Zusammenfassung
Bekanntlich hat der Zweifel an der Gültigkeit des Kausalgesetzes von jeher eine lebhafte und noch keineswegs abgeschlossene Diskussion sowohl in der Physik selbst wie in der naturwissenchafflich interessierten Philosophie hervorgerufen. Es soll hier nicht unsere Aufgabe sein, diese Diskussion im einzelnen zu verfolgen, sondern wir wollen — entsprechend dem in früheren Abschnitten verfolgten Verfahren — versuchen, den Begriffswandel, der sich innerhalb der Physik in der Auffassung des Kausalbegriffes vollzogen hat, uns bewußt zu machen. Um das aber zu können, müssen wir eine eindeutige Anschauung darüber zu erreichen suchen, was man in der klassischen Physik unter Kausalität verstand. Denn auch hier liegt es zunächst so, daß die Physik ihre Begriffe nicht einfach aus der Philosophie übernahm, sie hat stets versucht, sich Rechenschaft darüber zu geben, was man mit den von ihr verwandten Begriffen meinte. Daß andererseits hier kein speziell physikalisches, sondern in eminentem Grade ein philosophisches Problem vorliegt, geht schon daraus hervor, daß es wohl noch keinem Physiker eingefallen ist, das Kausalgesetz z. B. ein Naturgesetz zu nennen; um das bestätigt zu sehen, braucht man nur ein beliebiges Lehrbuch der Physik aufzuschlagen, das niemals das Kausalgesetz als solches anführt. Was also meint die klassische Physik, wenn sie für die Naturerscheinungen Kausalität in Anspruch nahm?
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© 1949 Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig
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von Strauss, L., Torney (1949). Der Begriffswandel in der Kausalität der Natur. In: Der Wandel in der Physikalischen Begriffsbildung. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98654-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98654-2_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98027-4
Online ISBN: 978-3-322-98654-2
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