Zukunftsgestaltung als Experimente von und mit uns selbst

Zusammenfassung

Dieser Beitrag untersucht eine ungewöhnliche Idee des politischen Handelns, die einen Ausweg aus einem Dilemma bieten könnte, von dem unsere gegenwärtige politische Kultur gezeichnet ist. Das Dilemma unserer politischen Kultur besteht in dem Schwanken zwischen einerseits einem Glauben an die Möglichkeit einer politisch-demokratischen Kontrolle und Steuerung unserer Zukunft und darin insbesondere der technologischen Entwicklung — ich nenne ihn den euphorischen Glauben — und andererseits dem eher verzweifelten Glauben daran, dass Politik längst ausgeliefert sei an die anonymen Mächte des technischen Fortschritts und des Zwangs zur ökonomischen Modernisierung — ich nenne ihn den fatalistischen Glauben. Die Idee, um die es hier gehen soll, ist die, dass wir uns als Beteiligte und Betroffene der Politik in viel größerem Umfang als bisher auf experimentelle Lernprozesse einlassen müssen, um unsere Chancen einer politischen und sozialen Gestaltung der Zukunft zu mehren.