Zusammenfassung
Wenden wir uns der Ikonologie zu, so fragen wir als erstes: Welcher Evangelientext liegt der Darstellung zugrunde?
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Literatur
Zum Text vgl. C. v. Tischendorf, Evangelia apocrypha2 (Leipzig 1876), 288f.; Hennecke-Schneemelcher I (1959), 335 ff. — Zu prüfen ist auch, ob bei angenommener Kontamination von Sondergut aus den verschiedenen Evangelien der Text einer Evangelienharmonie eingewirkt haben kann, speziell Tatians Diatessaron, E. 2. Jh., wo in der Tat in der Erzählung des Einzugs in Jerusalem Motive aus allen vier Evangelien vereinigt sind. Für unseren Fall ist Tatian jedoch auszuschließen, da er die lukanische Jericho- und Zachäus-Episode nicht in den Jerusalemeinzug einbezieht, vielmehr sie stärker von den Passionsperikopen absetzt
vgl. E. Preuschen-A. Pott, Tatians Diatessaron (1926), 160f., cap. 31,15–24 (Zachäus) und S. 186, cap. 39,18–35 (Einzug in Jerusalem). Zur Frage nach einem lateinischen Diatessaron
vgl. D. Plooij, A primitive Text of the Diatessaron (Leyden 1923), 9–14; zum griech. Diatessaron
C. H. Kraeling, A Greek Fragment of Tatian’s Diatessaron from Dura, Studies and Documents III (London 1935)
zum Ganzen C. Peters, Das Diatessaron Tatians, Orientalia Analecta 123 (1939). Die Jericho-Begegnung fehlt auch in der Evangelienharmonie des Iuvencus, um 330 (CSEL 24, Huemer), die vorwiegend Matth. (nach dem Text der Vetus Latina) folgt.
Die für die Ikonographie wichtig gewordene Abweichung des Matth. gegenüber den übrigen Evangelien wird durch das Zitat aus Sacharja 9,9 ausdrücklich begründet, wobei freilich das Zitat bei Matth. (21,5) vom hebr. wie vom LXX-Text des Sacharja entscheidend darin abweicht, daß der Parallelismus membrorum (der von einem Esel, nämlich dem Füllen eines Lasttieres, sprach) aufgelöst wird in zwei Aussagen, so daß von einer Eselin und einem Füllen die Rede ist. — W. Bauer, The „colt“ of Palm Sunday, in: Journ. of Bibl. Lit. 72 (1953), 220–229, wies lexikographisch nach, daß π1FF6λoς — wie Christi Reittier bei Markus 11,2.4f. bezeichnet wird — jedes Jungtier schlechthin sein könne — erst das mitgenannte Tier (πῶλoς, ὂoνoυ: Joh. 12,15) präzisiere die Tiergattung; daß ferner πῶλoς „ohne zoolog. Zusatz“ stets ein junges oder auch ausgewachsenes Pferd bezeichne. — Freilich ist trotzdem niemals in der Überlieferung der Jerusalemperikope ein Zweifel daran aufgekommen, daß es sich um einen Esel handelt. Der Grund muß m. E. darin gesehen werden, daß schon Mk 11,2 für den Leser auf Grund der beiden AT-Stellen Gen 49,11 und Sach 9,9 als Eselsfüllen eindeutig war.
Vgl. auch H. W. Kuhn, Das Reittier Jesu in der Ein-zugsgesch. d. Mk.-Evangeliums, in: ZNW 50 (1959), 82–91.
Das Motiv wird schon bei Iuvencus ausgeführt, lib. Ill, 646 (CSEL 24,106). Zugrunde liegt ein Topos des antiken adventus-Zeremoniells ; vgl. z. B. Josephus, Bell. Jud. VII, 70 u. 101 (Niese 580 u. 584 = Petersort, a. O., p. 687f.).
In der Kunst des Ostens werden — anscheinend unter dem Einfluß des Joh.-Textes -die ,Bäume‘ als Palmen interpretiert. — Aus Jerusalem berichtet v. J. 333 n. Chr. der Pilger von Bordeaux: „a porta vero dextera est arbor palmae de qua infantes ramos tulerunt et veniente Christo substraverunt“ ; Itinera Hierosolymitana, CSEL 39,29, Geyer.
E. Massaux, Influence de l’Évangile de St. Matthieu sur la litt. chrét. avant St. Irénée (Louvain 1950), 647 ff.
Vgl. Th. Klauser, Kleine abendländ. Liturgiegeschichte (1965), 23 ff. Innerhalb des griech. Textes sind die Hesychius-Rezension u. der Westliche Text dem Koine-Text vorzuziehen. Praktisch wird man den Text von Nestle-Aland, NT Graece, benutzen. können. — Zuzugeben ist, daß es sich im Rahmen einer ikonolog. Untersuchnug nicht immer feststellen läßt, um welche Textversion u. -rezension es sich handelt, da die wesentlichen Aussageelemente meist übereinstimmen. Die Überprüfung ist vor allem dort notwendig, wo ikonogr. Besonderheiten vorliegen und evtl. über den üblichen Text hinausgreifen. Bes. Bedeutung hat die Frage der Textgrundlage dort, wo Entstehung der Bilder im Zusammenhang mit Bibelillustrationen anzunehmen ist.
Peregrinatio Aetheriae, 32,2f.; ed. H. Pétré-K. Vretska (1958), 217. Ob der Bischof ritt (so J.-B. Thibaut, Ordre des offices de la Semaine Sainte à Jerusalem [Paris 1926], 15,2) oder zu Fuß ging (so K. Young, The Drama of the Mediaeval Church [Oxford 1933], 86) ist dem Text nicht eindeutig zu entnehmen.
J. A. Jungmann, s. v. Karwoche, LThK2 VI, 4f.
Ibid. 5. — Ferner K. Young, op. cit. ; De Santi, La domenica delle Palme nella storia liturgica, in: Civiltà Cattolica, Heft 1339 (1906), 3–18; Heft 1340 (1906), 159–177, lehnt p. 12, Anm. 1 eine Verbindung zwischen der konstantin. Einzugsszene u. Palmsonntagsritus ab. In Gallien sind Anfänge eines Festritus im 7./8. Jh. wahrscheinlich; erstes vollst. Ritual mit einer Prozession gibt Ps.-Alcuin im 10. Jh. (PL 101, 1200). Für Rom gibt Ordo Rom. XI, vor 1143, nach De Santi erstes Zeugnis eines schon bestehenden Brauches („sicut ecclesia consuevit“; PL 78, 1039). Damit entfällt eine Beeinflussung der ersten, dem 4. Jh. angehörenden Einzugsdarstellungen durch die Palmsonntagsliturgie, wie es G. Schiller, Ikonographie der christl. Kunst II (1968) 29, annimmt.
Th. Klauser, Das röm. Capitulare evangeliorum, Texte u. Unters. zu seiner ältesten Gesch. (1935), p. 42, Nr. 238; 89, Nr. 263; 127, Nr. 267; 167, Nr. 314; 182, Nr. 287. -Die ältesten urkundl. Belege einer festen „Perikopenordnung“ entstammen dem 7. Jh., doch reichen die Anfänge weiter zurück, u. war das röm. Perikopensystem möglicherweise „schon im 5. Jh. in den Hauptzügen ausgebildet“; ibid. p. XIIf.
J. Kollwitz, Oström. Plastik 61 f.
L. Fendt, Forschungsbericht, in: Theol. Lit.-Zeitung 78 (1953), 1–10
M. H. Shepherd, Liturgical Expressions of the Constantinian Triumph, in: DOP 21 (1967), 57–78.
J. A. Jungmann, Liturgie der christl. Frühzeit, 258.
Vgl. bes. Eusebs, Tricennatsrede v. J. 335, cap. I, 6; GCS 7, 198f, Heikel. Zur Vorstellung „Christus als König“ in kons tantin. Zeit J. Kollwitz, in: RAC II, 1259 f.; P. Beskow, Rex Gloriae (Stockholm 1962), 261 ff.
Übersetzung nach H. Kraft, Eusebius v. Caesarea, Kirchengeschichte (1967), 400 = Eusebius, Hist. Eccl. IX, 9; GCS 9,2,830, Schwartz; vgl. Vita Const. I, 39.
Eὐεργέτης und σωτήρ als pagane Akklamationen begegnen z. B. auch bei Vespasians Einzug in Rom nach Eroberung Jerusalems; Flavius Josephus, Bell. Jud. VII, 71 (ed. Niese, 580). — Im Neuen Testament auf Christus bezogen in: Phil. 3,2, Luk. 2, 11: σωτήρ; Luk. 12,25: Eὐεργέτης; Acta 7,35: λυτρωτής.
Vgl. O. Seeck, Regesten der Kaiser u. Päpste für die Jahre 311–476 (1919), p. 160, 163, 177; dazu CIL I2, p. 268, 274. Ferner H. Stern, Le calendrier de 354 (1954), 70f.
Am Tage des Einzugs 312 ernannte der röm. Senat Konstantin zum ältesten Augustus und gab ihm das Recht der Gesetzgebung (vgl. Lactantius, De morte persecutorum 44,11). Konstantin wiederum verlieh bald darauf den röm. Bischöfen Gerichtshoheit; Tb. Klauser, Kleine abendländ. Liturgiegeschichte, 37.192.
Zachäus ist die latinisierte Form von hebr. zakkaj: der Reine, der Gerechte. Die Namensform bei Lukas in den Hss.: Zakchaios; Josephus: Sakchaios; F. Preisigke, Namenbuch der ägypt. Papyrusurkunden (1922), 117: Zachaios. Im AT vgl. 1. Esdra 2,9 u. 2. Esdra (Nehem.), 7,14. Zum Pachten der Zolleinnahme durch Juden in röm. Diensten, die dadurch kultisch unrein wurden u. als Sünder u. Heiden galten, vgl. Strack-Billerbeck II, 249; B. Reicke-L. Rost, Bibl. Hist. Handwörterbuch III (1966), 2199f.; B. Reiche, Neutestl. Zeitgesch. (1964), 103.
Über Zachäus als vorbildl. Büßer: Cyrillonas, Hymnus über die Bekehrung des Z., E. 4. Jh. (Syr. Dichter, Bibl. d. Kirchenväter [Kempten 1912], 21–25); als vorbildl. Almosengeber: Augustin, Sermones 14; 25; 39; 113; 174 (PL 38, 112. 170. 243. 649. 941 f.), z. T. stark allegorisierend.
Nach A. v. Harnack, Marcion2 (1924), 209*, streicht Marcion — ganz in der Linie seiner theolog. u. anti-jüd. Sicht — in seinem Lukastext 19,9 b die Worte ϰαϑóτι ϰxalαὶ αὐτὸς, υἱὸς Aβ ραάµ durch die Zachäus ausdrücklich als Jude bezeichnet war.
Tertullian, De pudicitia (Oehler I, 810), betont, daß Zöllner ex officio peccatores u. grundsätzlich Heiden seien, da Juden nach Dt. 23,19 u. Lev. 25,37 Zoll nicht einnehmen dürften. Er folgt auch im apolog. Hauptwerk Adv. Marcionem 4,37 (Oehler II, 258f.) dem Lukastext seines Gegners u. läßt 19,9b aus: „Zachaeus, etsi allophylus, fortasse tarnen aliqua notitia scripturarum ex commercio Judaico adflatus ....“
Cyprian, Epistula 63 (Hartel II, 703f.): „cognoscitis ergo quia qui ex fide sunt, hi sunt filii Abrahae. providens autem scriptura quia ex fide iustificat gentes Deus, praenuntiavit Abrahae quia benedicentur in illo omnes gentes. igitur qui ex fide sunt benedicti sunt cum fideli Abraham, unde in evangelio invenimus de lapidibus excitari id est ex gentibus colligi filios Abrahae. et cum Zachaeum laudaret Dominus, respondit et dixit: salus hodie domui huic facta est, quia et hic filius est Abrahae.“ -Die Stelle ist insofern wichtig, weil Cyprians Briefsammlung als Buch verbreitet u. in Rom benutzt worden ist.
„Zachaeus in ramo est, rapti iam prodigus auri/feminaque immundum miratur stare cruorem“; A. Merckle, Die ambrosian. Tituli: Röm. Quartalschr. X (1896), 219, Nr. 15 (XIX). Nach Merckle auch WMM II, 829ff.
Ambrosius, Expos, in Luc. 6,56 (Blutflüssige) und 8,81 u. 85 (Zachäus); CSEL 32,4, p. 254 u. 433 f. In diesem Zusammenhang wird auch der Blinde von Jericho — mit Hinweis auf die Doppelung bei Matth. 20,29ff. — als „typus populi gentilis“ gedeutet, vielleicht nicht unwichtig im Blick auf das Bildprogramm der Bethesdasarkophage.
In Luc. XIX, Iff.: „... Zachaeus qui interpretatur iustificatus, significat credentes ex gentibus qui per occupationem temporalium depressi erant et minimi, sed a Domino sanctificati“ ; PL 114, 325 f. — Zur Datierung u. Zuschreibung der Glossa an Anselm v. Laon, 1. H. 12. Jh., u. ihrer normativen Bedeutung für den mittelalterl. Schulbetrieb B. Smalley, RGG3 II, 1627 f. — Wenn gleichwohl einige mittelalterl. Miniaturen (z. B. Tab. III, 16 u. 17) Zachäus mit Judenhut zeigen, so können sie sich auf die Glossa zu Luk. 19,9 berufen: Zachäus ist „non carne, sed fide“ Sohn Abrahams; PL 114, 326.
Der ChludorTpsalter, Moskau, Hist. Mus., Cod. add. gr. 129, 9. Jh., fol. 84v, stellt Zachäus-Blutflüssige-Sünderin zusammen (man beachte die alte Themenverbindung).
A. Boeckler, Die Regensburg-Prüfeninger Buchmalerei des XII. u. XIII. Jh.s (1924), 40: „Als Christus in die Welt kam wurde den Sündern — wie in Jericho dem Zöllner — die erste Gelegenheit zum Heil gegeben.“
Zur Geschichte des Festes S. Benz, LThK2 VI, 303ff. Zu Luk. 19,1–10 als Festevangelium in den alten Lektionaren vgl. Th. Klauser, Das röm. Capitulare evang. (1935), p. 91, Nr. 279; 128, Nr. 286; 44, Nr. 255; 170, Nr. 339; 183, Nr. 307. Ferner Lib. Antiphonalis zum Sacramentarium Gregorianum, PL 78, 831/A.
PG 36, 101 f.
PG 13, 1436f. Zur Deutung des Einzugs bei Origenes vgl. bes. P. Beskow, Rex gloriae (Stockholm 1962), 221 ff.; zu Psalm 24(23), 7–10: ebda. p. 103ff.
PG 17, 368.
PL 9, 1036.
CSEL 49, 58 f., Haussleitner.
CSEL 24, 105, Huemer. Die Schrift endet mit einer Huldigung an Konstantin d. Gr. als Friedensbringer. Die ausführliche Beschreibung des Einzugs in Jerusalem (III, 622–652) folgt dem Matthäustext, der durchgehend maßgebend ist. Die Zachäus-Perikope fehlt.
CSEL 32,4,442, Schenkl.
In laudem S. Athanasii 29; PG 35, 1117; Peterson, Einholung 690.
Tractatus LI 2–4; PL 35, 1764f.
Zum Thema E. Auerbach, Sacrae Scripturae sermo humilis, in: Neuphil. Mitt. (Helsinki 1941); ders., Mimesis (Bern 1946), 76 ff. u. ö.
Vgl. F. Hahn, Christolog. Hoheitstitel, ihre Gesch. im frühen Christentum 2 (1965); W. Kramer, Christos-Kyrios-Gottessohn (Zürich 1963).
Der thematische Einbruch der Königs-Theologie und Majestas-Ikonographie in die frühchristl. Kunst wird, im Zusammenhang mit der Auffindung des sog. Jairussarko-phags in Florenz (WS 287,1), von F. Gerke bereits in spättetrarchisch-frühkonstan-tin. Zeit gesetzt (in: Zeitschr. f. Kirchengesch. 54 [1935], 18–39; ders., Vorkonst. Sark. 226, Anm. 1; 292, Anm. 1); ebenso K. Wessel, Christus Rex, in: Arch. Anz. 68 (1953), 118–136. — Gerke geht aus von dem Jairussark. in Arles (WS 38,3; Benoit, Sarc. paléochrét., Kat. Nr. 50, 1. V. 4. Jh.; Kollwitz, in: RAC III, 15, frühkonstantin.); er setzt ihn um 300 an (Zeitschr. f. Kirchengesch. 54 [1935], 36), während er (ebda. 23) den Sark. in Florenz als sekundäre Kopie anschließt und das 3. Ex. dieser ikonogr. Gruppe, den zweizonigen Riefelsark. des Kardinals Albani in S. Sebastiano, Rom (Repert. 241: 1. Dr. 4. Jh.), der konstantin. Zeit, um 320 zuschreibt (Zeitschr. f. Kirchengesch. 54 [1935], 29f.; Vorkonst. Sark. 371, Nr. 25). Gegen die Frühdatierung des Arleser Stückes sprechen neben stilistischen Beobachtungen auch ikonographische Gründe: Die auf diesen Sarkophagen begegnende Szene der Verweigerung der Verehrung des Nebukadnezarbildes, d. h. des Kaiserkultes, müßte in der Verfolgungszeit zur Darstellung gelangt sein; das Petrus-Quellwunder wäre bereits vor dem Entwurf der Petrustrilogie anzunehmen; vor allem aber müßte die Majestas-Darstellung in spättetrarchischer Zeit kurz dagewesen sein, um dann erst 40 Jahre später wieder aufzutauchen. Wir halten daher mit Tb. Klauser, Frühchristi. Sarkophage 55 u. P. Beskow, Rex gloriae 30f. eine Zeit gegen 330 für wahrscheinlicher.
CSEL 24, 105, Huemer. Die Schrift endet mit einer Huldigung an Konstantin d. Gr. als Friedensbringer. Die ausführliche Beschreibung des Einzugs in Jerusalem (III, 622–652) folgt dem Matthäustext, der durchgehend maßgebend ist. Die Zachäus-Perikope fehlt.
CSEL 32,4,442, Schenkl.
In laudem S. Athanasii 29; PG 35, 1117; Peterson, Einholung 690.
Tractatus LI 2–4; PL 35, 1764f.
Zum Thema E. Auerbach, Sacrae Scripturae sermo humilis, in: Neuphil. Mitt. (Helsinki 1941); ders., Mimesis (Bern 1946), 76fF. u. ö.
Ygl. F. Hahn, Christolog. Hoheitstitel, ihre Gesch. im frühen Christentum 2 (1965)
W. Kramer, Christos-Kyrios-Gottessohn (Zürich 1963).
Der thematische Einbruch der Königs-Theologie und Majestas-Ikonographie in die frühchristl. Kunst wird, im Zusammenhang mit der Auffindung des sog. Jairussarko-phags in Florenz (WS 287,1), von F. Gerke bereits in spättetrarchisch-frühkonstan-tin. Zeit gesetzt (in: Zeitschr. f. Kirchengesch. 54 [1935], 18–39; ders., Vorkonst. Sark. 226, Anm. 1; 292, Anm. 1); ebenso K. Wessel, Christus Rex, in: Arch. Anz. 68 (1953), 118–136. — Gerke geht aus von dem Jairussark. in Arles (WS 38,3; Benoit, Sarc. paléochrét., Kat. Nr. 50, 1. V. 4. Jh. ; Kollwitz, in: RAC III, 15, frühkonstantin.) ; er setzt ihn um 300 an (Zeitschr. f. Kirchengesch. 54 [1935], 36), während er (ebda. 23) den Sark. in Florenz als sekundäre Kopie anschließt und das 3. Ex. dieser ikonogr. Gruppe, den zweizonigen Riefelsark. des Kardinals Albani in S. Sebastiano, Rom (Repert. 241: 1. Dr. 4. Jh.), der konstantin. Zeit, um 320 zuschreibt (Zeitschr. f. Kirchengesch. 54 [1935], 29f.; Vorkonst. Sark. 371, Nr. 25). Gegen die Frühdatierung des Arleser Stückes sprechen neben stilistischen Beobachtungen auch ikonographische Gründe: Die auf diesen Sarkophagen begegnende Szene der Verweigerung der Verehrung des Nebukadnezarbildes, d. h. des Kaiserkultes, müßte in der Verfolgungszeit zur Darstellung gelangt sein; das Petrus-Quellwunder wäre bereits vor dem Entwurf der Petrustrilogie anzunehmen; vor allem aber müßte die Majestas-Darstellung in spättetrarchischer Zeit kurz dagewesen sein, um dann erst 40 Jahre später wieder aufzutauchen. Wir halten daher mit Th. Klauser, Frühchristi. Sarkophage 55 u. P. Beskow, Rex gloriae 30f. eine Zeit gegen 330 für wahrscheinlicher.
Vgl. J. Kollwitz, in: ByzZ 47 (1954), 172; Th. Klauser, Frühchristi. Sark., 10f.; E. Kitzinger, in: DPO 21 (1967), 288, gemäß Referat A. R. Bellinger.
E. Dinkier, Die ersten Petrusdarstellungen (1939)
E. Stommel, Beiträge zur Ikonographie der konstantin. Sarkophagplastik (1954).
Vgl. z. B. Lat. 161 (WS 127,1; Repert. 6) und Sark. im Thermenmus. (WS 126,2; Repert. 770) = unsere Abb. 1 u. 2.
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Dinkler, E. (1970). Zur Ikonologie des Einzugs Christi in Jerusalem. In: Der Einzug in Jerusalem. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 167. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98693-1_3
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