Zusammenfassung
Die Legitimation für dieses Kapitel nehme ich aus den gegenwärtig erkennbaren Veränderungen in der Sittlichkeit von Einzelpersonen und Gruppen in unserer Gesellschaft. Seien Sie unbesorgt — ich will Sie nicht erneut christianisieren! Ich werde auch keinen neuen Sittenkodex anpreisen, der Ihre moralischen Kategorien umstürzen könnte. Gleichwohl bewegen mich die Ursachen für eine veränderte sittliche Grundhaltung in der Kommunikation des privaten und beruflichen Alltags besonders stark. Da ich nahezu täglich mit Führenden zu tun habe, fühle ich mich der Dialogkultur dieses Personenkreises elementar verpflichtet. Die Kunst der Dialogführung zu rekultivieren, ist daher ein wichtiges Anliegen dieses Buches. Bevor dies in den späteren Kapiteln geschieht, sei das Augenmerk des Lesers auf eine Erscheinung gerichtet, die sich aus der Sicht des Heute als beinahe kaum bemerkenswert darstellt. Ich meine die Beziehung zwischen Religiosität, Sittlichkeit und Kommunikationskultur. Wer sich ernsthaft mit seinen persönlichen Wertvorstellungen beschäftigt, wird zwangsläufig an die Quellen zurückkehren, aus denen in seiner Persönlichkeitsbildung entscheidende Impulse für die spätere Lebensgestaltung hervorgegangen sind.
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Anmerkungen
Eliot, T. S., Zum Begriff der Kultur, Rowohlts Deutsche Enzyklopädie, Frankfurt/M. 1961, S. 23–24
Matthäus 6, 5–6
Matthäus 6, 19–21
Matthäus 6, 24
Matthäus 7, 1–3, 5
Matthäus 7, 12
Matthäus 7, 13–14
Lukas 4, 1–4
Johannes 1, 1–4, 14
Deuteronomium 5, 6–21
Johannes 15, 9–10, 12
Matthäus 16, 18–19
Matthäus 16, 24–26
Matthäus 8, 19–20
zitiert nach: Lefebvre, Marcel, „Sie haben ihn entthront“, Priesterbruderschaft St. Pius X., Stuttgart 1988, S. IV
Siehe dazu: Drewermann, Eugen, „Kleriker. Psychogramm eines Ideals“, Walter-Verlag, Ölten /Freiburg im Breisgau 1989
Siehe dazu: Staehelin, Balthasar, Schmucker-von Koch, Josef: „Heilwerden von Grund auf, Herder Verlag, Freiburg im Breisgau, 1990, S. 11
Staehelin, Balthasar: „Von der helfenden Naturwissenschaft zur heilenden Christuswissenschaft“, Moser Verlag, Lausanne 1987, S. 32–33
Siehe dazu: Kant, Immanuel, „Kritik der reinen Vernunft“, Meiner-Ausgabe, Hamburg 1967
Staehelin, Balthasar, „Von der helfenden...“, S. 45
Myrell/SchmandtyVogt: „Neues Denken — Alte Geister“, Falken-Verlag, Niedernhausen 1987, S. 151
Siehe auch: Kirchner, Baidur, „Die Wende im Ich“, Moser Verlag, Schlattingen 1985, zum Phänomen der „Metanoia“, S. 60–63
Dürckheim, Karlfried Graf, „Der Alltag als Übung“, 9. Aufl., Verlag Huber, Bern/Stuttgart, 1987, S. 9
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Kirchner, B. (1992). Von der Theozentrik zur Anthropozentrik — Die Wende im Bewußtsein. In: Dialektik und Ethik. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99168-3_2
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Online ISBN: 978-3-322-99168-3
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