Zusammenfassung
Toleranz wird heutzutage immer und überall gefordert und anscheinend auch gewährt: „Jeder nach seiner Fasson“ heißt die Devise. Man ist versucht, in lauten Jubel auszubrechen: Wie wunderbar, daß Herr Meier Herrn Müller nicht schief anschaut, weil er anders glaubt! Wie anständig, daß Herr Schulz sich über Fräulein Schmitts völlig verschrobene Ansichten nicht aufregt und ihr keine Schwierigkeiten macht. Sind wir nicht sehr tolerant geworden? Geht es nicht steil aufwärts mit der Menschheit?
Das Gelöbnis der Toleranz — nein, nicht der Toleranz; denn was kann frostiger sein als das bloße Dulden? Das Gelöbnis der wechselseitigen Liebe.
Erich Schmidt (bei der Enthüllung des Berliner Lessing-Denkmals)
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© 1972 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden
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Helbig, W., Pommrich, H. (1972). Toleranz. In: Ansporn-Brevier. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98467-8_6
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