996 oder Kessler/Kutsch/Köpke 1994.
Vgl. hierzu die Studie von Jung 1998.
Vgl. hierzu bspw. die Studie von 11-IA-Gfív1 1995 oder Spieker 1988. Übereinstimmend auch Tanner et al. 1998, S. 50: D.h., dass jemand, “der meint auf den Preis achten zu müssen, ökologische Gesichtspunkte fallen lassen wird.”
Vgl. hierzu bspw. Spieker 1988 oder Kessler/Kutsch/Köpke 1994.
Der im Verlaufe des Zyklusses (oder der Zeit) steigende Anspruch an die “Bequemlichkeit” oder “Convenience” auch im Bereich der Lebensmittelzubereitung und -konsumation wurde im Nut-
Hinzu kommt die verwirrende Situation bei den Produktkennzeichnungen, welche die Konsumenten weiter irritiert und die kauthemmende Wirkung verstärkt. Vgl. hierzu näher die Textbox in Kap. 6.
Kroeber-Riel schätzt, dass bis zur Hälfte der Käufe nicht geplant sind. Vgl. Kroeber-Riel 1992, S. 389.
Beim Kauf biologischer Lebensmittel stellen die gesundheitliche und die ökologische Komponente die gleiche Dimension dar, wodurch sie als sich gegenseitig bedingend angesehen werden können. Vgl. Spieker 1988, S. 103. Hopfenbeck bestätigt diese Einschätzung, indem er eine gesunde Lebensweise als eng an den Umweltgedanken gekoppelt sieht und die “Natur”, “Umwelt” sowie “Gesundheit” als weitgehend identische Positionierungsgebietc bezeichnet. Vgl. Hopfen-beck 1990, S. 184.
Tendenziell gilt: Je mehr die Konsumenten über diese Zusammenhänge wissen, desto mehr Bio-Produkte kaufen sie.
Vgl. übereinstimmend Diekmann/PreisendOrfer 1992, S. 240, Meffert/Bruhn 1996, S. 634 oder auch Tiebler 1992, S. 184.
Aufgrund des zunehmend hybriden Wesens des Konsumenten ist die getroffene Unterscheidung bloss als tendenzielle Annäherung, und nicht als absolute, trennscharfe Segmentierung zu verstehen. Erste Hinweise, dass sich diese Segmentgrenzen tatsächlich aufweichen, geben die Betreiber modemisierter Bio-Läden, welche feststellen, dass mit einem angepassten Laden-Layout neue Kunden hinzu gewonnen werden können. Telefonisches Kurzinterview mit Hr. Höhener von “Höheners biologische Lebensmittel” in Basel vom 26. 10. 1999.
Gemäss Meffert/Bruhn stellt sich inzwischen weniger die Frage, ob die Produkte ökologisch auszurichten seien, sondern vielmehr, wie intensiv dies zu erfolgen hat. Vgl. Meffert/Bruhn, S. 643.
Die vorgenommene Einteilung in die vier Lebenszyklusphasen kann aufgrund des jungen Entwicklungsstadiums nicht auf einer repräsentativen empirischen Untersuchung basieren.
Zu den Anreizen und zur Motivation dieses Vorgehens vgl. Kap. 6.
Maja Amrein in einem Interview mit Hug 1999, S. 15.
Vgl. hierzu Belz/Villiger 1997.
Vgl. zu einer detaillierteren und ausführlicheren Analyse der Wirkungen und Folgewirkungen
Marktliche und politische Rahmenbedingungen müssen sich genauso verändern wie Verhaltensmuster und Wertvorstellungen bei Bürgern und Konsumenten, damit die Veränderung möglich wird.“ Schneidewind 1998, S. 37.
Die im Verlaufe des Zyklusses (oder der Zeit) steigende Anspruch an die “Bequemlichkeit” oder “Convenience” auch im Bereich der Lebensmittelzubereitung und -konsumation wurde der Phase vier zugeordnet. Es lässt sich jedoch beobachten, dass sich das Convenience-Motiv zunehmend zu einem phasenübergreifenden Konsummotiv entwickelt, welches für - mit Ausnahme des ersten Segmentes - sämtliche Käuferschichten an Bedeutung gewinnt.
Rights and permissions
Copyright information
© 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Villiger, A. (2000). Ökologischer Branchenlebenszyklus. In: Von der Öko-Nische zum ökologischen Massenmarkt. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99263-5_5
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99263-5_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-7255-0
Online ISBN: 978-3-322-99263-5
eBook Packages: Springer Book Archive