Zusammenfassung
„Entwicklung“ ist ein sozio-kultureller Totalprozeß, der alle Völker dieser Erde in eine unabdingbare Wechselbeziehung zueinander gebracht hat. Dieser Tatsache unseres Eingebundenseins in einen globalen Prozeß sind wir uns noch viel zuwenig bewußt. Weder der Staat noch die gesellschaftlichen Kräfte sind auf die Anforderungen vorbereitet, die ihnen daraus erwachsen.
Dieser Beitrag versucht einmal, den Zusammenhang zwischen staatlichen und gesellschaftlich autonomen Initiativen zu verdeutlichen, aus dem eine öffentliche Kommunikation über entwicklungspolitische Grundfragen entstehen muß. Zum anderen spürt er den Gründen nach, die bisher die Ausbildung eines weltbezogenen Selbstverständnisses und damit ein aktives öffentliches Engagement für die Entwicklungsaufgabe verhindert haben. Es wird von der These ausgegangen, daß wir solange keinen wirksamen Beitrag zur Entwicklungsaufgabe zu leisten vermögen, wie wir nicht bereit sind, bei uns selbst einen geistigkulturellen Nachholprozeß zu vollziehen: das heißt, wir müssen die großen wissenschaftlich-technologischen Leistungen in der Steigerung unseres materiellen Wohlstandes endlich auch geistig-kulturell nachvollziehen und sie damit in den Kulturbesitz aller überführen. Diese Spannung ist nur in einem Lernprozeß zu überwinden. Es werden Aspekte aufgezeigt, die einer Pflege der öffentlichen Beziehungen in Abstimmung mit den faktischen Voraussetzungen unserer globalen Existenz als Ansatz dienen könnten.
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Literatur
Die Auswirkungen des wissenschaftlich-technologischen Prozesses auf die „internationalen Beziehungen“ in der Politischen Vierteljahreszeitschrift (PVS), 8. Jg. 1967, Heft 3, Westdeutscher Verlag Köln-Opladen.
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© 1969 Westdeutscher Verlag GmbH, Köln und Opladen
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Boss-Stenner, H., v. Pufendorf, U. (1969). Die Pflege „Öffentlicher Beziehungen“ als Grundlage entwicklungspolitischer Zusammenarbeit. In: Die Dritte Welt als Bildungsaufgabe. Offene Welt, vol 117. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99073-0_20
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99073-0_20
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98338-1
Online ISBN: 978-3-322-99073-0
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