Zusammenfassung
Das große Problem für den leistungsfähigen mittelständischen Handel stellt neben dem eigentlichen Konkurrenzdruck durch die Großbetriebe zweifellos die immer noch große Zahl leistungsschwacher, unmoderner Klein- und Kleinstbetriebe („Tante-Anna-Läden“) dar. Die Meinung geht heute allgemein dahin, daß der sog. „Tante-Anna-Laden“ überholt sei und möglichst schnell moderneren und rationelleren Handelsbetrieben weichen sollte. Diese Ansicht entspringt im wesentlichen einer technisch-rationalen, weniger einer ökonomischen Betrachtungsweise. Ausschlaggebend für die Beurteilung dieses Problems ist jedoch, ob kleine, unmoderne Kramläden — es handelt sich dabei auch vielfach um Nebenerwerbsbetriebe — in der modernen Wettbewerbswirtschaft noch eine Funktion im Dienste des Verbrauchers ausüben können oder nicht. Zweifellos gibt es Vororte, ländliche Gegenden und sonstige Standorte mit geringer Nachfragedichte, wo ein rationeller Mittelbetrieb für die bestehende Nachfragestruktur zu groß wäre und nur ein Kleinstbetrieb mit einem stark differenzierten Sortiment bestehen kann. Hier ist ein solcher Kleinbetrieb u. U. durchaus am Platze, da er einen guten Teil des täglichen Bedarfs des Verbrauchers am Ort decken kann. Positive Merkmale sind auch die persönlichen Beziehungen zwischen Kunde und Händler, die Möglichkeiten der Kreditierung und sonstige Bindungen, wie sie sich im Laufe der Jahre herausbilden.
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Literatur
Nieschlag, Robert: Binnenhandel, S. 133.
Marbach, Fritz: Der Schweizerische Lebensmittelhandel, in: 50 Jahre VHTL 1904 bis 1954, Zürich 1954, S. 56; zitiert nach: Nieschlag, Robert: Binnenhandel, S. 134.
Zu den Wettbewerbsbeschränkungen im Handel sind vor allem die Preisbindung der 2. Hand und der Befähigungsnachweis zu rechnen.
Katbrein, Oswald: Freiwillige Zusammenschlüsse, S. 27.
ebenda.
ebenda, S. 28.
Kathrein, Oswald: Freiwillige Zusammenschlüsse, S. 28.
ebenda. S. 29.
ebenda, S. 30.
Hübner, Jürgen: a. a. O., S. 162.
Nieschlag, Robert: Binnenhandel, S. 431.
Nieschlag, Robert: Binnenhandel, S. 431.
Deutscher Bundestag, 3. Wahlperiode: Drucksache 2734, Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit im Jahre 1960 sowie über Lage und Entwicklung auf seinem Aufgabengebiet, S. 17.
Gemeinschaftlicher Einkauf unbedenklich, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 37, 13. 2. 1962.
Die einzelnen Ergebnisse der Untersuchung sind vom BKA noch nicht veröffentlicht worden.
Ausnahmen waren ursprünglich die Elgro und die Afu. Die Elgro hat inzwischen ihre Tätigkeit aufgegeben, und die Afu ging nach anfänglichen Mißerfolgen ebenfalls zu dem Prinzip des Gebietsschutzes über.
Vgl. dazu: Freiwillige Ketten und Konzentration, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr. 82, 6. 4. 1960; Auch Mittelstandsempfehlungen müssen unverbindlich sein, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 281, 1.12.1960; Umstrittene Gebietsschutzverträge der Handelsketten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 25, 30. 1. 1961; Kartellverfahren gegen freiwillige Ketten?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 101, 1./2. 5. 1961; vgl. auch: Franzen, Hans und Boekle, Heinz: Freiwillige Handelsketten und Kartellrecht, in: Der Markenartikel, Heft 1, 1959.
Franzen, Hans und Boekle, Heinz: a. a. O., S. 16.
Kartellamt schreibt an jede Handelskette, in: Deutsche Zeitung und Wirtschaftszei-tung, Nr. 44, 21. 2. 1961.
ebenda.
Im Kartellamt wurde erneut verhandelt, in: Lebensmittel-Zeitung, Nr. 8, 24. 2. 1961.
Kartellverfahren gegen freiwillige Ketten?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 101, 1./2. 5. 1961.
Vgl. dazu S. 19 ff. der vorliegenden Untersuchung.
Vgl. dazu S. 6 der vorliegenden Untersuchung.
Vgl. dazu Tabelle, S. 53.
„Die Mittelstandsempfehlung darf nicht angetastet werden“, in: Lebensmittel-Zeitung, Nr. 5, 3. 2. 1961.
Man rechnet mit etwa 40 km Absatzradius für einen Kettengroßhändler (vgl. Priess, Friedrich: a. a. O., S. 52).
Nieschlag, Robert: Binnenhandel, S. 443.
Man rechnet für Waren des täglichen Bedarfs mit einem Absatzradius von höchstens 300 m!
Nieschlag, Robert: Binnenhandel, S. 443.
Gemeinschaftlicher Einkauf unbedenklich, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 37, 13. 2. 1962.
ebenda.
Vgl. dazu: Freiwillige Ketten und Konzentration, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 82, 6. 4. 1960; Auch Mittelstandsempfehlungen müssen unverbindlich sein, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 281, 1. 12. 1960; Die Mittelstandsempfehlung darf nicht angetastet werden, in: Lebensmittel-Zeitung, Nr. 5, 3. 2. 1961; Kartellamt schreibt an jede Handelskette, in: Deutsche Zeitung mit Wirtschaftszeitung Nr. 44, 21. 2. 1961; Preisempfehlungen Hauptpunkt der Kritik, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 238, 13. 10. 1961.
§ 38 GWB (2) — sog. „Mittelstandsempfehlungen“.
Kathrein, Oswald: Freiwillige Zusammenschlüsse, S. 82.
Die Mittelstandsempfehlung darf nicht angetastet werden, in: Lebensmittel-Zeitung Nr. 5, 3. 2. 1961.
ebenda; vgl. auch: Kartellamt schreibt an jede Handelskette, in: Deutsche Zeitung mit Wirtschaftszeitung, Nr. 44, 21. 2. 1961.
Umstrittene Gebietsschutzverträge der Handelsketten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 25, 30. 1. 1961.
Umstrittene Gebietsschutzverträge der Handelsketten, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 25, 30. 1. 1961.
Die Mittelstandsempfehlung darf nicht angetastet werden, in: Lebensmittel-Zeitung, Nr. 5, 3. 2. 1961.
Hübner, Jürgen: a. a. O., S. 168.
Gemeinschaftlicher Einkauf unbedenklich, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 37, 13. 2. 1962.
Franzen, Hans und Boekle, Heinz: a. a. O., S. 19.
Auch Mittelstandsempfehlungen müssen unverbindlich sein, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 281, 1. 12. 1960.
Vgl. Ausführungen über Auftragskonzentration, S. 14 f.
zit. nach Franzen, Hans und Boekle, Heinz: a. a. O., S. 24.
Sölter, Arno: Nachfragemacht und Wettbewerbsordnung, Düsseldorf 1960, S. 22 (im folgenden zitiert: Nachfragemacht).
Kathrein, Oswald: Nachfrage im Wettbewerb, Düsseldorf 1961, S. 44.
Kathrein, Oswald: Nachfrage im Wettbewerb, S. 44.
Gemeinschaftlicher Einkauf unbedenklich, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 37, 13. 2. 1962; vgl. auch: Verfahren gegen Handelsketten eingestellt, in: Die Welt, 13. 2. 1962 (o. V.) und Freiwillige Ketten an der Kette, in: Deutsche Zeitung mit Wirtschaftszeitung, 13. 2. 1962.
Moll, Hans-Josef: a. a. O., S. 117.
ebenda, S. 118.
ebenda.
Verfahren gegen Handelsketten wurde jetzt eingestellt, in: Die Welt, 13. 2. 1962.
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Aengenendt, R. (1962). Die Freiwilligen Ketten als Anbieter. In: Die freiwilligen Handelsketten in der Bundesrepublik Deutschland. Abhandlungen zur Mittelstandsforschung, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98874-4_5
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