Zusammenfassung
Unsere Betrachtung geht von der Bildung eines gemeinsamen Marktes als einem Faktum aus und kann somit auf eine Erörterung der Argumente verzichten, die für die Marktgestaltung vorgebracht werden oder bestimmend gewesen sind. Da aber zwischen den Gründen für den Zusammenschluß von Märkten und den Reaktionen der Betriebswirtschaften auf eine Märktekonzentration Zusammenhänge bestehen, seien zwei von wissenschaftlicher Seite für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft vorgebrachte Begründungen angegeben; zunächst eine mehr negative:
„Die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen den europäischen Rivalen ergibt sich nicht nur aus einem neu entdeckten Gefühl der Solidarität, sondern vor allem auch aus der kalten Einsicht in die Realität eines inferioren Potentials“ 5; und eine positive, nämlich der Hinweis darauf, daß die Theorie des internationalen Handels die fundamentale Aussage ergeben habe, daß Freihandel unter gewissen Voraussetzungen zum höchstmöglichen Lebensstandard führe. Die Voraussetzungen, die gegeben sein müssen, sind a) Vollbeschäftigung ohne Überschußkapazitäten, b) Gleichheit von Preisen und Grenzkosten, c) Vernachlässigung kurzfristiger Folgen einer Produktionsanpassung und d) Messung des Lebensstandards mit dem Wert der Produktion zu Freihandelspreisene6.
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Literatur
Rolf Sannwald- Jacques Stohler, Wirtschaftliche Integration, Veröffentlichungen der List Gesellschaft. Band 8, Basel 1958, Seite 7.
Sannwald-Stohler, a. a. O., Seite 15. — Hingewiesen sei auch auf Gunnar Myrdal, Internationale Wirtschaft, Berlin 1958, der auf Seite 75 die höhere Produktivität als Vorteil engerer wirtschaftlicher Integration, auch als Folge der Ausnutzung der Großbetriebsvorteile hervorhebt.
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Henzler, R. (1958). Zweck der Supranationalen Marktgestaltung. In: Die Marktunion. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98800-3_3
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