Zusammenfassung
Neue Medien wurden öfters in der Geschichte erfunden, um mediale Vorläufer zu verbessern, bis man durch die materialen Eigenschaften des neuen Mediums auch auf neue kommunikative Anwendungsmöglichkeiten stieß (so der Buchdruck, das Radio). Das Telefon sollte ursprünglich seinem älteren elektrischen Bruder, dem Telegrafen, eine hörbare Variante an die Seite stellen. Alexander Graham Bell meldete sein Patent 1876 als „Improvement in Telegraphy“ an. Eine Abbildung des „Scientific American“ desselben Jahres von der Vorführung des Apparats bei der Weltausstellung in Philadelphia (Rammert 1989, 81) zeigt nur Formen der Einwegkommunikation: ein Mann in einem Büro, der Fabrikarbeitern Anweisungen gibt, ein Redakteuer, der seiner Zeitung Nachrichten übermittelt, ein Paar, das mit zwei Hörern einer Nachricht lauscht, und drei Männer, die gespannt zuhören, was aus dem Lautsprecher eines Hörers kommt, den einer von ihnen in der Hand hält (Abb. 1).1
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Autoren und Quellen
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Schwitalla, J. (1998). Die vom Körper gelöste Stimme. Literarische Verarbeitungen des neuen Mediums „Telefon“. In: Holly, W., Biere, B.U. (eds) Medien im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99189-8_2
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