Zusammenfassung
Galileo Galilei verdanken wir die Kenntnis des Fallgesetzes der Körper auf der Erde. Newtons unsterbliche Leistung ist es, dieses Gesetz auf die Verhältnisse des Weltraumes ausgedehnt zu haben. Sein Geist erblickte dieselbe Ursache in der Rückkehr des geschleuderten Steines zur Erde, wie in der Bewegung des Mondes um die Erde und der Planeten um die Sonne: die allgemeine Massenanziehung oder Gravitation2). Die Tatsachen, um die es sich handelt, kann man in folgender Weise zusammenfassen: Alles verhält sich so, als ob die Körper einander anzuziehen strebten, und als ob die Stärke dieser scheinbaren Anziehung mit dem Produkte ihrer Massen im geraden, mit dem Quadrate ihrer Entfernung im umgekehrten Verhältnisse stände. Umm dies darzustellen, führt Newton einen Hilfsbegriff — eine Hypothese — ein und sagt: Zwischen je zwei Massen m1 und m2 in der Entfernung r wirkt in der Richtung ihrer Verbindungslinie eine Kraft von der Größe
wenn ϰ eine nur von den zugrunde gelegten Maßeinheiten für Länge, Masse und Zeit abhängige Größe bedeutet.
„Daß die Gravitation der Materie wesentlich, inhärent und anerschaffen sein sollte, so daß ein Körper auf einen anderen in jeder Entfernung durch den leeren Raum ohne Vermittelung von Etwas wirken könnte, wodurch die Aktion und Kraft von dem einen zum andern geleitet wird, das ist nach meinem Dafürhalten eine so große Absurdität, daß kein Mensch, der in philosophischen Dingen eine genügende Denkfähigkeit hat , darauf verfallen kann.“ Newton, Brief an Bentley 1).
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Literatur
Siehe z. B. Rosenberger, Isaac Newton und seine physikal. Prinzipien, S. 412 (1895).
(Vgl. B. 110.) Es liegt jenseits der Ziele dieser Darstellung, auf die großartige Entwicklung der Gravitationstheorie einzugehen, die in unseren Tagen von A. Einsteins allgemeiner Relativitätslehre ihren Ausgang genommen hat. Vgl. hierzu A. Einstein, „Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie“. Sammlung Vieweg, Heft 38. — H. Weyl, „Raum, Zeit, Materie“, 3. Aufl., Berlin, Springer, 1919. —
A. Einstein, Jahrb. f. Radioakt. u. Elektronik 4, 454 (1907);
vgl. auch die Gravitationstheorien von G. Jaumann, Wien. Akad. 120 (IIa), 385 (1911); Phys. Zeitschr. 15, 159 (1914);
M. Abraham, Phys. Zeitschr. 13, 1, 311 (1912);
G. Nordström, Phys. Zeitschr. 13, 1126 (1912);
G. Mie, Ann. d. Phys. 40, 25 (1913).
Biot, Lehrb. d. Exper. Phys. Deutsch von Fechner 4, 189 (1829). 2. Aufl.
Maxwell, Lehrb. d. El. u. d. Magn. Deutsch von B. Weinstein 2, § 528 (1883).
1 Dyne ist gleich der Kraft, mit der die Erde die Masse von 1,02 mg unter 45° geogr. Br. anzieht.
H. Hertz, Ges. Werke 1, 342.
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Geitler, J. (1921). Theorie der Fernwirkungen. In: Elektromagnetische Schwingungen und Wellen. Die Wissenschaft, vol 6. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98931-4_2
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