Die weltpolitische Dynamik der Gegenwart

Zusammenfassung

Im Jahre 1955 wurde der Versuch gemacht, durch Konferenzen führender Staatsmänner die Gegensätze zu beseitigen oder doch zu mildern, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa, Asien und Afrika eine latente weltpolitische Problematik in Fronten explosiver Möglichkeiten verwandelt hatten. Weil es sich bei ihnen um den Frieden der Welt handelte, haben sich an diese internationalen Verhandlungen in der Weltöffentlichkeit besondere Hoffnungen geknüpft. Eben darum mußte auf den Konferenzen von 1955 die weltpolitische Dynamik der Gegenwart und zugleich der vielschichtige Charakter der Frage deutliche Umrisse gewinnen, wie für die Welt ein wirklicher Frieden gesichert werden könne. Bei der Konferenz der führenden westlichen und russischen Staatsmänner in Genf wie bei der Konferenz der asiatisch-afrikanischen Staaten in Bandung standen nicht einzelne Konflikte, sondern die politischen Spannungen zur Rede, von denen die Gegenwart überhaupt beherrscht ist, und die Möglichkeiten, sie durch die Eröffnung eines Weges zur friedlichen Ordnung zu überwinden. Bei der Genfer Atom-Konferenz bildeten die politischen und menschlichen Konsequenzen der aus der Kernphysik hervorgegangenen Verwandlungen von Rüstung und Strategie den Hintergrund der Diskussion.