Das ökonometrische Modell

Zusammenfassung

Im folgenden sollen die in den vorangegangenen Kapiteln diskutierten Annahmen des hier vorgestellten makroökonomischen Konsummodells einer empirischen Überprüfung unterzogen werden. Dazu werden jedoch der Friedmanschen Auffassung folgend, nicht die Annahmen selbst, sondern die aus ihnen abgeleiteten Theoreme in Gestalt der Beziehungen (4.16), (4.20) und (4.36) auf dem in Kapitel 5 beschriebenen Datensatz getestet. Da die diskutierten Annahmen insgesamt gesehen als hinreichend, nicht jedoch als notwendig für eine Erklärung des Konsumentenverhaltens angesehen werden können, kann eine empirische Überprüfung der Annahmen nur zu einer Falsifikation, nicht jedoch zu einem positiven „Beweis“ ihrer Gültigkeit führen. Im Rahmen dieser vor allem von Popper (1966) vertretenen und innerhalb des gegenwärtigen Wissenschaftsverständnisses allgemein akzeptierten Auffassung nimmt ein solches nicht falsifiziertes, gleichwohl falsifizierbares, Annahmesystem den erkenntnislogischen Status einer bewährten Theorie ein:

...jeder empirisch wissenschaftliche Satz [muß] durch Angabe der Versuchsanordnung u. dgl. in einer Form vorgelegt werden, daß jeder, der die Technik des betreffenden Gebietes beherrscht, imstande ist, ihn nachzuprüfen. Kommt der Prüfende zu einer widersprechenden Auffassung, so genügt es nicht, daß er seine Zweifelserlebnisse schildert, auch nicht, daß er beteuert, er habe diese oder jene Wahrnehmungserlebnisse gehabt, sondern er muß eine Gegenbehauptung mit neuen Prüfungsanweisungen aufstellen. Tut er das nicht, so können wir ihn nur ersuchen, sich den fraglichen Vorgang nochmals — und besser — anzuschauen.