Zusammenfassung
Die Zersetzung von Wasserstoffsuperoxyd durch lebendes pflanzliches und tierisches Gewebe ist schon sehr früh beobachtet worden; indessen ist diese Erscheinung erst verhältnismäßig spät durch O. Loew4) auf die Wirkung eines besonderen Enzyms zurückgeführt worden, das er Katalase nannte und dessen außerordentliche Verbreitung in fast allen Geweben und Sekreten pflanzlicher und tierischer Organismen man bald erkannte. Die einzige bekannte Wirkung des Enzyms ist die Zerlegung des Wasserstoffsuperoxyds in Sauerstoff und Wasser, während es andere Peroxyde, wie die organischen Derivate des Hydroperoxyds nicht zu spalten vermag. Die große Verbreitung der Katalase in den Organismen legt die Annahme nahe, daß diesem Enzym bei der Vermittlung biologischer Oxydationsvorgänge eine bedeutsame physiologische Funktion zukommen müsse, wenngleich sein Substrat, das Hydroperoxyd, in lebendem Gewebe nicht beobachtet worden ist. So sind eine Reihe bemerkenswerter Ansichten über die Rolle der Katalase bei der Atmung der Gewebe geäußert worden, denen die gemeinsame Vorstellung zugrunde liegt, daß dem Enzym die Aufgabe zufalle, intermediär bei Oxydationsvorgängen entstehendes Hydroperoxyd als Zellgift zu beseitigen.
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Literatur
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Waldschmidt-Leitz, E. (1926). Katalasen. In: Die Enzyme. Die Wissenschaft, vol 76. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99074-7_12
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