Zusammenfassung
Die ungleiche Studienfachwahl von jungen Männern und Frauen bzw. die Unterrepräsentanz von Frauen in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern ist ein Problem, dem im Laufe der letzten Jahre viele Untersuchungen gewidmet worden sind.1 Ein Blick in die Tabellen des Statistischen Bundesamtes zu den Angaben von StudienanfängerInnen im ersten Hochschulsemester und Absolventinnen in den informatik- und ingenieurwissenschaftlichen Studienfächern zeigt, dass nach wie vor eine enorme Diskrepanz in diesen Bereichen zu verzeichnen ist. Im Jahre 2000 haben sich insgesamt 11.350 Studierende für das Fach Elektrotechnik eingeschrieben,2 davon haben sich neun Prozent Frauen (in absoluten Zahlen: 1.018) für die traditionell männerdominierte Studienrichtung entschieden. Unter den insgesamt 7.890 erfolgreichen Studienabschlüssen im Jahre 2000 sind es lediglich 3,7 Prozent (293) Frauen, die das Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Im Fach Maschinenbau/Verfahrenstechnik betrug der Anteil weiblicher Studienanfänger im Jahre 2000 18,5 Prozent (Studienabschlüsse: 11,6 Prozent), im Fach Informatik 18,3 Prozent (Abschlüsse: 10,5 Prozent) und das hier besonders interessierende Fach Wirtschaftsingenieurwesen zeigt einen leicht positiven Trend mit 22,2 Prozent Studienanfängerinnen und 14,0 Prozent (in absoluten Zahlen: 518) Absolventinnen im Jahr 2000.3
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Gransee, C. (2003). Über Chancen und Grenzen der Monoedukation — Rekonstruktion der Forschungslage und Positionen zum Thema „Monoedukation“. In: Gransee, C. (eds) Der Frauenstudiengang in Wilhelmshaven. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97596-6_1
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