Die Stratosphäre

Zusammenfassung

Als im Kriege die deutsche V2-Rakete entwickelt war, setzten sich deutsche Wissenschaftler dafür ein, in den Kopf der V2 von Zeit zu Zeit statt der verderbenbringenden Sprengladung wissenschaftliche Meßinstrumente einzubauen. Die deutsche Reichsregierung gab die Zustimmung, und ein großangelegter Plan wurde ausgearbeitet. Aber das rasche Kriegsende vereitelte dessen Durchführung. Nach dem Kriege wurden in den USA die erbeuteten V2-Raketen auf Drängen der Wissenschaftler, darunter der von Deutschland gekommenen Raketenexperten W. v. Braun, E. Stuhlinger u. a., zu Forschungszwecken eingesetzt. In den Kopf der Rakete wurden wissenschaftliche Instrumente eingebaut, und die deutsche V2-Rakete wurde zur ersten Forschungsrakete der Menschheitsgeschichte [106]. In dem aufschlußreichen Buche „Damals in Peenemünde“ [202], das, mit zahlreichen ehemaligen Geheimdokumenten belegt, über den dornenreichen Weg der V2-Entstehung berichtet, sagt W. v. Braun im Nachwort: „Erst nach Beendigung des Krieges war es uns vergönnt, unsere A4 (= V2) von amerikanischem Boden aus im Rahmen eines großzügigen Programms zur Erforschung der Stratosphäre, Ionosphäre und Exosphäre einzusetzen und damit unter Beweis zu stellen, daß die Großrakete, ebenso wie das Großflugzeug, nützlichere und erfreulichere Nutzlasten befördern kann als Bomben.“