Zusammenfassung
Madison war nicht der einzige, dem es entging, daß die Parteien das Instrument darstellen, ohne welches innerhalb des demokratischen Verfassungsstaates weder die Bildung noch auch die Äußerung eines geordneten politischen Willens erfolgen kann. Seine Zeitgenossen teilten praktisch alle seine Meinung; es sollte Generationen dauern, ehe sich ein nachhaltiger Wandel vollzog. Selbst heute ist Kritik an den Parteien weit verbreitet. Man behauptet, sie riefen künstliche Spaltungen in einem Volke hervor, und sie machten es unmöglich, daß ein Land von seinen besten Männern regiert werde, da es den Anhängern der Opposition verwehrt sei, führende Stellen im Staate zu bekleiden. Was die spezifischen Probleme der Vereinigten Staaten angeht, so wird oft gesagt, die beiden großen Parteien bestünden nicht mehr zu Recht, da sie aufgehört hätten, wirkliche, politische Unterschiede zum Ausdruck zu bringen. Vor mehr als einer Generation war in einem vielzitierten Artikel zu lesen: »Der Parteiname Republikanisch definiert nichts. Er beschreibt nicht einmal, genausowenig wie der Begriff Demokratisch. Es sind Etiketten auf leeren Flaschen, Aufschriften auf unbewohnten Häusern, Mäntel, mit denen Skelette bedeckt, aber nicht verborgen werden können.« Der logische Schluß des Artikelschreibers war bezeichnenderweise bereits in der Überschrift ausgedrückt: »Why not scrap them both?« — »Warum sie nicht beide verschrotten?«1
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Hermens, F.A. (1968). Politische Parteien. In: Verfassungslehre. Demokratie und Frieden, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98601-6_8
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