Die Stimmenverteilung in Gemeinden Verschiedener Grösse

Zusammenfassung

Einen ersten Hinweis auf Beziehungen zwischen der Bevölkerungsstruktur und dem Stimmenanteil einzelner Parteien gibt schon eine Untersuchung der Wahlergebnisse in Gemeinden verschiedener Größe. Der Grundgedanke einer solchen Untersuchung ist, daß im allgemeinen in kleinen, mittleren und großen Gemeinden der soziale Standort der Wahlberechtigten jeweils verschieden ist. Dabei ist allerdings zu beachten, daß die Größe einer Gemeinde allein weder ihre Wirtschafts- noch ihre Sozialstruktur hinreichend bezeichnet. Sicher haben die meisten kleinen Gemeinden ländlichen Charakter, aber es gibt auch kleine Orte, die von der Industrie leben, wie es mittlere Städte gibt, die nicht wenige Landwirte zu ihren Einwohnern zählen, Großstädte mit vorwiegend industrieller Bevölkerung, andere, in denen Handel und Dienstleistungsgewerbe überwiegen. Teilt man alle Gemeinden eines Staatsgebietes in Größenklassen ein, ist zwar zu vermuten, daß in jeder Gruppe ein bestimmter Gemeindetyp vorherrscht, doch würde man fehlgehen, erwartete man, daß alle Gemeinden einer Gruppe diesem Typ entsprechen. Wahrscheinlich wohnen in den meisten kleinen Gemeinden hauptsächlich Landwirte und ihre Angehörigen, in den mittleren, besonders aber den großen Gemeinden vorwiegend Personen mit „städtischen“ Berufen — z. B. Arbeiter, Angestellte, Beamte und Gewerbetreibende — sowie ihre Familienmitglieder, doch genau können diese Personengruppen nicht bestimmt werden.