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Die Verhältniswahl in der Schweiz, den Niederlanden, Skandinavien und anderen Ländern

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Demokratie oder Anarchie?
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Zusammenfassung

Die Geschichte der VW in der Schweiz läßt sich in einer Hinsicht mit der von Belgien und Irland vergleichen: Die Anhänger der VW stellen die Schweizer Erfahrungen als eine Lehre von allgemeiner Gültigkeit hin. Die Lehre soll darin liegen, daß die Schweiz eine Regierungsform entwickelt habe, die mit den Wirkungen der VW harmoniere. Die Schweiz hat keine Regierung, die vom Vertrauen des Parlaments abhängig ist. Die Mitglieder des Bundesrats1) sind praktisch auf Lebenszeit gewählt, wenn auch formell die Amtszeit drei Jahre beträgt. Sie treten im allgemeinen nicht zurück, wenn das Parlament ihre Gesetzentwürfe ablehnt, oder wenn das Volk ihre Vorschläge zurückweist. Dieser Umstand gibt in der Tat der Schweizer Regierung eine Stabilität, die andere Länder nicht haben. Man hat vorgeschlagen2), daß auch die anderen Länder mit VW diese Regierungsform einführen; in diesem Fall würde es nichts ausmachen, wenn keine Partei mehr die Mehrheit habe, da die Regierung ohne Rücksicht auf die Veränderungen des Parlaments im Amt bleibe. So könnten Kabinettskrisen vermieden werden.

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Literatur

  1. Manche bringen das mit den Folgen der Proportionalwahl in Zusammenhang, die die Macht der Parteibürokratie bestärkt, aber die Parteien auch so unpopulär gemacht hat, daß die Schweizer im Zweifelsfall geneigt sind, im Referendum gegen ein vom Parlament beschlossenes Gesetz zu stimmen. S. Ernst Schürch „Der Proporz“ in: „Die Schweiz, ein nationales Jahrbuch” Neue Helvetische Gesellschaft, (Aarau 1942) p. 75/76.

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  2. Professor Dr. W. A. Jöhr in einem Brief an den Verfasser, datiert vom 2. Februar 1950.

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  3. Die Zahlen der ersten Spalte sind aus Braunias, op. cit. p. 502 entnommen; die übrigen aus: „Nationalratswahlen 1935“ (Bern 1936) p. 118. Die Zahlen für 1939 wurden von der Schweizerischen Gesandtschaft in einem Brief vom 17. April 1941 zur Verfügung gestellt.

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  4. Während die Wahlen für den Nationalrat unter VW abgehalten wurden, wurde für den Ständerat, der dem amerikanischen Senat ent-spricht, die Mehrheitswahl beibehalten; in diesen entsendet jeder Kanton zwei Mitglieder, die in allen Kantonen bis auf vier in allgemeinen Wahlen gewählt werden. Die Radikaldemokraten und die Katholiken, die im Jahre 1935 im Nationalrat zusammen keine einfache Mehrheit mehr hatten, besaßen im Ständerat immer mehr als zwei Drittel der Sitze.

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  5. Diese Tabelle, die dem Verfasser vorliegt, verdankt er Herrn A. Meli, der die Wahlstatistiken des Eidgenössischen Statistischen Amtes in Bern betreut. Die im Text gezogenen Schlüsse können zu praktischen Zwecken an Hand der offiziellen Veröffentlichungen über diese Wahlen überprüft werden. (S. „Nationalratswahlen 1935“, op. cit.) Parteien im Nachteil, da keine Möglichkeit besteht, Reststimmen von einem Kanton auf den anderen zu übertragen.

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  6. Der Hauptgrund, warum sie 1939 sogar noch etwas besser abschnitten als 1935, scheint der zu sein, daB sie 1939 eine genügende Zahl von Listen vorlegten, was sie 1935 einfach darum versäumt hatten, weil sie die Zahl von Wählerstimmen, die ihnen zufiel, gar nicht erwartet hatten.

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  7. S. z. B. G. de Reynold, „Die Schweiz im Kampfe um ihre Existenz“ (Luzern 1934); W. Willi, „Besinnung über das Schicksal der Schweiz” (Bern 1934); A. Amrein (offensichtlich ein Pseudonym eines der Führer der „Unabhängigen“) „Volk ohne Führung” (Zürich, Herausgabejahr nicht angegeben).

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  19. Aus einem Brief an den Verfasser von Herrn Slotemaker de Bruine von der Niederländischen Botschaft in Washington, datiert 20. Juli 1949.

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  20. In Ergänzung zu der amerikanischen Ausgabe von 1941 wurden (fier auch einige Bemerkungen über Finnland eingeschoben, wo sich jetzt die Auswirkungen der VW besonders erschwerend bemerkbar machen.

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  21. Aus Braunia5, op. cit. p. 52. Über die Wahlen von 1922 siehe „Dan-marks Statistik“, Statistik Aarbog 1935 (Kopenhagen 1935) pp. 148–9. Die Zahlen für 1939 wurden von dem dänischen Innenminister in einem Brief vom 28. April 1941 zur Verfügung gestellt.

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  22. Für die Wahlen von 1915–1930 s. Braunas, op. cit., p. 394; für die folgenden Wahlen vgl. Political Handbook of the World, Vols. 1934 und 1937.

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  23. Alle kleinen Parteien hatten schwer unter dem Mangel an Proportionalität in Norwegen zu leiden. Die Wahlbezirke waren klein; 1932 gab es 29 Kreise mit je 3–8 Sitzen. Eine Möglichkeit, Reststimmen in einem anderen Kreis zu verwerten, gab es nicht.

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  26. Über die Wahlen von 1911 bis 1928 s. Braunias, op. cit., p. 393–4. Die Zahlen für 1932 und 1936 sind dem Statistik Arsbook for Sverige, Vol. 1938, Stockholm, p. 331, entnommen. Zu den 112 im Jahre 1936 gewählten Sozialisten haben wir drei Linkssozialisten hinzugerechnet, die sich später der sozialistischen Partei anschlossen.

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  30. Die Wahlen von 1940 sollen hier nicht besprochen werden; angesichts der deutschen Besetzung von Dänemark und Norwegen waren die Bedingungen zu außergewöhnlich, um Lehren von allgemeiner Bedeutung zu enthalten. (Einzelheiten s. bei B. Arneson, „The Recent Parliamentary Elections in Sweden“, The American Political Science Review, Febr. 1944, pp. 107–8).

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  32. George Axelson, „Finns Still Unable To Form A Cabinet“, The New York Times, 12. März 1950.

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  33. Dieses System wurde 1936 eingeführt. Einzelheiten s. b. Braunics,. op. cit. pp. 456 ff.

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  34. Einige Bemerkungen über die Tschechoslowakei s. in meiner Erwidening auf Murray Seasansgood, Social Science, Juni 1941.

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© 1968 Westdeutscher Verlag GmbH, Köln und Opladen

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Hermens, F.A. (1968). Die Verhältniswahl in der Schweiz, den Niederlanden, Skandinavien und anderen Ländern. In: Demokratie oder Anarchie?. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98475-3_13

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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