Eigene Untersuchungen

Zusammenfassung

Die Untersuchungen sollten sich auf den Schlafverlauf psychisch Kranker aller Art (reaktive und endogene Depressionen, Schizophrenien, organisch Hirngeschädigte, Psychopathen etc.) erstrecken. Sie sollten außerdem so durchgeführt werden, daß der Ablauf des Schlafes so wenig wie möglich beeinträchtigt wurde. Von den zur Verfügung stehenden Verfahren zur fortlaufenden Registrierung der Schlaftiefe kam daher in erster Linie das EEG in Frage; es wurde den im folgenden beschriebenen Untersuchungen zugrunde gelegt. Andererseits schien es aber doch zweckmäßig, eine zweite Methode zur Beurteilung der Schlaftiefe zum Vergleich mit heranzuziehen. Da nach den Untersuchungen von Zickgraf sowie von Hocke und anderen aus der Bewegungsregistrierung Schlüsse über den Verlauf der Schlaftiefe gezogen werden können und andererseits bei psychisch Kranken motorische Unruhe häufiger auftritt, erschien es zweckmäßig, neben dem EEG auch die Bewegungen im Schlaf zu registrieren. Bei Benutzung der oben beschriebenen mechanischen Meßvorrichtungen, zum Beispiel Registrierung der Vertikalbewegung der Matratze an einer Stelle oder Registrierung der Druckschwankungen an einer dem Schläfer untergelegten Luftmatratze oder Registrierung des Auflagedruckes eines Bettpfostens, ist eine Unterscheidung der Bewegung der einzelnen Glieder voneinander nicht möglich. Auch läßt sich eine stärkere Bewegung eines Gliedes nicht von einer schwächeren mehrerer Gliedmaßen unterscheiden. Daher erschien es zweckmäßig, von einer mechanischen Registrierung der Bewegungsunruhe abzusehen und statt dessen die Muskelaktionspotentiale von allen vier Gliedmaßen abzuleiten und diese getrennt zu registrieren. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil, daß auch der Einfluß neuromuskulärer Vorgänge auf die Schlaftiefe beobachtet werden kann. Das könnte zum Beispiel bei hirnorganisch Geschädigten oder bei Begutachtungsfällen von Hirnverletzten von Interesse und von Wichtigkeit sein.