Zusammenfassung
Die Rechtsformen der Industrieunternehmungen waren in China bis 1949 nicht anders als diejenigen in den westlichen Ländern. Was die damalige chinesische Industrie charakterisierte, war der große Anteil des ausländischen Kapitals. Nach dem verlorenen sino-japanischen Krieg von 1894–1895 war China gezwungen, den ausländischen Mächten das Recht einzuräumen, in China Industrieunternehmungen zu gründen und deren Leitung zu übernehmen. Die gesamten Investitionen der ausländischen Mächte in China betrugen im Jahre 1902 800 Mill. US-Dollar, im Jahre 1914 1,6 Mrd. US-Dollar und stiegen bis 1936 auf 4,2 Mrd. US-Dollar; davon entfielen etwa 50 v. H. auf die Industrie und 50 v. H. auf Banken, Handel, Verkehr usw.333 Demgegenüber belief sich das gesamte chinesische Industriekapital auf nur 2 Mrd. US-Dollar (7 Mrd. Yuan).333 Das ausländische Industriekapital in China entsprach 1936 daher größenmäßig dem einheimischen. Aber während die einheimischen Unternehmungen vorwiegend klein und technisch rückständig waren, besaßen die ausländischen Mächte meistens große und moderne Betriebe. Infolgedessen befanden sich über 90 v. H. der Eisenerz- und Stahlproduktion, 65 v. H. der Kohlenförderung und mehr als die Hälfte der Elektrostromerzeugung in ausländischen Händen. Ferner wurde die Textil- und Streichholzindustrie von japanischem und die Zigarettenindustrie von britischem Kapital beherrscht.333 Während des Krieges 1937–1945 vermehrte sich das japanische Kapital in den japanischen Besatzungsgebieten erheblich, teils durch Unterdrückung von chinesischen, britischen und amerikanischen Unternehmungen und teils durch verstärkte Investitionen in der Schwerindustrie in der Mandschurei und in Nordchina. Andererseits vollzog sich in den nicht besetzten Gebieten auch die wirtschaftliche Konzentration bei einheimischen Unternehmungen durch die vier »großen Familien«.
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© 1965 Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen
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Tsungtung, C. (1965). Die Wirtschaftsordnung. In: Die chinesische Volkswirtschaft. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 1280. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98789-1_4
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