Zusammenfassung
Die mittlere freie Weglänge, die ein Luftpartikel zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zusammenstößen mit anderen Luftpartikeln im Durchschnitt zurücklegt, ist dem Druck umgekehrt proportional (s. z. B. [429]); sie nimmt daher in der Atmosphäre nach oben rasch zu. In 50 km Höhe ist sie, für das Luftgemisch gemittelt, rund 1 cm, in 300 km schon 1 km. Oberhalb etwa 500 bis 1000 km ist sie so groß, daß nach oben fliegende Luftpartikel kaum noch andere antreffen. Ist dann ihre Geschwindigkeit größer als die Entweichungsgeschwindigkeit (s. z. B. [106]) von 11,2 km/s, so vermag das Gravitationsfeld der Erde sie nicht mehr zurückzuholen; sie entweichen in den Weltenraum. Den obersten Bereich der Atmosphäre, in dem solche Entweichungen auftreten, nennt man die Exosphäre. Wir sagten schon, daß man die Höhe der Exosphärenuntergrenze noch nicht genau angeben kann. Vielleicht liegt sie (s. S. 217) zwischen einigen hundert und tausend Kilometer. Wie sehr die Probleme auch hier noch im Fluß sind, zeigt sich z. B. darin, daß auch schon vorgeschlagen wurde, als Exosphäre jenen obersten Bereich der Atmosphäre zu definieren, in dem die mittlere freie Weglänge der neutralen Teilchen die Skalenhöhe übertrifft [309].
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Faust, H. (1967). Die Exosphäre. In: Der Aufbau der Erdatmosphäre. Die Wissenschaft, vol 127. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98769-3_10
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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