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Logistikentwicklung als Dynamischer Bezugspunkt des Ökologieorientierten Logistikmanagements

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Ökologieorientiertes Logistikmanagement
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Zusammenfassung

Die Qualifizierung, d.h. die situationsgerechte Gestaltung der Veränderung logistischer Strukturen im Zeitablauf ist der Gegenstand der Logistikentwicklung. Sie ist als ein integrierter Bestandteil der Unternehmensentwicklung zu verstehen und kommt letztenendes in der Fitness der Logistik zum Ausdruck, insbesondere in dem Aufbau und der Pflege von Erfolgspotentialen.1

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Literatur

  1. Vgl. hierzu sowie zu den folgenden Ausführungen zur Entwicklung bzw. Logistikentwicklung vor allem Bleicher, 1992, S. 333–337, Göpfert, Wehberg, 1996 b, und Wehberg, 1994, S. 113 f. Eine tief-gehende Untersuchung des Entwicklungsbegriffs bietet Strasser, 1991, S. 211 ff. Die hohe Bedeutung der Logistikentwicklung für die Unternehmensentwicklung - und umgekehrt - betonen bspw. auch Copacino, 1992, S. 72, und Ihde, 1991, S. 188. Einen geeigneten Bezugsrahmen für die Logistik, der verspräche, den Anforderungen einer veränderungsspezialisierten Sichtweise gerecht zu werden, bieten sie jedoch nicht an. Vgl. zum Begriff der Fitness Punkt 2.3 des zweiten Teils.

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  2. Vgl. auch Kirsch et al., 1979, S. 340, die ähnlich eine induktiv und deduktiv orientierte Evolution bzw. Entwicklung unterscheiden.

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  3. Vgl. zur Koevolution z.B. Sabathil, 1993, S. 56, sowie die Ausführungen des zweiten Kapitels dieses Teils.

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  4. Vgl. ähnlich Kirsch et al., 1979, S. 52 f, 338 ff, die eine derartige konzeptionelle Gesamtsicht in eine enge Beziehung mit der »geplanten Evolution» (vgl. Rosove, 1967) stellen.

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  5. Vgl. allgemein Kirsch et al., 1979, S. 358 f, sowie zum Kontext-Begriff Punkt 2.2.2.1, Teil 3. Die Bedeutung der Fähigkeit zur Fundamentalkritik ergibt sich vor allem aus der Tatsache, daß mit bestimmten Kontexten tendenziell auch nur bestimmte Muster wahrgenommen werden.

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  6. Vgl. zu den im folgenden beschriebenen dimensionsspezifischen Entwicklungspfaden der Logistik Wehberg, 1994, S. 114 ff. Vgl. zu den Dimensionen der Logistik auch das zweite Kapitel, Teil 2.

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  7. Der Begriff Schadenpotential beschreibt eine im Umfeld oder bzw. und im Unternehmen selbst vorhandene Konstellation, die zum Nachteil des Unternehmens respektive seiner Bezugsgruppen gereichen kann (vgl. hierzu die Definition zum Nutzenpotential bei Pümpin, 1989, S. 47). Der Begriff des Schadenpotentials soll hier jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß es tatsächlich die betroffene Unternehmung ist, welche die natürliche Umwelt schädigt.

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  8. Vgl. hierzu Art. 76 bis 78 und Art. 82 des Grundgesetzes sowie Hesse, 1993 c, S. 208 ff.

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  9. Vgl. zur Zunahme umweltrechtlicher Vorschriften Heck, 1992, S. 199, und Punkt 2.3.1.2, Teil 3.

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  10. Vgl. zum S-Kurven-Konzept und den daraus erwachsenden phasenspezifischen Aufgabentypen Backhaus, 1990, S. 143 f, Bleicher, 1990, S. 193 ff, Krubasik, 1988, S. 446, Pfohl, 1991, S. 17 f, Wehberg, 1994, S. 123 f. Vereinfachend wird im folgenden nicht zwischen dem Reifegrad einer Technologie und deren Diffusion unterschieden. Dies, weil die höhere Diffusion von Technologien aufgrund des dann breiteren Anwendungskreises regelmäßig auch zu deren Reifung beiträgt. Gomez, Müller-Stevens, 1994, S. 138 ff, modellieren ein ähnliches S-Kurven-Konzept, das sie allerdings nicht auf die technologieinduzierte Entwicklung beschränken.

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  11. Vgl. zum Begriff des Nutzenpotentials Pümpin, 1989, S. 47. Demnach kann das Nutzenpotential als eine am Markt oder bzw. und im Unternehmen selbst vorhandene Konstellation bezeichnet werden, die durch Aktivitäten des Unternehmens zum Vorteil seiner Bezugsgruppen erschlossen werden kann.

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  12. Vgl. zu diesem und dem folgenden Absatz allgemein Chidley, 1976, S. 65 ff, Schiemenz, 1982, S. 141 f, Zahn, 1979, S. 131 ff.

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  13. Vgl. im folgenden neben den Ausführungen von Bleicher, 1991, S. 332 ff, und Pümpin, Prange, 1991, S. 83 ff, auch Göpfert, Wehberg, 1996 b, sowie Wehberg, 1994, S. 116 ff.

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  14. Eine verfeinerte Einteilung von Pionierunternehmen in z.B. technologie-, markt-, regulierungs-und potentialorientierte Unternehmen bieten Pümpin, Prange, 1991, S. 85 ff.

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  15. Vgl. zur Profilierung von Ressourcenstrategien der Logistik zwischen nutzungsoffener Ressourcenvorhaltung und deterministischer -zuordnung Wehberg, 1994, S. 105 f.

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  16. Vor allem mit dem Begriff der “Populationsperspektive” (Semmel, 1984) kommt zum Ausdruck, daß der hier vorgestellte Ansatz ein Cluster von Wissenschaftlern repräsentiert, die sich in ihren Arbeiten inhaltlich sehr nahe an der ursprünglich von Hannan, Freeman, 1977, geprägten Konzeption der Population Ecology bewegen.

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  17. Die Evolutionsbiologie beschäftigt sich im Gegensatz zu der Entwicklungs-und Funktionsbiologie eher mit dem langfristigen Wandel biologischer Systeme über mehrere Generationen hinweg (Waddington, 1957, S. 6 f).

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  18. Vgl. Semmel, 1984, S. 152 f. Bereits im Punkt 2.2 des ersten Teils wurde darauf hingewiesen, daß die Ökologie bzw. Biologie quasi ein Paradebeispiel par excelence für die Handhabung komplexer Phänomene darstellt. Zu der moralischen Verfälschung evolutionstheoretischer Aussagen vgl. auch die Kritik zum Sozialdarwinismus unter Punkt 1.4, Teil 2.

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  19. Vgl. hierzu und im folgenden z.B. Semmel, 1984, S. 153 ff. Vgl. zu dem Folgenden insb. auch das Glossar bei McKelvey, 1982, S. 453 ff.

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  20. Vgl. hierzu Hannan, Freeman, 1977, S. 939: “It is quiete commonly held, as in the theory of the firm, that organizational decision makers optimize profit over sets of organizational actions. From a population ecology perspective, it is the environment wich optimizes”.

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  21. Allerdings teilen diese Meinung nicht alle Arbeiten zur Populationsökologie, weshalb Semmel, 1984, S. 196 ff, auch von zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Entwicklungsphasen dieses Ansatzes spricht.

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  22. Vgl. Aldrich, 1979, S. 33 ff, Hannan, Freeman, 1977, S. 940 ff, Kaufman, 1975, S. 133 ff, McKelvey, 1982, S. 228 ff, McKelvey, Aldrich, 1983, S. 113 ff.

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  23. Vgl. Aldrich, 1979, S. 35 ff, McKelvey, 1982, S. 240 ff. Vor dem Hintergrund der These von der strukturellen Trägheit von Organisationen (vgl. Stinchcombe, 1965, S. 153 ff) steht die Variation durch Neugründungen insofern im Widerspruch zu dem Variationstreiber Lernen, als bestimmte interne (Investitionen, Bürokratisierung u.a.) und externe Trägheitsmomente von Organisationen (Marktzutrittsbarrieren etc.) einer absichtsvollen Variation in bestehenden Organisationen entgegenstehen. Zum Lernen allgemein vgl. Punkt 3.2.3.1, Teil 3. Stellenweise wird anstatt von Variation ähnlich auch von Mutation und Rekombination gesprochen, so z.B. bei Schnabl, 1990, S. 225 f.

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  24. Vgl. Aldrich, Pfeffer, 1976, S. 95, Hannan, Freeman, 1977, S. 939 ff, Kaufman, 1975, S. 141 ff, Mc- Kelvey, l982, S. 228 ff, McKelvey, Aldrich, 1983, S. 123.

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  25. Vgl. Aldrich, 1979, S. 111, der schreibt: “Survivors need only be the better fit, not the very best or ideal form for the given environment”. Vgl. ferner McKelvey, 1982, S. 132, 230, 247.

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  26. Vgl. McKelvey, 1982, S. 236 ff, der darauf hinweist, daß sich an dieser Stelle der Populationsökologie darwinistische und lamarckistische Aspekte der Evolutionstheorie miteinander vermischen. Vgl. ferner McKelvey, 1980, S. 179 f, McKelvey, Aldrich, 1983, S. 114 f. Konkrete Ansatzpunkte für die Bewahrung von Geno-bzw. Phänotypen stellen vor allem die Institutionalsierung und die Herausbildung bürokratischer Routinen dar (Aldrich, 1979, S. 30).

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  27. Vgl. zur Attraktivität der Logistik Weber, Kummer, 1994, S. 134, sowie speziell der ökologieorientierten Logistik Punkt 1.2, Teil 1, Punkt 2.3.2.3, Teil 3, und die Randbemerkungen unter Punkt 3.2.2.3, Teil 3.

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  28. Vgl. in ähnlichem Zusammenhang auch Schnabl, 1990, S. 223 f, der hinsichtlich der Häufigkeitsverschiebungen im Genpool eine stabilisierende, transformierende und disruptive Entwicklung unterscheidet.

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  29. Vgl. zu den allogenen Kräften von Organisationen McKelvey, 1982, S. 453, der allogene Theorien definiert als “Theories that attribute organizational form to exogenous causes.” Dabei ist der hier verwendete Begriff exogen allerdings nicht mit dem der exogenen Variablen des Logistikmanagements, wie sie im fünften Kapitel, Teil 3, definiert werden, vergleichbar, insoweit, als auf letztere zumindest indirekt Einfluß durch das Management genommen werden kann. Im Sinne der Populationsökologie sind die allogenen Kräfte der Umwelt demgegenüber nicht beeinflußbar.

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  30. Vgl. zur Spezialisierung und Generalisierung z.B. Sabathil, 1993, S. 51 ff, der diese beiden Grundausrichtungen aus der Perspektive der Biologie erläutert.

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  31. Oder wie Hannan, Freeman, 1977, S. 953, es formulieren: “It is apparently better under such conditions to adopt a specialized structure an Tide ouf the adverse environments.”

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  32. Unter generalisierten Strukturen sind in diesem speziellen Zusammenhang polymorphe Organisationsformen zu verstehen, die ihre generalisierte Anlage aus den Kombinationsmöglichkeiten mehrerer spezialsierter Untereinheiten erbringen (vgl. Semmel, 1984, S. 186).

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  33. Vgl. in diesem Zusammenhang Brittain, Freeman, 1980, S. 311 ff, die unter Einbeziehung der Populationsdichte als Determinante des Selektionsdrucks sogenannte r-und K-Strategien unterscheiden. Im Zuge von r-Strategien setzt die Population innerhalb einer wenig besiedelten Makro-Nische auf die rasche, risikoreiche Expansion. Demgegenüber kennzeichnen K-Strategien eine eher stabilisierende, risikoarme Gangart innerhalb dicht besiedelter Nischen. Aufbauend auf den Überlegungen von Hannan, Freeman, 1977, S. 946 ff, lassen sich nun hinsichtlich der Wechselwirkungen zwischen Nische und Population differenziertere Aussagen treffen. Vgl. vertiefend Semmel, 1984, S. 186 ff, insbesondere die dortige Abbildung 11.

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  34. Auf die in populationsökologischen Arbeiten aus der Biologie z.T. übernommene Differenzierung zwischen den Begriffen einer mittelfristigen Entwicklung individueller Systeme (Ontogenese der Entwicklungsbiologie) und der langfristigen Evolution einer Population (Phylogenese der Evolutionsbiologie) wurde im Rahmen des obigen Integrationsversuchs allerdings vereinfachenderweise verzichtet. Vgl. zu dieser Unterscheidung Waddington, 1957, S. 6 f.

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  35. In diesem Zusammenhang mutet der (implizite) Hinweis der Populationsökologie, daß zufällige bzw. ungeplante Logistikvariationen nunmehr geplant werden sollen, weil sie die Anpassungsfähigkeit einer Population besonders begünstigen, zunächst paradox an. Dieses Paradoxon löst sich jedoch auf, wenn man erkennt, daß lediglich entsprechende Rahmenbedingungen für ungeplante Variationen im Logistikmanagement geschaffen werden sollen. So bieten z.B. selbstorganisierende Strukturen (vgl. Punkt 2.3 dieses Kapitels) eine entsprechende Verhaltensvielfalt für derartige Variationen.

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  36. “The advantage of the asymptotic model is that organizational scientists need not reject autogenic forces in order to pursue systematics and evolutionary theory of how different kinds of organizations came into being. […] They do not have to abandon human intentionality and self-determination.” (McKelvey, 1982, S. 116).

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  37. Vgl. zur Interpretation des Lernens als Erfolgsfaktor z.B. Wildemann, 1995, S. 52 ff, und ähnlich auch Poth, 1991, S. 104.

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  38. Vgl. Hannan, Freeman, 1989, S. 49 ff, die auf die vielfältigen Schwierigkeiten eines empirischen Nachweises derartiger Klassifikationen hinweisen. Vgl. ferner Caroll, 1984, und Young, 1988.

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  39. Vgl. zu den Isolationsschranken Hannan, Freeman, 1977, S. 931 f, 1984, 1989, S. 55 f, McKelvey, Aldrich, 1983, S. 113, Schnabl, 1990, S. 235.

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  40. Vgl. hierzu auch Kieser, 1995, S. 249 f, der darauf hinweist, daß sich die Isolationsschranken bzw. Informationsbarrieren zwischen Populationen ebenfalls weiter entwickeln.

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  41. Aber auch innerhalb von Populationen bestehen Abgrenzungsschwierigkeiten, insh, zwischen der einzelnen Organisation und seiner Umwelt. Aldrich, 1971, S. 279, bemerkt: “When we study individual members of a biological species the task of distinguishing the organism from its environment is rather easy; the parameters of the environment stop at the organism’s skin. […] No such short cut exists for the study of social organization”.

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  42. Kieser, 1995, S. 247, bezeichnet die Populationsökologie deswegen auch als ‘Makro-Theorie. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, daß für einige der Hauptvertreter der Populationsökologie das Erarbeiten von manageriellen Handlungsregeln keineswegs im Vordergrund ihrer Bemühungen steht. So schreibt beispielsweise McKelvey, 1982, S. XVIII: “If a manager finds something useful in this book I’ll die”. Eine tiefergehende Betrachtung der Zulässigkeit der oben angesprochenen Analogiebildung nimmt Schnabl, 1990, S. 229 ff, vor.

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  43. Vgl. Giesen, 1980, S. 58. So sind im Sinne der Populationsökologie die Träger von positiven Eigenschaften, die einer externen Selektion Stand halten, jene Logistiksysteme, die in ihrer Umwelt überleben - ein Zirkelschluß. Ein weiteres Problem zeigt sich in der Beantwortung der Frage, wann man davon sprechen kann, daß Logistiksysteme neu gegründet einerseits und ‘tod’ andererseits sind (vgl. zum Tod von Organisationen exemplarisch das Vorgehen von Caroll, Delacroix, 1982, S. 170 ff).

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  44. Vgl. den Überblick zu empirischen Untersuchungen der Populationsökologie bei Kieser, 1995, S. 244 ff. Allerdings sei an dieser Stelle an die Aussagen von Hayeks, 1972, S. 17 f, zum Erkenntnisgewinn im Hinblick auf komplexe Phänomene erinnert. Hiernach ist ein Erkenntnisgewinn nicht nur über empirisch fundierte Theorien, sondern auch im Zuge der Abstraktion unter Verzicht auf eine empirische Belegbarkeit möglich.

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  45. Vgl. überblicksartig Punkt 1.4, Teil 2. Röpke, 1977, bezieht seine Ausführungen allerdings gleichermaßen auch auf die Analyseebene der individuellen Persönlichkeit (ebenda, S. 83 ff) und des Marktes (ebenda, S. 253 ff), weshalb seine Überlegungen ebenso dem hier nicht weiter vertieften Marktprozeßansatz (vgl. Punkt 1.4, Teil 2, sowie die Randbemerkungen unter Punkt 2.1.3 dieses Teils) zugeordnet werden könnten (zu letzterer Zuordnung vgl. exemplarisch Kerber, 1994, S. 500 f, vgl. ergänzend auch Röpke, 1970). Ferner zeigt Dyllick, 1982, S. 269 ff, insofern keinen eigenständigen Ansatz auf, als er primär die evolutionstheoretischen Arbeiten anderer Organisationstheoretiker für die Beschreibung, Erklärung und Gestaltung verschiedener (System-) Hierarchiestufen einer Organisation rezipiert sowie kritisch beleuchtet.

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  46. Vgl. Campbell, 1975, als einen der Hauptrepräsentanten der soziokulturellen Evolutionstheorie. Bigelow, 1980, S. 160, bemerkt, daß das Besondere an einer Betrachtung organisationaler Entwicklungsprozesse aus der Perspektive der soziokulturellen Evolutionstheorie gegenüber einer aus der Sicht der Evolutionsbiologie unter anderem die Geschwindigkeit ist, mit der sich die Abläufe vollziehen. Diese Annahme trifft wohl vor allem dann zu, wenn man von der These der strukturellen Trägheit von Organisationen (vgl. die Randbemerkungen des Punktes 2.1.1 dieses Teils) ausgeht, mit Hilfe derer teilweise Populationsökologen die Variationsmechanismen sozialer Systeme auf Neugründungen zu beschränken versuchen. Dyllick, 1982, S. 298 ff, konstatiert demgegenüber die den Menschen auszeichnenden Merkmale des ’Bewußtseins’ (Fähigkeit, sich ein Abbild von der realen Umwelt konstruieren zu können), der ’Handlungsfreiheit’ (offene Verhaltensprogramme, die sich aus dem Gelernten und dem Bewußtsein ableiten) sowie des ’geistigen Lebens’ (Entwicklung symbolischer Verhaltensweisen) als entscheidend für die soziokulturelle Evolution. Betrachtet man diese beiden Hauptströmungen der Evolutionstheorie, die Evolutionsbiologie und die soziokulturelle Evolutionstheorie, so ist zu beachten, daß, obwohl der Evolutionsbiologie (vgl. insb. Darwin, 1859) nicht selten ein höherer Bekanntheitsgrad beizumessen sein wird, die ersten evolutionstheoretischen Arbeiten dem Gebiet der soziokulturellen Ansätze (vgl. insb. Ferguson, 1767) entstammen. Insofern erscheint die Wahrscheinlichkeit, daß letztere Ansätze wesentlich die Evolutionsbiologie beeinflußten, höher als umgekehrt. In den Ausführungen des Punktes 2.1 zur Populationsökologie sind denn auch die Konturen der soziokulturellen Evolutionstheorie erkennbar, so z.B. die Berücksichtigung einer bewußten, internen Selektion.

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  47. Vergleichbar zu der populationsökologischen Betrachtung ist insb., daß sich auch der Organisationsprozeßansatz schwerpunktmäßig mit der Komplexitätshandhabung beschäftigt (s. nochmals Abbildung 5, Teil 2). Kognitive Zwischenschritte einer Komplexitätswahrnehmung werden zum Teil sogar gänzlich ausgeschlossen (z.B. bei Bigelow, 1978, S. 5 ff). Anders stellt Röpke, 1977, S. 69, fest

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  48. Dyilick, 1982, S. 208, in Anlehnung an Mesarovic, Macko, Takahara, 1970, S. 34 f, Eingeklammertes durch den Verfasser. Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch, daß es sich bei der Hierarchisierung nicht um eine institutionale, sondern funktionale Betrachtung handelt (vgl. Dyllick, 1982, S. 198 ft), oder anders formuliert: Die Organisation ist eine Hierarchie; nicht gemeint ist hier: Die Organisation hat eine (soziale) Hierarchie.

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  49. Vgl. Bigelow, 1978. Bigelow, 1980, S. 160, schreibt hierzu: “A third point is that organizational practices are seen as a principal means of adaption. While evolutionary theory shows that at least three other kinds of entities may be evolving in organizations (i.e., knowledge systems, kind of people included, and physical artifacts of organization), organizational practices appear to be the central mean of adaption. Other kinds of evolution are pertinent to organizational adaption, but tend to follow, rather than lead, organizational practices.”

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  50. So schreibt Bigelow, 1980. S. 160: “It is important to note that ‘adaption’ is not necessarily a reactive process, but can be proactive as well”. Vgl. auch Dyllick, 1982, S. 191 ff, 272, Röpke, 1977, S. 69, Zammuto, 1982, S. 75 ff.

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  51. Vgl. Bigolow, 1978, S. 138 ff. “Retention of practices occurs through translation into memories and records, and through systems that ensure appropriate retranslation back into practice. ‘Practices’ have no intrinsic existence apart from their doing, and consequently retention must involve translation of practice into some more durable media.” (Bigelow, 1980, S. 161).

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  52. Vgl. zum Benchmarking AT&T, 1992, Balin, 1992, Bauer, 1994, Biesada, 1992, Camp, 1989, Heiter, 1992, Sander, Brockmann, 1995, Walleck, O’Halloran, Leader, 1991.

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  53. Vgl. zur Metakompetenz Punkt 3.2.3.2, Teil 3. Röpke, 1977, S. 82, spricht in diesem Zusammenhang auch von Adaptivitdt, der Kompetenz zur Anpassung.

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  54. Vgl. allgemein auch Semmel, 1984, S. 260 f. Zu den hier genannten Entwicklungsphasen der Logistik vgl. die Abbildung 64 des Punktes 1.2.2 dieses Teils.

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  55. Vgl. Kieser, 1995, S. 249. Hiermit ist freilich nicht gesagt, daß etwa die Logistikentwicklung an sich zielgerichtet sei.

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  56. Vgl. zur Vorteilhaftigkeit der soziokulturellen Ansätze der Evolutionstheorie Dyllick, 1982, S. 296 ff.

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  57. Vgl. hierzu allgemein Röpke, 1977, S. 43 ff, sowie Semmel, 1984, S. 259.

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  58. In Anlehnung an Wehberg, 1996 b, aufbauend auf der Darstellung von Bleicher, 1995, S. 26, der seine Kritik (hier bezeichnet als Zeitschere 1. Ordnung) m.E. jedoch nicht auf das evolutionäre Management bezieht.

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  59. Vgl. Semmel, 1984, S. 287 ff, dessen Clusterung auf den Arbeiten von Malik, insb. 1984, und Sprüngli, insb. 1981, aufbaut und hier um einschlägige Veröffentlichungen weiterer Organisationstheoretiker (vgl. überblicksartig Punkt 1.4, Teil 2) ergänzt wurde.

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  60. So legt zum Beispiel Malik, 1979, S. 309, 1982, S. 10, seinen Überlegungen die Theorie der sozialen Ordnung von v. Hayek, 1969, zugrunde. Die Bedeutung der Selbstorganisation läßt sich in diesem Zusammenhang wohl auf die Feststellung von Hayeks zurückführen, daß selbstgemachte, spontane Ordnung taxischer stets überlegen sein müsse. Die Ergebnisse sind im ersten Fall zwar das Resultat menschlicher Handlungen, jedoch nicht zwangsweise menschlicher Absichten. Vgl. überblicksartig zu den Ursprüngen der Selbstorganisation Probst, 1987, 19 ff.

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  61. Genauer weist Probst, 1987, S. 11, darauf hin, daß es sich bei dem jetzigen Stand der Selbstorganisations-Forschung wohl eher um einen prätheoretischen Rahmen handelt als um eine Theorie oder gar um empirisch getestete Hypothesen.

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  62. Vgl. bspw. Kirsch, 1992, S. 269, 272 f, Malik, Probst, 1981, S. 124 ff, Sprüngli, 1981, S. 36 f. Zu den verschiedenen Formen der Verbindung vgl. Punkt 1.4, Teil 2.

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  63. Vgl. Probst, 1987, bspw. S. 19, 23, der in mindestens gleichem Maße auf Analogien und Isomorphien zurückgreift.

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  64. Vgl. Malik, Gomez, 1976, S. 309 ff, aber auch Sprüngli, 1981, S. 72, der damit in seiner Dissertationsschrift sowohl die isomorphe Anwendung als auch die analoge Übertragung anstrengt, sowie Probst, 1987, S. 11.

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  65. So stellt z.B. Bigelow, 1978, S. 127 f, fest, daß das Spannungsfeld zwischen Variation und Bewahrung (vgl. Punkt 2.2 dieses Kapitels) auch und gerade durch abstrakte Regelsysteme entschärft werden kann, die der Abstimmung zwischen den beiden Mechanismen noch entsprechende Freiräume lassen (vgl. ergänzend auch Röpke, 1977, S. 61 ff).

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  66. Es geht also im Sinne der Selbstorganisation zunächst weniger um das, was eine Organisation ist (Die Unternehmung ist eine Organisation), sondern mehr um das, was eine Organisation hat (Die Unternehmung hat eine Organisation), also um die selbstorganisierten Ordnungen und Regeln eines Systems (vgl. Kirsch, 1992, S. 269 f). Mit der Betrachtung der Selbstorganisation geht die hier gewählte grundsätzlich funktionale Perspektive jedoch keineswegs in eine institutionale über. Vielmehr geht es um die Funktion, die die Selbstorganisation für die Evolution von Organisationen (Die Unternehmung

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  67. Die Wahrnehmungsprozesse, die darauf gerichtet sind, u.a. selbstorganisierende Vorgänge in einem System zu explorieren, stellen mithin selbst selbstorganisierende Abläufe dar. Vgl. zur Komplexitätserfassung in diesem Zusammenhang Kirsch, 1992, insb. S. 195 ff, speziell zur Entscheidungsarena S. 274, und S. 278, wo er schreibt: “Selbstorganisierende Prozesse sehe ich […] als Episoden, in denen sich das System mit einem äußerst schlechtstrukturierten, bösartigen Problem in komplexitätsbejahender Weise auseinandersetzt.” Vgl. des weiteren Malik, 1983, Probst, 1987, S. 11.

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  68. Vgl. Maturana, 1982, S. 245. Maturana kommt des weiteren zu dem Schluß, daß die oben beschriebenen Systeme keine Abbildung ihrer Umwelt benötigen, um zu existieren, vielmehr durch eine passende Struktur gekennzeichnet sein müssen, welche recht unterschiedlich ausfallen kann. Die Struktur des Netzwerks bringt dann gewissermaßen das ‘systemspezifische Realitätskonstrukt’ zum Ausdruck, weswegen Maturana Leben bzw. autopoietische Systeme und Kognition, also die Erfassung der Realität auch gleichsetzt (vgl. Kirsch, 1992, S. 185 ff). Diese Basis-Überlegungen befruchten jedoch eher die Konzeptualisierung der Komplexitätserfassungs-Aufgabe, weshalb sie an dieser Stelle nicht weiter vertieft werden sollen.

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  69. Vgl. Hejl, 1983, S. 42 ff, Kirsch, 1992, S. 249 ff, zu Knyphausen, 1988, S. 259 ff, Luhmann, 1991, S. 25, Maturana, Varela, 1982.

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  70. Vgl. Semmel, 1984, S. 294, 296. Vgl. zu dem im folgenden rezipierten Begriff der Pfadabhängigkeit z.B. Schreiter, 1994, S. 169.

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  71. Vgl. zu dem Begriff ‘Autopoiesis-Allopoiesis-Interplay in ähnlicher Verwendung Andrew, 1981. Vgl. des weiteren Hejl, 1984, der in einem ähnlichen Kontext Systeme als »synreferentiella bezeichnet.

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  72. Vgl. Probst, 1987, insb. S. 76 ff, sowie ergänzend Komorek, 1991, S. 54 ff, Malik, 1993, S. 76 ff, 223 ff, Sabathil, 1993, S. 10 ff, Servatius, 1991, S. 177 f.

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  73. Vgl. zu letztem Aspekt allgemein Chesnut, 1970, S. 210. Vgl. zur (operativen) Zuverlässigkeit als Teil des Lieferservices hingegen Punkt 3.1.1, Teil 3. In bezug auf die Bedeutung von Redundanz für die Komplexitätserfassung schreibt Luhmann, 1984, S. 386, zudem: “Die Beschreibung des Systems erfordert dann nicht, daß jedes Element in seinem jeweiligen konkreten Zustand ermittelt wird, sondern man kann aus einer Beobachtung auf andere schließen (wenn das Wasser läuft, ist der Wasserhahn nicht ordentlich zugedreht oder undicht). Das vereinfacht die Aufgabe der Beobachtung bzw. Beschreibung und bringt sie in die Reichweite der Informationsverarbeitungskapazität realer Systeme.” (zitiert nach zu Knyphausen, 1988, S. 261, Fußnoten weggelassen). Hieraus dürfte sich m.E. schließen lassen, daß sich für die Komplexitätserfassung und Mustererkennung im besonderen das Problem der.

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  74. Vgl. zu einer ähnlichen Differenzierung Kieser, 1994, S. 218 ff, der zwischen Selbstkoordination und Selbststrukturierung unterscheidet. Kieser bewegt sich damit allerdings in einer rein institutionalen Betrachtung (Die Unternehmung hat eine Organisation). Zur systemkoppelnden und -bildenden Koordinationsaufgabe des Logistik-Controlling vgl. Punkt 1.4, Teil 2.

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  75. Vgl. zur Vergangenheitsprägung Punkt 1.4, Teil 3. Neben der Erklärung von Praxiserscheinungen, hier der Vergangenheitsprägung von Logistikmitarbeitern, zieht das Phänomen der Pfadabhängigkeit auch theoretische Implikationen nach sich. So stellt die Pfadabhängigkeit logistischer Systeme die Anwendbarkeit der Transaktionskostentheorie (vgl. Punkt 3.1.1, Teil 3) in diesem Bereich in Frage (vgl. allgemein auch Strohm, 1988, S. 64). Denn es ist vor allem der bisherige Entwicklungspfad eines Logistiksystems, der sich zur Erklärung seiner Daseinsformen eignet (vgl. allgemein Schreiter, 1994, S. 158 ff). Die im Rahmen eines beschrittenen Pfades auftretenen Transaktionskosten sind damit keineswegs zwingend mit den potentiell minimalen, wie sie die Transaktionskostentheorie konstatiert, gleichzusetzen. Zudem fehlen in der Transaktionskostentheorie jegliche Erlösansätze (vgl. ebenda). Neben den Treibern von Transaktionskosten steuern jedoch auch und gerade die Erlöstreiber die Daseinsform eines Unternehmens und seiner Logistik im speziellen vor. Dies relativiert die Bedeutung, die der Transaktionskostentheorie dato für die institutionelle Gestaltung von Logistiksystemen beigemessen wird. Ansätze, die Transaktionskostentheorie für die Gestaltung von Logistiksystemen zu verarbeiten, finden sich exemplarisch bei Fonger, 1992, Freichel, 1992, S. 49 ff, Meyer, 1992, Rennings, 1992.

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  76. Vgl. hierzu und im folgenden ähnlich auch zu Knyphausen, 1988, S. 290 ff, der sich allerdings nicht auf die Logistik, sondern auf Organisationen allgemein bezieht.

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  77. Vgl. hierzu Schmidt, 1993, S. 30, der betont, daß “… die Hierarchie als eine Organisationsform für alle Aufgaben angesehen wird, […] Netzwerke [jedoch] für jede abgrenzbare Aufgabe eine neue Or- ganisation, ein neues, sich selbst steuerndes System [darstellen]”. (zitiert nach Weber, 1994 c, S. 288).

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  78. Vgl. ähnlich Kirsch, 1992, S. 277. Selbstverständlich können im Zuge von Selbstorganisation grundsätzlich auch formalisierte Regeln entstehen

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  79. Vgl. zum Schnittstellenmanagement in der Logistik Kapitel 5, Teil 3. Vgl. zu dem obigen Absatz allgemein, d.h. ohne Bezugnahme auf die Logistik Probst, 1981, S. 281, 1987, S. 83, sowie Servatius, 1991, S. 177, der in diesem Zusammenhang von einer ‘gelenkten Selbstorganisation’ spricht, und Vester, 1985, S. 311.

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  80. Vgl. zu Knyphausen, 1988, S. 303, der schreibt: “Selbstorganisation wird als ein Struktur(ierungs)muster angesehen, das ‘mehr Komplexität’ verarbeiten kann als andere Strukturmuster, und wenigstens implizit läuft die Vorstellung mit, daß dieses ‘mehr’ besser sei als ‘weniger’.”

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  81. Vgl. zur ProzeBorientierung i.w.S. (Verhalten des Systems) Punkt 1.4, Teil 2. Kieser, 1994, S. 223, schreibt in ähnlichem Zusammenhang: “Die Wahl zwischen […] Alternativen wird nicht von der Umwelt, sondern im wesentlichen von der Identität [des betrachteten Systems] bestimmt”.

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  82. Zu Knyphausen, 1988, S. 229, führt in Anlehnung an Varela, 1987, S. 120, in bezug auf die Verarbeitung der Autopoiesetheorie aus: “Mit dem Autopoiese-Begriff sei eine Vorstellung der Produktion von Elementen verbunden, die sich nur in einem physikalisch-chemischen Kontext angemessen explizieren lasse; gerade diese Vorstellung könne aber in eine Charakterisierung sozialer Systeme als autopoietischer Systeme kaum hinübergerettet werden.” Kieser, 1994, merkt zudem unter Berücksichtigung des Konzepts der spontanen Ordnung von v. Hayek in bezug auf die Selbstorganisation kritisch an, daß - seiner Meinung nach - “komplexe Systeme wie umfassende Organisationsstrukturen, Systeme der Kostenrechnung oder Fertigungstechnologien durch Variationen, die sich spontan aus dem Zusammenspiel individueller Handlungen ergeben, kaum zu verändern” (ebenda, S. 217) seien. Er kommt zu dem Schluß, “ daß einer ‘spontanen Ordnung’ […] in formalen Organisationen nur ein.

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  83. Wie auch empirische Untersuchungen zur Selbstorganisation im Management im allgemeinen kaum bekannt sind (vgl. Hejl, 1983, S. 49 ff, von der Oelsnitz, 1995, S. 712, 715). Vgl. zu diesem Kritikpunkt jedoch einschränkend die Ausführungen von v. Hayek, 1972, S. 17 f, zum Erkenntnisgewinn im Hinblick auf komplexe Phänomene.

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  84. Vgl. Kieser, 1994, S. 210, der hinsichtlich der St. Galler Schule kritisiert (ohne Hervorhebungen): “Diese Empfehlungen bleiben jedoch vage, indem sie offenlassen, wie der richtige Dezentralisierung-oder Detaillierungsgrad bestimmt werden kann, wieviel Selbstorganisation einzuräumen und wieviel Fremdorganisation erforderlich ist, usw. Dies soll alles in Trial-and-error-Prozessen herausgefunden werden. Diese Offenheit und Unbestimmtheit ist höchst problematisch: Sie lenkt das Denken der Organisationsgestalter nicht wirksam in neue Bahnen.” Und sie birgt m.E. - trotz des Erfordernisses einer gewissen Vergangenheitsprägung vor dem Hintergrund der Pfadabhängigkeit von Organisationen und der Logistik im besonderen (vgl. Punkt 2.3.2 dieses Kapitels) - die Gefahr einer überzogenen Vergangenheitsprägung in sich.

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  85. Semmel, 1984, S. 324. Beispielsweise unter Vernachlässigung thermodynamischer Grundlagen (wie sie etwa von Jantsch, 1992, zur Fundierung der Selbstorganisation herangezogen werden). Die Thermodynamik und das Entropiegesetz im besonderen vermögen m.E. allerdings nur wenig Hilfestellung in bezug auf die Entwicklung, Gestaltung und Lenkung von Organisationen zu bieten (vgl. nochmals Punkt 2.2.1.3, Teil 3).

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  86. Vgl. v.Bertalanffy, 1953, und ergänzend Probst, 1981, S. 203, 255, 277, Weber, 1994 c, S. 281.

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  87. Vgl. Ashby, 1974, S. 128 ff, 338 ff, Beer, 1966, S. 289 ff, 1970, S. 145, 171 ff, Krieg, 1971, S. 82 ff, Pask, 1972, S. 49 ff.

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  88. Vgl. bspw. Beer, 1979, Schwaninger, 1994, S. 52. Zur Form der Verbindung zwischen Ausgangsund Zielwissenschaft vgl. Punkt 1.4, Teil 2.

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  89. Vgl. zum Gesetz der erforderlichen Varietät Ashby, 1956, S. 202 ff, hier S. 207. Das Varietätsgesetz wird teilweise aber auch als speziell naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeit (miß-) verstanden, so z.B. bei Komorek, 1991. Es stellt dann den Ausgangspunkt für entsprechende Analogiebildungen dar.

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  90. Vgl. Probst, 1981, S. 166 ff, Schwaninger, 1994, S. 18 f. Vester, 1981, S. 81 ff, stellt im weiteren eine Reihe kybernetischer Grundregeln auf. Hierzu gehören unter anderem das Prinzip des Recyclings (Wiedereinführung alles Produzierten und Verbrauchten in einen neuen Kreislauf), das Prinzip der Symbiose (enges Zusammenleben artenfremder Organismen zum gegenseitigen Nutzen) u.v.m. Sie sollen allerdings an dieser Stelle unvertieft bleiben, da sie eher auf Analogie-und Metapher-Konstruktionen aufbauen als allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten zu repräsentieren.

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  91. Vgl. hierzu allgemein Luhmann, 1990, Fußnote auf S. 32. Dies bedeutet freilich nicht, daß es nicht zweckmäßig wäre, um eine Verbesserung der Lenkbarkeit von Logistiksystemen bemüht zu sein und deren Varietät möglichst günstig zu handhaben; vgl. allgemein Malik, 1993, S. 23.

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  92. Vgl. Krüger, 1994, S. 216 f, Schreiter, 1994, S. 168, Wehberg, 1994, S. 122, sowie zur Anpassungseffizienz Punkt 3.1.1, Teil 3.

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  93. Vgl. zu den Begriffen der Logistikkosten und -leistungsfähigkeit Punkt 3.1.1, Teil 3. Daß dem Phänomen des Fließgleichgewichts logistischer Strukturen bislang kaum Beachtung geschenkt wurde, so sei in diesem Zusammenhang angemerkt, kommt insbesondere in einer Darstellung bei Pfohl, als einer der Hauptvertreter der betriebswirtschaftlichen Logistiklehre in Europa, zum Ausdruck (vgl. Pfohl, 1994, S. 137, aufbauend auf einer Darstellung bei Chesnut, 1970, S. 17). Pfohls Modell ist durch einen der obigen Abbildung 73 ähnlichen Grundaufbau gekennzeichnet. Es beschreibt für Logistiknetzwerke den Zusammenhang zwischen den Leistungseigenschaften respektive Kosten und der Komplexität. Allerdings spiegeln seine Ausführungen insofern eine statische Perspektive wider, als der Wandel von Netzwerkstrukturen kaum in seinen Überlegungen enthalten sind. Das Logistiksystern wird zudem ceteris paribus betrachtet, d.h. das Umsystem erfährt annähernd keine Berücksichtigung; dies, obgleich einerseits die Beziehungen zwischen In-und Umsystem gerade für die Logistikentwicklung von essentieller Bedeutung sind und andererseits die Gestaltung logistischer Netzstrukturen doch primär ein Gegenstand der Logistikentwicklung ist.

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  94. Vgl. ähnlich Röpke, 1977, S. 22: “Selektion ist Reduktion von Komplexität, und sie läßt sich als Abnahme der Vielfalt [bzw. Varietät] messen.” Und Zammuto, 1982, S. 63, führt an: “Rational selection mechanisms function as control devices in social evolution. It is important, therefore, that they be designed to increase the likelihood that adaptive variations are selected into the system’s repertoire. The literature on cybernetics provides a number of insights into the design and operation of control devices wich can be applied to evaluative research as a selection mechanismen in social evolution. A major principle of cybernetics is the ‘Law of Requisite Variety’ […1.” Vgl. ferner McKelvey, Aldrich, 1983, S. 122 und 125.

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  95. Dabei thematisiert Röpke, 1977, S. 53 ff, als einer der Vertreter des Organisationsprozeßansatzes, Regeln sogar als den zentralen Ansatzpunkt einer externen Einflußnahme menschlichen Verhaltens. Er schreibt (ebenda, S. 53): “Verhaltensregeln können wir demnach als allgemeine Begrenzungen oder Beschränkungen verstehen, denen die Elemente eines Systems in ihren Beziehungen zueinander unterliegen, unabhängig davon, ob die Elemente den Zwecken einer übergeordneten Gesamtheit dienen […]. Regeln (in sozialkulturellen Systemen zum Beispiel Werte, Normen, Rechtssätze) setzen den Handlungsrahmen, innerhalb dessen sich das Verhalten der Elemente abspielt, Verhaltensregeln sollten daher nicht mit dem tatsächlichen Verhalten oder dem geordneten Verhaltensmuster als dem Ergebnis regelgebundenen Verhaltens verwechselt werden”.

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  96. Vgl. Schiemenz, 1993, Sp. 4136, der schreibt (ohne Hervorhebungen): “Man erhält dann Regelungskaskaden, bei denen, abgesehen von der untersten Ebene der ausführenden Subsysteme, die Regelstrecke eines Reglers (höherer Ordnung) jeweils wieder ein Regler niedrigerer Ordnung ist.”

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  97. Vgl. Röpke, 1977, S. 57: “Regeln in ihren verschiedenen Ausprägungen sind Ergebnis sozialer Interaktionen; andererseits wird durch Regeln sinnvolle soziale Interaktion erst ermöglicht. Regelsysteme und die an ihnen orientierten Verhaltensmuster entstehen insofern uno actu.”

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  98. Vgl. Schwaninger, 1994, S. 24 f, der die Konzeptionen der Kybernetik erster Ordnung auch als Fremdlenkung und die der Kybernetik zweiter Ordnung als Eigenlenkung bezeichnet.

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  99. Eine solche, konfirmatorische Untersuchung der Gültigkeit des Varietätsgesetzes, also die etwaige Bewährung dieses Gesetzes, ist selbstverständlich nicht zu verwechseln mit der Verifikation von sich aus dem Varietätsgesetz ableitenden Hypothesen, vgl. hierzu allgemein Popper, 1966, S. 199 ff.

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  100. Unterstellt wird dabei, “… daß unter genau umrissenen Umständen das Muster einer bestimmten Art E, nämlich das Varietätsgesetz,) erscheinen wird” (von Hayek, 1972, S. 16, Eingeklammertes durch den Verfasser). Dies ist eine falsifizierbare und deswegen empirische Aussage. Folgerichtig gilt es zu überprüfen, unter welchen Umständen das Varietätsgesetz eine Ordnung innerhalb des Logistiksystems vorauszusagen in der Lage ist. Die Feststellung etwa, daß das Varietätsgesetz keine Anwendung in bezug auf das ökologieorinetierte Logistikmanagement findet, also die Ablehnung dieser Musterhypothese, erlaubt deshalb nicht die Aussage, das Varietätsgesetz an sich habe keine Gültigkeit, sei quasi falsifiziert. In einem solchen Fall hat es vielmehr keine Gültigkeit in dem speziellen, erfaßten Zusammenhang, nämlich im Hinblick auf die betrachteten Strukturen des ökologieorientierten Logistikmanagements (vgl. allgemein hierzu von Hayek, 1972, S. 15 ff). Seine Bewährung (im Sinne Poppers) erscheint dann nur in diesem speziellen Zusammenhang nicht gegeben.

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  101. Die empirische Untersuchung von komplexen Phänomenen ist mit statistischen Methoden nur dann realisierbar, so von Hayek, 1972, S. 18 f.

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  102. Vgl. Probst, 1981, S. 271, der allgemein dieses Problem als Integrationsproblem der multistabilen Regelung bezeichnet.

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  103. In diesem Sinne sind die obigen, differenzierteren Aussagen als bestätigte, angenommene Musterhypothesen zu verstehen. Insofern, als der Informationsgehalt letzterer höher einzuschätzen ist als der der eingangs dieses Gliederungspunktes 2.4.4 aufgestellten Musterhypothese, welche nämlich auch in derart verstanden werden kann, daß das Varietätsgesetz für das ökologieorientierte Logistikmanagement (überhaupt), d.h. für alle seine Teilsysteme gelte, ist die Annahme obiger Musterhypothesen sogar durch eine höhere Qualität wissenschaftlicher Erkenntnis gekennzeichnet. Denn gemäß Popper (1966, S. 198, 1973, S. 29) nimmt der Informationsgehalt einer Erkenntnis - und damit ihre Qualität - mit ihrer Unwahrscheinlichkeit zu. Mit anderen Worten: Je allgemeiner einer Aussage ist desto wahrscheinlicher mag sie zwar sein, gleichzeitig ist sie aber auch aus wissenschaftlicher Sicht umso wertloser.

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Wehberg, G. (1997). Logistikentwicklung als Dynamischer Bezugspunkt des Ökologieorientierten Logistikmanagements. In: Ökologieorientiertes Logistikmanagement. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97747-2_4

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