Krisenplanung

Zusammenfassung

Ein Rückblick auf die deutsche Entwicklung der Gesamtwirtschaft in den letzten anderthalb Jahrzehnten zeigt eine Periode kräftigen Aufschwungs. Zwar war das Tempo dieses Aufschwungs bei insgesamt abnehmender Tendenz in den einzelnen Jahren unterschiedlich. Aber eine langanhaltende Stagnation oder gar einen Rückschritt der gesamten Wirtschaftstätigkeit mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen hat die Mehrzahl der Betriebe in dieser Zeit nicht erlebt. Selbstverständlich gab es Schwierigkeiten in manchen Bereichen der Wirtschaft. Erinnert sei beispielsweise an einzelne schlechte Stahljahre oder die erheblichen strukturell bedingten Schwierigkeiten im Eisenerz- und Kohlebergbau. Aber trotz ihrer Schwere im Einzelfall spielten sich diese und ähnliche Vorgänge doch vor dem Hintergrund einer florierenden Gesamtwirtschaft ab. Eine natürliche Folge dieser Entwicklung ist ein nur schwach entwickeltes Krisenbewußtsein, und zwar nicht nur in den Oberleitungen der Betriebe, sondern auch bei der Masse der am Wirtschaftsleben beteiligten Arbeitnehmer, Verbraucher und staatlichen Stellen. Und mit dem zu geringen Krisenbewußtsein eng verbunden ist die praktische Folge, daß an Krisenvorsorge zuwenig getan wird. Die Krisenplanung besitzt also, abgesehen von der grundsätzlichen Frage als solcher, einen besonders aktuellen Charakter.