Zusammenfassung
Die Chirurgie des Herzens und seiner großen Gefäße wurde, verglichen mit der übrigen operativen Praxis, sehr verspätet aufgenommen, weil man jahrhundertelang an dem Glauben festhielt, jede Herzverwundung würde tödlich sein. Ungeachtet von immer wieder einmal auftauchenden gegenteiligen Meldungen, verharrte man in Resignation, bis am 9.9.1896 die entscheidende Handlung geschah: L. Rehn in Frankfurt a. M. vernähte 48 Stunden nach der Untat einen Herzstich mit vollem Erfolg. Damit hatte sich die Einsicht durchgesetzt, daß das Herz ernstliche Wunden unmittelbar überstehen kann, aber auch der chirurgische Zugriff seine Sanktionierung erlangt. Andere kühne Männer, die zum Teil über die traumatische Herzchirurgie hinaus sich auch an andere Herzleiden herangewagt haben, sind schnell als weitere Pioniere gefolgt. Dennoch muß man rückblickend sagen, daß der breite Einbruch in die dem chirurgischen Angriff hartnäckig widerstehende Festung „Menschenherz“ erst den letzten 25–30 Jahren vorbehalten geblieben ist, die der vergangenen Generation unvorstellbar erscheinende Interventionen ermöglicht haben.
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Derra, E. (1967). Die Herz- und Herzgefäßchirurgie im derzeitigen Stadium. In: Die Herz- und Herzgefäßchirurgie im derzeitigen Stadium. Elektrotherapie von Herzerkrankungen. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 167. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98881-2_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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