Zusammenfassung
Die Anthropologie verlegte die ersten Äußerungen der Kunst in das vorneolithische Zeitalter. Alles, was später einzeln auftrat — Kult, Liebe, Spiel, Tanz, Musik und Dichtung — war damals noch eng miteinander verbunden. Nicht um andere Menschen zu unterhalten, tanzte, psalmodierte oder malte der Neandertal-Schamane, sondern um eine Verbindung mit den Göttern und den Dämonen herzustellen. Sein Stamm hatte ihm diese Rolle zugeteilt, weil er am meisten Mana, Zauberkraft besaß, wovon sein Vorstellungsvermögen, seine Erregungsfähigkeit, seine Ekstasen und seine sexuellen Leistungen zeugten. Er war der Arzt, der Zauberer und der Poet. Bei den primitiven, allen Angsten ausgelieferten Menschen war der Häuptling nicht ein Krieger, sondern ein Priester, er war der Auserwählte, der mit den unsichtbaren Mächten unterhandeln konnte. Seine Aufgabe war es, die bösen Geister auszutreiben, die Fruchtbarkeit zu sichern, das Unheil abzuwenden und die Kranken zu heilen.
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Choisy, M. (1962). Der Weg zur Erotik. In: Kunst und Sexualität. Kunst und Kommunikation, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98531-6_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98531-6_3
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