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Dimensionen der Integration von Gesellschaft

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Zusammenfassung

Wie bereits in der Einleitung beschrieben, ist die Frage der Integration von Gesellschaft hochaktuell. Gleichwohl handelt es sich keineswegs um eine neue Frage, wie am folgenden Beispielen zu erkennen. Das erste Beispiel für die traditionelle Bedeutung der sozialen Integration führt uns über 2000 Jahre zurück, in die römische Republik. Die Römer sind für ihren praktischen Sinn in politischen Fragen allgemein bekannt. Die vorgestellte Sage ist eine sehr pragmatische Behandlung des Themas, bei der wesentliches zum Vorschein tritt. In diesem Sinne läßt sich auch das folgende Zitat von Hobbes interpretieren, das diesen „Männern der Vorzeit“ ein hohes Maß an implizitem Wissen über politisches Handeln unterstellt:

Ich glaube, jene Männer der Vorzeit haben dies vorausgesehen, denn sie wollten lieber, daß die Wissenschaft von der Gerechtigkeit in Mythen gekleidet als den öffentlichen Streitigkeiten ausgesetzt werde. ... Deshalb fanden die ehrgeizigen und heruntergekommenen Menschen keinen Anhang, wie jetzt, um die Staatsverfassung umzustoßen; man konnte es nicht begreifen, daß sie selbst das nicht erhalten wollten, auf dem doch ihre eigene Erhaltung beruhte, denn die Einfalt jener Zeiten konnte eine so gelehrte Torheit nicht fassen.1

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Literatur

  1. Hobbes, Thomas (1959): Vom Bürger, in: ders.: Vom Menschen — Vom Bürger, Hamburg (Meiner) 1959, S. 57–327, hier S. 66 (Erstausgabe: De Cive, 1642; Endfassung: 1647).

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  2. Vgl. von Albrecht, Michael (1983): Fides und Völkerrecht: Von Livius zu Hugo Grotius, in: Eckard Lefevre/Eckart Olshausen (Hrsg.): Livius — Werk und Rezeption: Festschrift für Erich Burck zum 80. Geburtstag, München (Beck) 1983, S. 295–299, hier S. 299.

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  3. Carstensen, Richard (1959): Römische Sagen (den Quellen nacherzählt) in: Die Sagen der Griechen und Römer, Reutlingen (Ensslin) 1959, hier S. 161–163.

    Google Scholar 

  4. Vgl. z. B. Livius, Titus (1991): Die Anfänge Roms (Römische Geschichte I–V), München (dtv/Artemis) 1991, S. 157/158 (Ab urbe condita, Buch II 32–33).

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  5. Titus Livius lebte von 59 v.Chr. bis 17 n.Chr. Seine Römische Geschichte umfaßt 142 Bücher, die uns nur teilweise überliefert sind. Livius fängt sein Werk mit der sagenhaften Gründung Roms (753 v.Chr.) an. Bereits vor Livius gibt es eine Reihe von Geschichtsautoren, deren Werke nur sehr fragmentarisch überliefert sind. Die frühen Autoren entstammen zumeist der Nobilität und verfolgen politische Interessen mit ihren Geschichtswerken, (vgl. z. B. Flach, Dieter (1992): Einführung in die römische Geschichtsschreibung, 2 verb. Aufl., Darmstadt (Wiss. Buchges.) 1992, S. 76).

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  6. Vgl. Bleicken, Jochen (1988): Geschichte der römischen Republik, 3. überarb. Aufl., München (Oldenbourg) 1988, S. 20.

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  7. Vgl. Flach (1992) S. 58.

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  8. Vgl. Raaflaub, Kurt A.(1986a): The Conflict of the Orders in Archaic Rome: A Comprehensive and Comparative Approach, in: ders. (Hrsg.): Social Struggles in Archaic Rome: New Perspectives on the Conflict of the Orders, Berkeley, Los Angeles, London (Univ. of California Press) 1986, S. 1–51

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  9. und Cornell, T. J. (1986): The Value of the Literary Tradition Concerning Archaic Rome, in: Kurt A. Raaflaub (Hrsg.): Social Struggles ... 1986, S. 52–76.

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  10. Vgl. Cicero, Marcus Tullius (1991): De Oratore — Über den Redner, Stuttgart (Reclam) 1991, S. 244 bzw. 245. 2, 62.

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  11. Cornell (1986) S. 54 (Hervorhebungen im Original).

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  12. Vgl. hierzu Aufsätze in: Raaflaub, Kurt A. (Hrsg.) (1986b): Social Struggles in Archaic Rome: New Perspectives on the Conflict of the Orders, Berkeley, Los Angeles, London (Univ. of California Press) 1986.

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  13. Vgl. Bleicken (1988) S. 22.

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  14. Vgl. Bleicken (1988) S. 22.

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  15. Hillen, Hans-Jürgen (1991): Einführung, in: Titus Livius: Die Anfange Roms (Römische Geschichte I–V) München (dtv/Artemis) 1991, S. 5–30, hier S. 27.

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  16. Diese Situation vor 2000 Jahren erinnert an Aspekte der aktuellen Lage. Damals wie heute waren aufgrund des allgemeinen Zustandes Verteilungsspielräume enger geworden. Während die Römer die Verteilung der Lasten ihrer Kriege einvernehmlich regeln mußten, müssen wir heute einen Konsens über die Finanzierung und den Umfang der sozialen und infrastrukturellen Errungenschaften eines modernen industrialisierten Staates herstellen.

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  17. Fenske, Hans/Mertens, Dieter/Reinhard, Wolfgang/Rosen, Klaus (1987): Geschichte der politischen Ideen. Von Homer bis zur Gegenwart, Frankfurt/Main (Fischer) 1987, S. 111 (Hervorhebung im Original).

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  18. In den vorliegenden Unterlagen gibt es keine zwingende Erklärung, warum die Plebejer sich nicht auf einen Bürgerkrieg eingelassen haben. Abgesehen von den oben erwähnten Gründen werden folgende weitere Aspekte für möglich gehalten: man wollte die in Rom befindlichen Angehörigen nicht gefährden (insbesondere dann, wenn nur die Soldaten ausgezogen wären — worüber in den Quellen Uneinigkeit besteht), die Furcht ein Tabu zu übertreten, das Fehlen jedweder Übung in einer solchen Form des Kampfes. Allein die Aussichtslosigkeit bzw. die vorhersehbare Patt-Situation scheinen mir keine ausreichenden Gründe zu sein. Auch eine Patt-Situation müßte übrigens näher erläutert werden, denn weshalb sollte eine große plebejische Gruppe nicht eine kleine patrizische Minderheit besiegen können. — An diesen Punkten rätselt auch die Geschichtswissenschaft. Wir wissen nur von einer für unsere (und damalige) Verhältnisse friedlichen Form der Konfliktlösung.

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  19. Vgl.Bleicken(1988)S.23.

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  20. Agassi sieht die Frage: „So how can society function without the preacher?“ als die zentrale Frage der aufklärerischen Staatsphilosophie an. Agassi, Joseph (1986): Towards a Canonic Version of Classical Political Theory, in: Marjorie Grene/Debra Nails (Hrsg.): Spinoza and the Science, Dordrecht u.a. (D. Reidel) 1986, S. 153–170, hier S. 160.

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  21. Zu denken ist hier an die ländliche Bevölkerung, die als Kleinbauern, Hintersassen und Gesinde entweder in kleinen Ansiedlungen oder in einem relativ engen Bezug zu ‘ihrem Herrn’ lebte. Sowohl die verstreute Siedlungsform, als auch die Bindung an einen Herrn verhindern die Bildung von ständischen Organisationen in diesen Bereichen.

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  22. Vgl. Höffe, Otfried (1981): Zur Aktualität der Staatsphilosophie von Thomas Hobbes, in: ders. (Hrsg.): Thomas Hobbes: Anthropologie und Staatsphilosophie, Freiburg (Universitätsverlag) 1981, S. 9–16, hier S. 16.

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  23. Vgl. ebenfalls DenUyl, Douglas J./Warner, Stuart D. (1987): Liberalism and Hobbes and Spinoza, in: Studia Spinozana, Vol. 3 (1987), S. 261–318, hier S. 277, wo Hobbes als Referenzpunkt für die Staatstheorien der Moderne vorgestellt wird.

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  24. Vgl. z.B. McShea, Robert J. (1968): The Political Philosophy of Spinoza, New York, London (Columbia UP) 1968, S. 138.

    Google Scholar 

  25. Vgl. de Vries, Theun (1990): Spinoza als politischer Denker, in: Martin Schewe/Achim Engstier (Hrsg.): Spinoza, Frankfurt/Main u.a. (Lang) 1990, S. 283–305, hier S. 286.

    Google Scholar 

  26. Zu Spinozas Positivismus vgl. DenUyl, Douglas J. (1983): Power, State and Freedom. An Interpretation of Spinoza’s Political Philosophy, Assen (van Gorcum) 1983.

    Google Scholar 

  27. Vgl. Agassi (1986) S. 157.

    Google Scholar 

  28. Vgl. Hoffe (1981) S. 11.

    Google Scholar 

  29. Vgl. Nonnenmacher, Günther (1989): Die Ordnung der Gesellschaft, Weinheim (VCH) 1989, S. 37.

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  30. Hobbes (1959) S. 81 (Kap. I, Abschn. 7).

    Google Scholar 

  31. Vgl. Hobbes (1959) S. 82 (Kap. I, Abschn. 10, Fußnote).

    Google Scholar 

  32. Vgl. Wernham, A. G. (1958): General Introduction, in: ders. (Hrsg.): Benedict de Spinoza. The Political Works, Oxford (UP) 1958, S. 1–41, hier S. 14.

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  33. Hobbes (1959) S. 83(1, 12).

    Google Scholar 

  34. Vgl. Hobbes (1959) S. 83(1, 12).

    Google Scholar 

  35. Hobbes (1959) S. 68/69 (Vorwort).

    Google Scholar 

  36. Vgl. Hobbes (1959) S.83 (1, 12).

    Google Scholar 

  37. Die Idee der Strukturlosigkeit kommt in Hobbes’ Konstruktion darin zum Ausdruck, daß alle gleichermaßen vom Tode bedroht sind.

    Google Scholar 

  38. Vgl. Hobbes (1959) S. 83(1, 11).

    Google Scholar 

  39. Vgl. Hobbes (1959) S. 128 (V, 6/7), sowie: Diesselhorst, Malte (1988): Naturzustand und Sozialvertrag bei Hobbes und Kant: zugleich ein Beitrag zu den Ursprüngen des modernen Systemdenkens, Göttingen (Schwartz) 1988, S. 20.

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  40. Vgl. Hobbes (1959) (Kapitel X). Dort vergleicht Hobbes die Nachteile der drei Staatsformen und kommt aus pragmatischen Überlegungen (Abschnitt 16) zu einem eindeutigen Plädoyer für die ‘unbeschränkteste Monarchie’ (Abschnitt 17).

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  41. Das Volk hat sich dem Souverän unterworfen. Der Souverän kann als Souverän keine geltenden vertraglichen Beziehungen eingehen, da er dadurch zu irgendetwas verpflichtet — also nicht mehr souverän — würde (vgl. Diesselhorst (1988) S. 21).

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  42. Sieht sich ein Bürger durch den Tod bedroht, so erhält er auch bei Hobbes im Staat die Möglichkeit sich dem Gebot zu widersetzen, wie überhaupt kein Mensch zur Ausführung unsittlicher Handlungen verpflichtet ist. Hobbes nennt als Beispiel einer solch unsittlichen Tat die Tötung des Vaters durch den Sohn. Zu dieser Tat kann ein Sohn nicht verpflichtet werden, „da andere dies auf Befehl tun werden und ein Sohn eher sterben wird, als ehrlos und gehaßt von jedermann zu leben“. (Vgl. Hobbes (1959) S. 140, (Kap. 6, Abschn. 13)).

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  43. Vgl. Hobbes (1959) S. 206/207 (Kap. XIII, Abschn.6).

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  44. Vgl. Hobbes (1959) S. 205 (XIII, 3).

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  45. Gute Einführungen sind: Hubbeling (Hubbeling, Hubertus G. (1978): Spinoza, Freiburg/München (Alber) 1978), der sich um eine genaue Rekonstruktion der Daten von Spinozas Leben bemüht und eine übersichtliche Darstellung des Werkes vornimmt, und de Vries (de Vries, Theun (1970): Spinoza, Reinbek b. Hamburg (rororo) 1970), der besonderen Wert auf das Umfeld und die Beziehungen Spinozas zu seiner Zeit und seinen Zeitgenossen legt.

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  46. Vgl. Hubbeling (1978) S. 24.

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  47. Vgl. de Vries (1990) S. 288; vorsichtiger äußert sich hierzu Hubbeling (1978) S. 16.

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  48. Vgl. Hubbeling (1978) S.26.

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  49. Vgl. z.B. de Vries (1970) S. 98.

    Google Scholar 

  50. Vgl. de Vries (1970) S. 52 und 62.

    Google Scholar 

  51. Vgl. de Vries (1970) S. 62.

    Google Scholar 

  52. Vgl. Menzel, Adolf (1990): Grundgedanken der Staatslehre Spinozas, aus: ders., Beiträge zur Geschichte der Staatslehre, Wien-Leipzig 1929, hier nach Wiederabdruck in: Martin Schewe/Achim Engstier (Hrsg.): Spinoza, Frankfurt/Main u.a. (Lang) 1990, S. 307–320, hier S. 307.

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  53. Vgl. Menzel (1990) S. 307 oder Hubbeling (1978), S. 111.

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  54. Vgl. Wernham (1958) S. 21.

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  55. Bartuschat, Wolfgang (1992): Spinozas Theorie des Menschen, Hamburg (Meiner) 1992, S. 235 (Hervorhebung im Original).

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  56. Vgl. Menzel (1990) S. 310.

    Google Scholar 

  57. Spinoza, Benedict de (1955): Die Ethik, Hamburg (Meiner) 1955, (Teil IV, Lehrsatz 37, Anmerkung 2)S. 223.

    Google Scholar 

  58. Vgl. Menzel (1990) S. 312.

    Google Scholar 

  59. Vgl. Bartuschat (1992) S. 243.

    Google Scholar 

  60. Vgl. Bartuschat (1992) S. 254.

    Google Scholar 

  61. Bartuschat (1992) S. 254.

    Google Scholar 

  62. Vgl. de Vries (1990) S. 293.

    Google Scholar 

  63. Vgl. de Vries (1990) S. 299.

    Google Scholar 

  64. Vgl. Bartuschat (1992) S. 244.

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  65. Für das Menschenbild Spinozas spielt seine Gottesvorstellung eine große Rolle. Da aber Gott nicht personal, sondern als Potential (das — so weit es in diesen Zusammenhang relevant ist — im Menschen enthalten ist) konzipiert ist, scheint es vertretbar, sich auf das Menschenbild zu konzentrieren.

    Google Scholar 

  66. Hubbeling (1978) S. 114/115.

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  67. Vgl. z. B. de Vries (1990) S. 286 und 292.

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  68. So ist zumindest die gängige Meinung. Anderer Ansicht hierzu ist Schuhmann, der darlegt, daß ein Großteil der Ähnlichkeiten in den allgemeinen Denk- und Sprachkonventionen jener Zeit begründet ist. Vgl. Schuhmann, Karl (1987): Methodenfragen bei Spinoza und Hobbes: Zum Problem des Einflusses, in: Studia Spinozana, Vol. 3 (1987) S. 47–86.

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  69. McShea (1968) S. 155

    Google Scholar 

  70. Vgl. McShea (1968) S. 154.

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  71. Wernham (1958) S. 4, Fußnote 4: „Spinoza ‘had cut through him a bar’s length, for he durst not write so boldly’“

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  72. Hayek sieht in dem Satz Spinozas, ‘Er ist ein freier Mann und lebt ausschließlich nach dem Diktat der Vernunft’ eine programmatische Äußerung für den kontinentaleuropäischen, philosophischen Liberalismus. Vgl. von Hayek, Friedrich A. (1979): Liberalismus, Tübingen (Mohr) 1979, S. 6.

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  73. Vgl. Hubbeling (1978) S. 40 und 120.

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  74. Agassi illustriert diese These an der Physik, wo die klassische Physik durch Einstein, der sie überschritt, erstmals kanonisch gefaßt wurde. — Gleiches gilt z. B. für Keynes, der am Ende der Neoklassik diese auf den Punkt bringt. Vgl. Agassi (1986).

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  75. Der Begriff ‘(soziale) Institutionen’ meint hier gesellschaftliche Einrichtungen, die Beziehungen zwischen Menschen regeln.

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  76. Vgl. z. B. bei Max Weber die Ausfuhrungen zur Religionssoziologie; Weber, Max (1976): Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie. 5. Aufl., Tübingen (Mohr) 1976, (1. Halbband, 2. Teil, Kap. 5, va. § 1 Die Entstehung der Religionen, S. 245–259) oder Plessner, Helmuth (1983): Die Frage nach der Conditio humana, in: ders.: Gesammelte Schriften Bd. 8, Frankfurt/Main (Suhrkamp) 1983, S. 136–217, hier S. 211.

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  77. Diffusere Strukturierung meint, daß der/die Einzelne eine individuelle Rollenkombination leben muß, da es weniger selbstverständliche und umfassende Rollenbilder gibt als früher. Heute haben die soziale oder regionale Herkunft einen relativ geringen Einfluß auf die Lebensform (sie bestimmen ‘nur’ über die Sozialisation nicht aber über ausdrückliche Normen das Verhalten). Folglich sprechen Soziologen kaum noch von Klassen der Gesellschaft, sondern von Lebensstilen. Diese Lebensstile sind multifaktoriell geprägt und können durchaus gewechselt werden.

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  78. Dieser Ausspruch wird dem Preußenkönig Friedrich II. zugeschrieben, ist aber inzwischen zur stehenden Redensart geworden, was auch ein Hinweis für seine Bedeutung ist.

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  79. Vgl. z. B. Dreitzel, Hans Peter (1980): Die gesellschaftlichen Leiden und das Leiden an der Gesellschaft: eine Pathologie des Alltagslebens, 3. neubearb. Aufl., Stuttgart (Enke) 1980, S. 27.

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  80. Es liegt wesentlich im Sachzwang, daß er weder den eigenen noch den Handlungen anderer zugerechnet werden kann. Dann wäre er nicht länger dinglich, sondern würde personalisiert. — Damit ist nicht gesagt, daß alles, was Sachzwang genannt wird, auch Sachzwang ist. Das ist ein anderes Thema.

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  81. Vgl. Münch, Richard/Smelser, Neil J. (1987): Relating the Micro and Macro, in: Jeffrey C. Alexander, u.a. (Hrsg.): The Micro-Macro Link, Berkeley, Los Angeles, London (Univ. of California) 1987, S. 356–387, hier S. 356/357.

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  82. Vgl. Alexander, Jeffrey C. u.a. (Hrsg.) (1987): The Micro-Macro Link, Berkeley, Los Angeles, London (Univ. of California) 1987.

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  83. Vgl. Alexander, Jeffrey C./Giesen, Bernhard (1987): From Reduction to Linkage: The Long View of the Micro-Macro Debate, in: Jeffrey C. Alexander u.a. (Hrsg.): The Micro-Macro Link, Berkeley, Los Angeles, London (Univ. of California) 1987, S. 1–42, hier S. 1.

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  84. Alexander/Giesen(1987)S. 1.

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  85. Vgl. Schwinn, Thomas (1993): Max Webers Konzeption des Mikro-Makro-Problems, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 45. Jg. 1993 Heft 2, S. 220–237.

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  86. Vgl. Zelditch, Morris Jr. (1991): Levels in the Logic of Macro-Historical Explanation, in: Joan Huber (Hrsg.): Macro-Micro Linkages in Sociology, Newbury Park, London, New Delhi (Sage) 1991, S. 101–106, hier S. 104.

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  87. Vgl. Machlup, Fritz (1958): Structure and Structural Change: Weaselwords and Jargon, in: Zeitschrift für Nationalökonomie, 1958, S. 280–298.

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  88. Machlup definiert ‘Weasel word’ anhand des Oxford Dictionary als „a word which destroys the force of a statement, as a weasel ruins an egg by sucking out its contents“ (Machlup (1958) S. 281). Die Zerstörung der Aussage ist dabei auf die Unklarheit der Bedeutung des ‘Weaselwords’ zurückzuführen.

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  89. Haferkamp, Hans (1976): Soziologie als Handlungstheorie, 3. Aufl., Opladen (Westdeutscher Verlag) 1976, S. 19.

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  90. „..., there emerged ... schools of microtheorizing, which emphasized the contingency of social order and the centrality of individual negotiation.“ Alexander, Jeffrey C. (1988): Trie New Theoretical Movement, in: Neil J. Smelser (Hrsg.): Handbook of Sociology, Newbury Park/Beverly Hills/London/New Delhi 1988, S. 77–101, hier S. 77.

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  91. „..., there developed ... schools of macro theorizing, which emphasized the role of coercive structures in determining collective and individual action.“ Alexander (1988) S. 77.

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  92. Während Luhmann und Willke eine soziologische Systemtheorie vertreten, sind die anderen Autoren eher Vertreter der allgemeinen Systemtheorie. Die allg. Systemtheorie kommt aus dem Bereich der technischen Wissenschaften (Kybernetik = griech. Steuerungslehre). Es lohnt sich auf eine Definition von Ronge hinzuweisen: „Wenn in der Soziologie von Systemtheorie die Rede ist, dann geht es — im Gegensatz zu einem verbreiteten Mißverständnis — grundsätzlich nicht um die sog. allgemeine Systemtheorie, in der ohne jegliche Konkretisierung (und d. h. mit beliebiger Anwendbarkeit) als System ‘ein Ganzes, das aufgrund der Interdependenz seiner Teile als ein Ganzes funktioniert’ (A. Rapoport) verstanden wird, sondern um eine für den Bereich des Sozialen vorgenommene Spezifikation des Konzepts!“ (Ronge, Volker (1992): Stichwort ‘Systemtheorie’, in: Soziologie-Lexikon, hrsg. v. Gerd Reinhold unter Mitarb. von Siegfried Lamnek und Helga Recker, 2. Überarb. Aufl., München, Wien (Oldenbourg) 1992, S. 605).

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  93. Cook verweist z. B. in einem Aufsatz zustimmend auf die amerikanische Makrosoziologin Skocpol (vgl. Cook, Karen S. (1991): The Microfoundations of Social Structure: An Exchange Perspective, in: Huber, Joan (Hrsg.): Macro-micro linkages in sociology, Newbury Park, London, New Delhi (Sage) 1991, S. 29–45, hier S. 29). Skocpol schreibt: „Ours is an era when no existing macrosocio-logical theory seems adequate, yet when the need for valid knowledge of social structures and transformations has never been greater.’’ (Skocpol, Theda (1984): Emerging Agendas and Recurrent Strategies in Historical Sociology, in: dies. (Hrsg.): Vision and Method in Historical Sociology, Cambridge (UP) 1984, S. 356–391, hier S. 385). Craib formuliert in die gleiche Richtung; „... while societies and institutions have developed in such a way that they seem beyond human control, we have reacted, in theory and in everyday life, by persuading ourselves that we have more power over our everyday lives. ... The growth area in social theory has been in theories of social action, which see people as creating societies rather than vice versa, and post-structuralist theories of discourse which in effect, say that we create our world by the way we think and talk about it. Theories of society, social structure, have changed in the sense of becoming more limited.“

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  94. Craib, Ian (1992): Modern Social Theory. From Parsons to Habermas, 2. Überarb. Aufl. New York u.a. (Harvester Wheatsheaf) 1992, S. 27.

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  95. Als Beispiele die im weiteren mehrfach aufgegriffenen Werke von Parsons, Talcott (1937): The Structure of Social Action, New York (Free Press) 1937, oder Parsons, Talcott/Shils, Edward A. (Hrsg.) (1951a): Toward a General Theory of Action Cambridge/Mass. (Harvard UP) 1951 und Habermas, Jürgen (1981): Theorie des kommunikativen Handelns, 2 Bd., Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1981 (hier zitiert nach der 4. durchgesehenen Aufl. 1987).

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  96. Vgl. Kirchgässner, Gebhard (1991): Homo oeconomicus. Das ökonomische Modell individuellen Verhaltens und seine Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Tübingen (Mohr) 1991, S. 16.

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  97. Die klassische Definition von Handeln hat wohl Max Weber in seiner Soziologischen Kategorienlehre (Wirtschaft und Gesellschaft, 1. Halbband, 1. Teil) gegeben: „‘Handeln’ soll dabei ein menschliches Verhalten (einerlei ob äußeres oder innerliches Tun, Unterlassen oder Dulden) heißen, wenn und insofern als der oder die Handelnden mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden.“ Weber (1976) S. 1.

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  98. Vgl. z.B. Berger Peter L./Luckmann, Thomas (1980): Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie, Frankfurt/Main (Fischer) 1980 (Original: The Social Construction of Reality, New York 1966) S. 65: „Gesellschaft ist ein menschliches Produkt. Gesellschaft ist eine objektive Wirklichkeit. Der Mensen ist ein gesellschaftliches Produkt.“

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  99. Das impliziert auch die Weber’sche Definition, die Handeln von Sichverhalten absetzt und Handeln als ein verstehbares, sinnhaftes Tun (Unterlassen) begreift. Sinn impliziert zumindest eine einfache Form der Theoriebildung.

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  100. „... scheint das Mikro-Makro-Problem in der gegenwärtigen Soziologie eine besondere Aktualität zu besitzen. ..., daß diese Aktualität mit der Renaissance handlungstheoretischer Ansätze auch im Bereich der Makrosoziologie zusammenhängt.“ Mayntz, Renate (1991): Naturwissenschaftliche Modelle, soziologische Theorie und das Mikro-Makro-Problem, in: Zapf, Wolfgang (Hrsg., herausgegeben im Auftrag der Dt. Ges. f. Soziologie): Die Modernisierung moderner Gesellschaften (Verhandlungen des 25. Deutschen Soziologentags in Frankfurt am Main 1990), Frankfurt/Main (Campus) 1991, S. 55–68, hier S. 61.

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Caspar, S. (1997). Dimensionen der Integration von Gesellschaft. In: Strukturwandel und gesellschaftliche Integration. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97660-4_2

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