Zusammenfassung
Die betriebliche Preisforderung ist eine vom einzelnen Betrieb als Anbieter bestimmte, zum Absatzmarkt gerichtete Wertgröße. Das Betriebsziel, die Kosten-, Konkurrenz- und Nachfrageverhältnisse bilden die Wertungsgrundlagen der Preisforderung. Sie können für jeden einzelnen Betrieb unterschiedüch sein, wenn von den der wirtschaftlichen Wirklichkeit widersprechenden Bedingungen des vollkommenen Marktes abgesehen wird, d. h. wenn der Absatzmarkt, an den die betriebliche Preisforderung gerichtet ist, als ein der Wirklichkeit entsprechender unvollkommener Markt angenommen wird. Diese Individualität der Preisforderungen führt dazu, daß sie niemals losgelöst von dem Betrieb betrachtet werden können, dessen Konditionen für ihre Höhe bestimmend waren. Deshalb kann der Begriff „differenzierte Preisforderungen“ jeweils nur auf die Preisforderungen des einzelnen Betriebes angewandt werden.
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Literatur
Seischab, Kalkulation, Seite 146 und 263.
Mellerowicz, Kosten und Kostenrechnung, Bd. II, 2. Teil, Seite 89.
Gutenberg, Grundlagen, Bd. II, Seite 276.
Krügel, Preisdifferenzierung, Berlin 1936, Seite 35/36.
Möller, Grundlagen einer Theorie der regionalen Preisdiff., Ww. A., 1943, Seite 335 ff., Seite 84.
Schneider, Wirtschaftspläne, 3. Aufl., Seite 151.
Leitner, Die Selbstkostenrechnung industrieller Betriebe, Frankfurt 1930, Seite 153.
Stromeyer, Die Absatzreichweite als betriebswirtschaftliches Problem, Diss. Zürich-St. Gallen 1953, Seite 128/129.
Jähr, Theoretische Grundlagen der Wirtschaftspolitik, Tübingen 1943, Bd. I, Seite 164.
v. Stackeiberg, Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Seite 247 f.
Siehe u. a. Schmidt, Preispolitik, Seite 731; Schmidt, Grundsätze der Preispolitik, Seite 514; Schmalenbach, Selbstkostenrechnung, 7. Aufl., Seite 481/482; Lehmann, Das Preis- und Kostenproblem, Seite 163; Fettet, Marktpreis und Kostenpreis, Seite 56;Fettet, Marktpreis und Kosten, Seite 218;Mellerowicz, Kosten und Kostenrechnung, Bd. I, Seite 364, 444, 448, 453/454;Schneider, Der Realismus der Marginaltheorie, Ww. A. 1954, S. 53/54;Cassel, Grundsätze für die Bildung der Personentarife auf den Eisenbahnen, Berlin,Jg. 23 (1900), Seite 128 f.
Wyder, Der Wiederbeschaffungswert, in: Heft 79 der Mitteilungen aus dem Handelswissensch. Seminar der Univ. Zürich, Zürich 1946, Seite 108.
Siehe auch Schmidt (Preispolitik, Z.f.B., Seite 645): „Der Glaube vieler Unternehmer, daß sie es seien, welche die Preise ihrer Produkte bestimmen, ist falsch. In vielen Fällen zeigt sich das schon durch die Herrschaft des Marktpreises, der aus der Konkurrenz aller Unternehmer herauswächst, so insbesondere bei Massengütern.“
Siehe auch Seischab, Kalkulation, Seite 146: „Wird der Selbstkostenpreis gleichartiger oder verschiedener Güter mit der Absicht der preisausgleichenden Kosten-und Gewinnverlagerung über- oder unterschritten, liegt Preisdifferenzierung vor.“
Diese Begrenzung wurde im ersten Teil begründet.
Siehe Gutenberg, Grundlagen, Bd. II, Seite 261.
Diese Ansicht wird unter anderen von Gutenberg (Grundlagen, Bd. II, Seite 261) vertreten. Gutenberg schlägt vor, von „Käuferrente“ statt von Konsumentenrente zu sprechen, „da nicht jeder Käufer Konsument zu sein braucht“ . Zu der Ansicht, die Preisdifferenzierung bezwecke die Abschöpfung der Konsumentenrente, äußern sich kritisch Cassel (Theoretische Nationalökonomie, Leipzig 1918, Seite 70/71), Ritschi (Theoretische Volkswirtschaftslehre, Bd. 2, Seite 65) und Weber (Zur Frage der Preisdifferenzierung bei Einproduktunternehmungen, in: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik 1956, Seite 21).
Mellerowicz, Kosten und Kostenrechnung, Bd. II, 2. Teil, Seite 91.
Möller, Kalkulation, Seite 184/185, Grundlagen einer Theorie der regionalen PreisdifFerenzierung, Seite 336.
Krügel, a.a.O., Seite 205.
Gutenberg, Grundlagen, Bd. II, Seite 277.
So sagt Gutenberg (Grundlagen, Bd. II, Seite 202) sogar für die polypolistische Absatzkurve: „Dieser Sachverhalt gilt ganz allgemein für die weiten Bereiche der polypolistischen Konkurrenz, vornehmlich in den konsumnahen Industrien und im Einzelhandel.“
v. Stackeiberg, Grundlagen der theoretischen Volkswirtschaftslehre, Seite 221–223. Nach der Ansicht von v. Stackeiberg ist eine PreisdifFerenzierung immer dann möglich, wenn der betrieblichen Preisforderung unvollkommene Märkte gegenüberstehen.
Schmalenbach, Grundlagen der Selbstkostenrechnung, 7. Aufl., Seite 470/471, 504.
Hasenack, Unternehmertum und Wirtschaftslähmung, Berlin 1932, Seite 73.
Dann muß aber auch die Kurve der variablen Durchschnittskosten über den gesamten beschäftigungsbezogenen Verlauf in stärkerem Maße von der bisherigen Kurve der variablen Durchschnittskosten nach unten abweichen.
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© 1960 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Vormbaum, H. (1960). Das Wesen differenzierter Preisforderungen. In: Differenzierte Preise. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98965-9_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98965-9_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98264-3
Online ISBN: 978-3-322-98965-9
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