Zusammenfassung
Wie einführend behandelt, lag die ursprüngliche Zielsetzung in einer Wiederaufnahme der Forschungsergebnisse von OELSCHLÄGER und ihrer erneuten Konfrontation mit der Realität. Dieses methodische Vorgehen, in dem das Ziel der „Rekonstruktion oder Wiederholung einer bereits durchgeführten Untersuchung1“ verfolgt wird, wird als Replikation bezeichnet. Replikationsstudien sind unerläßlich, da nur so der Kenntnisstand einer Wissenschaft gefestigt und erweitert werden kann. Vor allem dann ist die Bestätigung von Forschungsergebnissen konstruktiv, ja sogar notwendig, wenn Untersuchungen zu unerwarteten, mit dem bisherigen Kenntnisstand nur schwer zu vereinbarenden Ergebnissen gekommen sind2. Genau dieser Fall liegt bei der Untersuchung OELSCHLÄGERs vor, in der sich der Autor, wie bereits diskutiert wurde, erstmalig realtheoretisch mit der Einbindung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse in Forschungsansätze der Finanzwirtschaft auseinandersetzte und in der er einen hohen Erklärungsgehalt der aus sozialwissenschaftlichen Ansätzen abgeleiteten Bestimmungsfaktoren des Finanzierungsverhaltens, wie z.B. der Persönlichkeitsmerkmale der Entscheider, belegte.
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Literatur
Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984), S. 13.
Vgl. Gachowetz, H., Feldforschung (1993), S. 254.
Vgl. Reinecker, H., Einzelfallanalyse (1993), S. 278f. und die dort angegebenen Quellen.
Vgl. Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984), S. 13.
Vgl. z. B. Gachowetz, H., Feldforschung (1993), S. 254.
Vgl. Witte, E., Entscheidungsverläufe, (1968), S. 590;
Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984), S. 136f.;
Heidenreich, K., Grundbegriffe (1993), S. 354ff.;
Heidenreich, K., Tests (1993) S. 396ff.;
Lienert, G.A., Testaufbau (1994), S. 14ff.;
Schnell, R. u. a., Methoden (1993), S. 156ff.
Vgl. Böhler, H., Marktforschung (1992), S. 84ff.
Grundsätzlich kann jede Untersuchungsanordnung, die der Überprüfung von Hypothesen dient, unabhängig von der Art der Datenerhebung, als Experiment bezeichnet werden. [Vgl. Schnell, R., u. a., Methoden (1992), S. 224] Im hier verwendeten Zusammenhang werden hierunter jedoch Forschungsanordnungen erfaßt, bei denen „eine oder mehrere unabhängige Variable(n) durch den Experimentator bei gleichzeitiger Kontrolle aller anderen Einflußfaktoren variiert werden, um die Wirkung der unabhängigen auf die abhängige Variable(n) messen zu können“[Böhler, H., Marktforschung (1992), S. 33]. Weiterhin quasi-experimentelle und experimentelle Forschungsdesigns unterschieden werden. Eine besondere Klasse stellen dabei Labor- oder Feldexperimente dar, bei denen der Experimentator ein künstliches Umfeld schafft, in dem das Experiment durchgeführt wird. Für unsere Untersuchung boten sich lediglich die zuletzt genannten Forschungsdesigns an.
Vgl. die Ausführungen bei der synoptischen Erfassung vorliegender Forschungsergebnisse in Kapitel B.111., S. 42ff.
Als mögliche Datenbasis kämen (1) Bilanz- und Gewinn- und Verlustrechnungsdaten sowie (2) Kreditanträge oder Unterlagen zur Bonitätsbeurteilung in Frage. Die erstgenannten Dokumente beinhalten weder Daten über organisationsspezifische Bestimmungsfaktoren noch über die Merkmale der Persönlichkeit der Entscheider. Bei den weiterhin genannten Dokumenten ist selbst bei Vorliegen der relevanten Daten eine Verzerrung durch den Einfluß des Beobachters -in diesem Fall der Firmenkundenbetreuer — nicht auszuschließen.
Arnold, W., Finanzierungsziele (1989), S. 99. Vgl. auch die dort angegebenen Quellen.
Nicht selten werden in empirischen Untersuchungen bei schriftlicher Befragung Rücklaufquoten von unter 10% angegeben. Diese lassen sich zwar durch Vorankündigung der Befragung bzw. Nachfassen erhöhen, die Folge ist jedoch, daß der Kostenvorteil der Befragungsform zumindest zum Teil aufgebraucht wird, und daß möglicherweise eine erhebliche zeitliche Verzögerung in Kauf genommen werden muß. Vgl. Atteslander, P., Kopp, M., Befragung (1993), S. 170ff.
Vgl. Atteslander, P., Kopp, M., Befragung (1993), S. 171.
Vgl. Scheuch, E.K., Interview (1973), S. 117ff.
Vgl. Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984), S. 165ff.;
Böhler, H., Marktforschung (1992), S. 77.
Zu den Vorteilen und Nachteilen von Telefoninterviews vgl. u. a.: Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984), S. 169f.;
Böhler, H., Marktforschung (1992), S. 83ff.;
Atteslander, P., Kopp, M., Befragung (1993), S. 172;
Schnell, R., Methoden (1992), S. 373ff. und 387ff.;
Lienert, G.A., Testaufbau (1994), S. 176ff.
Schnell, R. u. a., Methoden (1992), S. 379.
Vgl. Anhang, S. 358ff. und die Ausführungen zum Ablaufplan des Fragebogens und zur Fragenkonstruktion im Materialband, der im BfM (Betriebswirtschaftliches Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft, Bayreuth) zur Einsicht hinterlegt ist, S. 1 bis 5.
Die Interviewer waren größtenteils Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge oder konnten eine kaufmännische Ausbildung, i. d. R. im Finanzbereich, vorweisen.
Vgl. Materialband, S. 4.
Vgl. Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984), S. 277;
Härtung, J. u. a., Statistik (1989), S. 271ff.
Vgl. Härtung, J. u. a., Statistik (1989), S. 278; ]
Schnell, R. u. a., Methoden (1992), S. 295f. Das gewählte Auswahlverfahren entspricht damit dem Vorgehen von OELSCHLÄGER, der die so bestimmte Stichprobe als disproportionales Untersuchungssample bezeichnet. Vgl.
Oelschläger, K., Finanzierungsverhalten (1971), S. 177.
In den alten Bundesländern konnten dabei aufgrund verbundpolitischer Konventionen des beteiligten Kreditinstitutes nur Unternehmen aus den norddeutschen Bundesländern (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen) und Bayern befragt werden. Da keine begründete Vermutung besteht, daß sich das Finanzierungsverhalten zwischen diesen Bundesländern und den übrigen alten Bundesländern unterscheidet, wird bei der Präsentation der Untersuchungsergebnisse keine Einschränkung des Aussagegehalts durch die Eingrenzung auf diese Bundesländer vorgenommen.
In den Handbüchern der Großunternehmen und mittelständischer Unternehmen werden über 65000 deutsche Unternehmen erfaßt. Damit wird die Grundgesamtheit in diesen Verzeichnissen hinreichend präzise repräsentiert. Vgl. Verlag Hoppenstedt, Handbuch I und II (1995).
Vgl. zur Zusammensetzung der Teilstichproben westdeutscher und ostdeutscher Unternehmen Materialband, Tabelle 1D und 2D, S. 36f.
Vgl. zum Vorgehen bei der Berechnung der Gewichtungskoeffizienten und zu den Problemen, die hierbei zu berücksichtigen sind, Materialband, S. 38f. und Tabellen 3D bis 5D.
Als Messen wird allgemein die Zuordnung von Zahlen zu Objekten gemäß festgelegter Regeln bezeichnet. Die Meßwerte müssen zueinander Beziehungen aufweisen, die den Beziehungen der gemessenen Objekte entsprechen. Vgl. Backhaus, K. u. a., Analysemethoden (1994), S. IXff.
Dabei wurde die Codierung 1 vergeben, falls die nominale Merkmalsausprägung zutraf, falls die Merkmalsausprägung nicht zutraf, wurde die Codierung 0 vergeben. Vgl. Bühl, A., Zöfel, P., SPSS (1995), S. 320.
Vgl. Backhaus, K. u. a., Analysemethoden (1994), S. XVIff.
Für ausführliche Erläuterungen der jeweiligen Tests und der bei der Anwendung der Tests zu erfüllenden Voraussetzungen wird auf Backhaus, K., u. a., Analysemethoden (1994);
Härtung, J., u. a., Statistik (1989);
Schnell, R. u. a., Methoden (1992);
Bühl, A., Zöfel, P., SPSS (1995);
Bortz, J., Bongers, D., Forschung (1984);
Lienert, G. A., Testaufbau (1994) und
Lienert, G. A., Methoden (1973) verwiesen.
Ein Beispiel für eine derartige Hypothese wäre eine vermutete Abhängigkeit des Einsatzes von Krediten von der Betriebsgröße. Die abhängige Variable ‘Nutzung von Krediten (F137)’ ist hierbei dichotom, die unabhängige Variable intervallskaliert. Besteht eine Wirkungsvermutung in der Richtung, daß mit steigender Betriebsgöße der Einsatz von Krediten häufiger vorkommen wird, so wird sich der prozentuale Anteil von Unternehmen, die Kredite einsetzten mit zunehmender Betriebsgröße erhöhen, mithin die Mittelwerte der dichotomen abhängigen Variable steigen. Die Beobachtungswerte, die entweder 0 oder 1 betragen, können jedoch, auch wenn tatsächlich ein linearer Anstieg der Mittelwerte vorliegt, nicht auf der Regressionsgerade liegen. Dadurch kann der Koeffizient einen maximalen Wert von ±0,7 annehmen.
Vgl. Bühl, A., Zöfel, P., SPSS (1995).
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Geiseler, C. (1999). Zur Konzeption Einer Empirischen Untersuchung des Finanzierungsverhaltens Kleiner und Mittlerer Unternehmen. In: Das Finanzierungsverhalten kleiner und mittlerer Unternehmen. Schriftenreihe des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft e.V. an der Universität Bayreuth (BF/M-Bayreuth). Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97767-0_4
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