Struktur und Parameter der Nutzenfunktion

Zusammenfassung

Obgleich das in den zurückliegenden Kapiteln diskutierte Rationalitätskonzept als grundlegend für die ökonomische Wissenschaft angesehen werden kann, ist sein Nutzen für die empirische Forschung vielfach bezweifelt worden. Schon Hicks (1969, S. 1) erkannte, daß „this approach is not the only possible approach to the economics...; it may well be that at the next round other approaches will have more to offer“ und Gäfgen (1974, S. 63) konstatierte in seiner Analyse der wirtschaftlichen Entscheidung, daß die Theorie „zwar schwache empirische Aussagen über das einzelwirtschaftliche Verhalten macht, daß aber selbst diese schwachen Aussagen nur beschränkte empirische Geltung besitzen dürften“. Die Vermutung, daß mit dem in Kapitel 2 definierten Entscheidungsmodell rationales Verhalten nicht nur unvollständig, sondern auch fehlspezifiziert wird, konnte in der Folgezeit durch viele auf dem theoretischen Fundament des klassischen Nutzenkonzepts durchgeführte ökonometrische Untersuchungen bestätigt werden und führte Deaton (1974, S. 362) schließlich zu der Schlußfolgerung, daß „...to the extend that the idea of rationality has any place in demand analysis, it would seem to be contradicted...“. Auch Hicks (1969, S. 18) hatte in seiner „Revision of Demand Theory“ schon darauf verwiesen, daß „consumers will be affected by other things than by current prices and their behaviour need not therefore always satisfy the test of consistency“, so daß „not all the variations in observed demand can be explained by the variations in income and prices only“.