Zusammenfassung
Vor rund 25 Jahren entwickelte Eberhard Witte das Promotoren-Modell (Witte 1973). Dieses Modell erfreut sich in Wissenschaft und Praxis seither uneingeschränkter Anerkennung. Witte konnte seinerzeit in einer repräsentativen Untersuchung der Erstbeschaffung von Computern in Deutschland die Erkenntnis sichern, daß Innovationen nur dann zum Erfolg werden, wenn tatkräftige Persönlichkeiten sich engagiert für das neue Produkt oder das neue Verfahren einsetzen. Im Gegensatz zu amerikanischen Vorarbeiten hatte Witte für seine empirische Prüfung eine gut abgeleitete Theorie entwickelt: Innovationen verlangen mehr als den Vollzug bestimmter Tätigkeiten. Innovation begegnet zumeist massiven Widerständen. Teilweise erhebt sich Opposition aus Nicht-Wissen, teilweise aus dem Nicht-Wollen der von der Innovation Betroffenen und an ihr Beteiligten. Diese Widerstände müssen mit geeigneten Machtmitteln überwunden werden: Gegen den Widerstand des Nicht-Wissens ist spezifisches Fachwissen einzusetzen. Innovatoren müssen als „Lehrer“ oder „Technologen“ ihre widerstrebenden Kollegen oder Kunden überzeugen. Gefragt ist somit eine Person, die objektspezifisches Fachwissen in den Innovationsprozeß einbringt, der Fachpromotor. Gegen den psychischen Widerstand des Nicht-Wollens ist hingegen eine andere Kraft gefragt: der Machtpromotor. Er setzt hierarchisches Potential ein, um die Innovation vor Opposition abzuschirmen und gegen Widerstände durchzusetzen. Fachpromotor und Machtpromotor bilden ein Gespann. Sie arbeiten eng zusammen, entwickeln eine gemeinsame Sprache und setzen sich enthusiastisch für die neue Idee ein.
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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Hauschildt, J., Kirchmann, E. (1999). Zur Existenz und Effizienz von Prozeßpromotoren. In: Hauschildt, J., Gemünden, H.G. (eds) Promotoren. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99247-5_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99247-5_5
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-409-23062-9
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