Zusammenfassung
Zielsetzung des zweiten Teils der Arbeit ist es, die im ersten Teil herausgearbeiteten Einflußfaktoren und entwickelten Ansätze für die Gestaltung einer Funktionskostenrechnung auf eine spezifische betriebliche Funktion zu übertragen und zu konkretisieren. Als exemplarisches Betrachtungsobjekt wurde die Funktion Instandhaltung ausgewählt. Die Gründe für diese Wahl sind insbesondere:
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Die ökonomische Relevanz der Instandhaltung im betrieblichen597 und volkswirtschaftlichen598 Kontext:
Die Instandhaltung stellt in anlagenintensiven Unternehmen — und dies sind heutzutage große Teile nicht nur des industriellen Sektors599 — üblicherweise einen der größten Kostenverursacher unter den indirekten Leistungsbereichen dar und steht somit häufig unter erheblichem Kostendruck.600 Dehnt man den Sachzusammenhang auf die Erhaltung betrieblicher Potentialfaktoren aus, so gilt diese Aussage sinngemäß für den überwiegenden Teil der modernen Wirtschaft. So sind beispielsweise auch in kaum anlagenintensiven Dienstleistungsunternehmen die Pflege und Erhaltung betrieblicher Potentialfaktoren wie Know-How/Wissen, Informations- und Anwendungssysteme, qualifizierte Mitarbeiter und Markenreputation essentiell für die betriebliche Leistungsfähigkeit und gleichzeitig ein kaum zu unterschätzender Kostenfaktor, der allerdings selten transparent gemacht wird.601 Gleichzeitig gewinnen nicht nur in anlagenintensiven Unternehmen Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Betriebsmittel bzw. der betrieblichen Potentialfaktoren wegen der steigenden Relevanz der Wettbewerbsfaktoren Zeit, Qualität und Kosten ständig an Bedeutung.
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Der Mangel an ökonomischen Betrachtungsperspektiven und Steuerungsansätzen für die Instandhaltung:
Die Bewertungsgröße „Wirtschaftlichkeit“ stellt nach Ansicht einiger Autoren einen fragwürdigen Maßstab für die Betrachtung, Bewertung und Steuerung der betrieblichen Instandhaltung dar.602 Diese Ansicht wird i.d.R. mit Quantifizierungsproblemen der „Leistungsseite“ bzw. der Leistungserstellung durch die Instandhaltung begründet.603 Ansätze zur ökonomischen Betrachtung und Steuerung dieser betrieblichen Funktion sind jedoch selten und nach Ansicht des Autors zumeist unvollständig. In wissenschaftlicher Hinsicht ist diese Lücke unbefriedigend; vor dem Hintergrund der betrieblichen und volkswirtschaftlichen Bedeutung dieser Funktion ist sie darüber hinaus auch als problematisch einzustufen. Die Konkretisierung einer Funktionskostenrechnung am Beispiel der Instandhaltungskostenrechnung soll helfen, diese Lücke zu schließen, indem Ansätze zur Konstruktion eines ökonomisch ausgerichteten Informationsinstruments aufzeigt werden, das auf den leistungswirtschaftlich relevanten Tatbeständen dieser Funktion aufsetzt.
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Literatur
Im Durchschnitt betragen die betrieblichen Instandhaltungskosten pro Jahr 3% - 6,5% vom Wiederbeschaffungswert der Anlagen, wie eine aktuelle empirische Untersuchung ergab (vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.32f). Frühere Studien zeigen ähnliche Ergebnisse (vgl. beispielsweise Warnecke, 1992a, S.5).
Insgesamt entstehen in der Volkswirtschaft der Bundesrepublik Deutschland jährlich rund 265 Mrd. DM an „Instandhaltungskosten”. Vgl. hierzu Gesellschaft für Instandhaltung - Gfln, 1997, S.10.
Frühere Untersuchungen hierzu wurden von Kempis durchgeführt. Vgl. Kempis, 1993, S.23ff. sowie Kempis, 1989, S.297ff. Zu einer neueren Untersuchung, die dies ebenfalls bestätigt, vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.34.
Diese Ansicht vertreten beispielsweise Warnecke, 1992a, S.3 und Weigel, 1995, S.30.
Der Begriff „betriebliche Funktion Instandhaltung” wird beispielsweise verschiedentlich von Warnecke, 1993, S.1826f und 1992a, S.3ff verwendet. Im Frankreich besteht sogar eine eigene Norm zur Funktion Instandhaltung (vgl. Association Francaise de Normalisation (AFNOR) X 60–000, 1985), die jedoch vorwiegend technisch verstanden wird.
Solche Definitionsansätze sind überwiegend in technisch ausgerichteten Instandhaltungslehrbüchem zu finden und wurden vom Deutschen Institut für Normung e.V. in der DIN 31051 festgeschrieben. Mitunter werden solche Maßnahmen bzw. diese Tätigkeiten auch mit den Aufgaben der Instandhaltung gleichgesetzt, vgl. beispielsweise Biedermann, 1994, S.l Off.
Zur Instandhaltung als „ablauforganisatorisches System” vgl. Warnecke, 1992a, S.25f.
Zu einer solchen Beschreibung der Instandhaltung vgl. beispielsweise Bloß, 1995, S.9ff.
So schrumpft die „Beschreibung der Instandhaltung als System” letztlich zu einer primär Input-Output- und (bedingt) ressourcenbezogenen Betrachtungsperspektive zusammen; weitere Betrachtungsebenen und Eigenschaften von Systemen - insbesondere hinsichtlich (dynamischen) Systemverhaltens — sind nur sehr bedingt übertragbar und können zu Mißverständnissen führen. Zur Problematik der Systemtheorie und ihrer Anwendung im betriebswirtschaftlichen Kontext vgl. beispielsweise Schneider, 1981, S.212ff und Schneider, 1997, S.3I f sowie Zelewski, 1999, S.55f.
Deutsches Institut für Normung e.V., 1985, DIN 31051, S.1.
Beispielsweise in Österreich die ()NORM M8100, in der Schweiz die SN 113001; vgl. hierzu auch Biedermann, 1992, S.699f. In Frankreich die (AFNOR) X 60–000 und (AFNOR) X 60–010.
Vgl. beispielsweise Männel, 1988, S.11; Bloß, 1995, S.10; Becker/Bloß, 1996, S.360 sowie Rasch, 2000, S.20ff.
Ähnlich in Behrenbeck, 1994, S.6f und Bloß, 1995, S.10.
Die Wortwahl „Ausschöpfen des Verbesserungsvorrats” zur Beschreibung einer Instandhaltungsaufgabe (vgl. Rasch, 2000, S.23.ff) ist an dieser Stelle unglücklich, da der Begriff Verbesserungsvorrat durch die Schwierigkeit seiner Operationalisierung ein unkonkreter Begriff bleibt.
Die Leistungserstellung durch Funktionen liegt in der Erfüllung ihrer originären Aufgaben. Maßnahmen sind das Mittel hierzu. Siehe hierzu Kapitel 1.2.1.1; vgl. auch Becker/Brinkmann, 1999, S.23ff. Weiterhin zur Leistungserstellung durch Erfüllung der funktionskonstituierenden Aufgaben vgl. Hasenack, 1968, S.2096.
Siehe hierzu ebenfalls Kapitel 1.2.1.1 und speziell Abb.I.5; vgl. auch Becker/Brinkmann, 1999, S.26.
Prinzipiell ist die Erfüllung der funktionskonstituierenden Aufgabe als (mengenmäßig verstandene) Leistungserstellung der Funktion zu verstehen (vgl. BeckerBrinkmann, 1999, S.26). Die operationale Formulierung dieser Aufgabe sowie ihrer Teilaufgaben, die gleichzeitig eine handhabbare Messung und Bewertung zulassen, ist situativ vorzunehmen und stellt eine komplexe Aufgabe dar.
Öfters wird allein der Verschleiß bzw. dessen Eindämmung und Beseitigung als ursächlicher Auslöser für Instandhaltung angesehen. Vgl. beispielsweise Männel, 1968, S.29f sowie Männel, 1988, S.11; Slaby/Krasselt, 1998, S.25 sowie Redeker, 1999, S.28.
Neben Verschleiß werden als reguläre technische Abnützungsformen der Anlagen noch Ermüdung, Korrosion und Alterung genannt, vgl. Zhang, 1990, S.20ff.
Zur Tribologie als Wissenschaft von Verschleiß, Reibung und Schmierung vgl. DIN 50323, 1988, passim.
In einigen Veröffentlichungen umfaßt der Verschleißbegriff neben seiner ursprünglich aus der Materialforschung stammenden Bedeutung für nutzungsabhängigen technischen Verschleiß (Abrieb, Ermüdung) auch den „moralischen Verschleiß” (vgl. Slaby/Krasselt, 1998, S.25), der als Oberbegriff fir „Verschleiß infolge wissenschaftlichen Fortschritts, Verschleiß infolge veränderter Marktbedingungen und Verschleiß infolge gesellschaftlicher und rechtlicher Einflüsse” fungiert.
Die Verschleißbekämpfung bietet keinen geeigneten Ansatz zur operationalen Quantifizierung der Leistungserstellung durch die Instandhaltung, vgl. ähnlich Wamecke, 1992, S.7.
Vgl. beispielsweise Smith/Proudfoot, 1996, S.2620f sowie Weiss, 1997, S.301ff.
Zur Werterhaltung im Hinblick auf den „kapazitiven Wert” vgl. Kosiol, 1955, S.87 und S.189.
Vgl. stellvertretend Männel, 1968, S.25f
Vgl. beispielsweise Corsten, 2000, S.365ff.
Der Begriff des Potentialfaktors wurde insbesondere durch Edmund Heinen (vgl. Heinen, 1985, S.166; erste Auflage 1968) in die Betriebswirtschaftslehre eingefiihrt und seitdem von vielen Autoren aufgegriffen und fortentwickelt.
Die Differenzierung von Produktionsfaktoren in Potentialfaktoren und Repetierfaktoren (vgl. insbesondere Heinen, 1985, S.166) bzw. in Nutzungsfaktoren und Verbrauchsfaktoren (vgl. insbesondere Kern, 1992, S.15) ist nur ein - allerdings weit verbreiteter - Ansatz für den Aufbau von leistungswirtschaftlichen Faktorsystematiken. Zu einem Überblick bedeutender, in der betriebswirtschaftlichen Literatur vorgeschlagener Faktorsystematiken vgl. beispielsweise Zelewski, 1999, S.65.
Potentialfaktoren sind im produktions-bzw. leistungswirtschaftlichen Kontext einer betrieblichen Faktorsystematik eindeutig definiert. Sie sind klar von den verwandten, aber in gänzlich anderem Zusammenhang verwendeten Begriffen wie „Ressourcen” (Nutzen stiftende Objekte, vgl. Steinmann/Schreyögg, 1997, S.185f) und „Erfolgspotentiale” (Erfolgspotentiale als eine bestimmende, auf den Markt gerichtete strategische Zielgröße der Unternehmung, vgl. stellvertretend Gälweiler, 1977, S.67ff sowie Becker, 1995a, S.7f) zu trennen.
An dieser Stelle sei auf die zahlreichen Formen von Anlagenausfallkosten und Ausfallfolgekosten (vgl. Männel, 1992c, S.734) sowie die Minderung von Substanzwerten verwiesen.
Vgl. Heinen, 1985, S.166 sowie Reichwald/Dietel, 1991, S.409.
Eine andere bedeutende Querschnittsfunktion, für die kostenrechnerische Überlegungen angestellt wurden, ist die betriebliche Logistik, vgl. Weber, 1987 passim. sowie Weber, 1992, S.878ff.
Im Schrifttum ist eine Vielzahl von Systematiken betrieblicher Einsatzfaktoren bzw. Produktionsfaktoren zu finden. Zu Faktorsystematiken, die auf der expliziten Unterteilung von Repetier-und Potentialfaktoren aufbauen und eine weitergehende Differenzierung der Potentialfaktoren vornehmen, vgl. stellvertretend Heinen, 1985, S.166ff; Kern, 1992, S.13ff sowie Weber, H.K., 1999, S.290.
Faktoren wie Marke und Ruf, die in der Produkt-Markt-Sicht als Erfolgspotentiale verstanden werden können (vgl. Becker, 1995a, S.7), sind zugleich auch als Potentialfaktoren einzustufen und beispielsweise für einzelne Teilfunktionen wie den Vertrieb von elementarer Bedeutung. Die besondere Situation, daß diese Faktoren außerhalb der Betriebsgrenzen residieren, erschwert die unmittelbare Zugänglichkeit durch gezielte Maßnahmen; die grundsätzlichen Aufgaben der Erhaltung bleiben davon jedoch unberührt.
Zur Präzisierung von Anlagenbegriff i.e.S. und Anlagenbegriff i.w.S. vgl. Seicht, 1994, S.329.
Siehe hierzu auch Kapitel 1.2.1.1 sowie Hasenack, 1968, S.2100.
Die Erhaltungskosten betrieblicher Potentialfaktoren sind im Sinne eines analytischen Durchdringens des Kostengefüges einer Unternehmung (vgl. Becker, 1996a, S.268) als Objekt der Kostenpolitik von hoher Bedeutung. Vgl. Becker, 1996a, S.269f.
Zum Begriff der Leistungsfähigkeit im Sinne von grundsätzlichem Leistungsvermögen (vgl. Corsten 2000, S.13), das eine Eigenschaft von Potentialfaktoren darstellt vgl. Heinen, 1985, S.131f sowie Corsten, 2000, S.172ff.
Zum Begriff der Leistungsbereitschaft vgl. Heinen, 1985, S.133f sowie Corsten, 2000, S.175ff.
Die Unterscheidung zwischen der Leistungsfähigkeit als grundsätzliche Eigenschaft eines Potentialfaktors und seiner Leistungsbereitschaft als zeitpunktbezogener Zustand in Bezug auf seine grundsätzliche Leistungsfähigkeit lehnt sich an produktionstheoretische Betrachtungsweisen an (vgl. Heinen, 1985, S.130ff sowie Corsten, 2000, 269ff). Es sind allerdings auch alternative Begriffspaare denkbar. So wird in technischen Literaturquellen in ähnlichem Zusammenhang von Verfügbarkeit und Lebensdauer gesprochen (vgl. beispielsweise Jacobi, 1992a, S.36f). Weiterhin ist auch Nutzungsfähigkeit und Nutzbarkeit denkbar. Allerdings implizieren diese Begriffe schon Bewertungsüberlegungen. Insofern wird Nutzen hier als ein möglicher Ansatz zur monetären Bewertung von Leistung verstanden (vgl. Schweitzer/Küpper, 1998, S.34).
Diese hier als leistungswirtschaftliche Substanzerhaltung bezeichnete Teilaufgabe der Potentialfaktorerhaltung verdeutlicht auch die Verwandtschaft der daraus resultierenden Kosten mit den (kalkulatorische) Abschreibungen, die die Verringerung des Nutzenpotentials von Anlagen (vgl. Hummel/Männel, 1986, S.I65f) zum Ausdruck bringen. Siehe hierzu auch Abb.Il.5.
Eine sinngemäße Unterteilung wird auch für die Zerlegung der „Overall Equipment Efficiency” bzw. Gesamtanlageneffizienz verwendet (vgl. Matyas, 1999, S.139).
Schmalenbach unterschied - allerdings primär gesamtbetriebsbezogen - zwischen „toter” Betriebsbereitschaft (Betriebsmittelvorhaltung) und „lebendiger” Betriebsbereitschaft (gesamter Produktionsapparat). Vgl. Schmalenbach, 1963, S.57f.
Zur Differenzierung von statischer und dynamischer Betriebsbereitschaft vgl. Riebel, 1970, S.375. Zur Abgrenzung zwischen Betriebsbereitschaft und Leistungsbereitschaft vgl. Heinen, 1965, S.493.
Zum Planungsprozeß in der Anlagenwirtschaft und der Instandhaltung vgl. Heck, 1980, S.107ff.
Zu den charakteristischen Merkmalen von Dienstleistungen und Dienstleistungsproduktion vgl. stellvertretend Corsten, 1985, passim. sowie Corsten/Stuhlmann, 1998, S.141ff und Maleri, 1998, S.117ff.
Vgl. stellvertretend Costen/Stuhlmann, 1998, S.144.
Vgl. Hug, 1986, S.78 sowie Kaluza/Rösner/Mellenthin, 1994, S.12.
In der Literatur und Praxis werden solche Werkstattleistungen oft schon als „die Instandhaltungsleistungen” bezeichnet (vgl. stellvertretend Biedermann, 1992, 5.7000, was allerdings im hier zugrundegelegten Verständnis zu Verwirrungen führen würde.
Männel spricht in ähnlichem Zusammenhang vom Anlagenverschleiß als Anlaß für die Durchführung von Anlagenerhaltungsmaßnahmen; vgl. Männel, 1968, S.29f.
Vgl. Herzig, 1975, S.283 sowie Rasch, 2000, S.28.
Zum Rechnen mit offenen Perioden vgl. Riebel, 1994a, S.94ff. 699 Für einzelne Anlagen werden vom Hersteller durchaus solche Pflege-und Instandhaltungsanleitungen mitgeliefert. Die darin beschriebenen Maßnahmen sowie zeitliche und kausale Abhängigkeiten können in solchen Einzelfällen durchaus als Ansätze einer Produktionsfunktion der Instandhaltung verstanden werden.
Diese Einbindung der Praxis in den Prozeß der Konzeption einer Instandhaltungskostenrechnung kann auch wesentlich dazu beitragen, die zu beobachtenden Akzeptanzprobleme der Kostenrechnung in der Praxis (vgl. Währisch, 1998, S.117; speziell bezogen auf die Instandhaltungsbereiche vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.47f) zu vermindern.
Zu einer vergleichenden Diskussion datenorientierter und theorieorientierter Ansätze in der empirischen Sozialforschung vgl. beispielsweise Hujer/Knepel, 1995, S.623f.
Andere Untersuchungen im Umfeld der Kostenrechnung erzielten oft deutlich geringere Rücklaufquoten. Vgl. beispielsweise Weber, 1987, S.45ff; Köpper, 1983, S.169; Horvath/Dambrowski/Jung/Posselt, 1985, S.139f; Weber, 1993b, S.258 und Währisch, 1998, S.63.
Zur Systematisierung betrieblicher (Einzel-)Anlagen vgl. insbesonders Becker, 1996b, S.34ff.
Zum Phänomen der sozialen Erwünschtheit als ein massiver Verzerrungsfaktor in empirischen Untersuchungen bei politisch oder sozial als brisant empfundenen Fragen vgl. Meffert, 2000, S.I57.
Zur Systematisierung der Anlagenausfallkosten vgl. Männel, 1992c, S.731ff.
Die Profitabilität solcher Anlagen hängt oft von einem „Rund-um-die-Uhr” Vollast-Betrieb ab und Aufholen verlorener Produktionszeit ist oft nicht möglich. Zudem wirken sich hier Anlagenabschaltungen oft sehr negativ auf die Lebensdauer der Anlagen aus. Zu den Besonderheiten solcher Betriebe für die Planung und Kostenrechnung vgl. beispielsweise Drenkard, 1989, S.191f.
Zur Forderung nach Dezentralisation vgl. insbesondere Westkämper/Sihn/Stender, 1999, S.49ff sowie Sihn, 1998, S.7ff und Stender, 1999, S.37ff. Möglicherweise überwiegen aus Praxissicht hier jedoch die gegen eine Dezentralisierung sprechenden Spezialisierungsvorteile.
Zur Integration der Instandhaltung in die Produktion im Sinne integrierter Wertschöpfungsteams vgl. beispielsweise Bloß, 1995, S.125 sowie Sihn, 1998, S.5ff.
Zur Forderung einer integrierten Anlagenwirtschaft vgl. insbesondere Männel, 1988, S.5f sowie Männel, 1996b, S.72.
Oft wird z.B. unter dem Stichwort `DPAV — dezentrale Prozeß-und Anlagenverantwortung` (vgl. Westkämper/Sihn/Stender, 1999, S.49ff) gefordert, eine weitgehend dezentrale Anlagenverantwortung bei der Produktion zu etablieren. Diese scheint sich aber bisher nicht durchgesetzt oder nicht bewährt zu haben.
Teilweise sollte in diesem Zusammenhang je nach Autonomiegrad der Anlagenverantwortung hinsichtlich anlagenbezogener Investitionsentscheidungen möglicherweise von Investment-Center gesprochen werden. Vgl. Friedrich, 1996, S.988.
Zum Konzept einer integrierten Anlagenwirtschaft vgl. Männel, 1988, S.lff.
In diesem Zusammenhang sind auch Anforderungen, die sich aus der Aufstellung einer Öko-bzw. Umweltbilanz ergeben, zu erwähnen. Vgl. Steger, 1994, S.625f.
Gesetz zur Regelung der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung (AUG). Zur Arbeitnehmerüberlassung und ihrer Bedeutung fir die Instandhaltung vgl. Adams/Krieshammer, 1992, S.109ff.
Eine Erörterung der verschiedenen Formen der Betriebsunterbrechungsversicherungen findet sich bei Lahno, 1988, S.85ff. Zur spezielleren Form der Maschinenversicherung siehe Roder, 1988, S.457ff.
Zu dieser Forderung und dem daraus folgenden investitionstheoretischen Ansatz als Konzept einer planungsorientierten Kostenrechnung vgl. Köpper, 19926, S.48ff.
Outsourcing ist speziell im Bereich der Instandhaltung ein oft beschrittener Weg zur (vermeintlichen) Kostenflexibilisierung und Kostenreduzierung. Vgl. stellvertretend Becker, 1990a, S.263 sowie Kalaitzis/Kneip, 1997, S.11.
Zu Komplexitätskosten und Komplexitätskostenfallen vgl. Becker, 1992, S.172 sowie 1996a, S.226f.
Vgl. beispielsweise Weber, 1990, S.124f.
Bezogen auf den DV-Einsatz in der Instandhaltung stellt Behrenbeck (vgl. Behrenbeck, 1994, S.144ff) das Einbeziehen funktiosbezogen eingesetzter Mitarbeiter schon in der Konzeptphase als Erfolgsfaktor für die Implementierung heraus. Er stützt dies durch empirische Erhebungen (vgl. Behrenbeck, 1994, S.1460. Zu ähnlichen Aussagen vgl. auch Hartung, 1993, S.128f.
Allein in Deutschland existierten 1995 über 70 erhältliche Produkte (vgl. Lange/Richter, 1995, S.10. Im Jahre 2000 hat sich die Zahl auf ca. 50 Produkte verringert (vgl Luczak/Eversheim, 2000, S.10.
Stand Januar 2001; Angabe über die Anzahl der Installationen laut HerstellerNerteiber.
Dies entspricht prinzipiell dem Grundschema der Abrechnung von Instandhaltungskosten, wie es von Männel und Bloß (vgl. Männel/Bloß, 1992, S252ff) vorgeschlagen wurde.
Ende der 80`er Jahre lagen die durchschnittlichen Fremdleistungskosten in der Instandhaltung noch bei 20% und stellten nach den Personalkosten (50%) und Materialkosten (30%) nur den drittgrößten Kostenblock innerhalb der Instandhaltung. Vgl. Kempis, 1989, S.297.
Zur Outsourcing-Diskussion von Instandhaltungsmaßnahmen vgl. stellvertretend Männel, 1990b, S.10f; Becker, 1990a, S.259ff; Hartung, 1993, S.59ff; Kalaitzis/Kneip, 1997, S.9ff; Wildemann, 1999, S.51f; Becker, 1999, S.52f.
Der hohe reibungsbedingte Verschleiß (Tribologie) führt zu verstärktem Bedarf an Materialerneuerung. Vgl. hierzu auch Redeker, 1999, S.28ff.
Zu ressourcenbezogenen Verhältniskennzahlen für die Instandhaltung vgl. stellvertretend VDI 2893, 1991, S.3ff sowie Männel, 1998, S.45f.
Zur Definition vgl. VDI 2893, 1991, S.6. Oft wird unter gleicher Definition auch von Instandhaltungsintensität (vgl. Matyas, 1999, S.48) oder bezogen auf den indizierten Anschaffungswert von dem vergleichbaren Instandhaltungsgrad (vgl. Warnecke, 1992a, S.5) gesprochen.
Vgl. hierzu VDI 2893, 1991, S.6 und Grothus, 1998, S.121f.
Durch eine hohe Zahl an Antwortverweigerungen erhöht sich prinzipiell die Gefahr systematischer Fehler in den empirisch ermittelten Ergebnissen, vgl. Stier, 1996, S.58.
Grundsätzlich zeigen die Ergebnisse ähnliche Struktur, wie sie von Warnecke beschrieben wurden: Konventionelle Anlagen 2% bis 6%, Gebäude 1% bis 3% und komplexe Anlagen 3% bis 10% (vgl. Warnecke, 1992, S.5).
Zu nennen ist hier insbesondere die intensiv geführte Diskussion um Outsourcing von Instandhaltungsleistungen und die damit verbundene Kostenflexibilisierung. Vgl. stellvertretend Männel, 1990b, S.IOf sowie Becker, 1990a, S.259ff und Kalaitzis/Kneip, 1997, S.9ff.
Im Rahmen der aus Japan stammenden TPM-Philosophie (Total-Productive-Maintenance) wird beispielsweise eine deutlich stärkere Verlagerung von Instandhaltungstätigkeiten auf unmittelbares Produktionspersonal gefordert. Vgl. stellvertretend Schimmelpfeng, 1997, S.313ff.
Werden Instandhaltungstätigkeiten von Produktionsmitarbeitem z.B. in integrierten Fertigungsteams ausgeführt, so fällt es oft schwer, diese Instandhaltungstätigkeiten kostenrechnerisch von den Produktionstätigkeiten zu trennen. Zuweilen können sich hier Varianten einer Prozeßkostenrechnung als Lösung anbieten. Die einzelnen Teilprozesse und —aktivitäten der Instandhaltung lassen sich hingegen nach Meinung des Autors meist auch ohne dieses oft umständliche Instrumentarium kostenrechnerisch abdecken. Zum Einsatz von Prozeßkostenrechnung für die Instandhaltung vgl. Rieg, 1999, S.39ff.
Auf den Mangel adäquater Leistungstheorien und Leistungsrechnungen wird auch in der Literatur hingewiesen. Vgl. beispielsweise Weber, 1997, S.187f.
Vgl. Warnecke, 1992, S.3 sowie Weigel, 1995, S.30.
Beispielhaft seien hier folgende Zitate wiedergegeben: „Die Wirtschaftlichkeit der Instandhaltung ist von vornherein nicht eindeutig zu beantworten…” (vgl. Warnecke, 1992, S.3) oder,,…daß eine Erfolgsmaximierung der Instandhaltung infolge der Quantifizierungsprobleme der Leistungsseite derselben nicht möglich ist.” (vgl. Weigel, 1995, S.30).
Die Ausrichtung auf Kosten und technische Merkmale als Erfolgskriterien führt nach Rückmeldung von Untersuchungsteilnehmern teilweise zu Darstellungsproblemen der Instandhaltung insbesondere gegenüber der kaufmännischen Geschäftsleitung. Zur Leistungsausrichtung der Instandhaltung in der Praxis als Ergebnis einer empirischen Untersuchung vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.34ff.
Vgl. beispielsweise Jacobi, 1992, S.18; WolfbauerBiedermann, 1992, S.741ff.; Biedermann, 1995, S.11f; Weigel/Slaghuis/Franke, 1996, S.30f.
Im anlagentechnisch bedeutsamen Bereich der EMR wird Verschleiß nicht als Hauptursache far Instandhaltungsbedarf angesehen, sondern es treten überwiegend stochastische, oft nicht präzise konkretisierbare Ereignisse als Auslöser für Instandhaltungsbedarf auf. Zudem zeigen solche Anlagenkomponenten meist keine kontinuierliche (analoge) Minderung ihrer Eignung, sondern ein digitales Ausfallverhalten. Vgl. Webster, 1998, S.42ff.
Vgl. O’Connor, 1990, S.86ff sowie Redeker, 1999, 2\6.
Vgl. stellvertretend Kohlas, 1987, S.78ff, Beichelt, 1993, S.12ff.
Das Modell wurde auch erweitert und auf komplexe gekoppelte Systeme ausgedehnt, wobei zur Beschreibung des Systemzustands auf sog. „Markov-Ketten” übergegangen wurde. Die hierfür notwendigen Annahmen wie „es existieren nur diskrete und endliche Systemzustände” (vgl. Beichelt, 1993, S.154), „exponentiell verteilte Lebensdauer der Bauelemente” (vgl. Kohlas, 1987, S.190) und „der Zustand des Systems in der Zukunft hängt nicht von den Zuständen in der Vergangenheit ab” (vgl. Beichelt, 1993, S.154) sind sehr idealisierend. Dennoch ergibt sich hieraus insbesondere über die Kopplungsparameter ein sehr komplexer Formalismus, der für eine pragmatische Sollkostenfunktion kaum geeignet erscheint.
Zur Diskussion der Bedeutung dieser Einflußparameter in unterschiedlichen Betriebstypen vgl. Becker/ Brinkmann, 2000, S.12ff.
Zu einer differenzierten Betrachtung nach Betriebstypen vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.15f.
Vgl. BeckerBrinkmann, 1999, S.62ff. Siehe auch Kapitel 1.2.2.2.
Oftmals wird von Praktikern im Rahmen von Vorträgen angemerkt, die Instandhaltung sei so sehr durch betriebsindividuelle Faktoren bestimmt, daß eine sinnvolle Vergleichbarkeit mit anderen Betrieben etwa durch globale Kennzahlen schwer möglich ist. Vgl. Tagungsband Fachtagung Instandhaltung, Nürnberg 1998 sowie 1999, passim.
In Abb.II.3I wurde die betriebsindividuelle Bedeutung der Ausfallkosten als ein Merkmal zur Bestimmung der Leistungsorientierung herangezogen. Anlagenausfallkosten stellen strenggenommen keine unmittelbare Kostenposition der Instandhaltung dar, sondern sind — unglücklich formuliert — eigentlich eine Folge der Nichterfüllung von Instandhaltungsleistung. Vgl. Männel, I989a, S.235.
Diese Korrelation ist in einer rational geprägten Zielbildung zu erwarten. Zu einer Analyse der Korrelationen zwischen konkreten Informationsbedürfnissen und Form der Erfolgsorientierung vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.38f.
Vgl. stellvertretend Dorn, 1992, S.722.
Einen ähnlichen Trend beobachtete auch Währisch (vgl. Währisch, 1998, S.81) in einer breit angelegten Untersuchung zum Stand der Kostenrechnung in der deutschen Industrie. In älteren Untersuchungen hingegen erfährt der Rechenzweck Produktpreiskalkulation deutlich höhere Priorität. Vgl. Köpper, 1983, S.172 sowie Weber, 1993b, S.267.
Zu gestuften Teilplanungen in der Instandhaltung vgl. Heck, 1980, 5.107ff.
Zur Bedeutung verschiedener Teilpläne für die Instandhaltung aus Praxissicht vgl. Becker/Brinkmann, 2000, S.44.
Zu den Gründen fir Planung aus Sicht der Instandhaltungspraxis vgl. BeckerBrinkmann, 2000, S.43.
Entgegen der hieraus abzuleitenden kostenrechnerischen Gestaltungsanforderungen sind in der Praxis häufig noch undifferenzierte Umlagen, exorbitante Zuschlagssätze sowie komplizierte und für die Kostenstellenverantwortlichen oft nicht transparente Nachkalkulationen anzutreffen. Vgl. hierzu auch Währisch, 1998, S.126ff.
Zur Gliederung von Kostenstellen und zur Kostenstellenrechnung vgl. stellvertretend Hummel/Männel, 1986, S.189ff oder andere einschlägige Kostenrechnungslehrbücher. Zur Gliederung von Kostenarten und zur Kostenartenrechnung vgl. stellvertretend Hummel/Männel, 1986, S.127ff oder andere einschlägige Lehrbücher.
Zur Kapazitätsplanung vgl. stellvertretend Reichwald/Dietel, 1991, S.453ff; speziell zur Kapazitätsterminierung in der Produktionsplanung und -steuerung, vgl. Corsten, 2000, S.487f.
Kalkulatorische Erlöse entstehen als Äquivalent zu den kalkulatorischen Kosten durch Bewertung (innerbetrieblicher) Leistungserstellung mit Verrechnungspreisen, die nicht an Zahlungsflüsse gekoppelt sind; vgl. Schweitzer/Küpper, 1998, S.34.
Vgl. beispielsweise Kroesen, 1983, S.143ff; Männel, 1984, S.677ff; Kilger, 1988, S.405f und S.452f; Kaus, 1990, S.97ff; Finke, 1990, S.149ff; Biedermann, 1992, S.699ff; Männel/Bloß, 1992, S.502ff; Hartung, 1993, S.43ff; Wölfing, 1995, S.346ff; Rieg, 1999, S.39ff.
Zum Stand der kostenrechnerischen Abbildung der Instandhaltungsfunktion durch IPS-Systeme siehe Kapitel 11.2.2.3.4 und hier speziell Abb.II.18. Dort ist auch das gängige Grundschema der Verrechnung dargestellt.
Zur Verrechnung von Instandhaltungskosten über ein maßnahmenbezogenes Auftragswesen vgl. speziell MännellBloß, 1992, S.502ff. Siehe auch Fußnote 876.
Legt man die Zurechenbarkeit der Instandhaltungskosten zu den Anlagen zugrunde, so sind ca. 80% der Instandhaltungskosten als Einzelkosten einzustufen (Abb.11.39). Damit ist die These, der Gemeinkostenbereich Instandhaltung kann sinnvoll nur durch eine Prozeßkostenrechnung transparent gemacht werden (Rieg, 1999, S.40), widerlegt. Entscheidend ist die Wahl der zweckmäßigen Kostenträgerstruktur.
Zu den Eigenschaften und Anforderungen an eine Anlagenkostenrechnung vgl. Männel, 1988, S.28ff.
In der Literatur ist die Systematisierung in pagatorische Preise und Verrechnungspreise und damit die Einteilung in den pagatorischen und den wertmäßigen Kostenbegriff üblich (vgl. stellvertretend Schweitzer/Küpper, 1998, S.25). Dieser Systematisierung wird hier jedoch nicht gefolgt, da erstens Preise grundsätzlich auch Verrechnungsfunktion haben können und zweitens der pagatorische Preisbegriff als spezieller Wertansatz und damit als Untermenge des allgemeinen wertmäßigen Kosten-oder Erlösbegriffs aufgefaßt werden kann. Hauptargument für den obigen Systematisierungsansatz ist jedoch die Unterscheidung der aus Sicht der Rechnungsgestaltung bedeutsamen Parameter Bewertungsinstanz und Bewertungsverfahren.
Vgl. stellvertretend Hummel/Männel, 1986, S.166ff. Auf den Literaturstreit, durch welches Abschreibungsverfahren und welche Wertansätze dem Substanzerhaltungsziel am besten Rechnung getragen wird, sei auf das krp Sonderheft 1/1997 verwiesen.
Zu den Facetten des Untemehmenserhaltungsziels vgl. Reiners, 2000, S.29ff sowie Becker, 1996a, S.32ff.
Dieses Vorgehen wird z.13. in der Logistik gegangen, um Fehlmengen etc. in das Kalkül einer Logistikkostenrechnung mit einzubeziehen; vgl. Weber, 1987, S.88ff.
Zu Formen, Versicherungssummen und Prämienansätzen in Betriebsunterbrechungsversicherungen vgl. Lahno, 1988, S.85ff.
Zur Kostenstellenbildung speziell fur den Instandhaltungsbereich (vgl. stellvertretend Kaus, 1990, S.97ff sowie Biedermann, 1992a, S.728f). Allerdings wird in fast allen Literaturbeiträgen mit den Kostenstellen die betriebliche Aufbaustruktur und damit nur die institutionelle Sicht der Instandhaltung im Sinne von Instandhaltungsabteilungen und -werkstätten abgebildet. Speziell zur Bildung von Kostenste]lenplänen institutional verstandener Reparaturkostenstellen vgl. auch Kilger, 1988, S.452f.
Zur Prozeßkostenrechnung für die Instandhaltung und damit verbunden zu einer Hauptprozeß/Teilprozeßstruktur vgl. Rieg, 1999, S.39ff. In diesem Beitrag ist jedoch die Hauptmotivation fir die Verwendung von Prozessen als Bezugsobjekte die „Verbesserung der Verrechnung der Instandhaltungskosten zum Zwecke der Verbesserung der Produktkalkulation” (vgl. Rieg, 1999, S.40). Aufgrund dieser verengten Sicht stellen die dargelegten Strukturierungsansätze und Bewertungen allerdings keine umfassende Erörterung der Prozesse als kostenrechnerische Bezugsobjekte der Instandhaltung dar.
Zur Bedeutung verschiedener kostenrechnerischer Bezugsobjekte aus Praxissicht siehe speziell Abb.II.34.
Zu funktionalen Strategien vgl. Welge/Al-Laham, 1999, S.400ff. Zu den unterschiedlichen Kriterien der Systematisierung strategischer Optionen vgl. Becker, 2000, S.91.
Zu einer Analyse der Anforderungen an die Kostenrechnung aus Sicht des strategischen Managements und hier speziell des zu deckenden Informationsbedarfs vgl. Guthunz, 1994, S.5ff. Rechnungssysteme, die das Rechnen mit offenen Perioden ermöglichen, sind die Relative Einzelkostenrechnung (vgl. Riebel, 1994a, S.94ff). Rechnungssysteme, die den (abgezinsten) Zeitwert der Kosten und Erlöse berücksichtigen sind die investitionstheoretische Kostenrechnung (vgl. Schweitzer/Küpper, 1998, S.212ff).
In der Praxis wird die Instandhaltungsstrategie oft mit der Auswahl einer Instandhaltungsmethode (vgl. Wolf/Haase, 1992, S.377f) gleichgesetzt. Ursachenbezogen wird Instandhaltungsstrategie auch als „Art und Weise der Reaktion auf den Verschleiß durch die Instandhaltung” (vgl. Slaby/Krasselt, 1998, S.94) verstanden. In sehr offener Begriffsauslegung dient die Instandhaltungsstrategie der Bestimmung von Handlungsmöglichkeiten zur Erfüllung angestrebter Instandhaltungsziele (vgl. Bloß, 1995, S.17). Überwiegend wird jedoch ein sehr operatives Verständnis der Instandhaltungsstrategie zugrundegelegt, indem Instandhaltungsstrategien bestimmen welche Instandhaltungsmaßnahmen mit welcher Intensität an welchen Objekten zu welchem Zeitpunkt durchzufihren sind (vgl. stellvertretend Rasch, 2000, S.85; Herzig, 1975, S.39; Mertens, 1968, S.808).
Hier wird einerseits zwischen personellen, technischen und organisatorischen Instandhaltungsstrategien unterschieden (vgl. Kalaitzis/Jabs, 1993, S.29ff sowie Bloß, 1995, S.17f), die dann weiter differenziert werden. Andererseits wird — pragmatisch verkürzt — manchmal nur zwischen vorbeugender (geplanter) Instandhaltung und störungsbedingter (ungeplanter) Instandhaltung als alternative Instandhaltungsstrategien unterschieden (vgl. stellvertretend Rötzel, 1993, S.47).
Vgl. Rasch, 2000, S.87. Andere Unterteilungen unterscheiden zwischen den vier Einzelstrategien Ausfallersatzstrategie, Präventiversatzstrategie, Ausfallrepararaturstrategie und Präventivreparaturstrategie (Jandt, 1986, S.39ff), die dann durch Kombination zu zwei-, drei-oder vierelementigen Strategieklassen kombiniert werden können (vgl. Corsten, 2000, S.3700.
Vgl. Cooper, 1992, S.369ff. In ähnlichem Zusammenhang wird oft die Eignung der Prozeßkostenrechnung zur Unterstützung strategischer Fragestellungen hervorgehoben, vgl. stellvertretend Freidank, 1993, S.93ff sowie Ossadnik/Carstens/Lange, 1997, S.263ff.
Die Ersatzteilstrategien sind im Grenzbereich zwischen Instandhaltung und Materialwirtschaft anzusiedeln. Hier sind ersatzteil-oder ersatzteilgruppenbezogene Beschaffungs-und Bevorratungsstrategien zu entwickeln, die insbesondere auch die betriebliche Bedeutung der Ersatzteile - festgemacht an den Opportunitätskosten eines Stock-Outs bei Anlagenstörung und der Wahrscheinlichkeit einer Anlagenstörung — berücksichtigen. Zur Ersatzteilwirtschaft vgl. insbesondere Pfohl, 1991, 5.1027ff; Hug, 1986 passim.; Biedermann, 1995 passim. sowie Ester, 1997 passim.
Die Bedeutung von Outsourcingentscheidungen für die Instandhaltung in der Praxis wurde durch empirische belegt. Vgl. hierzu Becker/Brinkmann, 2000, S.41 f. Siehe hierzu auch Abb.11.32.
Zu Ersatzteilstrategien vgl. stellvertretend Weber/Homemann, 1997, S.42ff; Pfohl, 1991, S.1027f.
Meist umfassen die Anlagenausfallkosten sowohl aufwandsgleiche als auch kalkulatorische Kostenbestandteile. Zu einer Systematisierung der Komponenten von Anlagenausfallkosten vgl. insbesondere Männel, 1989a, S.235ff sowie Männel, 1992c, S.731ff.
Die Bedeutung der Anlagenausfallkosten fair das Anlagencontrolling und das Instandhaltungscontrolling wird in verschiedensten wissenschaftlichen Publikationen herausgestellt, vgl. beispielsweise Männel, 1989a, S.235 sowie Männel, 1992c, S.731; Männel, 1992e, S.99f; Biedermann, 1992b, S.776ff. Zur empirisch ermittelten Bedeutung der Ausfallkosten aus Sicht der Praxis vgl. insbesondere Becker/Brinkmann, 2000, S.34 und S.45 sowie zusammenfassend Abb.II.26 dieser Arbeit.
Die bisherigen Darstellungen gehen über die Systematisierungen der Ausfallkosten nicht wesentlich hinaus.
Insgesamt 94% der befragten Unternehmen schätzten für ihren Betrieb Kosteninformationen zu Instandhaltungsursachen als wichtig oder sehr wichtig ein (vgl. BeckerBrinkmann, 2000, S.45). Siehe auch Abb.II.34.
Zum Begriff der perfektiven Instandhaltung als Schwachstellenbeseitigung, Optimierung und Verbesserung vgl, Rasch, 2000, S.22 und Behrenbeck, 1994, S.7.
Speziell ein kennzahlengesteuertes Anlagencontrolling benötigt solche Informationen aus der Nutzungsphase der Anlagen, vgl. stellvertretend Biedermann, 1992b, S.771ff; Männel, 1998, S.49ff.
Zur Prognose von Instandhaltungskosten anhand verschiedener Einflußparameter vgl. Zhang, 1990, S.60ff.
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Brinkmann, FM. (2001). II Kostenrechnung für die betriebliche Funktion Instandhaltung. In: Gestaltung von Funktionskostenrechnungen. Unternehmensführung & Controlling. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99240-6_3
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