Zusammenfassung
Nachdem die wichtigsten Elemente der Spieltheorie im historischen Kontext Gegenstand der bisherigen Ausführungen waren, bedarf es als nächstes einer Diskussion der Frage, inwieweit der spieltheoretische Ansatz als Theoriefundament für das erweiterte Marketingkonzept dienen kann. Um eine Aussage zu dieser Fragestellung machen zu können, gilt es zunächst zu prüfen, ob die Spieltheorie den Anforderungen an eine Theorie genügt. Ein Blick in die Literatur zeigt, weshalb die Beantwortung dieser eher trivial anmutenden Frage durchaus eine Berechtigung besitzt.
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Literatur
Vgl. Szyperski/Winand, (1974), S. 86–87.
Vgl. ACS, (1984), S. 64. Ähnlich Mittelstraii, (1995), S. 19–20.
Vgl. Braithwaite, (1955); Suppes, (1961), S. 605–614. Von besonderer Relevanz für die Grundlagenforschung in der Spieltheorie sind die seit 1971 im ‘International Journal of Game Theory’ erscheinenden Beiträge.
Z.B. Eichberger, (1994); Fudenberg/Tirole, (1989).
Einen sehr heftigen Schlagabtausch über die Anwendbarkeit der Spieltheorie in den Sozialwissenschaften lieferten sich Fisher und Shapiro. Vgl. Fisher, (1989; 1991); Peltzman, (1991); Shapiro, (1989).
Zum Begriff und den Aufgaben der Metawissenschaft, vgl. Bartels, (1970), S. 4; Leinfellner, (1980) und Zaltman ET AL., (1973), S. 4.
Zu dieser Einteilung, vgl. Raffée, (1980), S. 23
Vgl. Rasmusen, (1994), S. 2. Zum Paradigmabegriff vgl. Kuhn, (1976), S. 25. Verschiedene Interpretationen des Paradigmabegriffs von Kuhn finden sich bei Masterman, (1974), S. 59–88.
Vgl. Dasgupta, (1989), S. 619. Für einige grundsätzlichen Anmerkungen zu der Idee des Forschungsprogramms vgl. Lakatos, (1978), S. 48–50; ausführlicher Lakatos, (1980).
Die wesentlichen Unterschiede zwischen einer Theorie und einem Naturgesetz beschreibt z.B. Kantorovich, (1993), S. 20–27.
Diese Verwirrung basiert aus der unterschiedlichen Verwendung des Begriffs ‘Theorie’, die wiederum aus einer unklaren Definition desselben resultiert, vgl. Chmielewicz, (1979), S. 87 und S. 162–163.
Kaplan, (1964), S. 297.
Bunge, (1967), S. 381.
Vgl. POPPER, (1962), S. 67. Dazu auch Schneider, (1993), S. 157–165.
Einem auf diese Weise konkretisierten Theoriebegriff lassen sich die ebenfalls gängige Betrachtungsweise von Theorien als Aussagen über probabilistische und/oder deterministische Gesetz-beziehungsweise Regelmäßigkeiten in Form von ‘wenn-dann ’oder je-desto-Sätzen’ subsumieren, vgl. OPP, (1976), S. 78–79. Zu den Minimalanforderungen an die Struktur einer Theorie vgl. Kieser/Kubicek, (1978), S. 15–19.
Ortega Y Gasset, (1946), S. 144.
Suppe spricht hier auch davon, daß “...theories are formulated to characterize a class of phenomena known as the intended scope.”, (1989), S. 82. Dabei interessieren nicht alle Einzelheiten des Phänomens, sondern von gewissen Aspekten wird abstrahiert, vgl. Suppe, (1977), S. 223.
Wirtschaftsvorgänge unterscheiden sich aber von Naturvorgängen darin, daß wollende, denkende und handelnde Menschen sie herbeiführen. Eine Übertragbarkeit von Naturgesetzen kann daher nur unter Vorbehalt erfolgen.
Vgl. Leonard, (1993), S. 30, Fußnote 41.
Dazu z.B. Rosenberg, der ausdrücklich auf die Parallelen zwischen den Konzepten der Evolutionsbiologie und denen der Wirtschaftswissenschaften hinweist, vgl. ROSENBERG, (1992), S. 192–199. Auch Morgenstern greift bereits in seinem ersten Buch Ideen der Evolutionsbiologie auf. So unterscheidet er u.a. zwischen strategischen und nicht strategischen Spielern, die er als ‘lebende’ und ’tote’ Agenten bezeichnet, vgl. Morgenstern, (1928).
Angaben darüber, welche naturwissenschaftlichen und formal-mathematischen Elemente nach Ansicht von VON NEUMANN zur Konzeptualisierung der Wirtschaftswissenschaften beitragen, macht VON Neumann in einem an den Direktor des 1933 gegründeten ‘Institute for Advanced Study’ in Princeton, Abraham Flexner, gerichteten Brief, vgl. LEONARD, (1993), S. 11–14.
Von der rationalen Lösung des Konfliktes und der Kooperation mit Hilfe von formal-mathematischen Ansätzen spricht, stellvertretend für viele, auch Morgenstern, (1972), S. 709.
Ähnlich dazu Leonard, (1994b), S. 19. Auf die bedeutende Rolle der Kombinatorik, der Mengenlehre und der mathematischen Logik im Rahmen der Spieltheorie weisen LUCAS, (1972), S. 4 und Morgenstern, (1963), S. 72 hin. Letztgenannter vertritt sogar die Auffassung, der besondere Charakter der Theorie der Spiele käme dadurch zum Ausdruck, daß bei der Lösung von zunächst nicht erklärbaren Phänomenen mit Hilfe der Spieltheorie Probleme und Theoreme auftauchen, die in der klassischen Mathematik gar nicht vorkommen. Gegen eine Überbetonung der Mathematik und des logischen Schließens äußert sich Rubinstein, der die Auffassung vertritt, “...that game theory is not simply a matter of abstract mathematics but concerns the real world.”, (1991), S. 909.
Das Denken in Optima im Sinne von Gleichgewichten findet seine Wurzeln in der deduktiven Methodologie von Ricardo, vgl. Kaldor, (1972), S. 181. In den Wirtschaftswissenschaften erwähnte explizit den Begriff Gleichgewicht zum erstenmal WALRAS im Zusammenhang mit der Preistheorie und der Ressourcenallokation. Er ging von der Annahme aus, daß “...when supply of a good is equal to the demand for it, the corresponding market is said to be in a stationary state or in equilibrium.”, (1874), S. 85. Dazu auch Malinvaud, (1979), S. 586.
Die Merkmale quantitativer Begriffe beschreiben z.B. Carnap/Stegmüller, (1959), S. 15–16 und Hempel, (1974), S. 54–56.
Zum Stellenwert der Differentialrechnung im Rahmen der Spieltheorie vgl. LEONARD, (1995), S. 16.
Vgl. von Neumann/Morgenstern, (1944), S. 45 oder WEYL, (1949), S. 237.
So besteht eine Klassifikationsmöglichkeit darin, z.B. zwischen Spielen in einem kooperativen und solchen in einem nicht kooperativen Kontext zu unterscheiden. Im erstgenannten Fall sind Übereinkünfte entweder aufgrund legaler Sanktionen oder wegen des Ansehensverlustes des Spielers bindend. In einem nicht-kooperativen Kontext binden Abmachungen die Spieler nicht oder nur teilweise, vgl. SUPPES, (1961), S. 606.
Vgl. Aumann, (1987). Verschiedene Ansätze und Methoden zur Generierung von Klassifikationsschemata finden sich bei HARVEY, (1969), S. 334. Kriterien zur Bewertung von Klassifikationen diskutiert Hunt, (1991a), S. 184. Zur Verwendung der von HUNT generierten Klassifikationskriterien im Marketing vgl. z.B. van Waterschootnan den Bulte, (1992).
Eine Stellungnahme zu den Eigenschaften klassifikatorischer Begriffe findet sich bei Chmielewicz, (1979), S. 66.
Die Charakteristika komparativer Begriffe erläutert z.B. Chmielewicz, (1979), S. 67.
Zum Begriff der Unsicherheit vgl. Eisenführ/Weber, (1994), S. 19.
Auf das Problem der Begriffe in der Beobachtungs-beziehungsweise theoretischen Sprache weist insbesondere CARNAP, (1958), S. 237–247 hin.
Vgl. Schneider, (1993), S. 169.
Die ersten experimentell angelegten spieltheoretischen Studien, die sich mit dem Verhalten von Marktteilnehmern auseinandersetzen, führten Sauermann/Selten, (1959), Siegel/ Fouraker, (1960; 1963) und Friedman (1963; 1967; 1969) durch. Später analysierten Lichtenstein/Slovic, (1971) in einer umfangreichen Versuchsreihe die Disparitäten zwischen Kauf-und Verkaufspreisen für reale Transaktionen. Vgl. dazu die Replik von Knetsch/Sinden, (1984), Knetsch Et Al., (1987) und die Studie von Brookshire/Coursey, (1987). Coursey Et Al., (1987) nahmen zudem die Größen ‘Feedback’ und ’Erfahrungslernen’ in ihr Versuchsdesign auf. Ein anderer experimenteller Ansatz besteht darin, das Marktgeschehen als Auktion zu interpretieren. In diesem Fall kann es für die nutzenmaximierenden Spieler eine dominante Strategie sein, ihre Referenzpreise den Mitspielern zu offenbaren. Vgl. Camerer, (1987). Kritisch dazu Dyer/Kagel/Levin, (1988). Präferenzanomalien des Nachfragers und Kauf- Nerkaufspreisdisparitäten im Markt sind Gegenstand eines Experiments von Knez/Smith, (1987). Für den ersten Einstieg in wettbewerbsstrategische Experimente bietet MOORE, (1992), S. 483–485 einen, wenn auch sehr knappen, Überblick. Kritisch dazu Morgenstern, der die Auffassung vertritt, daß die Validität der Theoreme nicht von Langzeitexperimenten, statistischen Beobachtungen über die Zeit oder ähnlichem abhängt, sondern nur von der Entdeckung der dem Problem zugrunde liegenden mathematischen Struktur, vgl. Morgenstern, (1972), S. 709.
Von Neumann deutete beispielsweise die konstatierten Täuschungsmanöver beim Pokern als Bestätigung der Aussagen von gemischten Strategien, vgl. von Neumann, (1928).
Vgl. z.B. Brander/Zhang, (1990). Die Studie basiert auf Daten von amerikanischen Fluggesellschaften. In einer empirischen Untersuchung von Gefland/Spiller, (1987) stehen Mehrproduktunternehmen im Mittelpunkt des Interesses. Bresnahan, (1987) analysiert ausgewählte Kennziffern des Automobilmarktes der Vereinigten Staaten zwischen 1954 und 1956. BURNS, (1986) widmet sich in seiner Studie dem Akquisitionsverhalten der American Tobacco Company, während Green/Newbery, (1992) den britischen Energiemarkt als Untersuchungsobjekt für empirische Simulationen auswählen und Slade, (1990; 1992) beobachtet Preiskämpfe, die sie mit ihren spieltheoretischen Modellen vergleicht.
Hypothesen in einer gestaltenden Theorie bezeichnet man als Handlungsempfehlungen.
Vgl. Bergman, (1957), S. 31; Blalock, (1969), S. 2; Bunge, (1967), S. 381; Kaplan, (1964), S. 297.
Problematisch erscheint die oft unterstellte Annahme über die Bedingung ‘unter sonst gleichen Umständen’. Was man als Generalisierung formalisiert, führt unter dieser Bedingung u.U. zu einer eingeschränkten Aussage. Einige kritische Anmerkungen zur Verwendung der ceteris-paribusBedingung in den Wirtschaftswissenschaften finden sich beispielsweise bei Knight, (1944), S. 298–299.
Vgl. Rasmusen, (1994), S. 2.
Pionierarbeit bei der Definition von spieltheoretischen Begriffen leistete Shapley, (1973).
Die steigende Zahl an empirischen Arbeiten in diesem Bereich erhöht wiederum die Zahl der Musterbeispiele und führt zur Generierung neuer Hypothesen.
Besteht im Zuge der Evaluation die Notwendigkeit einer Stellungnahme über den Zusammenhang zwischen Spieltheorie als disziplinübergreifender Theorie und einzelnen Objektwissenschaften, beschränkt sich die Betrachtung im folgenden nur auf den Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Begründen läßt sich dieser Schritt damit, daß die meisten Anwendungen der Spieltheorie in einen ökonomischen Kontext eingebettet sind. Zum Begriff ‘disziplinübergreifend’ vgl. Chmielewicz, (1979), S. 33.
Da die auf Popper zurückzuführenden, in der Wissenschaftstheorie diskutierten Kriterien zur Bewertung von Theorien, nämlich Vorhersagekraft, Einfachheit, logische Konsistenz, Plausibilität und Fruchtbarkeit, nicht einhellig bei allen ‘praktizierenden Theoretikern’ auf Akzeptanz stoßen, liegt dieser Studie eine erweiterte Perspektive zugrunde, vgl. dazu Hondrich, (1976), S. 21 Fußnote 34, Giesen/Schmid, (1978a), S. 179 und Vollmer, (1987/1988), S. 204–209. Zur allgemeinen Kritik an der Theorienbewertung mit Hilfe von Evaluationskriterien vgl. OPP, (1978), S. 215.
Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß es nicht darum geht, Theorien miteinander zu vergleichen. Wegen der mangelnden Inkommensurabilität der spieltheoretischen Begriffswelt mit der Theoriesprache anderer Konzepte richtet sich das Augenmerk im folgenden lediglich auf die Analyse der Spieltheorie. Ein wissenschaftstheoretisch akzeptabler Theorienvergleich z.B. zwischen einer in den Wirtschaftswissenschaften angewandten Verhaltenstheorie und dem in der Spieltheorie verwendeten Nutzenkonzept wäre vor dem Hintergrund einer beiden Theorien zugrunde liegenden gemeinsamen Bezugsbasis jedoch prinzipiell möglich. Als Vergleichsdimension schlägt Krajewski die ‘Approximationsbeziehung’ vor, vgl. Krajewski, (1977).
Rede von Prof. Dr. Raffée im Oktober 1994 in Münster.
Der Streit um das Wertfreiheitsprinzip wird seit Max Weber in den Wertschafts-und Sozialwissenschaften mit einem kaum erschlaffenden Elan geführt, vgl. ABEL, (1979), S. 215 und die dort aufgeführte Literatur.
Ganz in diesem Sinne argumentiert z.B. die Frankfurter Schule. Als ein zentrales Element der von den Vertretern dieser Gedankenschule proklamierten kritischen Theorie erweist sich der Anstoß zur Reflexion und Emanzipation der Gesellschaft durch die Theorie, vgl. Habermas, (1968). Dazu auch Geuss, (1981) beziehungsweise Solla-Price, (1974).
Vgl. Habermas, (1968).
Vgl. Holzkamp, (1972), S. 32–33 oder auch Habermas, (1968), S. 155–161.
Dazu auch Illing, (1995); Rubinstein, (1994).
Stellvertretend für viele z.B. die Bücher von Dixit/Nalebuff, (1991); Gardner, (1995); Kay, (1993) und Oster, (1990) oder auch die beiden Beiträge von AL-ANI/Weber in der Zeitschrift ‘Absatzwirtschaft’, vgl. AL-ANI/Weber, (1974a; 1974b).
Vgl. Zajac/Bazerman, (1991), S. 51. Auf die Vorteile eines spieltheoretisch geschulten Strategen beziehungsweise Managers wies Morgenstern schon im Jahre 1963 hin, vgl. Morgenstern, (1963), S. 40.
Vgl. Weigelt/Mcmillan, (1988).
Vgl. o.V., (1994), S. 112.
Als anschauliches (Bei-)Spiel dient in diesem Fall ‘matching pennies’. Zwei Spieler zeigen gleichzeitig eine Münze. Wenn beide Münzen Kopf oder Zahl aufweisen, gewinnt Spieler 1, ansonsten Spieler 2. Versetzen wir uns nun in die Lage des Außendienstmitarbeiters. Er hat ein Produkt in zwei Qualitätsstufen anzubieten. Nur wenn er dem Kunden, der ausschließlich Produkte von einer Qualitätsstufe erwerben möchte, die richtige offeriert, kommt ein Kontrakt zustande. Spieler 1 und der Verkäufer sehen sich in beiden Situationen mit einem ähnlichen Problem konfrontiert.
Vgl. Binmore, (1992a), S. 2.
Vgl. Frey, (1991), S. 258. Milgrom/North/Weingast versuchen eine Integration institutioneller Aspekte in den spieltheoretischen Ansatz, vgl. Milgrom/North/Weingast, (1990).
Vgl. Apfelbaum/Lubek, (1976), S. 86.
Vgl. Apfelbaum/Lubek, (1976), S. 89–92. Zum Ideologiegehalt der Spieltheorie am Beispiel des Gefangenendilemmas, vgl. Wildavsky, (1992), S. 20–21. Kritisch dazu, Friedman, (1992), S. 46–47 oder auch Harsanyi, (1992a), S. 59–60.
Das Wort ‘Terminus’ spiegelt nach Bochenski die materielle oder semiotische Ebene, die sprachliche Gestalt von Worten wider, vgl. Bochenski, (1975), S. 41–42. Der Begriff hingegen schließt neben der terminologisch-semiotischen Ebene auch die semantische Ebene ein, die das, was der Terminus zu verstehen gibt, zum Gegenstand hat, vgl. Raffee, (1974), S. 26. D.h. der Begriff bezieht sich sowohl auf die sprachliche Gestalt als auch auf den Vorstellungsinhalt. Im weiteren Verlauf sollen die Bezeichnungen synonym verwendet werden.
Vgl. Schneider, (1993), S. 160.
Die Notwendigkeit eines brauchbaren Begriffssystems betont Schanz, wenn er meint “...ein solches zu schaffen sei insofern richtig, als Begriffe in Hypothesen und Theorien eingehen. Sie determinieren daher deren Erklärungskraft und die damit zusammenhangenden Möglichkeiten in gewisser Weise.”, (1975a), S. 39. Kritisch dazu Kaplan, (1964), S. 70. Zur Präzision von Aussagen vgl. Kieser/Kubicek, (1978), S. 26ff.
Vgl. Chmielewicz, (1979), S. 55.
Opp, (1976), S. 226.
Vgl. Opp, (1976), S. 227.
Vgl. Opp, (1976), S. 234–235. 248 Vgl. OPP, (1976), S. 236.
Vgl. Sudgen, (1991), S. 765.
Vgl. Shapley, (1973), der mit seiner Arbeit wesentlich zur Vereinheitlichung des Sprachgebrauchs beitrug.
Vgl. Binmore, (1987a), S. 181.
Vgl. Sudgen, (1991), S. 751.
Vgl. Binmore, (1987a), S. 181–182. Spohn meint, die Spieltheorie würde sich in den originären Annahmen und Erklärungen zur Rationalität bewußt vage äußern, mit dem Versprechen den Begriff durch zusätzliche Annahmen zu präzisieren, vgl. Spohn, (1982), S. 246. Dazu der kritische Hinweis von Binmore basierend auf dem Beweis von Gödel zur Unvollkommenheit von Systemen, vgl. Binmore, (1987a), S. 182.
Die herrschende Uneinigkeit über den allgemeinen Gleichgewichtsbegriff bringen die folgenden unterschiedlichen Auffassungen eingängig zum Ausdruck: Banks/Sobel, (1985); Bernheim, (1984); Cho/Kreps, (1985); Kalai/Samet, (1982); Kreps/Wilson, (1982a); Kohlberg/Mertens, (1986); SELTEN, (1975). BLAUG meint deshalb: “Equilibrium as a tool for theoretical analysis is not an operational concept; and attempts to develop operational counterparts to the construct have not been successful.”, (1992), S. 88. Weitere kritische Anmerkungen zum Gleichgewichtskonzept in den Wirtschaftswissenschaften finden sich bei Kaldor, (1972), S. 1240-1250.
Vgl. Binmore, (1992a), S. 546 oder auch Sutton, (1990), S. 506–507.
Vgl. Binmore, (1990), S. 31–32.
Vgl. Binmore/Kirman/TANI, (1993), S. 12.
Vgl. Saloner, (1991), S. 127 oder auch Tullock, (1992), S. 31.
Vgl. Rubin/Brown, (1975).
Vgl. Popper, (1989), S. 32.
Vgl. Quine, (1981), S. 70. Ähnlich auch Wittgenstein, der annimmt, daß die schlüssige Struktur der Realität sich in der logischen Struktur einer logisch perfekten Sprache widerspiegelt, vgl. Wittgenstein, (1953).
Obwohl sich dem Begriff ‘Formalisierung’ Ausdrücke wie ’Mathematisierung’ und ’Axiomatisierung’ subsumieren lassen, verwenden wir die Worte synonym. Eine ähnliche Auffassung vertritt Suppe, (1968), S. 221.
Vgl. Blatt, (1983), S. 171. Im Gegensatz dazu Morgenstern, (1963), S. 34–37.
Die älteren Ansätze der Verhaltensmodellierung gehen von einer metaphysischen Basis der Mechanik aus. Diese beschreiben Systeme, deren Zustände sich durch ein ‘Hier und jetzt’ auszeichnen. Die Spieltheorie bildet sukzessive Situationen ab, die durch Entscheidungen eines rationalen Individuums zustandekommen, das alle möglichen Ergebnisse vorhersieht und aus einer Anzahl an Handlungen diejenige auswählt, die ihm unter bestimmten Bedingungen den besten, nicht unbedingt höchsten, Nutzen stiftet. Dazu auch RAPOPORT, (1958), S. 984.
Darüber waren sich auch von Neumann/Morgenstern im klaren. So schreibt z.B. Morgenstern, “...that there can be no formalization of society. Any attempt to formalize will either be self-contradictory or incomplete.”, (1972), S. 709.
Allgemeine Grenzen für die Anwendung mathematischer Verfahren in den Sozial-, speziell den Wirtschaftswissenschaften, zeigt Morgenstern, (1963), S. 21–43.
Zum Untersuchungsgegenstand gehören in diesem Sinne auch die getroffenen Annahmen.
Vgl. Bauer, (1981), S. 265.
Blaug, (1994), S. 131.
Vgl. Meehan, (1982), S. 11.
Gegen diesen Einwand lassen sich zwei Aspekte anführen. Erstens bedarf jede reale Problemstellung eines bestimmten Grades an Abstraktion, denn es kann nicht Ziel einer Theorie sein, alle Aspekt eines Sachverhaltes zu durchleuchten, vgl. Suppe, (1977), S. 223. Zweitens konzentriert sich zumeist im Laufe der Zeit ein Teil der Forschung auf die Eliminierung unrealistischer Annahmen.
Blaug, (1994), S. 131.
Vgl. Popper, (1989), S. 59.
Vgl. Arnaszus, (1971), S. 260.
Vgl. Arnaszus, (1971), S. 261.
Vgl. Malinvaud, (1979), S. 591.
Zur Differenzierung verschiedener Rationalitätsbegriffe, vgl. z.B. Zundel, (1995), S. 24–41.
Vgl. Suppes, (1961), S. 607.
Vgl. Shubik, (1965), S. 39.
Unabhängig davon, ob man die Spieltheorie den reinen oder angewandten Formalwissenschaften oder den Forschungsdisziplinen im Rahmen der Natur-oder Sozialwissenschaften subsumiert, bleibt festzuhalten, daß die Spieltheorie keine metaphysischen Aussagen macht. Eine Anwendung auf metaphysische Fragestellungen findet sich bei BRAMS, der spieltheoretisch die Existenz von Gott nachzuweisen versucht, vgl. BRAMS, (1980; 1983).
Zur Unterscheidung zwischen (formal)logisch und faktisch determinierten Aussagen, vgl. CARNAP, (1960), S. 17–18. Zu weiteren Aussageformen, vgl. Chmielewicz, (1979), S. 90–97.
Eingängig formulierte dies auch Einstein: “Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit beziehen, sind sie nicht sicher und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit.” Zitiert nach Popper, (1989), S. 256.
Vgl. Kantorovich, (1993), S. 22, 25; Newton-Smith, (1991), S. 227
Im empirischen Wert als Gütekriterium spiegelt sich das von JAMES elaborierte Konzept des Pragmatismus wider, vgl. Storing, (1988), S. 567–569.
Zum Begriff der Operationalisierbarkeit, vgl. Andritzky, (1976), S. 23–25; Feuerharke, (1991), S. 9–10; Kroeber-Riel, (1974), S. 42.
Bei der Diskussion zur eindeutigen Operationalisierbarkeit von Begriffen verkörpert die exakte Definition der Begriffe zwar eine notwendige, nicht aber eine hinreichende Bedingung für deren eindeutige Operationalisierbarkeit.
Zum Operationalismus, vgl. Klüver, (1971).
Ähnlich Homburg/Giering, (1996), S. 5.
Diese Aussage soll aber nicht den Anschein erwecken, ein Aussagensystem gelte nur dann als Theorie, wenn sich alle Bestandteile und Konsequenzen beobachten lassen. Wie zum Beispiel die Quantentheorie oder die kinetische Gastheorie zeigen, kann eine Theorie durchaus Annahmen enthalten, die sich einer Überprüfung entziehen und trotzdem mit beobachtbaren Sachverhalten in Einklang stehen, vgl. Kneser, (1953), S. 669. Im Gegensatz dazu bedeutet für die Vertreter der Schule des Operationalismus die direkte Konfrontation einer Theorie mit Daten, daß alle Begriffe ‘beobachtbar’ sein müssen, also jeder Term in der Theorie einen empirischen Bezugspunkt besitzen muß, vgl. Bridgman, (1927), S. 6. Zur Kritik am Operationalismus, vgl. insbesondere Machlup, (1978), Kapitel 6, speziell S. 179–183; Hempel, (1970), S. 684 und Bergman, (1957), S. 58.
So gelten z.B. Tautologien als nicht überprüfbar, vgl. Hunt, (1991a), S. 108.
Zur methodologischen Begründung der Unterscheidung in Erklärung und Vorhersage, vgl. Radnitzky, (1980), S. 343.
Vgl. Stegmüller, (1976), S. 106.
Popper, (1989), S. 44.
Vgl. Maturananarela, (1990), S. 34.
Wie Duhem anmerkt, ist Einfachheit einer Theorie allerdings nicht mit Gewißheit gleichzusetzen, vgl. Duhem, (1914), S. 259.
Vgl. Bunge, (1963).
Nach Rapoport dominieren in der klassischen Spieltheorie Spiele mit vollständiger Information der Beteiligten, vgl. Rapoport, (1992), S. 75.
Vgl. Aumann, (1976; 1987).
Zu einem ähnlichen Schluß kommen auch Raub et al., (1992), S. 98.
Das von Simon geprägte Konzept der begrenzten Rationalität bildet das Kernstück seiner 1941 entwickelten ‘behavioral theory, vgl. dazu den Hinweis von Simon, (1947), auf S. XXIV und in der Fußnote auf S. 67; Simon, (1955), S. 100 oder auch der 60 Aufsätze umfassende Sammelband von Simon, (1982). Simons Theorie beschränkt rationalen Entscheidungsverhaltens von Individuen hat, trotz der formalen Ähnlichkeit, wenig mit der spieltheoretischen Analyse gemein. Unsicherheit resultiert hier nicht allein aus der strategischen Handlungsinterdependenz, sondern in erster Linie aus den beschränkten kognitiven Fähigkeiten der Individuen und der damit verbundenen Unkenntnis von Mitteln und Zielen. Den Zusammenhang zwischen dem Ansatz von Simon und dem von von Neumann/Morgenstern beschreibt Witt, (1995), S. 190–191. Mit dem Phänomen der begrenzten Rationalität setzt sich die Spieltheorie in jüngster Zeit verstärkt auseinander. Den Extremfall stellen evolutionäre Spiele dar, vgl. z.B. Frank, (1988); Güth/Ritzberger, (1993).
Vgl. Jacoby/Speller/Kohn, (1974), S. 63–64 und S. 67; Jacoby, (1977), S. 209; Jacoby/Szybillo/Busato-Schach (1977), S. 209; Raffée/Hefner/Schöler/ Grabicke/Jacoby, (1976), S. 96; Silberer, (1981), S. 42–43.
Vgl. Dahlman, (1979), S. 148; KAAS, (1990), S. 540–543; PICOT, (1982), S. 270; PICOT, (1991), S. 344; Williamson, (1973), S. 318;.
Diese recht strikten Annahmen versuchte Harsanyi durch die Aufhebung der Forderungen hinsichtlich der ex-ante Information zu lockern. Spielern sollte es möglich sein, mit einer subjektiven Wahrscheinlichkeit die Strategien und Nutzenwerte der anderen abzuschätzen, Harsanyi, (1967/68). Im Endeffekt verlagert dieser Ansatz allerdings nur die Problematik auf eine andere Ebene. Was auf der einen Seite zu realistischeren Bedingungen im Hinblick auf den Informationsstand führt, bringt auf der anderen Seite höhere Anforderungen an die Rechenkapazität des Entscheiders mit sich.
In den Wirtschaftswissenschaften spielt die Modellierung des infiniten Regress beim Spieler kaum eine Rolle. Basierend auf der Grundidee von Cournot oder Bertrand laufen die Spiele in zwei oder mehr Stufen ab, mit dem Nebeneffekt, daß sich auch die Operationalisierung und die empirische oder experimentelle Überprüfung leichter durchführen lassen.
Wenn die Strategiemenge nicht, wie beim Gefangenendilemma, aus diskreten Wahlmöglichkeiten, sondern aus frei variierbaren Parametern wie z.B. Preis oder Menge besteht, erhält man statt Payoff-Werten beziehungsweise Payoff-Matrizen entsprechende Funktionen, beispielsweise Gewinnfunktionen.
Was aber nicht bedeutet, Wesenszüge wie Altruismus oder Wettbewerbsorientierung blieben unberücksichtigt. Vielmehr lassen sich solche Tatbestände durch eine adäquate Modellierung in die Ergebnismenge einbeziehen.
Vgl. Rapoport, (1966), S. 28. Auf der Grundlage eines Axiomensystems, aus dem hervorgeht, daß die Individuen eine vollständige Ordnung ihrer Bedürfnisse besitzen und in der Lage sind, sich eine Kombination von mindestens zwei Bedürfnissen vorzustellen, machen von Neumann/Morgenstern den (Erwartungs-)Nutzen numerisch meßbar. Die Meßbarkeit folgt aus den Axiomen in strenger Weise. Der Beweis beruht im wesentlichen auf der Anwendung des sogenannten Dedekindschen Schnittes, vgl. Morgenstern, (1963), S. 80.
Vgl. Binmore, (1992b), S. 98. Swistak weist in diesem Zusammenhang auf folgenden Sachverhalt hin: “We indeed do not know the game if we do not know players’ utilities.”, (1992), S. 105.
Vgl. Borcherding, (1983) und die dort angeführte Literatur.
Zur Kritik an der verbalen Wirkungsmessung von Emotionen, vgl. Kroeber-Riel, (1992), S. 105.
Vgl. Sutton, (1991), S. 6.
Grundsätzlich gilt eine Konfrontation von Modellen zum Entscheidungsverhalten von Individuen oder Institutionen mit der Realität jedoch solange noch als intellektuelle Herausforderung für die Wissenschaft, bis es gelingt, die kognitiven Mechanismen, die zu einer Entscheidung führen, offenzulegen. Und selbst dann, wenn dieser Zugang zum menschlichen Denken möglich ist, besteht im Rahmen der empirischen Überprüfung immer noch das Problem der überwältigenden Komplexität dieser Mechanismen und deren adäquater Transformation in einen meßbaren Zusammenhang. Ähnliche Überlegungen zum Entscheidungsverhalten von gesellschaftlichen Institutionen und Unternehmen äußert Granovetter, (1985).
Vgl. Kadane/Larkey, (1983), S. 1375.
In diesem Sinne argumentiert auch RAPOPORT, wenn er behauptet, “In fact, any one who depicts Prisoners Dilemma or any other game-theoretic model as a description of the way the world ‘is’ is no game theorist.”, (1992), S. 79.
Vgl. Popper, (1989), S. 212ff.
Zur Unterscheidung zwischen der empirischen und der experimentellen Vorgehensweise fungieren normalerweise als Kriterien die Art und Weise, wie beziehungsweise wo die Erhebung der Daten stattfand oder inwieweit diese sich replizieren lassen. In der spieltheoretischen Forschung kommt diesem Klassifikationsmerkmal eine bedeutende Rolle zu. Demnach basieren empirische Arbeiten starker auf Tatsachen denn auf ausgefeilten Theorien und sind starker in den Kontext der Entdeckung eingebunden (Entdeckungszusammenhang). Spieltheoretische Experimente repräsentieren hingegen Tests zur Verfeinerung der Basisaussagen. Die experimentelle Forschung in der Spieltheorie dient also der Begründung der gewonnenen Erkenntnisse und läßt sich in Anlehnung an Kuhn als ‘normale Wissenschaft’ interpretieren (Begründungszusammenhang), vgl. dazu Binmore, (1987b), S. 258.
Die Überprüfung der spieltheoretischer Modelle bezeichnen viele Forscher als eines der vielversprechendsten Gebiete der empirischen Forschung, vgl. Sutton, (1991), S. 6 oder auch SCHARPF, (1991), S. 261.
Auf der Basis von spieltheoretischen Modellen sehen sich zum Beispiel auch Naturwissenschaftler in die Lage versetzt, Phänomene mit einer überraschenden Genauigkeit vorherzusagen. Eine Erörterung, wie und warum die Spieltheorie sich eignet, Auskunft darüber zu geben, auf welche Art und Weise sich z. B. Bienen und Spinnen oder sogar Bäume und Pflanzen mit ihrem Verhalten an die Umwelt anpassen, kann jedoch nicht Ziel dieser Arbeit sein. Vgl. dazu die frühen Arbeiten von Lewontin, (1961), der als erster die Spieltheorie auf Evolutionsvorgänge anwendete, sowie die Studien von Axelrod, (1984); Hammerstein, (1988); Hofbauer/Sigmund, (1984); Maynard Smith, (1982); Parker/Hammerstein, (1985) oder Selten, (1980). Als das wichtigste Ergebnis gilt, daß mit Hilfe der Theorie der dynamischen differentiellen Spiele heute die biologische Evolution in einem gänzlich anderen Licht erscheint. Was nicht heißt, Darwins Aussagen zur Evolution der Lebewesen wären nun plötzlich wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Vielmehr repräsentieren diese als eine nicht-kooperative Phase der Evolution nurmehr einen kleinen Teil derselben. Nach Axelrod besitzen Kooperationen eine weitaus größere Bedeutung in den Entwicklungsetappen der Lebewesen als die Darwinsche Phase.
Hingewiesen sei an dieser Stelle auf den Sachverhalt, daß sich der empirische Gehalt der Theorie aufgrund des formal logischen Charakters der Lösungskonzepte erst ermitteln läßt, wenn eine semantische Interpretation der zugrunde liegenden Prämissen gelingt.
Unberücksichtigt bleiben somit die Verhandlungsmodelle. Eine übersichtliche Zusammenfassung und Überprüfung dieser Modelle findet sich bei Corfman/Gupta, (1992), S. 92–105. Auch die Auktionsmodelle, denen die Wirtschaftswissenschaften in letzter Zeit verstärkte Beachtung schenken, finden keinen Eingang in die Analyse. Einen Einblick in die Modellierung von Auktionen gibt z.B. Gibbons, (1992) oder auch WILSON, (1992), S. 233–270. Eine gute Übersicht über Studien zu diesem Thema liefern ferner Engelbrecht-Wiggans, (1980), Mcafee/Mcmillan, (1987); Milgrom, (1989); Rothkopf, (1990) und Kagel, (1995). Als ein Exempel für empirische Studien in diesem Bereich gilt die Arbeit von Hendrik/Porter, (1988).
Einen Einblick verschaffen die Arbeiten von Holt, (1995); ROTH, (1991; 1995) und Smith, (1976).
Keinen Eingang in die Analyse finden empirische Studien, die auf Simulationen basieren.
Eine Übersicht über Modelle zu Preiskämpfen zwischen Firmen gibt z.B. SLADE, (1990), S. 524529 oder auch Staiger, (1992).
Vgl. Rotemberg/Saloner, (1986).
Vgl. Green/Porter, (1984); Porter, (1985).
Zum Begriff’Superspiel’, vgl. Tirole, (1995), S. 537–538.
Eine interessante Alternative dazu bietet der Ansatz von Slade, (1989; 1990).
Aus zwei Gründen besitzt die Studie von Domowitz et al. (1987) allerdings nur eine beschränkte Aussagekraft. Zum einen berücksichtigen die Autoren nur Preisreduktionen von 40% gegenüber dem Monopolpreis, zum anderen beruht die Arbeit auf jährlich erhobenen Daten. Preiskampfe lassen sich jedoch auch über einen weitaus kürzeren Zeitabschnitt führen.
Im Einklang mit den von Rotemberg/Saloner aufgestellten Prognosen stehen auch die empirischen Ergebnisse von Bresnahan, (1987).
Vgl. Raju/Srinivasan/Lal, (1990), S. 280–282. Ausgangspunkt dieses Modells ist der Ansatz von SHILONY, (1977). Die Autoren gehen jedoch nicht wie Shilony von zwei Marken mit gleicher Loyalität aus, sondern bilden den Wettbewerb zwischen einer (relativ) starken und einer schwächeren Marke ab.
Vgl. Raju/Srinivasan/Lal, (1990), S. 283–288.
Vgl. Raju/Srinivasan/Lal, (1990), S. 298–300.
Vgl. stellvertretend für viele Dixit/Norman, (1978).
Vgl. dazu den Überblick bei Moorthy, (1993).
Als exogene ‘sunk costs’ definiert Sutton die Kosten, die bei allen Wettbewerbern in gleicher Höhe anfallen und die exogen durch die zugrunde liegende Technologie determiniert werden. Er nennt als Beispiel Kosten, die durch den Bau oder Kauf einer Fabrik entstehen, vgl. Sutton, (1991), S. B. Dazu auch Wieandt, (1994), S. 1028.
Als endogene ‘sunk costs’ bezeichnet Sutton Kosten, die für Werbung und Forschung und Entwicklung anfallen. Diese Größen legen die Firmen endogen fest, um z.B. die Kaufbereitschaft des Konsumenten zu steuern, vgl. Sutton, (1992), S. 8. Endogene sunk costs beruhen im Gegensatz zu den exogenen auf strategischen Entscheidungen der Wettbewerber. Im allgemeinen Sprachgebrauch stehen sunk costs für irreversibel vordisponierte Kosten, “...die heute und in Zukunft nicht mehr beeinflußbar sind.” Vgl. Hummel, (1981), Sp. 972. Baumol/Panzar/Willig weisen auch auf die zeitliche Dimension der sunk costs hin, indem sie definieren: “Sunk costs, ..., are costs, that (in some short or intermediate run) cannot be eliminated, even by total cessation of production. As such, once commited, sunk costs are no longer a portion of the opportunity cost of production.” Vgl. Baumol/Panzar/Willig, (1988), S. 280. Einen Überblick über die Relevanz des Konzeptes der sunk costs für die Theorie und Praxis erarbeitet Wieandt, (1994).
Im Deutschen verwendet man normalerweise den Begriff ‘versunkene Kosten’, vgl. Hummel, (1981), Sp. 972. Bei BRAULKE findet sich auch der Begriff ‘versenkte Kosten’, vgl. Braulke, (1983).
Vgl. Sutton, (1991), S. 33.
Vgl. Sutton, (1991), S. 60–64
Es handelt sich um eine internationale Studie mit Daten aus sechs Ländern.
Sutton unternimmt in seiner Studie also nicht den Versuch zu erklären, warum Werbung funktioniert. Eine Diskussion über die Aufgabe der Werbung als ‘Werbung-zur-Überzeugung’ versus ‘Werbung-als-Information’ findet nicht statt, vgl. dazu z.B. Ferugson/Ferguson, (1988), S. 71174 oder Connor et al., (1985), insbesondere S. 295.
Vgl. Sutton, (1992), S. 113.
Vgl. Mcguire/Staelin, (1982), S. 162–166.
Vgl. Coughlan, (1985), S. 112–116.
Vgl. Coughlan, (1985), S. 117–121.
Vgl. Coughlan, (1985), S. 121–125
Vgl. z.B. die Arbeiten zum Wettbewerb zwischen einzelnen Produkten von Bonanno, (1986); Carpenter, (1989); Economides, (1986); Moorthy, (1985); Neven, (1986); Snaked/Sutton, (1982); Vandenbosch/Weinberg, (1992) beziehungsweise die Studien von Brander/Eaton, (1984); Moorthy, (1987); Klemperer, (1992) zum Wettbewerb zwischen Produktlinien.
Dem Ansatz von Choi/Desarbo/Harker, (1992) liegen die theoretischen Uberlegungen von Choi/Desarbo/Harker, (1990) zur kurzfristigen Umpositionierung von Produkten durch preispolitische Maßnahmen und Gabay/Moulin, (1980) zur Stabilität von NASH-Gleichgewichten in nicht-kooperativen Spielen zugrunde.
Vgl. Choi/Desarbo/Harker, (1992), S. 79.
Vgl. Choi/Desarbo/Harker, (1992), S. 84.
Was aber nicht heißt, daß die Spieler immer gegen den gleichen Gegner spielten. Eine solche Situation gilt es, in einem sogenannten Superspiel zu modellieren.
Vgl. Binmore, (1992b), S. 51.
Vgl. Saloner, (1991), S. 133.
Vgl. Harsanyi, (1967/1968).
Vgl. zu diesem Themenbereich den Übersichtsartikel von Hines, (1987) und van Damme, (1994).
Vgl. Schneider, (1993), S. 165.
Die Begriffe ‘Informationsgehalt’ und ’empirischer Gehalt’ finden in der Literatur als Synonyme Verwendung, vgl. Chmielewicz, (1979), S. 128.
Vgl. Opp, (1976), S. 255.
Vgl. Opp, (1976), S. 255–256 und S. 118–119; Chmielewicz, (1979), S. 123–129.
Der Ausdruck Falsifikation beschreibt hierbei einen logischen Begriff, der nichts mit dem Vorliegen adäquater Priifinethoden zu tun hat, vgl. MÖNCH, (1972), S. 317–332.
Vgl. Kieser/Kubicek, (1978), S. 26; OPP, (1976), S. 264.
Vgl. Petri, (1976), S. 54–62.
Vgl. Albert, (1976a), Sp. 4679.
Obwohl manche Forscher die Aussagen der Spieltheorie normativ und präskriptiv interpretieren, stehen hier das Ausmaß und die Güte positivistischer Wenn-Dann-Sätze im Mittelpunkt des Interesses. Zum normativen Charakter der Aussagen der Spieltheorie, vgl. z.B. Luce/Raiffa, (1957), S. 63; Lucas, (1972), S. 3; Morgenstern, (1972), S. 711; Binmore, (1990), S. 35.
Vgl. Opp, (1972), S. 259–260.
Im Gegensatz dazu Friedman, (1953), S. 14–16.
Vgl. Schneider, (1993), S. 184.
Über irrationale Verhaltensweisen berichten z.B. Frey/Eichenberger, (1989); Kahneman/ Tversky, (1982; 1984); Slovic/Fischoff/Lichtenstein, (1977); Tversky/Kahneman, (1979); Thaler, (1985). Einen guten Überblick über den Stand der Forschung gibt Machina, (1987).
Vgl. Schneider, (1993), S. 185.
Stellvertretend für viele, vgl. Fritz/Förster/Raffée/Silberer, (1985), S. 379–392 oder Welge/Al-Laham, (1997), S. 794.
Vgl. Holler/Illing, (1993), S. 46–48 und S. 116–119.
Die Präzision spieltheoretischer Begriffe interessierte in Kapitel 2.2.3.
Jedoch besteht auch die Möglichkeit, Kann-Aussagen zu generieren, vgl. Dasgupta, (1989), S. 622. Insbesondere aus dem Blickwinkel des strategischen Marketing besitzen Aussagen dieser Art einen gewissen Reiz. So hat z.B. Kirsch darauf hingewiesen, daß es wesentlich ein ‘Denken in möglichen Welten’ ist, das die Logik des strategischen Argumentierens ausmacht, vgl. Kirsch, (1990), S. 429.
Unter einer exakten Definition sei hierbei jene verstanden, die den zu klärenden Ausdruck so beschreibt, daß keine Zweifel darüber bestehen, ob sich andere exakt definierte Begriffe dem betrachteten zurechnen lassen, vgl. Kieser/Kubicek, (1978), S. 26; OPP, (1976), S. 217.
Vgl. Kieser/Kubicek, (1978), S. 27.
Vgl. Kapitel 2.2.4.
Nach Hondrich, (1976), S. 33 läßt sich dieses von Holzkamp, (1972), S. 43 in die Diskussion eingebrachte Beurteilungskriterium aus dem von POPPER proklamierten Kriterium der Einfachheit ableiten.
Die ersten wirtschaftswissenschaftliche Studien, die auf spieltheoretische Modellen basieren, kommen von AUMANN, (1966); Bennion, (1956); Davis/Whinston, (1962); Debreu/Scarf, (1963); Faxen, (1957); Fellner, (1949); HOGGATT, (1959); Mayberry/Nash/Shubik, (1953); Neisser, (1957); Shubik, (1955; 1957; 1959a; 1959b); Shubik/Thompson, (1959); Siegel/Fouraker, (1960).
Vgl. Bernard, (1954; 1958); Kneser, (1953); Koch, (1955).
Vgl. Schelling, (1960); BRAMS, (1975)
Vgl. Thibaut/Kelley, (1959).
Vgl. Harsanyi, (1962a; 1962b); Rapoport, (1970a), S. 234–237; Shapley/Shubik, (1965).
Vgl. Menges, (1969), S. 230–239; Müller, (1973), S. 107–113.
Vgl. Bird/Kortanek, (1974).
Vgl. Fach, (1974).
Vgl. Gold, (1970).
Vgl. Ellsberg, (1965); Haywood, (1954); Howard, (1970), S. 207–229; Klaus, (1968), S. 242–253.
Vgl. Reich, (1971).
Die Notwendigkeit eines quantitativen Ansatzes zur Analyse interaktiver Entscheidungen erkannten bereits Leibniz und Huygens, vgl. Lucas, (1994), S. 264.
Vgl. Nicholson, (1973), S. 73; Rapoport, (1969), S. 130–148.
Vgl. Blackwell/Girshick, (1950).
Vgl. Shubik, (1956).
So betrachten EIGEN/Schuster die Entstehung des Universums als kosmische (physikalisch-chemische) Evolution mit Hilfe eines Spielmodells, vgl. Eigen/Schuster, (1979). Dazu auch Leinfellner, (1987), S. 196–199.
Vgl. Braithwaite, (1955); ARNAZUS, (1971).
Vgl. Anderlini, (1990); BRAMS, (1980; 1983).
Vgl. Gillman, (1950), S. 542.
Auskunft über den Stellenwert des Aufsatzes von Burger (1954) für die spieltheoretische Forschung gibt die Stellungnahme von FELS, (1954), S. 54–55.
Vgl. Shubik, (1955), insbesondere S. 47–48.
Vgl. Charnes/Cooper, (1954).
Vgl. Friedman, (1958).
Vgl. Mills, (1961).
Vgl. Friedman, (1961).
Vgl. Shakun, (1965).
Schwartz, (1965), S. 492.
Vgl. Charvat/Whitman, (1966), S. 285–288.
Vgl. Eliashberg/Chatterjee, (1985).
Vgl. Lucas, (1994).
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Huber, F. (1999). Eine wissenschaftstheoretische Evaluation der Spieltheorie. In: Spieltheorie und Marketing. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 249. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97839-4_6
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