Zusammenfassung
Zur strukturierten Prüfung der ausgewählten Ansätze bietet sich eine dogmenhistorische Vorgehensweise an, da die meisten Konzepte auf den Ergebnissen zeitlich vorangehenden Erkenntnisepochen aufbauen. Dieses Ordnungsprinzip zugrunde gelegt, bildet die klassische Wettbewerbstheorie den Ausgangspunkt der Analyse. Stark geprägt wurde dieser Ansatz von ADAM SMITH, dessen Name fast schon als Synonym für die klassische Schule steht und dessen Aussagen bis heute Gültigkeit besitzen. Ein Grund, weshalb eine Vielzahl von Ökonomen seine Ansichten über Jahrhunderte hinweg immer wieder kontrovers diskutierte, lag darin, daß er sich als einer der ersten intensiv mit der Entstehung von Branchen und dem Phänomen des Wettbewerbs auseinandersetzte38. Den Grundstock für sein Gedankengebäude bildeten die Überlegungen zur Bewältigung von Schwankungen der Marktpreise um natürliche Preise und zur Dynamik des Wettbewerbs39 als Reaktion auf Nachfrageveränderungen40. Als treibende Kraft dynamischer Marktprozesse identifiziert SMITH den wettbewerbsbedingten Zwang zur Effizienzsteigerung41. Die Notwendigkeit zum effizienteren Einsatz vorhandener Ressourcen führt nach seiner Auffassung zu langfristig tendenziell sinkenden Preisen.
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Literatur
Höhe und Struktur der Nachfrage sah SMITH als exogene Größe an, vgl. BAYON, (1997), S. 14; MANTZAVINOS, (1994), S. 18.
Vgl. BAYON, (1997), S. 14; OTT/WINKEL, (1985), S. 36ff.; SCHNEIDER, (1993), S. 235–237.
Auf die statische Analyse des Wettbewerbs durch die Chicago School weisen HOPPMANN, (1956) sowie HEUSS, (1983), S. 64–65. hin. Ähnlich OTT, (1983), S. 59. Im Gegensatz dazu SCHMIDT/RITTALER, (1986), S. 11.
Unterstützung erhalten die Vertreter der Chicago-School in diesem Punkt durch die Repräsentanten des contestable markets-Ansatzes, den einige Ökonomen als eigene Wettbewerbstheorie bezeichnen, vgl. BAUMOL, (1982).
Vgl. MANTZAVINOS, (1994), S. 32. Im Gegensatz dazu TOLKSDORF, (1980), S. 790.
Gemeinhin bezeichnet die der Harvard Tradition subsumierte Industrial Organization-Forschung (Industrieökonomik) ein vorwiegend empirisch orientiertes Forschungsprogramm. TIROLE, (1995), S. 4.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen in diesem Kontext die Arbeiten von PORTER (1995; 1996), der sicherlich wesentlich dazu beitrug, daß ein stärkerer Konkurrenzbezug Eingang ins Marketing gefunden hat.
Vgl. WILLIAMSON, (1985), S. 18; RICHTER/BINDSEIL, (1995), S. 133.
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© 1999 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, und Deutscher Universitäts-Verlag GmbH, Wiesbaden
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Huber, F. (1999). Die Relevanz ausgewählter wettbewerbstheoretischer Ansätze für das Marketing. In: Spieltheorie und Marketing. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 249. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97839-4_2
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