Zusammenfassung
Unterschiedliche wissenschaftliche Gebiete widmen sich der Untersuchung geordnet erscheinender Realitätsbereiche: So können physikalische, biologische, sozialwissenschaftliche und auch systemtheoretische Arbeiten Erkenntnisse zu einem solchen Betrachtungsobjekt beitragen. Es zeigt sich, obwohl der Ursprung dieser Arbeiten in verschiedenen speziellen Bereichen zu finden ist und dort verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden, eine bemerkenswerte Kongruenz der formulierten Thesen.
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Literatur
Vgl. Flechtner (1984) S. 75: „Es ist also ein allgemeines, übrigens auch aus der täglichen Erfahrung bekanntes, Prinzip der Natur: Unordnung ist wahrscheinlicher als Ordnung, die Unordnung nimmt von allein zu.“ Dies gilt allerdings nur für geschlossene Systeme.
Vgl. z.B. Beer (1994) S. 356. Vgl. auch Mainzer (1994) S. 79 f., der herausstellt, daß die Entropie somit eine makroskopische Größe ist und die klassische Thermodynamik damit zu einer phänomenologischen Theorie wird. Dieser relativ unbefriedigende Umstand hatte dann zu der Formulierung einer statistischen Thermodynamik durch Boltzmann geführt, die eine direkte Erklärung der makroskopischen Eigenschaften durch Mikro-Zustände anstrebt. Die Entropie erscheint dann als Maß für die Wahrscheinlichkeit, daß eine Mikro-Konstellation mit einem beobachtbaren Makro-Zustand korrespondiert.
Vgl. Glansdorff/Prigogine (1971) S. 12 ff.; Prigogine (1978) S. 705, (1988) S. 29 ff.; Ebeling/Volkenstein (1990) S. 399 f
Vgl. Mainzer (1994) S. 79. Vgl. auch Ebeling/Feistel (1992) S. 306 ff. sowie Ebeling (1994) S. 186 ff., die eine wertorientierte Interpretation der Entropie diskutieren: in geschlossenen Systemen kommt es durch zunehmende Unwandelbarkeit zu fortwährenden Abwertung, bezogen auf die erreichbare Arbeitsleistung, der vorhandenen Energie. So weist der Zustand maximaler Entropie keine entsprechende Werthaltigkeit mehr auf Dagegen kann in offenen Systemen die Selbstorganisation zu einer Steigerung des Werts der Energie führen. Um dieses zu leisten, ist ein Export von Entropie notwendig.
Vgl. Tonnelat (1986) S. 223, der einen Gleichgewichtszustand auf makroskopischer Ebene als stationären Zustand charakterisiert, während auf mikroskopischer Skala lediglich Fluktuationen um einen Mittelwert auftreten.
Vgl. Pohlmann/Niedersen (1990) S. 64, die auf den Einfluß, der geringen Einwirkungen in diesen kritischen Phasen zukommen kann, verweisen: „Während der Selbstorganisation wird der Zufall wesentlich.“ Diese Festlegung des weiteren Verhalten durch einzelne Ereignisse wird auch als singuläre Determination bezeichnet.
Prigogine (1978) S. 707. Vgl. auch Nicolis/Prigogine (1977); Mainzer (1994) S. 85 ff. Vgl. auch Iberall/Soodak (1978) S. 9, die aus der Eigenschaft der Dissipation die Existenz von Fluktuationen implizieren und mit dieser Proposition einen ebenenübergreifenden Rahmen zur physikalischen Betrachtung komplexer hierarchischer Systeme formulieren. Hierbei werden die Prozesse höherer Ebene als aus denen tieferer Ebene prinzipiell ableitbar angesehen.
Vgl. Prigogine (1988) S. 98 ff.; Kiel (1991) S. 433. Vgl. auch Ebeling/Feistel (1992) S. 310, die den Export von Entropie mit den Einfuhr von Negentropie, negativer Entropie, gleichsetzen.
Vgl. Mainzer (1991) S. 84 f: „The spontaneous emergence of macroscopic structures is well known in thermodynamics.“ Vgl. auch Cramer (1993) S. 186, der ausfiihrt, daß dissipative Strukturen dann entstehen, wenn ein auf ein Gleichgewicht zustrebendes System durch ein weiteres Attraktionszentrum gehemmt wird.
Vgl. Glansdorff/Prigogine (1971) S. 290, die ausfuhren, daß dissipative Strukturen zwar einerseits von den Randbedingungen abhängen, diese jedoch andererseits wiederum modifizieren können.
Vgl. Prigogine (1988) S. 159 ff. sowie S. 117: „Beispielsweise verlangt das Auftreten dissipativer Strukturen ganz allgemein, daß die Größe des Systems einen kritischen Wert überschreitet.“
Vgl. auch Bahg (1990) S. 99, die folgende Beschreibung liefert: „Structure is the order among elements, function is the order in actions of elements, and fluctuation is interference with the order.“
Vgl. Prigogine (1988) S. 161: „Anscheinend können Schwankungen der Umwelt sowohl Verzweigungen beeinlussen als auch — was noch spektakulärer ist — neue Nichtgleichgewichts-Ubergänge bewirken, die von den phänomenologischen Entwicklungsgesetzen nicht vorhergesagt wurden.“ Hervorhebungen im Original.
Vgl. Pohlmann/Niedersen (1990) S. 65. Vgl. auch Luhmann (1991a) S. 13, der hierzu ausführt, daß eine solche Selbstorganisation im Sinne dissipativer Strukturen Offenheit gegenüber Fluktuationen in den Vordergrund stellt. Läßt sich statt dessen eine operative Geschlossenheit feststellen, so verwendet Luhmann für eine etwaige Strukturbildung den Begriff der Autopoiese.
Vgl. Prigogine (1988) S. 116. Die a priori bestehende Symmetrie wird durch das Bestehen mehrerer möglicher Entwicklungsszenarien geprägt. Mit der Auswahl eines Szenarios wird diese Symmetrie gebrochen, es schließt sich eine eindeutige Entwicklungsphase an.
Vgl. auch Layzer (1995) S. 217 f, der ausführt, daß auch zunehmende Unordnung nicht zu einer Abnahme von beobachtbarer Ordnung führen muß: Wenn nämlich per Definition gilt: Ordnung = maximale Unordnung - Unordnung, mit der Unordnung als (Logarithmus der) Anzahl der mikroskopischen Realisationen, so führt zunehmende Unordnung dann und nur dann zu einem Verlust von Ordnung, wenn die maximale Unordnung mit geringerer Rate steigt. D.h. aber auch, daß die Grade von Ordnung und Unordnung gleichzeitig steigen können.
Prigogine (1978) S. 710. Vgl. auch Haken (1990b) S. 44 f, der ausführt, daß der zentrale Grenzwertsatz nicht mehr gültig ist, wenn die einzelnen Zufallsgrößen korreliert sind.
Vgl. Bresch (1978) S. 281 ff. Vgl. auch Layzer (1995) S. 97: „Der Zweite Hauptsatz beruht auf einer historischen Verallgemeinerung: Er gilt für makroskopische Systeme, die aus wenig oder keiner mikroskopischen Ordnung entstehen.“ Sowie S. 95: „Es gibt jedoch andere makroskopische Systeme, deren Entwicklung anders verläuft, wenn in ihrem Anfangszustand Ordnung verborgen ist.”
Vgl. auch Kutscha (1989) S. 138 f, der ausführt, daß mit der Entropie ein Maß für die Abhängigkeit zwischen Folgen von Ereignissen gegeben ist. Somit kann aus Erkenntnissen über den Entropieanstieg eines Systems auf den statistischen Zusammenhang von Vorgängen geschlossen werden.
Bresch (1978) S. 281, vgl. auch S. 282: Es ist eine „weit verbreitete, aber irrtümliche Meinung, daß für ein bestimmtes System der 2. Hauptsatz generell anwendbar wäre oder nicht. Es kommt drauf an, welchen Aspekt des Systems — d.h. die Verteilung welcher physikalischen Größe — man betrachtet. Es kommt darauf an, ob diese Verteilung durch ungekoppelte Zufallsereignisse und nur durch solche bestimmt wird.“ Hervorhebung im Original.
Vgl. Landsberg (1994) S. 171, der hier von Selbstorganisation spricht, die auftritt in „macroscopic non-equilibrium systems which exhibit phase transitions and can be described in part by order-parameters.“ Mit dem Verweis auf Ordnungsparameter zeigt er Verbindungen zu der von Hermann Haken entwickelten Synergetik auf. Vgl. auch Kapitel 2.4.3 Synergetik. Vgl. auch Ebeling/Volkenstein (1990) S. 399 sowie Ebeling/Feistel (1992) S. 303 ff., die Selbstorganisation mit einer überkritischen Distanz vom Gleichgewicht und dem Export von Entropie verbinden.
Vgl. Tonnelat (1986) S. 226; Pohlmann/Niedersen (1990) S. 71 ff. Vgl. auch Mainzer (1994) S. 85, der aber deutlich macht, daß genau wie die klassische Mechanik, die durch die Relativitätstheorie nicht widerlegt, sondern nur in ihrem Anspruch, universelles Schema zu sein, zurechtgewiesen wurde, auch die Thermodynamik lediglich eingegrenzt wurde: „So the first and the second laws of thermodynamics are not false, but they are empirically restricted to approximately isolated microscopic subsystems, cosmic systems, or prepared conditions in laboratories.“
Glansdorff/Prigogine (1971) S. 288. Hervorhebungen im Original.
Vgl. Ebeling/Volkenstein (1990) S. 398: „Living beings are naturally ordered and information-processing macroscopic systems originating from processes of self-organization and natural evolution.“ Vgl. auch Ebeling/Feistel (1992) S. 309 sowie Ebeling (1994) S. 189.
Vgl. auch Kiel (1991) S. 435 ff., der aus der Theorie der dissipativen Strukturen mehrere Erkenntnisse für die Sozialwissenschaften ableitet: Die Bedeutung geringer und zufälliger Ereignisse in nichtlinearen Systemen, die Grenzen der Vorhersage, die Bedeutung von Instabilitäten, die begrenzte Möglichkeit, Verallgemeinerungen zu treffen sowie eingeschränkte Steuerungs-und Kontrollmöglichkeiten.
Vgl. Medio (1992) S. 4, der ein System als deterministisch bezeichnet, wenn dieses keine exogenen Zufallsvariablen aufweist, und ein Verhalten stochastisch nennt, wenn Zustandsfolgen nur basierend auf einer Wahrscheinlichkeitsbeschreibung angegeben werden können. Vgl. auch Kopel (1994) S. 2.
Vgl. Großmann (1983) S. 145; Heinrichs (1992) S. 96 ff. Vgl. auch Helleman (1980) S. 165 ff., der ausführlich selbstgeneriertes chaotisches Verhalten für konservative und dissipative Systeme diskutiert.
Vgl. Medio (1992) S. 4. Vgl. auch Schröder (1985) S. 145 ff. und Kopel (1994) S. 62 ff., für eine Diskussion verschiedener Definitionen.
Vgl. Großmann (1983) S. 143, der den Zeitablauf als „kausal im Kurzen“, jedoch „im Längeren” als praktisch unvorhersagbar bezeichnet.
Vgl. Heinrichs (1992) S. 86, der zeigt, daß seltsame Attraktoren Fraktale sind.
Vgl. Jürgens/Peitgen/Saupe (1989) S. 52 ff., die hier kurze Algorithmen vorstellen, die Strukturen erzeugen, die natürlichen Blättern und Farnen ähneln. Vgl. hierzu auch Peitgen/Jürgens/Saupe (1992) S. 353 if Die Erzeugung komplex erscheinender Abbildungen ist jedoch nicht mit der Betrachtung von Wachstumsprozessen zu verwechseln: so rekonstruiert ein iterativ angewandter Algorithmus ein Objekt, während Wachstumsprozesse dagegen die Entwicklung solcher Objekte im Zeitablauf zeigen. Vgl. Sanders (1987) S. 130 ff., der fraktales Wachstum durch den Mechanismus des diffusions-begrenzten Wachstums beschreibt: die zufällige Anlagerungen von Elementen erzeugt feine Verästelungen.
Großmann (1989) S. 174. Hervorhebung im Original. Vgl. auch Sander (1987) S. 130, der Skaleninvarianz dadurch ausgedrückt sieht, daß sich in allen Größenordnungen ähnliche Strukturen finden. Vgl. auch Heinrichs (1992) S. 82 ff.
Als Pionier der fraktalen Geometrie ist Mandelbrot zu nennen, der 1977 die „fraktale Geometrie der Natur“ vorstellte. Vgl. Mandelbrot (1991). Insbesondere sind auch die Arbeiten der Gruppe um Peitgen herauszustellen, die immer wieder auch die Schönheit der fraktaler Abbildungen demonstrieren. Vgl. z.B. Peitgen/Saupe/von Haeseler (1985) S. 99 ff.; Peitgen/Richter (1986); Jürgens/Peitgen/Saupe (1989) S. 52 ff., Peitgen/Jürgens/Saupe (1992) S. 275 ff.
Vgl. Feigenbaum (1979) S. 669 ff., (1983) S. 17 ff Vgl. Großmann (1983) S. 140 f, (1989) S. 178 f, der die geometrische Konvergenzrate a der Bifurkationspunkte und die geometrische Schrumpfungsrate a der Gabelungen als universelle Konstanten herausstellt. Vgl. auch Peitgen/Richter (1986) S. 7 f.; Mosekilde/Aracil/Allen (1988) S. 40 ff.; Cvitanovic (1989b) S. 10 ff.; Heinrichs (1992) S. 52 ff.
Vgl. Lorenz (1989) S. 2: „During the last two or three decades several of the natural sciences have experienced increasing efforts to diverge from their immanent heritage in the mechanistic weltanschauung.“ Hervorhebung im Original.
Vgl. Day (1982) S. 406 ff., der zeigt, wie im Rahmen der neoklassischen Theorie komplexes Verhalten aus einfachen ökonomischen Strukturen entstehen kann. So erreicht das Vorliegen von Nichtlinearitäten und Zeitverzögerungen die endogene Entstehung von Zyklen und chaotischem Verhalten. Eine längerfristige Prognose kann nicht durch Analyse vergangener Verhaltensmuster erschlossen werden. Vgl. auch Lorenz (1985) S. 41 f; Deneckere/Pelikan (1986) S. 13 ff.; Bartmann (1993) S. 6 ff.
Vgl. Rasmussen/Mosekilde (1988) S. 80 ff., die ein Unternehmen aus Beziehungen zwischen einem Absatz-und einem Produktionsbereich modellieren. Basierend auf der Ressourcenallokation ergeben sich verschiedene Verhaltenstypen: so kann ein stabiler Zustand bei einem Parameterwechsel, z.B. einer Änderung der relativen Geschwindigkeit der Informationsflüsse, über Oszillationen auch in ein chaotisches Regime übergehen. Rasmussen und Mosekilde stellen heraus, daß Oszillationen insbesondere auch dazu dienen können, verschiedene Prozesses aufeinander abzustimmen und zu stabilisieren.
Vgl. auch Andersen/Sturis (1988) S. 218 ff., die ein ähnliches Modell diskutieren. Vgl. auch Mosekilde/ Larsen/Sterman (1990) S. 123 ff. und Thomsen/Mosekilde/Sterman (1991) S. 397 ff., die ein mehrstufiges Distributionsmodell, das sogenannte „Beer Game“, im Laborexperiment umsetzen. Es zeigt sich, daß durch Zeitverzögerungen, Nichtlinearität und Interaktionen chaotisches Verhalten fern vom Gleichgewicht entsteht.
Vgl. Boldrin (1988) S. 49, der noch ausführen konnte, daß „until very recently, it was Bither an unfamiliar tool (...) or one whose implications were often disregarded as irrelevant to the purpose of the search.“
Vgl. Ruelle (1988) S. 196 f.; Boldrin (1988) S. 50 ff.; Feichtinger/Kopél (1993a) S. 2. Vgl. auch Brock (1988) S. 82 ff., der Prinzipien und Annahmen aufzählt, die die Erzeugung komplexer Dynamik in ökonomischen Modellen begünstigt.
Vgl. Feichtinger/Kopel (1993a) S. 9 ff. und (1994) S. 8 ff. sowie (1993b) S. 145 ff., die zahlreiche, auf Modellen nichtlinearer Systeme basierende Arbeiten aus folgenden Bereichen vorstellen: Warte-und Bedienungssysteme, Forschung und Entwicklung, Marketing, Personalplanung, Unternehmensplanspiele, Finanzmärkte, dynamische Optimierung.
Vgl. auch Gutenberg (1989b) S. 155, der, bezogen auf die bestehenden unterschiedlichen Planungsbereiche, auf den Umstand hinweist, „daß eine große Anzahl dieser Beziehungen nichtlinearen Charakter besitzt (...).“
Vgl. Hayek (1969) S. 163 f, der insbesondere die Biologie heranzieht, um die Bedeutung der Entdeckung spontaner Ordnungen sowie der damit erreichten Einsicht in Entwicklungsprozesse, die Phänomene hervorbringen, die wiederum die Erhaltung und permanente Erneuerung solcher Ordnungen bewirken, zu unterstreichen.
Vgl. Goodwin (1992) S. 89, der auf dynamische Prinzipien innerhalb der Morphogenese verweist, die die Entwicklung maßgeblich prägen. Dieser Ansatz sieht „biological order (...) coming not from genes and the accidents of history, but from the intrinsic dynamic order of development itself“ Der Genotyp erscheint hier nur als Grundlage und nicht mehr als Bauplan der Entwicklung.
Vgl. Faber/Proops (1993) S. 37, die die Funktion der Umgebung hier als Filter für korrespondierende Phänotypen beschreiben.
Vgl. Wilson (1989) S. 157. Vgl. auch Pattee (1989) S. 63 n.. der daraus folgert, daß Theorien der Evolution somit die Unterscheidung zwischen einem symbolischen Genotyp, einem materiellen Phanotyp und einer selektiven Umgebung benötigen.
Vgl. Eigen/Schuster (1979) S. VI, die dies folgendermaßen formulieren: „Self-replicative entities compete for selection.“
Vgl. Ebeling (1990) S. 59; Ebeling/Feistel (1992) S. 304 ff. Vgl. auch Haken (1990b) S. 218, der die Evolution eines System auf das Zusammentreffen von Fluktuationen und Selektion zurückführt.
Vgl. Mosekilde/Aracil/Allen (1988) S. 50: „Evolution results from the diversity of behavior of the microlevel.“
Vgl. Zeeman (1986) S. 155 ff., der hierfür den Begriff der „punctuated equilibria“ heranzieht.
Vgl. Pohlmann/Niedersen (1990) S. 74, die die Evolution als Folge transienter Bifurkationen verstehen: es entsteht eine verzweigte Bifurkationskaskade.
Vgl. Mainzer (1994) S. 94 ff. Vgl. auch Kauffman (1991) S. 91: „Das koordinierende Verhalten dieses Systems bildet die Grundlage der Ausbildung unterschiedlicher Aktivitätsmuster und damit der Zelldifferenzierung.“
Vgl. auch Meinhardt/Klingler (1991) S. 61, die diesen Diffusionsaspekt plastisch ausdrükken: „Eine einmal gebildete Struktur unterdrückt die Bildung einer gleichartigen Struktur in der Nachbarschaft.“
Mainzer (1994) S. 95. Vgl. auch Meinhardt/Klingler (1991) S. 61, die hier von einer „lokalen Selbstverstärkung“ und einem begrenzenden, „sich schnell ausbreitenden antagonistischen Effekt” sprechen. Vgl. auch Milsum (1972) S. 158 ff.; Gierer/Meinhart (1972) S. 30.
Vgl. Meinhardt/Klingler (1991) S. 69, die die Annahme formulieren, daß „die postulierten Mechanismen universeller Natur sind.“
Vgl. Eigen/Schuster (1979) S. V.: „Hypercycles are a principle of natural selforganization allowing an integration and coherent evolution of a set of functionally coupled self-replicative entities.“ Vgl. auch Mainzer (1994) S. 87 f.
Vgl. Eigen (1971) S. 503 ff.; Eigen/Schuster (1979) S. 2 f; Bagley/Farmer/Fontana (1991) S. 141 ff.; Bagley/Farmer (1991) S. 93 ff. Vgl. auch Bahg (1990) S. 82 f, die darauf hinweist, daß diese Vorstellung den biologischen Evolutionsprozeß in drei Stufen teilt: erste chemische Reaktionen, die Selbstorganisation von Makro-Molekülen und die Darwin’sche Evolution.
Vgl. auch Laszlo (1992) S. 95 ff, der dieses Konzept — neben anderen — aufgreift und solche Wechselwirkungen zwischen Ökosystem und Gesellschaft sowie zwischen Unternehmen ausmacht, um daraus Regeln für ein „evolutionäres Management“ zu formulieren.
Vgl. Hofbauer/Schuster/Sigmund (1981) S. 155 f, die aufzeigen, daß die Verknüpfung selbstreproduzierender Makro-Moleküle zu einem Hyperzyklus zu deren Kooperation führt, während autokatalytische selbstreproduzierende Makro-Moleküle miteinander konkurrieren. Vgl. auch Laszlo (1987) S. 52, der eine Konvergenz zu höheren Ebenen als Antwort auf eine steigende Komplexität herausstellt.
Vgl. Rasmussen (1989) S. 95 ff., vgl. auch S. 102: „In terms of the developped model, using conservative parameters, it seems highly probable that the first cooperative RNA-based gene structures could evolve on a short time span compared with geological scales.“
Schiemenz (1990) S. 364. Vgl. z.B. auch Hillis (1990) S. 228 ff., der in einem Modell aufzeigt, daß die Hinzunahme einer koevolvierenden Spezies das Verbleiben in einem lokalen Maximum des Anpassungsgrades verhindert.
Vgl. Ebeling/Feistel (1992) S. 315, die somit auf ein stochastisches Moment der Evolution hinweisen.
Vgl. Ebeling (1990) S. 60, der in diesem Umstand, daß die Evolution keine Ziele verfolgt, einen wichtigen Unterschied zur technischen und soziokulturellen Evolution sieht.
Vgl. Eigen (1971) S. 521: „Jedes durch Mutation und Selektion erhaltene System ist hinsichtlich seiner individuellen Struktur unbestimmt, trotzdem ist der resultierende Vorgang der Evolution zwangsläufig — also Gesetz.“ Vgl. auch Boudon (1972) S. 56 f, der für die Humanwissenschaften herausstellt, daß durch Ausrichtung auf den Strukturbegriff erreicht.
Vgl. Bertalanffy (1972c) S. 40. Vgl. auch Grochla (1970) S. 5 f, der darauf verweist, daß Bertalanffy letztlich den mit diesem Faktor verbundenen Ausdruck der Ganzheit als unwissenschaftlich ablehnt und durch den Begriff des Systems ersetzt. Vgl. auch Fuchs (1973) S. 21; Mainzer (1994) S. 169.
Vgl. Gutenberg (1962) S. 68: „Das betriebliche Leben kennt keine Entelechien, keine immanenten Steuerungsmechanismen. Die nicht von sich aus zueinander strebenden Teile des Unternehmungsganzen bedürfen also einer Instanz, die sie zu einer Einheit zusammenbindet. Diese Instanz ist die Unternehmensleitung.“
Vgl. Hayek (1982) S. 23, der auf den — oft mißinterpretierten — historischen Zusammenhang zwischen biologischen und sozialtheoretischen Erkenntnissen hinweist: It was in fact the other way round, and (...) Charles Darwin was able successfully to apply to biology a concept which he had largely learned from social sciences (...).“ Vgl. auch Hayek (1990) S. 9.
Vgl. Anderson (1988) S. 269, der einen wesentlichen Unterschied herausstellt: „Economics differ from biology in that foresight and game-playing exist.“
Vgl. als eine frühe Quelle Haire (1959b) S. 272 f, der vor dem Hintergrund von vier Beispielunternehmen Wachstumsprozesse aufzeigt und biologische Analogien heranzieht. Vgl. auch Levy/Merry (1986) S. 224 ff., die eine Übersicht über entsprechende Ansätze liefern.
Vgl. auch Laszlo (1992) S. 83 ff., der aus verschiedenen Theoriebausteinen, etwa der Theorie dissipativer Strukturen, der Chaostheorie und anderen „Wissenschaften der Komplexität“ (S. 53), Handlungskonzepte für Ökonomie und Politik abzuleiten bestrebt ist, die auf globales Denken und Handeln gerichtet sind.
Vgl. auch Laszlo (1987) 17 ff., der dort auf Basis der in vielfältigen Bereichen wahrnehmbaren und zudem verknüpften Veränderungen und Entwicklungen ein evolutionäres Paradigma als Grundlage einer neuen Synthese postuliert. Vgl. hierzu ebenso Jantsch (1975).
Vgl. Faber/Proops (1993) S. 47 ff. Vgl. auch Ebeling (1990) S. 57 ff., der darauf hinweist, daß jedoch in der biologischen Evolution eine Bewertung der Variationen immer erst nach der Realisierung erfolgt.
Vgl. Langton (1989b) S. 2. Emergenz bezieht sich hier auf solche Eigenschaften, die sich nicht allein aus den einzelnen Elementen erschließen lassen. Vgl. auch Rasmussen/Knudsen/Feldberg/Hindsholm (1990) S. 111 ff., die die Entstehung kooperativer Strukturen in einer durch einfache Regeln simulierten Evolution aufzeigen und dabei von der folgenden Annahme ausgehen: „the essence of ‘life’ basically is associated with the functional organization of the different parts of an organism, and hence does not depend an the properties of the hardware in which it is implemented (...).“
Vgl. Forrest (1990) S. B. Selbstorganisation wird als spontane Emergenz von Ordnung in ursprünglich zufälligen Systemen, kollektive Phänomene als Herausbildung globaler Muster aus interagierenden Agenten verstanden. Kooperatives Verhalten drückt sich darin aus, daß das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Vgl. auch Huberman (1990) S. 38 ff., der die spontane Entstehung kooperativen Problemlösens innerhalb einer Menge von Agenten ohne das Vorliegen globaler Kontrollen diskutiert.
Vgl. Langton (1989b) S. 32 f Vgl. auch Cariani (1991) S. 776, der vor dem Hintergrund dieser Überlegung die Anforderungen an die zu benutzenden Anordnungen formuliert: „Emergent devices to be useful in amplifying our own creativity must have both a degree of structural autonomy relative to us as well as richness of potential structure.“
Vgl. die Aufsätze Lindenmayer (1968a) und (1968b), in denen theoretischen Grundzüge von zellulären Entwicklungsmodellen vorgestellt werden, sowie das erste entsprechende Lehrbuch Herman/Rozenberg/Lindenmayer (1975).
Vgl. z.B. Lindenmayer/Prusinkiewicz (1989) S. 222 ff., die ein Beispiel für die algorithmische Beschreibung, Analyse und Simulation solcher Systeme darstellen.
Vgl. die Sammelbände der ersten beiden interdisziplinären Workshops, Artificial Life I und II, die eine zentrale Fundgrube für Arbeiten zu verschiedenen Aspekten des artifiziellen Lebens darstellen: Langton (1989a) und Langton/Taylor/Farmer/Rasmussen (1991). Vgl. auch Kauffman (1991) S. 90.
Vgl. Langton (1990) S. 12, der nach der spontanen Emergenz der Fähigkeit zur Unterstützung von Berechnungen, von „Computation“, fragt. Vgl. zum Begriff der emergenten Computation auch Forrest (1990) S. 1 f., die auf ein Kollektiv von interagierenden Agenten (z.B. Zellen eines zellulären Automaten) verweist, die globale Muster auf der Makro-Ebene bilden. Hierbei ist entscheidend, daß die Instruktionen, nach denen die Agenten handeln, auf einer anderen Ebene definiert sind als die beobachteten Muster.
Vgl. Langton (1991) S. 46 ff., der auf die analoge Beziehung dieser Klassen zu den Attraktortypen dynamischer Systeme hinweist: I. Fixpunkte, I I. Grenzzyklen, III. seltsame Attraktoren und IV. lange Transienten, aber ohne direktes Analogon.
Vgl. Kauffman (1984) S. 151 ff., (1990) S. 143 f, (1991) S. 94, der hier auch die Metapher „gefrorener Kerne“ benutzt.
Vgl. Kauffman (1991) S. 97: „Tauen die gefrorenen Komponenten jedoch auf, so werden komplexe Abläufe möglich, die eine Koordinierung der Aktivitäten über das gesamte Netzwerk hinweg erfordern. In der flüssigen Übergangsphase zwischen festem und gasförmigen Zustand wird die maximale Komplexität erreicht, die ein Netzwerk noch koordinieren kann.“
Vgl. Langton (1990) S. 33, der ausführt, daß nicht far alle Klassen von Automaten entschieden werden kann, ob die Berechnung (irgendwann) anhält oder nicht. So erreichen Automaten der Klassen I und II periodisches Verhalten, sie erstarren. Dagegen zeichnet sich chaotisches Verhalten der Klasse III durch das Fehlen jeglicher Periode aus: diese Automaten kommen zu keinem Halt. Für Systeme der Klasse IV lassen sich jedoch keine solchen Aussagen mit Sicherheit treffen: Für sie ist das Halteproblem nicht entscheidbar.
Vgl. Langton (1991) S. 81: „We expect that information processing can emerge spontaneously and come to dominate the dynamics of a physical system in the vincinity of a critical phase transition.“
Vgl. Rasmussen/Karampurwala/Vaidyanath/Jensen/Hameroff(1990) S. 429, die aufgrundsätzliche Inkonsistenzen dieser Analogiebildung hinweisen: Zum einen kann die Vereinfachung der überaus komplexen Neuronen und Synapsen durch diese Modelle eine zu starke Vereinfachung sein, zum anderen sehen einige künstliche Neuronale Netze eine explizite Justierung interner Parameter durch den Back-Propagations-Algorithmus vor. Allerdings ist Vereinfachung eine wesentliche Eigenschaft einer homomorphen Modellrelation, und eine exogene Beeinflussung der neuronalen Verknüpfungen findet auch im Original statt, wenn auch sicherlich nicht über den im Modell herangezogenen Algorithmus.
Vgl. auch Hinton (1989) S. 185 ff., der darauf hinweist, daß ein hauptsächliches Anliegen der Beschäftigung mit solchen Modellen darin liegt, die Lernprozeduren zu entdecken, mit denen diese Netzwerke komplexe interne Repräsentationen ihrer Umgebung konstruieren.
Vgl. hier allerdings Wilbert (1995) S. 769 ff., der eine Interpretation neuronaler Netze in den Sozialwissenschaften anstrebt und sich dabei von dem Umstand leiten läßt, daß eine Verwendung als Prognosesystem durch das unter Akzeptanzgesichtspunkten relevante Fehlen einer sachlogischen Begründung der Systemantworten behindert wird. Das Netz verbleibt eine Black-Box: „Etwaige Wirkungsbeziehungen sind über die internen Einheiten
Vgl. Holland/Holyoak/Nisbett/Thagard (1987) S. 27: „More generally, we find the language of rules to be simply more convenient for describing the enormous range of inductive tasks, from classical conditioning to scientific discovery, that are performed by cognitive systems.“
Vgl. Langton (1989b) S. 22 ff., vgl. insbesondere S. 23: „The global behavior of the aggregate — the PTYPE — emerges out of the collective interactions among individual entities.“
Dieses Problem entspricht dem Halteproblem Turings bzw. Gödels Unentscheidbarkeitstheorem. Vgl. hierzu auch die Ausführungen im ersten Kapitel dieser Arbeit zum Ordnungsbegriff und im dritten Kapitel zur Existenz prinzipieller Begrenzungen. Vgl. hierzu Kauffman (1990) S. 136, der ein Programm als Genotyp, die entsprechende Berechnung — Computation — als Phänotyp bezeichnet und auch auf den Begriff der Algorithmischen Komplexität verweist.
Vgl. Goldberg (1989) S. 1, der in seinem Standardwerk folgende Beschreibung liefert: „Genetic algorithms are search algorithms based on the mechanics of natural selection and natural genetics. They combine survival of the fittest among string structures with a structured yet randomized information exchange to form a search algorithm with some of the innovative flair of human search. In every generation, a new set of artificial creatures (strings) is created using bits and pieces of the fittest of the old; an occasional new part is tried for good measure. While randomized, genetic algorithms are no simple random walk. They efficiently exploit historical information to speculate on new search points with expected improved performance.“
Vgl. auch Holland/Holyoak/Nisbett/Thagard (1987) S. 118 ff.; Booker/Goldberg/Holland (1989) S. 256 if; Carbonell (1989) S. 6; Grefenstette/Baker (1989) S. 20 ff.; Wilson (1989) S. 157 ff., Langton (19896) S. 35 ff.; Holland (1992) S. 44 ff.; Cvetkovic (1993) S. 60 f
Optimierungsaufgaben ergeben sich auch als betriebswirtschaftliche Einsatzfelder. Vgl. hierzu Ablay (1987) S. 104 ff., der hier die Maschinenbelegungsplanung und das Problem des Handlungsreisenden als klassische Reihenfolgeprobleme betrachtet. Vgl. zu ersterem auch Cleveland/Smith (1989) S. 160 ff., und zu letzterem Whitley/Starkwater/Fuquay (1989) S. 133 ff
Vgl. Holland (1992) S. 45, der das Schema einer solchen Regel folgendermaßen darstellt: „Wenn die Bedingungen a, b, c... erfüllt sind, dann führe die Handlungen x, y, z,... aus.“
Vgl. Booker/Goldberg/Holland (1989) S. 240, die auf diese „condition/action form“ verweisen und einen Formalismus auf Basis von Bit-Ketten ausführen. Vgl. auch Holland/Holyoak/Nisbett/Thagard (1987) S. 14 ff.; Forrest/Miller (1990) S. 213.
Vgl. Booker/Goldberg/Holland (1989) S. 235 ff. sowie S. 254 ff. für eine Schilderung des Bewertungsverfahrens. Vgl. auch Compiani/Montanari/Serra (1990) S. 202, die die Selbstorganisationsfähigkeit solcher Systeme herausstellen: „Classifier Systems are rule-based adaptive systems whose learning capabilities emerge from processes of selection and competition within a population of rules (classifiers). These processes are ruled by the values of numerical variables which measure the fitness of each rule. The system’s adaptivity is ensured by a fitness reallocation mechanism (the bucket brigade algorithm) and by genetic algorithms which are responsible for the internal dynamics of the system.“
Vgl. Grefenstette (1989) S. 186, der hier von „conflict resolution“ spricht: Die Basis fir die Auswahl einer der konkurrierenden Regeln liefern die erwarteten Nutzen sowie die — mit der Varianz verbundene — jeweilige Sicherheit dieser Erwartungen. Die „strongest rule” wird dann aktiviert.
Vgl. auch Holland/Holyoak/Nisbett/Thagard (1987) S. 16, die darauf hinweisen, daß durch diese a priori unbestimmte Konkurrenz den Regeln nicht der Charakter von Befehlen sondern eher von Vorschlägen zukommt, sowie auch S. 116 fir eine Beschreibung der „Rule Competition“, deren einzelne Gebote durch das vorhandene Gewicht, die Spezifität und einen Unterstützungsparameter der Regeln bestimmt wird.
Vgl. Holland (1988) S. 121, der hier von Standard Operating Procedures, SOP, spricht: „The rules are the counterparts of the interacting SOPs in an economic system.“
Vgl. Holland (1988) S. 119, der dort solche internen Modelle vor dem Hintergrund der Spieltheorie mit Strategien verbindet, die typischerweise durch Vorausschau und Antizipation der gegnerischen Schritte geprägt sind.
Langton (1989b) S. 42. So erreicht die Gestaltung globaler Ordnungen durch globale Regelungen lediglich eine begrenzte Komplexität, die durch die formulierten Regelungen bestimmt wird. Das Zusammenspiel lokaler Regelungen kann demgegenüber zu neuen Effekten führen.
Vgl. Laing (1989) S. 49. Vgl. auch Lindenmayer/Prusinkiewicz (1989) S. 246, die hier die Funktion als „a tool for formulating and verifying biological hypotheses“ sehen.
Vgl. Lugowski (1989) S. 355: „Artificial life is the study of quasi-biological systems and the construction and classification of the same. As a systems science, artificial life ought to investigate computations not yet exhibited in nature — or not yet noticed.“ Vgl. vor diesem Hintergrund auch die interessante Bemerkung von Kosiol/Szyperski/Chmielewicz (1972) S. 88, daß sich die Interdisziplinforschung nicht auf bereits beherrschte Systeme beschränken dürfe.
Vgl. Langton (1989b) S. 21: „The most promising approaches to modeling complex systems like life or intelligence are those which have dispensed with the notion of a centralized global controller, and have focussed instead on mechanisms for the distributed control of behavior.“
Tamayo/Hartman (1989) S. 121. Vgl. auch Pattee (1989) S. 67: „Artificial Life modelers should not fall into this trap of arguing that working simulations are by themselves evidence for or against theories of life.“ Vgl. auch Goel/Thompson (1989) S. 320, die betonen, daß zelluläre Automaten „tend to greatly lack direct physical realism.”
Vgl. Opp (1979b) S. 112, der „Gruppen in einem weiten Sinne, z.B. Familien, Gesellschaften, Wirtschaftsbetriebe, Parlamente, Staaten etc.“ als Kollektive bezeichnet. Insgesamt bilden gemäß Opp Individuen, Kollektive und Gegenstände sozialwissenschaftliche Objekte. Diese Objekte weisen relationale und nicht-relationale Merkmale auf, wobei erstere sich auf Beziehungen zwischen mehreren Objekten beziehen. Vgl. aber auch Lazarsfeld/Menzel (1969) S. 499, die auf weitere Objekte verweisen: Handlungen, Verhaltensmuster, Gebräuche, Normen und Kulturelemente.
Vgl. Opp (1979b) S. 1. Beispiele für solche kollektiven Begriffe und Phänomene nennen RaubNoss (1981) S. 88 f: kollektive Handlungen (z.B. Streiks oder Wahlen), Verteilungen (z.B. Selbstmordraten oder Einkommensverteilungen), Institutionen, Strukturen (z.B. Einflußstrukturen) und kollektive Produkte (z.B. Normen, Gesetze, die materielle Infrastruktur).
Vgl. Hayek (1943) S. 41 ff.; Troitzsch (1984) S. 56 f. Vgl. auch den einführenden Abschnitt zum dritten Kapitel dieser Arbeit.
Vgl. Coleman (1964) S. 41, der hervorhebt, daß der grundlegende Ansatz nicht der einer Reduktion einer Ganzheit auf ihre Komponenten, sondern eher die Konstruktion einer solchen ist: „(...) it is characteristic of many of these theories that they begin with postulates on the individual level and end up with deductions on the group level.“
Vgl. Hayek (1943) S. 43: „They do not stand for definite things or classes of things (...) but for a pattern or order in which different things may be related to each other (. _)“. Und weiter (S.44): „In other words, the wholes about which we speak exist only if, and to the extent to which, the theory is correct which we have formed about the connection of the parts which they imply and which we can explicitly state only in the form of a model built from those relationships.” Vgl. auch Hayek (1944) S. 28 ff.
Vgl. Coleman (1990) S. 197, der es als einen „easy path“ bezeichnet, die Individuen so zu modellieren, daß diese durch bloße Aggregation die kollektiven Phänomen zeigen. Den korrekten Weg beschreibt folgendermaßen: „to maintain a single conception of what individuals are like and to generate the varying systemic functioning not from different kinds of creatures, but from different structures of relations within which these creatures find themselves.
Watkins (1957) S. 106. Vgl. auch Opp (1979b) S. 137, der die Wirtschaftswissenschaft in die „gegenwärtig praktizierte individualistisch orientierte Sozialwissenschaft“ einordnet.
Hayek (1976) S. 15. Hervorhebung im Original. Vgl. auch Watkins (1957) S. 107, der die Grundannahme des methodologischen Individualismus folgendermaßen formuliert und hierbei die Bedeutung von Wissen hervorhebt: „(...) no social tendency exists which could not be altered if the individuals concerned both wanted to alter it and possessed the appropriate information. (...) social tendencies are the product (usually undesigned) of human characteristics and activities and situations, of people’s ignorance and laziness as well as of their knowledge and ambition.“
Vgl. auch Mayntz (1961) S. 31, die in der Unterscheidung von gewachsenen und zweck-bewußt geschaffenen sozialen Ordnungsformen herausstellt, daß kein irgendwie beständiges soziales Gebilde vollständig ohne Aspekte absichtsvoller Formulierung auskommt und gleichermaßen nicht als vollständiges Abbild eines vorgefaßten Planes entsteht. Beide Ordnungsformen treten somit immer verbunden auf
Vgl. Troitzsch (1984) S. 62. Vgl. auch das Kapitel 2.3.1 Konstruierte und spontane Ordnung innerhalb der Sozialtheorie.
Vgl Watkins (1957) S. 106: „(...) social systems constitute `wholes` at least in the sense that some of their large-scale behavior is governed by macro-laws which are (...) not to be explained as mere regularities or tendencies resulting from the behavior of interacting individuals.“
Vgl. Opp (1979b) S. 142 f, der Rekonstruktionen „im Prinzip“ und „im Detail” diskutiert. Hierbei erreichen prinzipielle Aussagen die Klärung der bestehenden Zusammenhänge, nicht aber eine Vorhersage oder Bestimmung konkreter Details.
Vgl. Bunge (1979a) S. 194: „Holism fails because it postulates totalities transcending the components, and individualism fails because it ignores the totalities.“
Vgl. Homans (1968). Die formulierten Hypothesen konzentrieren sich auf die Variablen Gefühle bzw. Einschätzungen (den Bezug zum internen Zustand des Menschen; S. 37 ff.), Interaktion (der Umstand, daß eine Handlung auf eine andere folgt oder von ihr stimuliert wird; S. 36) und Aktivität (Aktivitäten „refer to things people do: work on the physical environment, with implements, and with other persons“; S. 34). Vgl. hierzu auch Coleman (1964) S. 47 ff.; Ziegler (1972) S. 207 ff.; Davis (1977) S. 231 ff.
Vgl. auch Barton/Anderson (1967) S. 33 ff., die in einer ähnlichen Fallstudie Prozesse in Organisationen, hier: den Wandel in einer Haftanstalt, modellieren, und dabei die Bedeutung der Beziehungen innerhalb des Systems und dessen Aufgliederung in Subsysteme herausstellen. Sie weisen darauf hin, daß die wechselseitige Verbundenheit von Subsystemen dazu führt, daß sich „die Folgen des Wandels in einem System (...) nicht durch ein einfaches, aus zwei Variablen bestehendes Ursache-Wirkungs-Schema (...) voraussagen“ lassen.
Vgl. Simon (1957) S. 99 ff., der folgende Variablen benutzt: Interaktionsintensität zwischen den Gruppenmitgliedern; Grad der Sympathie unter den Mitgliedern der Gruppe; Menge der Tätigkeiten, die innerhalb der Gruppe ausgeführt wird (internes System); Menge der Tätigkeiten, die von außerhalb auferlegt werden (externes System ). Simon kommt nach der Analyse von Gleichgewichtszuständen zu dem Schluß, daß fir dieses Modell, wenn nichtlineare Beziehungen unterstellt werden, beständige Verhaltensmuster gezeigt werden können.
Vgl. auch Ziegler (1972) S. 209 ff., der ebenfalls dieses Modell darstellt. Vgl. auch Festinger (1968) S. 342 f, der jedoch betont, daß die mathematische Formulierung dieser Theorie keine weiteren Deduktionen erschlossen habe.
Vgl. Opp (1979b) S. 120: „Transformationsfunktionen geben also an, wie aus bestimmten Verteilungen von (...) Merkmalen von Individuen und/oder Gegenständen ein Kollektivmerkmal gebildet wird.“
Vgl. Raub/Voss (1981) S. 32, die darauf verweisen, daß es diese Zirkularität erlaubt „unter Rückgriff auf Hypothesen über individuelles Verhalten zu zeigen, wie der soziale Kontext individuelle Handlungen beeinflußt, die ihrerseits Rückwirkungen auf diesen Kontext haben.“ Hervorhebung im Original. Vgl. auch Mayntz/Nedelmann (1987) S. 660, die herausstellen, daß aus eigendynamischen Prozesse Folgen erwachsen, die „Bestandteil ihrer eigenen Verursachungsstruktur werden.” Vgl. auch Coleman (1990) S. 244 ff. sowie S. 325 ff., der diese Rückkopplungen fair die Entstehung und Wirkungsweise von Normen diskutiert, die Coleman als supraindividuelle Entitäten herausstellt.
Vgl. Raub/Voss (1981) S. 143, die ausführen, daß Kollektive als zusammengesetzte Ganzheiten aus Teilen bestehen, „deren Interdependenz oder Muster von Relationen das bewirke, was als Struktur, Gestalt, Ganzheit erscheine.“
Vgl. Raub/Voss (1981) S. 23 ff. Diese Annahme entspricht dem Grundsatz schwacher Kausalität: Gleiche Ursachen haben gleiche Wirkungen.
Vgl. Raub/Voss (1981) S. 27 f. und die dort angegebene Literatur. Vgl. auch Merton (1936) S. 894, der darauf hinweist, daß diese Fragestellung von „virtually every substantial contributor to the long history of social thought“ aufgenommen wurde, jedoch eine systematische Untersuchung fehlt. Vgl. auch Lindenberg (1977) S. 49 f.
Vgl. Coleman (1990) S. 198: „(...) the kind of action that is involved in going from rational individual actors to the wild and turbulent systemic functioning called collective behavior is a simple (and rational) transfer of control over one’s actions to another actor. As in some authority relations, this transfer is — in the phenomenon known as collective behavior — made unilaterally, not as part of an exchange.“
Vgl. Merton (1936) S. 895, der hier Konsequenzen für den handelnden Akteur und Konsequenzen für andere Personen unterscheidet, wobei letztere insbesondere durch die Sozialstruktur und Kultur übertragen werden.
Quelle: In Anlehnung an Coleman (1974) S. 151. Vgl. auch RaubNoss (1981) S. 193 if
Vgl. Arrow (1977) S. 208: „Durch Wiederholung dieser Frage für viele Alternativkontexte erhalten wir eine Beschreibung seines Wertesystems und zwar in Form einer Regel, die für eine hypothetische Wahl bei vielen oder allen möglichen Aktionsräumen Geltung hat.“
Vgl. Merton (1936) S. 895, der hierfür insbesondere die Beziehung zwischen Handlungen und den Bedingungen dieser Handlungen als ursächlich ansieht.
Vgl. Topitsch (1968c) S. 66. Vgl. auch Merton (1968) S. 475 ff., der sich ausfiihrlich der „Self-fulfilling Prophecy“ widmet und die als Thomas Theorem bezeichnete These diskutiert: „If men define structures as real, they are real in their consequences.” (S. 475). So gilt es zu erfassen, daß Menschen nicht nur aufgrund objektiver Umstände einer Situation antworten, sondern auch aufgrund der (subjektiven) Bedeutung, die diese Situation für sie hat. Folglich kann festgehalten werden: „The self-fulfilling prophecy is, in the beginning, a false definition of the situation evoking a new behavior which makes the originally false conception come true.“ (S. 477). Hervorhebungen im Original.
Vgl. Merton (1936) S. 903 f.: „Public predictions of future social developments are frequently not sustained precisely because the prediction has become a new element in the concrete situation, thus tending to change the initial course of developments.“
Merton (1936) S. 894. Vgl. auch Mayntz (1961) S. 48 ff., die diese unantizipierten Konsequenzen als Prozesse, die sich aus den Gegebenheiten einer Organisation „zwangsläufig, aber ungewollt und unvorhergesehen ergeben“ (S. 48), beschreibt. Als wesentliche Ursache solcher Prozesse wird der Umstand gesehen, daß ein Beobachter oder Gestalter „die Vielzahl der gegenseitigen Abhängigkeiten in einem sozialen System nicht übersieht, vor allem dann nicht, wenn er in der Vorausberechnung der Folgen seines Handelns die soziale Natur des Systems und die psychischen Eigenschaften seiner Mitglieder ignoriert” (S. 48 ).
Vgl. auch Mayntz/Nedelmann (1987) S. 648 ff., die diese Prozesse unter dem Begriff der Eigendynamik diskutieren und die Bedeutung „zirkulärer Stimulation zwischen angebbar handelnden Akteuren“ sowie die „wechselseitige Verstärkung oder (gerade umgekehrt) Hemmungen bestimmter Verhaltensweisen” (S. 651) herausstellen. Unter diesem Aspekt gelingt ein „Brückenschlag von der Mikroebene individuellen Handelns zur Makroebene sozialer Systeme“ (S. 666 ).
Vgl. auch Esser (1985) S. 435 ff, der das kollektive Phänomen der sozialen Differenzierung als ungeplantes Resultat des Handelns von rationalen Akteuren modelliert. Es wird dort deutlich, daß die Eigendynamik kollektiver Prozesse ohne die Annahme eines speziellen Makro-Gesetzes allein aus der „Kombination von Wissens-und Motivstrukturen der Akteure, der expliziten Benennung von gewissen Handlungsgesetzmäßigkeiten, strukturellen Gegebenheiten und Interdependenzen von Handlungsfolgen und Strukturbedingungen“ (S. 449) erklärt werden kann.
Vgl. Merton (1936) S. 898: „The most obvious limitation to a correct anticipation of consequences of action is provided by the existing state of knowledge.“ Merton greift in seiner Argumentation auf Ergebnisse von Poincaré zurück, der später auch von Vertretern der Chaosforschung mit eben dieser Äußerung als Referenz fir das Erkennen einer sensitiven Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen herangezogen wird (S. 899).
Vgl. Boettke (1990) S. 61, der von Hayek im Hinblick der Reichweite der bearbeiteten Themenbereiche mit Adam Smith vergleicht.
Boettke (1990) S. 61. Vgl. auch Streit (1992) S. 25, der für von Hayek die „lebenslange Beschäftigung mit dem Problem der unabänderlichen Beschränktheit menschlichen Wissens“ herausstellt.
Von Hayek verwendet in seinen Ausführungen die Begriffe „Ordnung“, „Pattern”, „Konfiguration“, „Struktur” und „System“ vielfach gleichartig. Vgl. Hayek (1982) S. 35 und S. 155.
Vgl. Hayek (1982) S. 35. Diese Gewichtung ist beeindruckend, doch scheint die vorgenommene Gegenüberstellung von Ordnung und Gesetzen nicht ganz eindeutig: Zum einen kann vermutet werden, daß sich Ordnung auch aus dem Wirken relativ einfacher Gesetze ergeben kann. Zum anderen ist nicht a priori einsichtig, weshalb hier nicht Gesetze einfacher Systeme mit denen komplexer Systeme verglichen werden. Letztere sind allerdings weitgehend noch zu erschließen. Wesentlich ist aber die Herausstellung, daß (erst) die Diskussion von Ordnung in komplexen Systemen den gleichen Erkenntnisgewinn bringen kann, den bereits die Kenntnis der Gesetze für einfache Systeme erreicht. Diese Schichtung scheint plausibel: da komplexe Phänomene eine höhere qualitative Rangstufe als einfache Konstellationen aufweisen, müssen auch die Erklärungsmuster durch die Untersuchung des Zusammenwirkens von Gesetzen eine höhere Stufe erreichen.
Vgl. auch Boudon (1972) S. 56, der eine ähnliche Parallelität zwischen dem Struktur-und dem Systembegriff herausstellt: „Man kann also sagen, daß der Strukturbegriff die Bedeutung des Systembegriffs für die Human-Wissenschaften widerspiegelt. Unserer Meinung nach bezeichnet der Strukturbegriff nichts anderes als diejenige Klasse von Theorien, die es gestatten, die wechselseitige Abhängigkeit von Elementen eines als System verstandenen Objekts zu analysieren und zu deuten.“
Vgl. hierzu auch Boudon (1972) S. 55, der diese Eigenschaft der Einbettung auch für den Strukturbegriff betont: „Wie der Modellbegriff, so ist auch der Strukturbegriff ziemlich obskur und beinhaltet verschiedene Bedeutungen, je nach dem Zusammenhang, in dem er betrachtet wird. (...). Der Strukturbegriff ist das Zeichen dafür, daß sich die Human-Wissenschaften mit Erfolg einer wissenschaftlichen Systemanalyse angenähert haben, das heißt der Analyse von komplexen Objekten, die sich aus Elementen zusammensetzen, deren Verhalten nur aus der Ganzheit heraus verstanden werden kann, deren Bestandteile sie sind.“
Vgl. Hayek (1982) S. 11. Vgl. auch Hayek (1990) S. 10, der dort die sich fortschreibende Erfahrung mit wissenschaftlichen Theorien vergleicht: beide werden bewahrt, wenn sie sich als nützlich erweisen.
Vgl. Hayek (1990) S. 43, der diese Regeln als Bestandteile eines internen Modells versteht: „(...) the system of rules of action is built up on which rests what we regard as an interpretation of the external world by the mind.“ Wahrnehmung erscheint somit als das Ergebnis von Klassifikationen auf Basis von Zuordnungsschemata. Vgl. auch Streit (1992) S. 2f.
Vgl. Hayek (1982) S. 12. Vgl. Streit (1992) S. 5, der diesen Regeln folglich eine „Entlastungsfunktion“ zuweist.
Vgl. Hayek (1982) S. 14, der hier von einer „fragmentation of knowledge“ spricht.
Vgl. Hayek (1982) S. 13: „(...) most of the rules of conduct which govern our actions, and most of the institutions which arise out of this regularity, are adaptations to the impossibility of anyone taking conscious account of all the particular facts which enter into the order of society.“
Vgl. Hayek (1976) S. 117, der dort den Fortschritt einer Gesellschaft daran mißt, daß „die Zahl der wichtigen Handlungen, die wir ohne Nachdenken ausführen können, immer größer wird.“ Vgl. auch Hayek (1988) S. 76, der dort, vor dem Hintergrund dieses Unwissens bezüglich vieler einzelner Umstände, den ökonomischen Gestaltungsanspruch relativiert: „The curious task of economics is to demonstrate to men how little they really know about what they imagine they can design.”
Vgl. Hayek (1982) S. 30: „Whenever a type of situation evokes in an individual a disposition towards a certain pattern of response, that basic relation which is described as `abstract’ is present.“ Hervorhebungen im Original. So erscheint (S. 30) „Abstractness” als die „basis of man’s capacity to move successfully in a world very imperfectly known to him — an adaption to his ignorance of most of the particular facts of his surroundings.“
Vgl. Hayek (1990) S.13, der hier den Begriff der „arrogation of pretended knowledge“ heranzieht.
Vgl. Hayek (1982) S. 15: „And one of the ways in which civilization helps us to overcome that limitation on the extent of individual knowledge is by conquering ignorance, not by the acquisition of more knowledge, but the utilization of knowledge which is and remains widely dispersed among individuals.“
Hayek (1969) S. 33, vgl. auch auf S. 97–107 das dortige Kapitel “Die Ergebnisse menschlichen Handelns, aber nicht menschlichen Entwurfs”.
Vgl. Hayek (1982) S. 48 ff. sowie S. 50: „(...) the general rules of law that a spontaneous order rests on aim at an abstract order, the particular or concrete content of which is not known or foreseen by anyone; while the commands as well as the rules which govern an organization serve particular results aimed at by those who are in command of the organization.“
Vgl. Polanyi (1970) S. 165, der weiter ausführt, daß kollektive Handlungen durch ftinf Determinanten bestimmt sind: Powers, Tasks, Tests, Rewards, Accession.
Polanyi (1970) S. 166. Vgl. hierzu auch Hayek (1982) S. 54: „(...) the only possibility of transcending the capacity of the individual mind is to rely on those super-personal `self-organizing’ forces which create spontaneous orders.“
Vgl. Smith (1990) S. 371, der diesen Ausdruck in seinem „Wohlstand der Nationen“ allerdings nur ein einziges Mal verwendet und zwar in der Diskussion von Einfuhrbeschränkungen. Smith führt dort aus, daß der Unternehmer bei der Entscheidung über ein in-oder ausländisches Engagement, nur die eigene Sicherheit erhöht, indem er die nationale Wirtschaft fördert, und durch Förderung der Erwerbstätigkeit nur eigenen Gewinn anstrebt: „Und er wird in diesem wie auch in vielen anderen Fällen von einer unsichtbaren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, den zu erfiillen er in keiner Weise beabsichtigt hat. Auch für das Land selbst ist es keineswegs immer das schlechteste, daß der einzelne ein solches Ziel nicht bewußt anstrebt, ja, gerade dadurch, daß er das eigene Interesse verfolgt, fördert er häufig das der Gesellschaft nachhaltiger, als wenn er wirklich beabsichtigt, es zu tun.”
Vgl. auch Hayek (1990) S. 184 sowie S. 11, der dort darauf hinweist, daß die ökonomische Theorie bereits 200 Jahre vor der Kybernetik die Merkmale selbstregulierender Systeme erkannt hat: „(...) it recognised the nature of such self-regulating systems in which certain regularities (or, perhaps better, `restraints’) of conduct of the elements led to constant adaptation of the comprehensive order to particular facts, affecting in the first instance only the separate elements. S.ch an order, leading to the utilisation of much more information than anyone possesses, could not have been `invented’. This follows from the fact that the result could not have been foreseen.“ Vgl. auch Hinterberger/Hüther (1993) S. 223 ff., die jedoch aufzeigen, daß bei Adam Smith die Idee der spontanen Selbstorganisation nicht in Form eines formulierten Modells auftritt und dieser sich darüber hinaus nicht von mechanistischen Ansätzen löst. Vgl. auch Merton (1936) S. 902.
Vgl. Hayek (1990) 5.,181, der herausstellt, daß erst Wettbewerb herausfindet, „which goods are scarce goods, or which things are goods, and how scarce they are.“ Vgl. auch Boettke (1990) S. 64: „The voluntary action of thousands of individuals, each pursuing his own interests, generates and utilizes economic information that is not available to any one individual or group of individuals in its totality. Economic coordination relies upon the utilization of `local’ or contextual knowledge (...).” Vgl. auch Kirzner (1984) S. 193 ff.; Tröndle (1986) S. 65 f: Leube (1989) S. XXII, Hinterberger/Huther (1993) S. 219 ff.
Vgl. Hayek (1990) S. 34, und (1980) S. 19: „Such activities in which we are guided by a knowledge merely of the principle of the thing should perhaps better be described by the term cultivation than by the familiar term `control’ — cultivation in a sense in which the farmer or gardener cultivates his plants, where he knows and can control only some of the determining circumstances, and in which the wise legislator or statesman will probably attempt to cultivate rather than to control the forces of the social process.“ Hervorhebung im Original. Vgl. auch Hinterberger/Hüther (1993) S. 233, die bei von Hayek die „Fixierung auf das Koordinationsproblem in dezentral organisierten Wirtschaften” herausstellen.
Vgl. Hayek (1969) S. 37, der als plastisches Beispiel eine Menge von Eisenspänen verwendet, welche in einem Magnetfeld Strukturen hervorbringen, die ohne die vorgegebenen (Spiel-) Regeln des magnetischen Feldes mit detaillierten Anweisungen nicht zu gestalten sind. Eine Prognose kann sich allerdings nur auf das allgemeine Muster, nicht aber auf einzelne Späne beziehen: zu viele Einflußfaktoren bestimmen deren konkrete Positionen. Vgl. auch Malik (1989) S. 216.
Vgl. Hayek (1990) S. 27: „Without such specific information about the individual elements we shall be confined to (...) mere pattern predictions — predictions of some of the general attributes of the structures that will form themselves, but not containing specific statements about the individual elements of which the structures will be made up.“
Vgl. Hayek (1982) S. 36: „This matching of the intentions and expectations that determine the actions of different individuals is the form in which order manifests itself in social life (...).“
Vgl. auch Malik (1993) S. 113: „Regeln des Verhaltens sagen dem Menschen weniger, was er tun soll, sondern vielmehr, was er nicht tun soll und grenzen somit Bereiche des gefahrlosen oder mindestens in seinen Konsequenzen und Risiken überschaubaren Handelns von jenen Bereichen ab, über die zuwenig faktisches Wissen bekannt ist und in denen menschliches Handeln daher mit unbekannten Risiken und Folgen zu rechnen hätte. Derartig verstandene Regeln des Verhaltens bewirken Regelmäßigkeiten des Verhaltens, also eine Ordnung des Handelns.“ Hervorhebungen im Original.
Vgl. Hayek (1969) S. 164, (1982) S. 36, vgl. auch (1990) S. 9: „The order of society (...) must be defined as a condition in which individuals are able, on the basis of their own respective peculiar knowledge, to form expectations concerning the conduct of others, which are proved to be correct by making possible a successful mutual adjustment of the actions of these individuals.“
Vgl. Hayek (1982) S. 40: „The important point is that the regularity of the conduct of the elements will determine the general character of the resulting order but not all the detail of its particular manifestations. The particular manner in which the resulting abstract order will manifest itself will depend, in addition to the rules which govern the actions of the elements, on their initial position and on all the particular circumstances of the immediate environment to which each of the them will react in the course of the formation of order. The order (...) will always be an adaptation to a large number of particular facts which will not be known in their totality to anyone.“
Vgl. Hayek (1982) S. 20. Vgl. auch Hayek (1990) S. 26, der dort ausführt, daß, um die charakteristischen Eigenschaften sozialer Ordnungsstrukturen zu betrachten, die entsprechenden Modelle ein essentielles Maß an Komplexität aufweisen müssen, das fir verschiedene physikalische Modelle so nicht notwendig erscheint.
Vgl. Fuchs (1973) S. 3 ff., der diese Entwicklung nachzeichnet und in der weiteren Argumentation den seinerzeitigen Stand verschiedener Disziplinen in der Erforschung komplexer Systeme überzeugend darstellt und integriert.
Die erstmalige Formulierung „Zu einer allgemeinen Systemlehre“ findet sich in den Blättern für deutsche Philosophie, Ausgabe 1945, 18, No. 3/4. Bertalanffy selbst weist jedoch darauf hin, daß ihm nicht bekannt sei, ob diese Ausgabe (noch) erschienen ist: „Not known if published.” (Bertalanffy (1950) S. 139). Ein Nachdruck findet sich als Bertalanffy (1972c). Vgl. auch Bahg (1990) S. 80 ff.
Vgl. Luhmann (1991b) S. 15. Vgl. auch Bertalanffy (1972a) S$130: „System-theoretical approaches include general systems theory (...), cybernetics, theory of automata, control theory, information theory, set, graph and network theory, relational mathematics, game and decision theory, computerization and simulation, and so forth. “ Vgl. auch Bahg (1990) S. 79.
Diese pragmatischeren Ansätze stellen insbesondere heraus, daß in der Analyse von Systemen nicht nur den jeweiligen Elementen, sondern ebensosehr den bestehenden Beziehungen Bedeutung zukommt. Vgl. Grochla (1970) S. 16. Vgl. auch Wegner (1972) S 191 ff.; Zangemeister (1972) S. 199 ff
Bertalanffy (1950) S. 134.
Vgl. Fuchs (1969) Sp. 1622, der die Bedeutung gerade der funktionalen Interpretation von Systemen, „welche die zwischen den systembildenden Einheiten ablaufenden Prozesse und die Strukturveränderungen sowie die Verhaltensweisen von Systemen zeitabhängig beschreibt“, herausstellt.
Vgl. Bertalanffy (1950) S. 136 ff., (1972a) S. 29 f, (1972b) S. 412 ff. sowie (1972c) S. 42, der als Beispiele für gleichartige Prinzipien aus verschiedenen Gebieten aufzählt: „Ganzheit und Summe, Mechanisierung, Zentralisierung, hierarchische Ordnung, Erreichung stationärer Zustände, Äquifinalität u. dgl.“ Vgl. auch Fuchs (1969) Sp. 1618, (1973) S. 24 ff.; Grochla (1970) S. 6 f
Vgl. auch Kosiol/Szyperski/Chmielewicz (1972) S. 76 ff. sowie S. 84, die dort herausstellen, daß auch solche Interdisziplinarität eine Spezialisierung darstellt: „Es liegt nur ein anderes Prinzip der Ordnung des Wissens (...) vor.“
Vgl. Pfohl (1978) S. 739, der hier auch auf den Begriff der Relationentreue verweist.
Vgl. Bertalanffy (1950) S. 137 f sowie S. 138: „There exist therefore general system laws which apply to any system of a certain type, irrespective of the particular properties of the system or the elements involved.“
Vgl. Bertalanffy (1950) S. 139, der die Systemtheorie als logisch-mathematische Disziplin in einer Stellung wie etwa die der Wahrscheinlichkeitstheorie sieht.
Pfohl (1978) S. 739, der sich hierbei auf die Hypothese bezieht, daß alle Systeme, um zu überleben, nach Ordnung streben.
Vgl. Bertalanffy (1950) S. 140 ff., (1972a) S. 25 ff, der auch darauf hinweist, daß statistische Methoden, etwa in Verbindung mit dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, zwar eine unorganisierte Komplexität beschreiben können, vor geordneter Komplexität jedoch versagen.
Vgl. auch (1972a) S. 29: „Entities of an essentially new sort are entering the sphere of scientific thought.“ Die Vorherrschaft des mechanischen Ansatzes, der eine einseitige Kausalität und Beziehungen zwischen nur jeweils zwei Variablen in den Mittelpunkte stellt, implizierte, daß die mathematischen Methoden erst geschaffen werden mußten, um Systeme als Ganzheiten zu betrachten.
Bunge (1979a) S. 16, vgl. auch (19796) S. 18 ff. Vgl. auch Boulding (1956) S. 197, der den Ansatz einer „general theory of practically everything“ ablehnt, denn: „all we can say about practically everything is almost nothing.”
Vgl. Probst/Ulrich (1984) S. 149. Vgl. auch Pfohl (1978) S. 743: „Die Systemtheorie findet deshalb überall Systeme, weil sie die Welt systemhaft sieht, nicht weil es nur Systeme gibt.“ Hervorhebungen im Original. Es zeigt sich erneut, daß keine wissenschaftliche Beschreibung von Realitätsbereichen unabhängig von dem Beschreibenden ist.
Vgl. Schiemenz (1990) S. 366. Vgl. auch Albach (1991b) S. 2, der den „Verlust der Dialogfähigkeit zwischen den einzelnen Disziplinen“ herausstellt.
Vgl. Grochla (1970) S. 14. Grochla versteht den Nutzen systemtheoretischer Ansätze im Rahmen des „organisationstheoretischen Entdeckungszusammenhangs derart, daß die abgeleiteten Hypothesen dazu beitragen können, bestehende Forschungslücken aufzudecken und darüber hinaus mögliche Wege zu deren Beseitigung zu weisen.“
Vgl. Orchard (1972) S. 206 ff., der, bezogen auf das Merkmal der Abstraktion, ein Spektrum von Systemtheorien vorstellt: Er differenziert drei Gruppen: Spezifische bzw. spezielle Systemtheorien, generalisierte Systemtheorien und allgemein-orientierte Systemtheorien.
Vgl. Mesarovic/Macko/Takahara (1970) S. 19 ff, die dort explizit Problemlösungsprozesse betrachten. So stellt Mesarovic mit diesen ersten formal-mathematischen Arbeiten, die hierarchische Systeme untersuchen, informationsverarbeitende und problemlösende Prozesse in den Mittelpunkt. Vgl. Mesarovic (1962) S$110 ff., (1972) S$1251 ff.; Mesarovic/Macko/Takahara (1970) S$134 ff.; Jamshidi (1988) S. 238 f; Bahg (1990) S. 88.
Vgl. Friedrich (1984) S. 90 ff., der auch Elementarformen von Systemen mit spontaner Organisation formal einführt: koexistierende Systeme, kompetitive Systeme, dominante Systeme und symbiotische Systeme. Vgl. Maul (1993) S. 717, der darauf verweist, daß spontane Ordnungsmuster durch die interne Struktur determiniert sind.
Quelle: Friedrich (1984) S. 91. Vgl. auch Friedrich (1984) S. 90, der den Unterschied zwischen verschiedenen Typen von Systemstrukturen an einem Skilift erläutert: so entspricht die Bergfahrt einem organisierten und die Talfahrt einem spontanen System.
Vgl. Grochla (1970) S. 9 f., der sich explizit auf den Begriff des Fließgleichgewichts bezieht.
Grochla (1970) S. 10. Vgl. auch Fuchs (1969) Sp. 1627 sowie (1973) S. 123, der dort ausführt, daß ein solcher Prozeß zu der Herausbildung eines Steuerungszentrums, d.h. eines „führenden Teils“ führen kann
Vgl. Servatius (1991) S. 6 f. Vgl. auch Schiemenz (1970) S. 783, der gegenüber einer Einengung auf Analogien aus der — sehr anschaulichen — Mechanik Bedenken äußert und folgert (S. 784): „Die geschilderten Gefahren liegen nicht vor, wenn die Wirtschaftswissenschaften sich bei ihrer Analogiebildung nicht auf die geschilderten einzelnen naturwissenschaftlichen Disziplinen beziehen, sondern von vornherein auf die Systemtheorie.“
Folglich impliziert auch der entscheidungsorientierte Ansatz die Systemorientierung. Vgl. Pfohl (1974) S. 69 f
Vgl. Malik (1993) S. 59 ff. sowie S. 105 ff. Vgl. auch Maul (1993) S. 726, der gar von einer „grandiosen Illusion“ spricht.
Vgl. Bleicher (1972b) S. 173, (1972c) S. 236 ff. Vgl. auch Grochla/Bauer/Fuchs/Lehmann/Vieweg (1977) S. 1 f, die sich explizit auf naturwissenschaftliche Grundlagen zur Theorie der offenen Systeme beziehen, die sie aus Arbeiten von Bertalanffy und der Gruppe um Prigogine ableiten. Vgl. auch Kosiol/Szyperski/Chmielewicz (1972) S. 91, die den Objektbereich der Organisationslehre als die „integrative Strukturierung von Ganzheiten“ bezeichnen und auf dieser Basis Beziehungen sehen. Vgl. auch Grochla (1972) S. 114, der menschliche und maschinelle Aufgabenträger und deren Beziehungen als Gegenstand der Organisationstheorie herausstellt. Vgl. auch Fuchs (1973) S. 137 f, der Unternehmen als selbstorganisierende Systeme interpretiert, die aus vermaschten Regelkreisen aufgebaut sind (S. 177).
Vgl. hierzu ebenso Grochla/Bauer/Fuchs/LehmannNieweg (1977) S. 35 ff. Vgl. auch Lehmann (1992) Sp. 1838 ff., der die Merkmale einer solchen Ausrichtung aus dem Charakteristikum der Ganzheitlichkeit, der besonderen Berücksichtigung der Beziehungen zwischen den Systemelementen, ableitet: Sie „induziert nicht nur Konzepte, wie die Offenheit von Systemen gegenüber ihrer Systemumwelt und die Betonung der Dynamik in der Systembetrachtung, sie begründet auch die wissenschaftliche Offnung gegenüber anderen Disziplinen und die Verstärkung der Gestaltungsorientierung sowie letztlich die Hinwendung zur Selbstorganisation und Selbstreferenz.“ (Sp. 1844 ).
Vgl. Grochla/Bauer/Fuchs/Lehmann/Vieweg (1977) S. 29, die hier zwischen einer (primären) Beeinflussung der betrieblichen Transformationsprozesse und der (sekundären) Beeinflussung der eingehenden Input-Kombination durch Maßnahmen zur Zielerreichung trennen. Mit entsprechenden Rückkopplungen stellt sich ein solchermaßen beeinflußtes System als Regelkreis dar.
Bleicher (1972c) S. 235. Vgl. Malik (1993) S. 49 ff. Vgl. auch Grochla/Bauer/Fuchs/Lehmann/Vieweg (1977) S. 26, die auf den phänomenologischen Charakter dieser Bezeichnung von Unternehmen als offene Systeme hinweisen.
Vgl. Ulrich (1985) S. 8, der dort auf die Bedeutung der Kybernetik zweiter Ordnung hinweist, die sich an Erkenntnissen bezogen auf lebensfähige Systeme fern von ihrem Gleichgewichtszustand orientiert. Vgl. auch Alewell/Bleicher/Hahn (1972) S. 217 ff.
Vgl. Grochla (1970) S. 12, der „die Aufrechterhaltung der innerbetrieblichen Ordnungsstruktur in Form eines Fließgleichgewichts“ fordert.
Vgl. Krieg (1971) S. 27; Hackenschuh (1972) S. 224. Vgl. auch Bertalanffy (1972a) S. 28, der die Kybernetik als einen unabhängigen Ansatz, der aber vielfältige Parallelen zur allgemeinen Systemtheorie aufweist, bezeichnet. Vgl. auch Schiemenz (1990) S. 361 ff., der darauf hinweist, daß in vielen Darstellungen eine Trennung zwischen Systemtheorie und Kybernetik nicht unternommen wird und Schiemenz (1993) Sp. 4128, der dort weitgehende Entsprechung feststellt. Vgl. auch Schwaninger (1996) Sp. 1946, der die Begriffe Systemtheorie und Kybernetik synonym verwendet.
Der Begriff Kybernetik leitet sich vom griechischen Ausdruck fir Lotse und Steuermann, Kybernetes, ab. Vgl. Riester (1972) S. 155.
Beer (1994) S. 255. Vgl. auch Mesarovic/Macko/Takahara (1970) S. 23, die herausstellen, daß die Begriffe „control“ und „coordination” häufig synonym verwandt werden.
Servatius (1991) S. 6. Vgl. auch Ulrich (1985) S. 9, der auf „zahlreiche neuere Erkenntnisse der sogenannten `Kybernetik 2. Ordnung’ oder der Biokybernetik über Phänomene in komplexen lebensfähigen Systemen wie Umkipp-Effekte, irreversible Prozesse, Selbstorganisation, Selbstlenkung, Entropie usw.“ verweist, die als Analogien in der funktionalen Dimension der Unternehmung betrachtet werden können.
Krieg (1971) S. 27. Hervorhebung im Original. Vgl. auch Beer (1994) S. 254: „It is the science of communication and control in the animal and the machine.“
Vgl. Bertalanffy (1972a) S. 34, der ergänzend eine intern-orientierte Beschreibung als strukturell einordnet.
Vgl. Beer (1994) S. 293. Vgl. auch Bertalanffy (1972a) S. 33, der eine solche Abbildung als externale Beschreibung bezeichnet und auf den deutschen Begriff des Klemmenverhaltens verweist_
Vgl. Czap (1990b) S. 13. Vgl. hierzu auch die Ausführung zum Informationsbegriff im dritten Kapitel.
Vgl. Malik (1989) S. 190. Vgl. auch Ashby (1962) S. 257, der betont, daß der Raum der Möglichkeiten mehr enthält „than actually exists in the real physical world.“ Letzteres entspricht somit lediglich einer Teilmenge dieses Raumes.
Vgl. Pask (1965) S. 30: „Predictions are hypotheses of which the observer has become more or less certain because of the evidence he has received, but because of his necessary uncertainty there is no more than a definite probability that a predicted occurrence will be realized.“
Verhaltensaspekte der Beobachtungsbereiche werden durch Formulierung von Transformationen in einem Verhaltensfeld abgebildet. Vgl. Ashby (1970) S. 10 ff; Gomez/Malik/Oeller (1975) S. 412 ff.
Pask (1965) S. 42. Hervorhebungen im Original. Vgl. auch Pask (1962) S. 234, der dort Kooperation als Grundlage der Selbstorganisation beschreibt.
Vgl. Beer (1994) S. 355, der Selbstorganisation als „structural adjustment to a set of disturbances within the context of a set of overriding goals“ beschreibt.
Vgl. Beer (1994) S. 290: „(...) an ultrastable system is capable of resuming a steady state after it has been disturbed in a way not envisaged by its designer.“ Hervorhebungen im Original. Vgl. auch Schiemenz (1993) Sp. 4136, der ausführt, daß in einem solchen Fall die Regelstrecke eines Reglers höherer Ordnung wiederum aus einem eigenen Regler besteht, wobei die höheren Regler die Sollwerte der unteren Regler bestimmen, wenn deren Kapazität überschritten ist oder wenn dies aus Gründen der Koordination mit anderen Modulen erforderlich ist. Vgl. auch Nürck (1965) S. 576 f; Pask (1968) S. 542 ff.; Riester (1972)
Vgl. Pask (1968) S. 553 ff. sowie S. 556: „We comment that the learning process (...) is the converse of the control effected by the (...) homeostats; thus the homeostats act upon their environment to modify it until it is stable and in the converse process of learning the environment acts as the context in which a presentative homeostat is modified (...).“
Vgl. Beer (1981) S. 54. Diese Prinzip findet auch in genetischen Algorithmen und, in komplexerer Form, auch in Klassifizierungssystemen Anwendung. Vgl. hierzu Kapitel 2.2. 2 Artificial Life: Selbstorganisation und interne Modelle.
Vgl. Beer (1981) S. 63 f Vgl. auch die „Systemmethodik“ von Gomez/Malik/Oeller (1975).
Vgl. Krieg (1971) S. 82 ff.; Gomez/Malik/Oeller (1975) S. 825 ff. Vgl. auch Riester (1972) S. 160 f., der in institutioneller Sicht betriebliche Abteilungen mit eigenen Zielen und Regelungsmaßnahmen als ultrastabile Systeme beschreibt, während das Unternehmen insgesamt als ein multistabiles System interpretiert wird.
Vgl. Nürck (1965) S. 576, der bereits den Begriff der homöostatischen Ultrastabilität verwendet: „Dabei wird eine Störgröße zunächst im Rahmen der gegebenen Regelungsmöglichkeit zu kompensieren versucht. Gleichzeitig beginnt ein adaptiver Anpassungsprozeß, d.h. der Organismus sucht unter den ihm gegebenen Systemeinstellmöglichkeiten jene Vorzugsstellung ausfindig zu machen, bei der den veränderten Umweltbedingungen am besten entsprochen wird.“ Vgl. auch Bleicher (1972b) S. 179 f
Vgl. Hayek (1969) S. 164: „Erst in jüngster Zeit hat im Bereich der physikalischen Wissenschaften die Kybernetik unter dem Namen selbst regulierender oder sich selbst organisierender Systeme etwas Ahnliches geschaffen.“ Vgl. Hayek (1982) S. 37.
Beer (1962) S. 27. Vgl. auch Krieg (1971) S. 29, der die Relevanz kybernetischer Aussagen für die Unternehmensorganisation herausstellt.
Vgl. Beer (1981) S. 153 ff., eine Ubersicht gibt S. 157: Elemente sind einzelne „Divisions“, „Divisional Directorates”, „Divisional Regulatory Centres“, ein „Corporate Regulatory Centre” und als Teile des „Corporate Management“: „Operations Directorate”, „Development Directorate“ und „Board Level”. Zwischen diesen Elementen bestehen vielfältige Verbindungen. Vgl. auch Ulrich (1985) S. B.
Vgl. Beer (1981) S. 225: „Every system is embedded in a higher-order metasystem, which alone is competent to handle the structure of the lower-order system.“ Tatsächlich ist es erst diese Fähigkeit, die zu der hierarchischen Ordnung führt.
Vgl. Förstner (1959) S. 45 ff.; Schiemenz (1971) S. 107 ff.; Bleicher (1972c) S. 288; Kirsch/Esser/Gabele (1979) S. 20 ff.; Döttling/Fischer (1990) S. 202 if Vgl. auch Osterle/Brenner/Hilbers (1991) S. 42 ff., die aus dem Regelkreisprinzip ein Informationssystem-Management entwickeln.
Vgl. Vester (1983) S. 52 ff., der herausstellt, daß lineare Verläufe oftmals nur angenäherte Teilstücke nichtlinearer Gesamtbeziehungen darstellen
Vgl. Nürck (1965) S. 573 ff; Oertli-Cajacob (1977) S. 184 ff.; Baetge (1983b) S. 15 ff.; Pape (1990) S. 146 ff. Vgl. auch Bundschuh (1990) S. 125 ff., der zur Darstellung seiner Überlegungen zur Interdependenz von Motivation und Akzeptanz auf den Regelkreis zurückgreift und diesen mit den metapherhaften Instanzen Kapitän, Lotse, Steuermann, Ruderer und Umwelt einführt. Vgl. auch Sainis (1983) S. 79 ff., der verschiedene Gleichgewichtslagen in einem Produktionsplanungs-und Steuerungssystem diskutiert.
Der System Dynamics-Ansatz erschließt Simulationsmodelle auf Basis von Flußdiagrammen aus einzelnen Variablen und Rückkopplungsbeziehungen. Vgl. Forrester (1972) S. 13 ff. Vgl. auch Rasmussen/Mosekilde (1988) S. 80 ff., die für ein einfaches Unternehmensmodell aus einem Produktions-und Absatzbereich, das sie durch den Systems Dynamics-Ansatz darstellen, die Möglichkeit chaotischen Verhaltens nachweisen. Vgl. hierzu auch Mosekilde/Larsen/Sterman (1990) S. 123 ff. Vgl. auch Andersen/Sturis (1988) S. 218 ff., die in einer exemplarischen Fallstudie ein System Dynamics-Modell der Continental Cash Register Systems untersuchen. Vgl. auch Jost (1990) S. 61 ff., der durch den System Dynamics-Ansatz ein Modell der Finanzplanung industrieller Unternehmen formuliert. Vgl. auch Schmidt (1992) S. 107, der die Planung und Gestaltung komplexer Instandhaltungssysteme modelliert. Vgl. auch Senge (1990) S. 68 ff., der verschiedene typische Managementsituationen aus zusammengesetzten Regelkreisen modelliert und generische Strukturen als Systemarchetypen gestaltet.
Probst (1984) S. 128 ff. Vgl. Beer (1994) S. 342, der insbesondere auf eine Filterfunktion in bezug auf die vorhandene Information verweist. Gleichermaßen könne ein Management by Exception dadurch unterstützt werden, daß Hinweise auf die Einschätzung der Signifikanz außergewöhnlicher Ereignisse gegeben werden.
So wird zum einen weder die gestalterische Komponente, noch das irrationale Element bei einer solchen Eingrenzung auf Kontrollaspekte ausreichend berücksichtigt. Darüber hinaus zeigt insbesondere auch die Diskussion verschiedener Führungsteilsysteme den Facettenreichtum der Führungsfunktion. Vgl. hierzu Weber (1995a) S. 33 f sowie S. 59 ff. Vgl. demgegenüber Beer (1975) S$1105: „For if cybernetics is the science of control, management is the profession of control. “ Vgl. auch Beer (1994) S. 254.
Der Vorgang der Steuerung ist auf ein bestimmtes Ziel gerichtet, eine entsprechende Handlungskette ist rückwirkungsfrei. Regelung bezeichnet dagegen einen Rückkopplungskreis: eine regelnde Einrichtung, der Regler, und das zu regelnde Objekt, die Regelstrecke, beeinflussen sich wechselseitig. Vgl. Fuchs (1973) S. 170 ff. Vgl. auch GrochlaBauer/ Fuchs/Lehmann/Vieweg (1977) S. 30 ff., die hier folglich von Steuerketten und Regelkreisen sprechen.
Vgl. Haken/Wunderlin (1991) S. 30, die ausführen, daß der Begriff der Synergetik von Hermann Haken im Wintersemester 1969/70 an der Universität Stuttgart eingeführt wurde. Vgl. auch Haken (1990a) S. 19, (1994) S. 51; Weidlich (1990a) S. 120. Vgl. auch Haken (1990b) S. 370: „Als mir klar wurde, daß die Kooperation vieler Untersysteme eines Gesamtsystems durch dieselben Prinzipien bestimmt wird, und zwar unabhängig von der Natur der Untersysteme, habe ich empfunden, daß die Zeit für das Aufsuchen und die Deutung dieser Analogien innerhalb eines interdisziplinären Forschungsgebiets, das ich Synergetik genannt habe, reif ist.“ Vgl. auch Fuller (1978), der allerdings unter dem Begriff „Synergetics” vornehmlich geometrische Prinzipien und Strukturen, insbesondere auch unter architektonischen Aspekten, betrachtet.
Haken (1984) S. 33. Vgl. auch Haken (1993b) S. 5. Vgl. auch Weidlich (1990a) S. 120, der Synergetik als „the science of the macroscopic space-time-structures of multi-component systems with cooperative interactions between their units“ definiert.
Vgl. Weidlich (1994) S. 66, der hier sogar von „universal laws“ spricht. Vgl. auch Haken (1990b) S. 18, der aber auch ausführt, daß eine zunehmend detailliertere Untersuchung der verschiedenen Systeme immer mehr Unterschiede aufzeigen wird.
Vgl. Haken (1990b) S. 13: „Unter bestimmten Bedingungen führen diese Untersysteme eine wohl definierte kollektive Bewegung oder Funktion aus.“ Haken bezeichnet hier die mikroskopischen Komponenten eines Systems als Untersysteme.
Vgl. Wischert/Wunderlin (1993) S. 65 ff., die betonen, daß somit die Qualität eines Modells wesentlich von der Identifikation der Ordnungsparameter durch den Beobachter abhängt und somit ein subjektives Element aufweist. Darüber hinaus weisen sie darauf hin, daß kein systematisches Verfahren vorliegt, um diese Größen mit Sicherheit zu bestimmen. Vgl. auch Haken (1990b) S. 4 ff., der diese Reduzierung auf nur wenige Freiheitsgrade herausstellt und die Ordnungsparameter mit den Moden, d.h. Gleichgewichtslagen, verbindet (sofern diese Untersysteme versklaven, vgl. dort auch S. 212). Instabilität ist dann die Voraussetzung für das Auftreten neuer Moden.
Vgl. Haken (1993b) S. 5: „By means of the cooperation of the individual parts of a system new properties may emerge that are not present at the level of the individual parts.“
Vgl. Haken (1984) S. 37, (1988) S. 25 f, (1990a) S. 20, (1993b) S. B. Vgl. Haken/Wunderlin (1991) S. 225 ff., die betonen, daß erst das Versklavungsprinzip eine Reduktion der betrachteten Freiheitsgrade erlaubt und so analytische Lösungen erschließen kann.
Vgl. Haken (1990b) S. 216, der weiterhin ausführt (S. 218 f), daß das Zusammenspiel von Fluktuationen und Selektion zu einer Evolution des Systems führt. Darüber hinaus relativiert die Anzahl bestehender Untersysteme die Wirkung der Fluktuationen hinsichtlich Anpassungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Systems.
Vgl. Haken/Wunderlin (1991) S. 208; Wischert/Wunderlin (1993) S. 66 f Vgl. Weidlich/Haag (1983) S. 13, die diesen phänomenologischen Ansatz insbesondere für die Betrachtung sozialer Systeme herausstellen, da dort statt einem Rückgriff auf naturgesetzliche Prinzipien Annahmen und Auswahlentscheidungen getroffen werden müssen.
Vgl. Weidlich/Haag (1993) S. 3; Wischert/Wunderlin (1993) S. 68. Vgl. auch Haken (1990b) S. 207, der herausstellt: „Langlebige Systeme versklaven kurzlebige Systeme.“
Vgl. Haken (1984) S. 38 f Vgl. auch Haken (1994) S. 60 f, der dort in einem Beispiel Sprache als langlebigen Ordnungsparameter betrachtet, der die Ausdrucksweisen der Individuen versklavt. Gleichermaßen dienen Rituale und Gesetze als Ordnungsparameter. Vgl. hierzu auch Hayek (1942) S. 288.
Vgl. Haken (1990b) S. 138, der darauf hinweist, daß die große Bedeutung dieser Bifurkationsstellen darin liegt, daß schon kleine Änderungen der Parameter zu dramatischen Anderungen im System führen können.
Vgl. Weidlich/Haag (1983) S. 14: „The predictability with respect to the old set of macro-variables has been lost.“ Hervorhebung im Original.
Vgl. Haken (1994) S. 63, der hier auf Bezüge zur Chaostheorie hinweist, die für nichtlineare Systeme eine sensitive Abhängigkeit von den Anfangsbedingungen herausstellt. Vgl. auch Haken (1993b) S. 8. Vgl. auch Wischert/Wunderlin (1993) S. 75, die darauf hinweisen, daß Vorhersagen nur qualitativ und lokal begrenzt geleistet werden können.
Vgl. Haken (1993b) S. 8, (1994) S. 63. Vgl. auch Haken (1993a) S. 18: „In a more abstract sense, in social, cultural or scientific `systems’, new patterns can evolve such as ideas, concepts, paradigms.“
Vgl. Haken/Wunderlin (1991) S. 28 ff. sowie S. 147. Die Beziehung zwischen Mikro-und Makro-Ebene wird durch sogenannte Mastergleichungen beschrieben.
Vgl. Woeckener (1992) S. 412 ff.; Fritsch (1992) S. 427 ff., die beide auf Wechselwirkungen zwischen den Ebenen hinweisen. Vgl. auch Christmann (1990) S. 57 ff.
Vgl. auch Haken/Wunderlin (1991) S. 29, die dort in thermodynamischer Argumentation die Einführung der Negentropie als Gegenstück der Entropie verwerfen, da bei Systemen im Fließgleichgewicht die statistische, d.h. durchschnittliche, Entropie auch dann anwachsen kann, wenn diese Systeme von einem ungeordneten in einen geordneten Zustand übergehen.
Vgl. Haken (1984) S. 34 ff., (1990b) S. 235 ff., (1994) S. 52 f. Vgl. auch Haken (1993a) S. 7, der mit Analogiebildungen stets auf die Bedeutung kritischer Fluktuationen hinweist: The laser played a crucial role in the development of synergetics for various reasons. In particular, it allowed detailed theoretical and experimental study of the phenomena occuring within the transition region, lamp H laser, where a surprising and far-reaching analogy with phase transitions of systems in thermal equilibrium was discovered. This analogy includes a symmetry-breaking instability, critical slowing down and critical fluctuations. The results show that close to the transition point of a synergetic system fluctuations play a crucial role.“
Vgl. Haken (1984) S. 33 ff. Vgl. auch Haken (1994) S. 62 und (1993b) S. 8 f, der dort die Corporate Identity und das Betriebsklima als Ordnungsparameter herausstellt. Diese Faktoren können nicht direkt verändert werden
Vgl. auch Weidlich (1990b) S. 323 ff., (1994) S. 67 ff., der Diffusionsprozesse von Meinungen in Gesellschaften aus einzelnen Individuen sowie Migrationsprozesse modelliert
Vgl. auch Andersson (1993) S. 122, der aus einer synergetischen Rekonstruktion der ökonomischen Wachstumstheorie ableitet, daß politische Interventionen auf die öffentlichen Variablen und insbesondere auf die Infrastruktur gerichtet sein sollten, die als Ordnungsparameter die qualitative Ausgestaltung der Märkte langfristig determinieren, um so zum einen die Voraussagbarkeit zu erhöhen, und zum anderen eine anhaltende Entwicklung zu erlauben.
Vgl. Haken (1993b) S. 9: „In order to be adaptable, the system must not be too stable, rather it should allow for test processes in form of fluctuations close to critical points “
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Grothe, M. (1997). Aspekte spezieller Ordnungen und Ordnungsentwicklungen. In: Ordnung als betriebswirtschaftliches Phänomen. Unternehmensführung & Controlling. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97738-0_2
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