Zusammenfassung
Wer in der gegenwärtigen Situation eines evidenten und inzwischen vielfach theoretisierten gesellschaftlichen Wandels von einer Arbeits-in eine Wissensgesellschaft der Frage nachgehen will, inwieweit Ganztagsbildung als eine gemeinsame Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe wie der Schule formuliert und begründet werden kann, muss zwangsläufig über Gehabtes, Bekanntes und immer wieder Beklagtes hinaus weisen wollen. Denn die programmatische Forderung nach einer Kooperation von Jugendhilfe und Schule wurde nicht erst seit dem so genannten PISA-Schock und der darauf folgenden Debatte um die Einführung der Ganztagsschule laut. Die mangelnde Verzahnung und Kooperation von Jugendhilfe und Schule wird in einigen Bereichen von Erziehung und Bildung anhaltend, zum Teil seit Jahrzehnten beklagt. Zu nennen wäre etwa die in regelmäßigen Abständen heraufbeschworene, als überaus notwendig beschriebene, jedoch bislang eher unbefriedigende Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule, die seit den 1970er-Jahren sowohl die Elementar- wie die reformorientierte Primarpädagogik bewegt (vgl. etwa die Publikationsreihe „Beiträge zur Reform der Grundschule“, die inzwischen mit einer Anzahl von über einhundert Bänden den grundschulpädagogischen Reformdiskurs reflektiert und in regelmäßigen Abständen unter dem Stichwort,Kooperation von Kindergarten und Grundschule’ eben dieses Problem thematisiert; als jüngste Publikation in diesem Zusammenhang vgl. Faust-Siehl/Speck-Hamdan 2001).
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Literatur
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Diehm, I. (2004). Ganztagseinrichtungen als Inklusionshilfe für ethnische Minderheiten: Nicht-formelles und informelles Lernen in der Einwanderungsgesellschaft. In: Otto, HU., Coelen, T. (eds) Grundbegriffe der Ganztagsbildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97610-9_13
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