Zusammenfassung
Nicht jede Partei versucht die Anzahl ihrer Mitglieder ständig zu vergrößern. Die Parteien in der Bundesrepublik ebenso wie in anderen westlichen Demokratien tun es jedoch im allgemeinen. Will man die Werbungsmethoden einer Partei untersuchen, dann ist zuerst nach dem Zweck zu fragen, den sie mit der Vergrößerung ihrer Mit-gliederschaft verfolgt. Der Zweck der Werbung sollte, wenigstens in der Theorie, ihre Methoden bestimmen. Auch kann man erst im Hinblick auf den Zweck beurteilen, ob ein bestimmtes Ergebnis der Werbung nach Anzahl und Art der geworbenen Mitglieder erfolgreich genannt werden kann. Ein zweiter Gesichtspunkt sollte allerdings bei der Untersuchung der Werbung nicht übersehen werden. Wenn anstatt von der Partei vom einzelnen ausgegangen wird, muß geprüft werden, welche Absichten er mit seinem Eintritt in eine Partei verfolgt. Beide Fragen, nach dem Zweck der Werbung für die Partei und nach dem Grund des Eintritts für den einzelnen, sollen bei der Untersuchung der Werbungsmethoden behandelt werden.
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Literatur
Vgl. Arnold J. Heidenheimer, “German Party Finance: The CDU”, in: American Political Science Review, Vol. LI (1957), Nr. 2, S. 369–385.
Anders als in der SPD bezeichnet man in der CDU, zumindest in Berlin, die ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht als Funktionäre. Um zu vermeiden, daß der häufig nicht als wertfrei empfundene Ausdruck „Funktionär“ der Darstellung eine unbeabsichtigte Färbung verleiht, sollen in dieser Arbeit nur die besoldeten Mitarbeiter der Partei als Funktionäre, die Inhaber von unbesoldeten (Ehren-)Ämtern dagegen als „Amtsträger“ bezeichnet werden.
Satzung des Landesverbandes... (Anm. 13), § 13 (1).
Vgl. Rechtliche Ordnung des Parteiwesens. Probleme eines Parteiengesetzes. Bericht der vom Bundesminister des Innern eingesetzten Parteienrechtskommission, Frankfurt—Berlin 1957, S. 43.
Erich Reigrotzki, Soziale Verflechtungen in der Bundesrepublik. Elemente der sozialen Teilnahme an Kirche, Politik, Organisationen und Freizeit (Schriftenreihe des UNESCO-Instituts für Sozialwissenschaften, Bd. 2), Tübingen 1956, S. 59.
Rechtliche Ordnung. (Anm. 41), S. 40 ff.
Sigmund Neumann betont in dem von ihm herausgegebenen Werk Modern Political Parties. Approaches to Comparative Politics, Chicago 1956, S. 377 ff., das Fehlen einer breiten Basis der Parteien in der Bundesrepublik als potentielle Gefahr für ihre politische Entwicklung.
Zur Berechnung der Durchschnittszahl wurde die Anzahl der Mitgliederversammlungen, die die Mitglieder dieser Gruppe zusammen besucht haben, zur Anzahl der Veranstaltungen, die sie maximal hätten besuchen können, in Beziehung gesetzt.
Die Einteilung der drei Gruppen ist insofern willkürlich, als sie lediglich die Beteiligung an Zusammenkünften der Ortsgruppe berücksichtigt, während sich parteipolitische Aktivität selbstverständlich auch außerhalb der Mitgliederversammlungen äußern kann.
Reigrotzki (Anm. 42), S. 191, stellte für Parteimitglieder durchschnittlich 2,97 Mitgliedschaften in Organisationen, Vereinen und Verbänden fest, die Parteimitgliedschaft mitgerechnet.
„Gesetz über die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den Bezirksverordnetenversammlungen 1954. Vom 4. August 1954“, in: Gesetz- und Verordnungsblatt für Berlin, 10. Jg., Nr. 45 vom 11. August 1954, S. 471 ff. -Das Wahlgesetz für die Wahlen im Dezember 1958 brachte vor allem für die Wahl der Abgeordneten überaus wichtige Änderungen, auf die hier nicht eingegangen werden kann, die jedoch die vorliegenden Ausführungen in ihrer Gültigkeit ausdrücklich auf die Zeit vor 1958 begrenzen.
Satzung des Landesverbandes... (Anm. 13), § 11 (4).
Satzung des Kreisverbandes. (Anm. 14), § 8 (1) e.
Satzung des Landesverbandes... (Anm. 13), § 11 (4).
Satzung des Kreisverbandes... (Anm. 14), § 9 (2) b.
Satzung des Landesverbandes. (Anm. 13), § 11 (5); (Auszeichnung i. Orig.).
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Mayntz, R. (1959). Mitgliederwerbung und Auswahl von Amtsträgern. In: Parteigruppen in der Großstadt. Schriften des Instituts für Politische Wissenschaft, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98541-5_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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