Skip to main content

Rekurs auf den Willen des Volkes

  • Chapter
Book cover Das Volk als Grund der Verfassung

Part of the book series: Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften ((NWAWV))

Zusammenfassung

Seit der Verfassungsstaat in die Geschichte eingetreten ist, seit der amerikanischen und der französischen Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts, herrscht das demokratische Dogma, daß allein jene Verfassung ihren Namen verdiene, die aus dem Willen des Volkes hervorgegangen sei, und daß das Volk über die originäre und unverlierbare Potenz verfüge, die Verfassung hervorzubringen, ihr Inhalt und Geltung zu verschaffen, sie zu wahren oder aufzuheben. Diese Potenz ist die verfassunggebende Gewalt. Das Volk, und allein dieses, gilt als der wahre Verfassunggeber.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Zu den Prämissen des mittelalterlichen und des neuzeitlichen Staatsdenkens, deren Unvereinbarkeit im Widerstand der Päpste des 19. Jahrhunderts gegen die politische Moderne sichtbar wurde: Josef Isensee, Keine Freiheit für den Irrtum. Die Kritik der katholischen Kirche des 19. Jahrhunderts an den Menschenrechten als staatsphilosophisches Paradigma, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Kanonistische Abteilung LXXIII (1987), S. 296 (309 ff., 322 ff.).

    Google Scholar 

  2. Carl Schmitts zugespitzte Sentenz, daß alle prägnanten Begriffe der modernen Staatslehre säkularisierte theologische Begriffe seien (Politische Theologie, 21934, S. 49), findet jedenfalls hier Bestätigung, freilich mit dem Vorbehalt, daß die anstehenden Begriffe gerade nicht prägnant sind. — Zur Sakralisierung des Verfassungsgedankens in der französischen Revolution: Wolfgang Schmale, Entchristianisierung, Revolution und Verfassung, 1988, S. 13 f., 57 ff.

    Google Scholar 

  3. Egon Zweig, Die Lehre vom Pouvoir constituant, 1909, S. 3. Das Werk Egon Zweigs ist die klassische Darstellung der Genese der Lehre und ihrer Umsetzung durch die französische Revolution.

    Google Scholar 

  4. Zu Theorien dieser Art: Steiner (N 7), S. 67 ff.

    Google Scholar 

  5. Zur Lehre vom monarchischen Prinzip, die die verfassunggebende Gewalt den Landesfürsten zusprach, vgl. Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. I, 21975, S. 318, 651 ff. Vgl. auch dens., ebd., Bd. III, 21973, S. 11 ff. — Ex-post-Sicht: Carl Schmitt (N 3), S. 80 f.; Ernst-Wolfgang Böckenförde, Die verfassunggebende Gewalt des Volkes -Ein Grenzbegriff des Verfassungsrechts, 1986, S. 12 f.

    Google Scholar 

  6. Aufschlußreich die türkische Verfassung von 1982, die unter dem Einfluß einer Militärjunta zustande gekommen war. Der Staatsstreich, welcher der Verfassung vorausging, wird in der Präambel den türkischen Streitkräften zugerechnet, „die einen untrennbaren Bestandteil der türkischen Nation bilden“. Unter den Akteuren der Verfassunggebung wird auch der Nationale Sicherheitsrat genannt; er habe die Verfassung, welche die aus „legitimen Repräsentanten der Nation“ bestehende Beratende Versammlung vorbereitet habe, „in ihre endgültige Form gebracht“, in der sie von der „türkischen Nation“ angenommen, gebilligt und unmittelbar festgelegt worden sei. Dazu und zur Verfassunggebung in Portugal durch die Militärjunta von 1976: Peter Haberle, Die verfassunggebende Gewalt des Volkes im Verfassungsstaat — eine vergleichende Textstufenanalyse, in: AöR 112 (1987), S. 54 (72 f., 77 f., 83).

    Google Scholar 

  7. Die Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik von 1949 sagt lapidar in ihrer Präambel, daß „sich das deutsche Volk diese Verfassung gegeben“ habe; die von 1974 spezifiziert, daß „sich das Volk der Deutschen Demokratischen Republik diese sozialistische Verfassung gegeben“ habe. Qualifikation der Verfassungssemantik im System des real existierenden Sozialismus: Georg Brunner, Das Staatsrecht der Deutschen Demokratischen Republik, in: HStR Bd. I, 1987, § 10 Rn. 12 ff.

    Google Scholar 

  8. Sicht des kommunistischen Rumänien: Joan Ceterchi/Joan Muraru, Le pouvoir constituant, in: Thomas Fleiner-Gerster (Hg.), Modern Constitution — Constitution Moderne, Freiburg/CH 1988, S. 73 ff.

    Google Scholar 

  9. Die Verfassung Irlands von 1937 bettet den Rekurs auf die verfassunggebende Gewalt des Volkes („Wir, das Volk von Irland“) ein in das Bekenntnis zu Gott als dem Ursprung aller Autorität, in die Erinnerung an den Kampf um die nationale Unabhängigkeit und in die Proklamation von Staatszielen.

    Google Scholar 

  10. Präambel der Verfassung der Russischen Föderation von 1993: „Wir, das multinationale Volk der Russischen Föderation, vereint durch ein gemeinsames Schicksal auf unserem Boden, die Rechte und Freiheiten des Menschen, den Bürgerfrieden und das Einverständnis festigend, die historisch entstandene staatliche Einheit bewahrend, von den allgemein anerkannten Prinzipien der Gleichberechtigung und der Selbstbestimmung der Völker ausgehend, das Andenken an die Vorfahren ehrend, die uns die Liebe zum Vaterland, den leuchtenden Glauben an das Gute und die Gerechtigkeit weitergegeben haben, die Wiedergeburt der souveränen Staatlichkeit Rußlands durchführend und ihre demokratische Grundlage unverzichtbar machend, nach dem Wohlstand und dem Blühen Rußlands strebend, von der Verantwortung für die Heimat vor den gegenwärtigen und zukünftigen Generationen ausgehend, uns als Teil der Weltgesellschaft betrachtend, nehmen die Verfassung der russischen Föderation an.“ (Übersetzung Dagmar Mironowa)

    Google Scholar 

  11. Präambel der Verfassung der Türkischen Republik von 1961: „Die Türkische Nation ... nimmt diese von der Verfassunggebenden Versammlung der Türkischen Republik entworfene Verfassung an, verkündet sie und vertraut sie in der Überzeugung, daß ihre Hauptgarantie im Herzen und Willen der Bürger liegt, der wachsamen Obhut ihrer die Freiheit, die Gerechtigkeit und die Tugend liebenden Kinder an“ (Übersetzung: E. E. Hirsch in: Peter Cornelius Mayer-Tasch, Die Verfassungen der nicht-kommunistischen Staaten Europas, 21975, S. 728).

    Google Scholar 

  12. Präambel der Verfassung Japans von 1947: „Wir, das Japanische Volk, vertreten durch die ordnungsgemäß gewählten Abgeordneten des Reichstages ... erklären ausdrücklich, daß die Souveränität allein beim Volke ruht, und geben uns unabänderlich diese Verfassung“ (deutscher Text in: Günther Franz, Staatsverfassungen, 21964, S. 542 f.). Weiteres Material an Formeln aus Verfassungstexten bei Haberle (N 37), S. 71 ff.

    Google Scholar 

  13. Zur grundgesetzlichen Sicht der verfassunggebenden Gewalt vor der Wiedervereinigung: Steiner (N 7), S. 148 ff., 209 ff.; Murswiek (N 7), S. 23 ff., 56 ff., 101 ff. (Nachw.).

    Google Scholar 

  14. Zur Bedeutung des Art. 146 GG n. F.: Josef Isensee, Schlußbestimmung des Grundgesetzes: Artikel 146, in: HStR Bd. VII, 1992, § 166 Rn. 23 ff., 48 ff.

    Google Scholar 

  15. S. o. N 37 und 38.

    Google Scholar 

  16. Dazu Zweig (N 34), S. 6 ff., 29 ff., 63 ff.

    Google Scholar 

  17. Zitat: Zweig (N 34), S. VI. — Zweig zur historischen Rolle von Siéyès: „Das ,pouvoir constituant‘, von dessen Entdeckung sich Siéyès eine wissenschaftliche Epoche versprach, hat den Namen von Montesquieu, die Form — Abgrenzung gegenüber der ordentlichen Gesetzgebung und repräsentative Ausgestaltung — von den Amerikanern, den Inhalt aber von Rousseau empfangen“ (aaO., S. 137).

    Google Scholar 

  18. „Alle öffentlichen Gewalten leiten sich unterschiedlos vom Gemeinwillen ab; alle kommen vom Volk, das heißt, von der Nation. Diese beiden Ausdrücke müssen synonym sein“ (Emmanuel Joseph Siéyès, Préliminaire de la Constitution. Reconnaissance et exposition raisonées des Droits de Phommes et des citoyens, Paris 1789, zitiert deutsche Ausgabe: Siéyès, Politische Schriften 1788–1790, hg. von Eberhard Schmitt und Rolf Reichard, 1975, S. 239 [252]). — Zur streitigen Auslegung der Begriffe Volk und Nation: Walter Leisner, Volk und Nation als Rechtsbegriffe der französischen Revolution (1964), in: ders., Staat, 1994, S. 150 ff.

    Google Scholar 

  19. Emmanuel Joseph Siéyès, Qu’est-ce que le tiers état? (Zitiert nach der deutschen Ausgabe: Was ist der dritte Stand?, in: ders., Politische Schriften [N 48], S. 117 [164 ff.]).

    Google Scholar 

  20. Siéyès (N 48), S. 251.

    Google Scholar 

  21. Siéyès (N 48), S. 250.

    Google Scholar 

  22. Siéyès (N 49), S. 167.

    Google Scholar 

  23. Siéyès (N 49), S. 169. Dazu Walter Leisner, Verfassunggebung und Verfassungskontrolle in Frankreich und Deutschland, (ungedr.) Diss. München 1957, S. 149 ff.

    Google Scholar 

  24. Siéyès (N 49), S. 168 f.

    Google Scholar 

  25. Siéyès (N 48), S. 250.

    Google Scholar 

  26. Zur Repräsentation bei Siéyès: Zweig (N 34), S. 132 f.; Leisner (N 53), S. 76 ff.

    Google Scholar 

  27. Hasso Hofmann, Repräsentation, 1974, S. 406 ff.

    Google Scholar 

  28. Art. 28 Constitution de la République Française (1793 juin 24).

    Google Scholar 

  29. Siéyès (N 48), S. 250.

    Google Scholar 

  30. Siéyès (N 48), S. 250.

    Google Scholar 

  31. Dazu mit Nachw. Zweig (N 34), S. 1.

    Google Scholar 

  32. Zur „Verfassung“ des ancien régime: Zweig (N 34), S. 142 ff. — Zur Vieldeutigkeit von Verfassung s. u. C. V.

    Google Scholar 

  33. Vor dieser historischen Folie entwickelt Carl Schmitt sein dezisionistisches Konzept der verfassunggebenden Gewalt (N 3, S. 75 ff.).

    Google Scholar 

  34. Max Webers Typen legitimer Herrschaft: der rationale, der traditionale, der charismatische. Dazu Ders., Wirtschaft und Gesellschaft (11922), Studienausgabe (hg. von Johannes Winkelmann), 1. Hbb. 1956, S. 159 ff.

    Google Scholar 

  35. So die fundamentale Kritik Friedrich Julius Stahls an Siévès‘ Lehre (Die Philosophie des Rechts, 2. Bd./2. Abt., 51876, S. 532).

    Google Scholar 

  36. Zur Delegitimation des Grundgesetzes durch die Geburtsmakeltheorie unten V 2 b.

    Google Scholar 

  37. Zu den Facetten dieses Topos: Josef Isensee, Verfassungsrecht als „politisches Recht“, in: HStR Bd. VII, 1992, § 162 Rn. 5 ff., 29 ff., 68 ff. (Nachw.).

    Google Scholar 

  38. So Böckenförde (N 36), S. 9; Martin Heckel, Die Legitimation des Grundgesetzes durch das deutsche Volk, in: HStR Bd. VIII, 1994, § 197 Rn. 46.

    Google Scholar 

  39. So Schneider (N 19), § 158 Rn. 3.

    Google Scholar 

  40. So Böckenförde (N 36), S. 9.

    Google Scholar 

  41. Böckenförde (N 36), S. 9.

    Google Scholar 

  42. Häberle (N 37), S. 84 ff.

    Google Scholar 

  43. Zur verfassungspolitischen Funktion: Gerd Roellecke, Verfassungsgebende Gewalt als Ideologie, in: JZ 1992, S. 929 (934); Schneider (N 19), § 158 Rn. 4. Vgl. auch Haberle (N 37), S. 89 ff.

    Google Scholar 

  44. Vgl. Kirchhof (N 7), § 19 Rn. 17; Roellecke (N 73), S. 933 f. — Zum Vorrang der Verfassung: Ulrich Scheuner, Die rechtliche Tragweite der Grundrechte in der deutschen Verfassungsentwicklung des 19. Jahrhunderts (1973), in: ders., Staatstheorie und Staatsrecht, 1978, S. 633 (642 f., 651, 653); ders., Die Überlieferung der deutschen Staatsgerichtsbarkeit, in: Christian Starck (Hg.), Bundesverfassungsgericht und Grundgesetz, Bd. II, 1976, S. 1 (40); Rainer Wahl, Der Vorrang der Verfassung, in: Der Staat 20 (1981), S. 485 ff.; ders., Die Entwicklung des deutschen Verfassungsstaates bis 1866, in: HStR Bd. 1,1987, § 1 Rn. 35 ff.

    Google Scholar 

  45. Vgl. etwa Martin Kriele, Das demokratische Prinzip im Grundgesetz, in: VVDStRL 29 (1971), S. 46 (59).

    Google Scholar 

  46. Zu den formellen und materiellen Kautelen der Verfassungsänderung: Kirchhof (N 7), § 19 Rn. 34 ff., 47 ff. (Nachw.); Badura (N 7), § 160 Rn. 18 ff.

    Google Scholar 

  47. S. o. A II 3.

    Google Scholar 

  48. Exemplarisch: Kriele (N 75), S. 59; Klaus Stern, Das Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, Bd. I, 21984, S. 143 ff., Bd. II, 1980, S. 4 ff., 22 ff. und passim; Brun-Otto Bryde in: Ingo von Münch (Hg.), Grundgesetz-Kommentar, Bd. 3, 21983, Art. 79 Rn. 3; Kirchhof (N 7), § 19 Rn. 15.

    Google Scholar 

  49. Schmitt (N 3), S. 20 ff., 44 ff., 75 ff. Dazu Hasso Hofmann, Legitimität gegen Legalität, 1964, S. 124 ff., 131 ff.; Steiner (N 7), S. 216 ff.; Reinhard Mußgnug, Carl Schmitts verfassungsrechtliches Werk und sein Fortwirken im Staatsrecht der Bundesrepublik Deutschland, in: Helmut Quaritsch (Hg.), Complexio Oppositorum, 1988, S. 517 ff.

    Google Scholar 

  50. Bei einer Ortsbestimmung der gegenwärtigen Positionen zum pouvoir constituant sind die Gipfel der Weimarer Verfassungstheorie als trigonometrische Punkte hilfreich: die Reine Rechtslehre Hans Kelsens, der Dezisionismus Carl Schmitts und die Integrationslehre Rudolf Smends. Die beiden ersten Sichtweisen ergänzen sich heute mehr oder weniger im Normativismus. Kelsen bringt die juridische Sicht der Verfassung ein, ihren normativen Vorrang, die Adäquanz der Verfassungsgerichtsbarkeit, Schmitt die verschärfte Unterscheidung von Verfassunggebung und Verfassungsrevision, die Deutung der („positiven“) Verfassung als Grundentscheidung, die materiellen Grenzen einer Verfassungsänderung. Dagegen besteht eigentliche Polarität zwischen diesen komplementären Sichtweisen und der Integrationslehre Smends. Die Polarität erweist sich als fruchtbar für dogmatische Anstöße zu Kritik, Ausgleich, Entwicklung der Verfassungstheorie und der Verfassungsdogmatik.

    Google Scholar 

  51. So etwa Steiner (N 7), S. 209 ff., 220 ff.; Murswiek (N 7), S. 162 ff. (mit verfassungspolitischer Kritik an der Regelung). Anders aber Bryde (N 78), der nach förmlicher Änderung des Art. 79 GG auch die legale Schaffung einer neuen Verfassung für möglich hält (Art. 79 Rn. 3, 44).

    Google Scholar 

  52. So Steiner (N 7), S. 209 ff.; Kriele (N 75), S. 59; ders., Einführung in die Staatslehre, 21980, S. 113 ff., 224 ff.; Kirchhof (N 7), § 19 Rn. 15, 34 ff.; Wilhelm Henke, Das Ende der Revolution und die verfassunggebende Gewalt des Volkes, in: Der Staat 31 (1992), S. 265 (268 ff.); Roellecke (N 73), S. 933 f.; Matthias Jestaedt, Demokratieprinzip und Kondominialver-waltung, 1993, S. 157 f.

    Google Scholar 

  53. So Steiner (7), S. 225; Böckenförde (N 36), S. 18 ff.

    Google Scholar 

  54. So Kirchhof (N 7), § 19 Rn. 12. Ähnlich Roellecke (N 73), S. 933 f.

    Google Scholar 

  55. Ernst-Wolfgang Böckenförde, Demokratie als Verfassungsprinzip, in: HStR Bd. 1,1987, § 22 Rn. 7. Ähnlich Walter Leisner, Betrachtungen zur Verfassungsauslegung (1961), in: ders., Staat, 1994, S. 191 (218 f. — „tatsächliche creatio continua“ durch Auslegung); Heckel (N 68), § 197 Rn. 51 ff. (Volk als der „permanente Verfassungsträger“). Anders Kriele, Einführung (N 82), S. 113 ff., 224 ff.

    Google Scholar 

  56. So Böckenförde (N 36), S. 8 unter Berufung auf Wilhelm Henke, Die verfassunggebende Gewalt des Volkes in Lehre und Wirklichkeit, in: Der Staat 7 (1968), S. 165 (171), aber, jedenfalls aus der nachträglichen Sicht Henkes, wohl nicht zu Recht (N 82, S. 288 f.).

    Google Scholar 

  57. Titel und These von Böckenfördes Schrift, Die verfassunggebende Gewalt des Volkes — Ein Grenzbegriff des Verfassungsrechts, 1986, S. 8 f. und passim.

    Google Scholar 

  58. So zur Eigenständigkeit der Verwaltung Fritz Ossenbühl, Verwaltungsvorschriften und Grundgesetz, 1968, S. 196 ff. Dazu kritisch: Jestaedt (N 82), S. 276 ff. Näher u. E II 2.

    Google Scholar 

  59. Vertreter etwa Dieter Grimm, Das Risiko Demokratie. Ein Plädoyer für einen neuen Parlamentarischen Rat, in: Die Zeit vom 10.8.1990, Nr. 33, S. 34; Ulrich Storost, Das Ende der Übergangszeit, in: Der Staat 29 (1990), S. 321 (325); Rainer Wahl, Die Verfassungsfrage nach dem Beitritt, in: Staatswissenschaften und Staatspraxis 1990, S. 468 (476); Mahrenholz (N 19), S. 28 ff.; Schneider (N 19), § 158 Rn. 37; Hans Herbert V. Arnim, Staat ohne Diener, 41993, S. 36 ff.; Jochen Abraham Frowein, Die Entwicklung der Rechtslage Deutschlands von 1945 bis zur Wiedervereinigung 1990, in: Ernst Benda/Werner Maihofer/Hans-Jochen Vogel (Hg.), Handbuch des Verfassungsrechts, 21994, S. 19 (34). — Kritik: Isensee (N 44), § 166 Rn. 32 ff. (Lit.).

    Google Scholar 

  60. Repräsentativ: Ulrich Scheuner, Art. 146 GG und das Problem der verfassunggebenden Gewalt (1953), in: Hanns Kurz (Hg.), Volkssouveränität und Staatssouveränität, 1970, S. 288 (289 ff.); Murswiek (N 7), S. 144, 160 f.

    Google Scholar 

  61. Murswiek (N 7), S. 144, 160 f.

    Google Scholar 

  62. Dazu mit Nachw.: Josef Isensee, Verfassungsrechtliche Wege zur deutschen Einheit, in: ZParl 1990, S. 309 (312 ff.); ders., Staatseinheit und Verfassungskontinuität, in: VVDStRL 49 (1990), S. 39 (48 ff.)

    Google Scholar 

  63. Nachweis zu der Kontroverse: Schneider (N 19), § 158 Rn. 38 f.; Isensee (N 44), § 166 Rn. 23 ff., 48 ff.

    Google Scholar 

  64. Nachw. o. N 89.

    Google Scholar 

  65. So im Ergebnis Storost (N 89), S. 329; Wahl (N 89), S. 479; Ewald wiederin, Die Verfas-sunggebung im wiedervereinigten Deutschland, in: AöR 117 (1992), S. 410 (431 ff.).

    Google Scholar 

  66. Das Exempel eines verfahrensrechtlich anspruchslosen Verfassungsreferendums lieferte Guatemala am 30. Januar 1994. 69 Prozent der Teilnehmer stimmten für die Verfassungsreform, die der Präsident vorgeschlagen hatte. Doch 84 Prozent der Stimmberechtigten blieben der Abstimmung fern (Quelle: General-Anzeiger vom 1.2.1994, S. 4).

    Google Scholar 

  67. Diktum bei Carl Schmitt, Das Problem der Legalität (1950), in: ders., Verfassungsrechtliche Aufsätze, 1958, S. 440 (446).

    Google Scholar 

  68. Grundlegend Rudolf Smend, Verfassung und Verfassungsrecht (1928), in: ders., Staatsrechtliche Abhandlungen, 21968, S. 119 ff.

    Google Scholar 

  69. Zu der Unterscheidung oben A II 4.

    Google Scholar 

  70. So zur „Verfassunggebung im weiteren Sinne“: Peter Haberle, Verfassungsinterpretation und Verfassunggebung, in: Zeitschrift für Schweizerisches Recht N. F. 97 (1978), S. 1 (16 und passim). Die These (freilich relativiert durch eine Antithese) findet sich zuvor schon bei Walter Leisner, Imperium in fieri (1969), in: ders., Staat, 1994, S. 247 (264 f.).

    Google Scholar 

  71. Haberle (N 99), S. 1 ff.

    Google Scholar 

  72. Peter Haberle, Die offene Gesellschaft der Verfassungsinterpreten, in: JZ 1975, S. 297 ff. -Zur Theorie der „offenen“ Verfassung im Sinne Häberles: Isensee (N 67), § 162 Rn. 48 (Nachw.). — Zur Deutung des Bundesverfassungsgerichts als Verfassunggeber: Otto Depenheuer, Der Wortlaut als Grenze, 1988, S. 50 f.

    Google Scholar 

  73. Zu den Problemen: Brun-Otto Bryde, Verfassungsentwicklung, 1982; Kirchhof (N 7), § 19 Rn. 46; Badura (N 7), § 160 Rn. 13 ff.;

    Google Scholar 

  74. Konrad Hesse, Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland, 191993, Rn. 39 f., 46 ff., 77; ders., Verfassung und Verfassungsrecht, in: Ernst Benda/Werner Maihofer/Hans-Jochen Vogel (Hg.), Handbuch des Verfassungsrechts, 21994, S. 3 (11 f.); Ernst-Wolfgang Böckenförde, Anmerkungen zum Begriff Verfassungswandel, in: Festschrift für Peter Lerche, 1993, S. 3 ff.

    Google Scholar 

  75. Als Gefahr gesehen von Haberle (N 99), S. 45 ff.

    Google Scholar 

  76. Haberle (N 99), S. 33.

    Google Scholar 

  77. Zum „,inhaltlichen und prozessualen Minimum‘ als ,Grenze‘ der Verfassunggebung des Volkes“: Haberle (N 37), S. 86 ff.

    Google Scholar 

  78. Peter Haberle, Zeit und Verfassung, in: ZfP 1975, S. 111 ff.; ders. (N 99), S. 1 ff.; ders., Erziehungsziele und Orientierungswerte im Verfassungsstaat, 1981, S. 40 ff.; ders., Zeit und Verfassungskultur, in: Anton Peisl/Armin Mohler (Hg.), Die Zeit, 1983, S. 289 (318 ff.).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1995 Westdeutscher Verlag GmbH Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Isensee, J. (1995). Rekurs auf den Willen des Volkes. In: Das Volk als Grund der Verfassung. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98764-8_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98764-8_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-98765-5

  • Online ISBN: 978-3-322-98764-8

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics