Zusammenfassung
Die Analyse des Beitrages der mittelständischen Unternehmen zum wirtschaftlichen Wachstum Frankreichs, seiner Veränderungen sowie der ihn bestimmenden Faktoren muß mit einer detaillieren Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung dieser Betriebe, ihrer wichtigsten Strukturmerkmale und der sie beeinflussenden wirtschaftspolitischen Daten beginnen. Allein hierdurch ist es möglich zu zeigen, welche Konsequenzen eine weitgehende oder auch geringe Verfolgung wachstumsrelevanter Verhaltensweisen im mittelständischen Sektor für die gesamte französische Wirtschaft hat und welche strukturellen und wirtschaftspolitischen Daten sich hemmend oder stimulierend auf den Beitrag dieser Unternehmungen zum Wirtschaftswachstum auswirken können. Darüber hinaus läßt die Darstellung der gesamtwirtschaftlichen Bedeutung — wenn man die zeitliche Entwicklung in die Betrachtung miteinbezieht — erkennen, inwieweit die großen Strukturwandlungen der französischen Wirtschaft in der Nachkriegszeit 64 nicht nur zu sektoralen Verschiebungen zwischen den einzelnen Wirtschaftszweigen, sondern auch zu einer Zu- oder Abnahme der Bedeutung des gesamten mittelständischen Sektors geführt haben.
„Les petites et moyennes entreprises forment une masse puissante dont la prospérité est indispensable au bon fonctionnement de l’économie française.“
Entreprise vom 20. Oktober 1966
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Literatur
Vgl. R. Gardelini, Produktivität und französische Wirtschaft, Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Heft 145, Köln und Opladen 1965, S. B.
Vgl. H. Peikert, Frankreichs Wirtschaft heute, Struktur und Tendenzen, Wiesbaden 1961, S. 115 ff.
Quelle: Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Bd. 45, Die nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten nach der Zählung vom 13. 9. 1950. Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Stuttgart/Köln 1953.
Statistisches Bundesamt, Fachserie C, Arbeitsstättenzählung vom 6. Juni 1961, Heft 2, Stuttgart und Mainz 1961.
Die ständig in Zeitschriften und Tageszeitungen erscheinenden Meldungen über die Konzentration in Frankreich vermitteln ein falsches Bild von dieser Entwicklung; sie beziehen sich fast immer auf Fusionen und Kooperationen unter den größten Betrieben des Landes, die aber keinen Einfluß auf die dominierende Stellung des mittelständischen Sektors in der französischen Wirtschaft haben. Vgl. E. Kaskeline, Nachholbedarf in Konzentration, in: Der Volkswirt, Nr. 42 vom 22. 10. 65, S. 2342; H. Kremp, Zur Größe gezwungen, a.a.O., S. 39; D. Stolze, De Gaulle will Konzerne sehen, in: Die Zeit, Nr. 3 vom 14. 1. 66, S. 31.
Vgl. hierzu auch Bericht Woitrin — Stampa, a.a.O., S. 34 und Deutscher Bundestag, Drucksache IV 1475, Bericht über die Lage der Mittelschichten, Bonn 1963, S. 25.
Zur Problematik der Kümmerbetriebe vgl. R. Seyffert, Wirtschaftslehre des Handels, Köln und Opladen 1961, S. 341.
Vgl. H. Arndt, Die Konzentration in der Wirtschaft, Schriften des Vereins für Socialpolitik, N.F. Bd. 20 I—III, Berlin 1960.
Beachte: Mehr als einen Anhaltspunkt hierfür kann die Aufteilung der Beschäftigten auf die Betriebsgrößenklassen nicht bieten, da sie einen annähernd gleichen Umsatz. pro Beschäftigten in allen Betriebsgrößenklassen unterstellt, was jedoch, wie im weiteren Verlauf dieses Berichtes gezeigt wird, nicht immer gegeben ist.
Die amtliche Umsatzsteuerstatistik gliedert die Umsätze der Betriebe nicht nach Betriebsgrößenklassen auf. Vgl. INSEE, Annuaire Statistique de la France 1965, S. 523 bis 529 und Ministre des Finances, Statistique et Etudes Financières, Les Impôts Indirectes 1958 et 1963, Paris 1959 und 1964.
Aus bisher unveröffentlichten Statistiken des INSEE geht jedoch hervor, daß 1965 die Großunternehmen (nicht: -betriebe) 58,87 °/o und die mittelständischen Unternehmen 41,13 °/o des gesamten Industrie-und Handelsumsatzes auf sich vereinigten (lt. Auskunft der Direction Générale des INSEE vom 27. 1. 67). Da in dieser Aufstellung jedoch nur 571 396 Unternehmen erfaßt sind, kann dieses Verhältnis nur als Hinweis auf einen eventuell höheren Anteil der Großbetriebe am Gesamtumsatz als an der Gesamtbeschäftigtenzahl gewertet werden. Berücksichtigt man jedoch, daß die Klein-und Mittelbetriebe in dieser Aufstellung unterrepräsentiert sind, so scheint auch dieser vorsichtige Schluß fragwürdig zu sein.
Diese Cberbesetzungserscheinungen im französischen Handel sind in erster Linie durch die extreme Spezialisierung der einzelnen Betriebe bedingt, die erst in jüngster Zeit langsam abgebaut wird. Vgl. C. Quinn, Der französische Handel vor tiefgreifenden Wandlungen, in: Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit (ed.), Frankreichs Wirtschaft, Köln 1961, S. 72.
K. Wegerhoff, Die Wettbewerbsstruktur der französischen Wirtschaft, Dissertation, Köln 1961, S. 107.
Vgl. H. Peikert, Frankreichs Wirtschaft heute, a.a.O., S. 115, und H. Kremp, Zur Größe gezwungen, in: Die Zeit, Nr. 10 vom 4. 3. 1966, S. 39.
Vgl. M. Dierkes, Kapitalbedarf und Finanzierungsquellen mittlerer Kaufhausunternehmungen, unveröffentlichte Diplomarbeit, Köln 1965, S. 99 ff.
Vgl. INSEE, Les Etablissements industriels et commerciaux en France en 1954, Paris 1955, S. 118 ff.
Vgl. J. F. Gravier, Paris et le Désert Français, 2. Aufl., Paris 1958.
Die Maßnahmen der Regionalpolitik reichen von finanziellen und steuerlichen Anreizen bis zu Verboten von Betriebsgründungen in der Agglomération Paris. Vgl. H. Nickel, Die regionale Strukturpolitik in Frankreich, Dissertation, Köln 1961, S. 57–112, und J. Madinier, Die Politik regionaler Erschließung, in: Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit (ed.), Frankreichs Wirtschaft, Köln 1961, S. 61.
Mittelständische Unternehmer mit spezialisierter Produktion glauben jedoch vielfach, ihren Bedarf an hockqualifizierten Arbeitskräften in der Provinz nicht decken zu können, Vgl. P. Coulmas, Frankreich deutet sich selbst, Hamburg 1961, S. 38.
Der Anfang einer systematischen Regionalpolitik wird in dem Décret 55/56 des Jahres 1955 gesehen. Vgl. Journal Officiel de la République Française vom 8. 11. 55.
E. Kaskeline, 5. Plan mit feineren Instrumenten, in: Der Volkswirt, Nr. 45 vom 11. 11. 1966, S. 2202.
Vgl. La Documentation Française illustrée, Le Vième Plan, Paris 1966, S. 27.
K. A. Kleps, Ja, mach’ nur einen Plan, in: Die Zeit, Nr. 28 vom 8. 7. 1966, S. 38.
Vgl. P. Massé, Le Plan ou le Anti-Hazard, Paris 1965, S. 144.
Vgl. Y. Filippi, A la Veille du Vième Plan, in: La Revue de Paris, Oktober 1964, S. 22.
Vgl. Centre de Recherche de Sociologie des Organisations, La Mise en Place des Institutions régionales, Paris 1965, S. 23.
Y. Chaigneau, Die französische Wirtschaftsplanung, in: Gesellschaft für übernationale Zusammenarbeit (ed.), Frankreichs Wirtschaft, a.a.O., S. 29.
Vgl. G. Hedtkamp, Planifikation in Frankreich, FIW-Schriftenreihe, Heft 31, Köln — Berlin — Bonn — München 1966, S. 159, und K. Jetter, Konzentration in Frankreich, in: FAZ vom 23. 2. 1966.
Vgl. E. Rhein, Möglichkeiten und Probleme staatlicher Investitionsplanung, dargestellt am Beispiel Frankreichs, Köln und Opladen 1960, S. 61 ff.
Vgl. K. H. Kleps, Die Technokraten sind ernüchtert, in: Die Zeit, Nr. 29 vom 15. 7. 1966, S. 33
L. Müller-Ohlsen, Wirtschaftsplanung und Wirtschaftswachstum in Frankreich, Tübingen 1967, S. 64 ff.
Vgl. Institut für Mittelstandsforschung, Volkswirtschaftliche Abteilung, Mittelstandsförderung in Frankreich, den Beneluxländern und der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1965.
Vgl. Confédération Générale des Petites et Moyennes Entreprises, Les informations confédérales, Nr. 454, Octobre-Novembre 1965, S. 4 und 14.
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Dierkes, M. (1969). Das mittelständische Unternehmen in der französischen Wirtschaft. In: Der Beitrag des französischen Mittelstandes zum wirtschaftlichen Wachstum. Abhandlungen zur Mittelstandforschung, vol 39. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98771-6_2
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